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»wegschaffen, vertreiben«, niederländ. bot »Ende eines Taus«, »Ende (als Tau)«, auch »Abgeschlagenes, stumpfer Mensch«, mittelniederländ. boten »schlagen«, gleichbedeut. altengl. beatan, engl. to beat, ist entlehnt aus französ. bout, älter bot »Ende, Spitze«, bouter »legen, stecken«. Mit althochdt. bōzen »stoßen«, norddt. bōsseln »kegeln« zurückzuführen auf german. *bautan »stoßen«. Die Bedeutungsgeschichte ist noch nicht vollständig geklärt. Wohl verwandt mit →Butt.

      Heinrich Brarens, System der praktischen Steuermannskunde (1807): »in Hinsicht des Aushaltens der Anker und Tauen lasse der Schiffsführer, wenn Wind und See sich erhebt, bei Zeiten Bott stechen: denn je entfernter der Anker vom Schiffe steht, desto sicherer liegt das Schiff.«

      Eduard Bobrik, Allgemeines nautisches Wörterbuch (1850): Bott »Länge oder Vorrat eines Strickes, damit man nachgeben oder fieren kann.«

      Brackwasser, das, »Gemisch aus Süß- und Salzwasser« in Flussmündungen, auch in Küstenzonen mit geringem Wasseraustausch.

      Entlehnung aus dem Niederländischen in verschiedenen Formen: adjektivisch »brack Wasser« (→Wasser), hochdt. seit dem 17. Jahrh. belegt, von brak water sowie als Kompositum Brackwasser über niederdt. Brac(c) water aus brakwater, zu mittelniederländ. brac, -dt. brack »salzig, brackig«. Herkunft umstritten: image als »scharf, schneidend« zu indoeurop. *bher- »mit scharfem Werkzeug behandeln«, dann verwandt mit →Bord, image mit griech. brágos »Flussaue«, brochē´ »Regen, Bewässerung« zu indoeurop. *mrog- »faulig, abgestanden«, dann verwandt mit morsch, image mit mittelniederländ. brak »wertlos« zur Familie von →Wrack.

      Adam Olearius, Beschreibung Der Newen Orientalischen Reise / So durch Gelegenheit einer Holsteinischen Delegation an den König in Persien ist geschehen (1647): »da freilich das Wasser wegen der sehr vielen einfallenden Rivieren und Strömen süsse oder Brack ist, aber nach der Höhe zu ist es so saltzig, als es im Oceano seyn mag.«

      Jürgen Andersen, Orientalische Reise-Beschreibungen (1669): »Wir warffen Anker, und liessen etliche unser [Schiffs-]Völcker in dem Flusse Semek, welcher zur rechten Hand des Bay und brack Wasser führet, fischen.«

      Joachim Nettelbeck, Eine Lebensbeschreibung (1821): »sey es, daß hier ein absichtlicher Betrug vorgegangen, oder daß sie, aus Bequemlichkeit, aus dem ersten dem nächsten Brunnen mit Brackwasser geschöpft.«

      Bram, die, »Verlängerung des Mastes über der Marsstenge, Bramstenge«, zugehörig das Bramsegel »Segel über dem Marssegel«, auch selbst als Bram bezeichnet, älter Brandsegel.

      Entlehnung aus niederländ. bram, verkürzt von bramzeil »Bramsegel«. Herkunft unsicher: image zu niederländ. brammen »prahlen, prunken« als »Prunksegel«, image zu altnord. brandr »Stock, Pfosten« als brandseil »Brandsegel«, allerdings mit erster Nennung 1625 etwas später als braemseyl (1597) belegt. Dazu schwed., dän. brand »Balken«, zu indoeurop. *bher- »schneiden«, dann verwandt mit →Brackwasser und →Bord. Das Segel selbst ist Ende des 16. Jahrh. aufgekommen.

      Johann Georg Aldenburgk, West-Indianische Reiße (1627): »Anno Christi 1625 mense [Monats] Januario lag ein wolbesegelt Schiff, mit Namen die zwölff Apostel, welches von der Admiralitet dazu verordnet, vir der Bahje auff Sentinella sampt einer Schloupen, daß wo fern was vermercket würde, dasselbe ein Stück lösen, vnd eine Flacke ober den grossen Brandsegel auffziehen solte, es were gleich von Freund oder Feind.«

      George Forster, Reise um die Welt (1778): »Nachmittags fuhren wir bei einer anderen viereckigen, ungeheuren Eismasse vorbei, die ungefährt 2000 Fuß lang, 400 breit, wenigstens noch einmal so hoch als unser höchster mittlerer Braammast, das ist ungefähr 200 Fuß hoch war.«

      Lebensgeschichte des Capitain Carl Wolfgang Petersen (1880): »Wegen der schiefen Lage des Schiffes … mußte ich mehr nach der Luvnovk der Bramraae klettern als hinausgehen.«

      Brander, der, »mit entzündlichen Stoffen beladenes brennendes Schiff, um feindliche Schiffe durch Funkenflug oder Rammen in Brand zu stecken«.

      Übernahme des 18. Jahrh. aus gleichbedeut. niederländ. brander, brandschip, einer bereits im 16. Jahrh. verbreiteten Seekriegstechnik, mit dt. Brand auf german. *branda- zurückgehend, dies zu german. *brenn-a- »brennen«. Als Zeitzünder konnte eine →Beuling eingesetzt werden.

      Johann Georg Aldenburgk, West-Indianische Reiße (1627): »die Soldaten musten Tag vnd Nacht schantzen vnd wercken, vnsere Schiff wurden all vnter wall, so weit man kundte, deßgleichen auch die Brandschiffe … buxiret.«

      C. E. S., Das verwarloste Formosa (1677): »drey oder vier mal hängten sich auch einige Chineesische Joncken [Dschunken], als Brander ausgerüstet, am Borte an.«

      August Ludwig von Schloezer, Briefwechsel meist historischen und politischen Inhalts (1780): »mit einer Flotte von 113 Kriegs-Schiffen, 11 Brand-Schiffen, und 7 Jachten.«

      →kappen (1627)

      Brandung, die, »Zone überstürzender Wellen an der Küste«.

      Mit dem älteren dt. Brennung wie schwed. bränning, norw. brenning zurückzuführen auf niederländ. branding zu branden »brennen, aufschäumen, anbranden«. Das Wort entstand aus mittelniederländ. brant und der Vergangenheitsform brandde »brannte« zu bernen, barnen »brennen«. In der Bedeutung analog lat. aestus »Hitze, Glut, Brandung« und aestuare »kochen, wallen, schäumen«.

      Peter van der Horst, Beschriving Van der Kunst der Seefahrt (1673): »Wie auch ein Mahls auff der Küst von Africa, nebenst Mamora, da wir bald in die Branding wahren, gab Gott daß der Wind sich legte.«

      Daniel Defoe, Robinson Crusoe, übersetzt von Ludwig Friedrich Vischer (1720): »Als ich meine Augen auff das zerscheiterte Schiff richtete gieng die Brandung und der Schaum des Meers so dick und hoch darüber her, daß ichs … kaum sehen konte.«

      Jens Jacob Eschels, Lebensbeschreibung eines alten Seemanns (1835): »Es war ein schrecklicher Anblick, denn das Schiff segelte nur eben längs der Brandings.«

      Brasse, die, »Tau zum Schwenken der Rahen«.

      Aus niederländ. bras, wie engl. brace, brase »ein paar Arme, Halterung, Brasse« zu gleichbedeutend französ. bras und bras de vergue »Arm der Rah«. Es ist übernommen aus brasser, altfranzös. braçoyer, bracier »brassen«, wörtl. »die Arme handhaben«, zu lat. bracchium »Arm«, griech. brakhion »Arm, Pfote«, brakhus »kurz«. Verwandt: Brachialgewalt. Das alte französ. Längenmaß Brasse »Entfernung zwischen den Händen bei ausgestreckten Armen« konnte dem →Faden entsprechen. Meist wich es aber davon ab; die Brasse (zu fünf Fuß) hatte offiziell 1,624 Meter, der engl. Faden (zu sechs Fuß) 1,8288 Meter. Verwandt mit →Barkun.

      Ernst Christoph Barchewitz, Ost-Indianische Reise-Beschreibung (1730): »der Schiffer gab gleich ordre, das Ruder an Stürbort zu legen, uns aber hieß er geschwind zu prassen an Stürbort, das ist, die Segel herum zu wenden.«

      Friedrich Kries (Übersetzer), William Scoresby’s des Jüngern Tagebuch einer Reise auf den Wallfischfang (1825): »Das Ganze endigte dann mit einem ordnungsgemäßigem Gesange, in den die ganze Mannschaft einstimmte, worauf die nach einem dreymaligen Hurrah auseinander giengen, um auf die Aufforderung des Oberbootsmannes die großen

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