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»alsdann wird das grosse Wand auf jede Seite aufgesetzet, da dann jegliches Haupt-Touw nach seiner Länge gedoppelt abgepasset, und oben mit einer Boucht über den Top des Masts geleget … die Boucht dieses Touwes wird nun um das oberste Ende der grossen Stenge durch ein ander Touw fest gebunden.«

      Über den Schiffbau, in Bedeutung image, bei Franz Reuleaux, Der Weltverkehr und seine Mittel (1892): »Die Oberfläche der Deckbalken ist nicht eben, sondern hat eine bestimmte Kurve, Bucht oder Sprung, damit das Deck rundlich liegt und das Wasser leichter von ihm abläuft.«

      Buddel, die, auch der, niederdt. »Flasche«.

      Im 17. Jahrh. begann der Handel mit Weinflaschen aus Frankreich, die die bis dahin üblichen Fässer und Lederbeutel ersetzten. Niederdt. buddel wie engl. bottle, italien. bottiglia, span. botella waren entlehnt aus französ. bouteille, altfranz. botele, dies aus mittellat. *buticula, butella, verkleinernd zu lat. buttis »Fass«. Die Entlehnungsrichtung zu gleichbedeutendem griech. but(t)is ist ungeklärt, ebenso die Herkunft beider Begriffe. Verwandt sind dt. Bottich, Böttcher, Bütt. Nicht verwandt ist Beutel, althochdt. butil; dies gehört wie Beule zu indoeurop. *bu-, *beu- »aufblasen, schwellen«. Als Bezeichnung für den gläsernen Behälter überwiegt im Deutschen Flasche, althochdt. flasca; es gehört entweder image im Sinne von »Ton- oder Holzbehälter mit Schutzgeflecht«, german. *flahskō-, zu german. *fleht-a »flechten, oder image, weil Flaschen ursprüngl. aus Holz gedrechselt wurden, und mit guter Erklärung für Flaschenzug wegen der →Scheibe, zu hochdt. flach, althochdt. flah, ähnlich altsächs. flaca »Fußsohle«. Buddelschiffe, in Flaschen aufgestellte Segelschiffe, die von Seeleuten zum Zeitvertreib oder als Nebenerwerb hergestellt wurden, gehen auf mittelalterliche Votiv-Flaschen mit religiösen Motiven zurück, die in Süddeutschland, Österreich und Böhmen verbreitet waren. Die ältesten Buddelschiffe aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts waren wohl Arbeiten gewerblicher Schiffsmodellbauer, etwa das älteste datierte (Holstentormuseum Lübeck, 1784). Matrosen begannen Buddelschiffe ab etwa 1850 zu bauen, weil neben grünlichem oder bräunlichem Flaschenglas mehr und mehr farbloses Material verarbeitet wurde.

      Johann Heinrich Zedler, Universal-Lexikon (1733): »Bouteille, so wird eine iede gläserne Flasche genennet, die unten einen weiten Bauch hat, der sich oben her nach einem engen Halse zu einziehet, und siehet man deen zu mancherley Gebrauch unterschiedene Arten.«

      Symbolisch bei Siegfried Lenz, Arnes Nachlaß (1999): »Ohne den Blick zu heben, ohne ein Zeichen von Überraschung oder der Freude nahm er zur Kenntnis, daß das Buddelschiff ihm gehören sollte … Er übersah es, vergaß es.«

      Bug, der, »vorderster Teil eines Schiffes«.

      Als ursprüngl. »Schulterstück von Pferd und Rind«, auch »menschliche Schulter, Arm«, im 17. Jahrh. auf die entsprechende Partie des Schiffs übertragen. Mittelhochdt. buoc, althochdt. buog, als »Schulter« und »Schiffsbug« auch in niederdt. būg, -länd. boeg, altnord. bógr, isländ. bōgur, dän. bov, schwed. bog. Engl. wurde zuerst bough »Schulter, Oberarm« gebildet, später bow »Bug«. Mit german. *bōgu-, griech. pēchys »Ellbogen, Unterarm« und altind. bāhúh »Arm« vielleicht auf indoeurop. *bhāghus »Ellbogen, Unterarm« zurückzuführen. Unsicher ist, ob mit einer Urform »das Ausgestreckte« oder im Sinne von »das Beugbare« auch »das Gebogene« gemeint sein kann; dann mit →Bucht verwandt. Die romanischen Bezeichnungen für Bug, französ. proue, span., port. proa, italien. prora, prua, aber auch engl. prow, gehen auf lat. und griech. prora »Schiffsvorderteil« zurück; dies zu lat. pri- »vor, für« wie prior »der vordere (von zweien)«, mit griech. pro »für« und altind. purva »der Erste«.

      Johann Georg Aldenburgk, West-Indianische Reiße (1627): »Weil sich der Admiral in den nachgehenden Monat befurchte wegen deß monsons, in welchen der Wind fort vnd fort über einen Bug wehet, gab er den andern Schiffern mit groben geschütz das Zeichen die Ancker auffzuheben.«

      Jens Jacob Eschels, Lebensbeschreibung eines alten Seemanns (1835): »dieses Schiff hatte am Pfingsttage den Boog eingesegelt im Eise.«

      Carl Reinhardt, Der 5. Mai, ein Lebensbild von der Unterelbe (1888): »Die Kälte nahm bald so überhand, daß junges Eis mit der Ebbe und Fluth auf und ab trieb … weshalb die aufkommenden Fahrzeuge ihren Bug mit starken Brettern benagelten.«

      →Back (1887), Buganker →Anker (1794)

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      Schiffsbug mit dem Tauwerk von Bugspriet und Klüverbaum, um 1790.

      bugsieren, »ein Schiff schleppen, lotsen, lenken, um es an einen bestimmten Ort zu bringen«.

      Im 17. Jahrh. entlehnt aus niederländ. boegseeren, boegsjaren, boucheren, dies nicht von boeg »Bug«, sondern von port. puxar »ziehen, zerren«, das aus lat. pulsare »stoßen« und pellere »schlagen« stammt. Die Vorstellung vom Bug als Teil des Schiffes, an dem gezogen oder das geschoben wird, hat die sprachliche Entwicklung beeinflusst. Bezeichnungen in anderen Sprachen, siehe →Schlepper.

      Erster dt. Beleg bei Johann Georg Aldenburgk, West-Indianische Reiße (1627): »Als das Meer wider begundte zu zu lauffen, buxireten wir vnsern Rennboot so lang, biß er auß dieser enge hinauß kame.«

      Friderich Martens, Spitzbergische oder Groenlandische Reise-Beschreibung (1675): »wir riemeten mit den Schlupen vor dem grossen Schiffe (welches Büksieren genennet wird) ferner in das Eiß.«

      Otto von Kotzebue, Neue Reise um die Welt (1830): »Die Anker mussten darauf gleich gelichtet werden, und die japanischen Böte buchsirten das Schiff in die See, nachdem es kaum zwölf Stunden in der Bucht gewesen war.«

      Bugspriet, auch Spriet, das, »Stange über den Vorsteven hinaus, um das Sprietsegel auszuspannen«.

      Hochdt. seit dem 18. Jahrh., von mittelniederdt. baghspreht, bochspret, niederländ. boegspriet, engl. bowsprit, schwed. bogsprött, dän. bugspryd; französ. beaupré, mittelfranzös. bosprete ist eine Entlehnung aus dem Englischen. Zum ersten Wortteil →Bug. Spriet »Stange«, mittelniederdt. sprēt, -länd. spriet »Segelstange«, altengl. sprēot, engl. sprit, geht wohl im Sinne von »über das Schiff hinausragendes, -sprießendes Rundholz« zurück auf sprießen, niederländ. spruiten, engl. to sprout. Die german. Form *spreut-, *sprūt- »spritzen« geht mit griech. speirein »säen« auf indoeurop. *spher- »streuen, säen« zurück.

      Johann Georg Aldenburgk, West-Indianische Reiße (1627): »Ingleichen daß alle die Schiffer ihre Schiff zum fechten vnd schlagen rüsten … auff die Buchspriet vnd Masten lange Wimpeln auffhengen.«

      Otto Rüdiger, Alexander Selkirk in Hamburg, (1888, Flugschrift von 1713): »der Hertzog that dennoch einen Canon – nebst verschiedenen Musketen-Schüßen, und ließ Licht oben in dem Mast und vorne auff dem Buchspreet hengen, damit das Boot nicht verirren möchte.«

      Adelbert von Chamisso, Reise um die Welt mit der Romanzoffischen Entdeckungs-Expedition (1836): »Am 15. setzte sich ein schön rot befiederter Landvogel auf unsern Bugspriet nieder.«

      →Steven (1673), →Galion (1864).

      Buhne, die, »dammartige Strand- oder Uferbefestigung aus Pfählen, Steinen oder Faschinen, die frei ins Wasser laufen und vor Abspülungen schützen«.

      Mittelniederdt. būne »Buhne, Lattenwerk«, niederländ. bun »Flechtwerk, Fischhälter«, Herkunft

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