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ersetzend, entlehnt aus engl. breaker, zu to break »brechen« aus indoeurop. *bhreg- »brechen«.

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      Brecher an einer Klippe, Stich vor 1900.

      Increase Mather, An essay for the recording of illustrious providences (1684): »If the Providence of God had not by the breakers given them timely warning they had been dashed to pieces«, »wenn die Vorsehung Gottes sie nicht durch die Brecher zeitig gewarnt hätte, wären sie in Stücke zerhauen worden.«

      Jens Jacob Eschels, Lebensbeschreibung eines alten Seemanns (1835): »wir lensten vor das dichtgerefte Grossmarssegel und Fock, und erhielten eine schwere Brechsee von hinten über, die wohl zwölf Fuss hoch über das Heck hereinstürzte und aufs Cajüt-Deck niederschlug.«

      Paul Gerhard Heims, Im Rauschen der Wogen, im Branden der Flut (1890): »der Kommandant der Vandalia wurde, ehe das Schiff unterging, mit vier Offizieren von der Kommandobrücke durch einen schweren Brecher über Bord gespült.«

      →Mole (1716, 1909)

      Brigantine, die, »zweimastiges Segelschiff«, Kurzform Brigg.

      Brigg ist zu Beginn des 18. Jahrh. im Engl. als Abkürzung von brigantine entstanden und Ende des 18. Jahrh. ins Deutsche übernommen worden, auch niederländ. brik, französ. brick, in skandinavischen Sprachen brig(g), italien. brick. Engl. brigantine ist wie französ. brigantine, brigandin entlehnt aus italien. brigantino, mittellat. brigantinus »Kampf-, Raubschiff«, zunächst ein niedrigbordiges, mit Riemen und Segel ausgestattetes kleineres, wendiges Schiff, zu italien. brigante »Räuber, Brigant«, dies zu briga »Unruhe, Streit«. Dessen Herkunft ist unklar, frühester Beleg Ende des 13. Jahrh. in Venedig, vielleicht zu kelt. brīga »Kraft«. Verwandt mit Brigade.

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      Brigg, als Wort etwa zur Zeit dieses Stichs (um 1790) ins Deutsche entlehnt.

      Otto Heinrich, Deutsche Pilgerreisen (1521): »doch jaget die galeen unddt ein Bregantin ab den Türckischen armatis«.

      Die Reisen des Samuel Kiechel (um 1600): »Hüeromben sich sommerszeütt vül cursari [Korsaren] hallten, so mütt fusti [Einmaster], galiotten, frigatia, unnd pergatin aus Barbaria herüber kommen«.

      Kaspar von Stieler, Zeitungs Lust und Nutz (1695): »Brigantin, ist ein Spähschiff und Raubschiff / so geschwind durch die Wellen streichen kan«.

      Leo Goldammer, Litthauen: Erzählungen aus dem Natur- und Volksleben (1858): »Eine Brigg mit Rahsegel und Briggsegel, und außerdem zehn Kanonen darauf«.

      Brise, die, »gleichmäßiger Wind«.

      In romanischen und germanischen Sprachen verbreitet, engl. breeze, dän. brise, schwed., norw. bris, niederländ. bries, französ. brise, span., port. brisa, oberitalien. brisa »Nordostwind«, katalan. brisa »Schneewind«, frühe Nennung im 15. Jahrh.; vielleicht auch mittelhochdt. bīse, althochdt. bīsa, altsächs. biosa, schweiz. Bise, Beiswind »schneidend kalter Nord- oder Ostwind«; die Verbindung zu beißen ist volksetymologisch. Die europäischen Entlehnungsverhältnisse sind unklar, vielleicht aus dem iberischen Raum über England nach Deutschland und Skandinavien, oder aus Friesland mit Übernahme ins Französische, dann ins Iberische und Englische. Vom Nordostpassat ausgehend, scheinen englische Karibikfahrer die Bedeutung »stetig wehend« verbreitet zu haben.

      Josua Maaler. Die Teütsch Spraach (1561): »Der Byßwind. Bewegt das meer.«

      Joseph Stöcklein, Der Neue Welt-Bott (1726): »die philippinischen Schiff kauffen allda insgemein im Decembri oder Jenner ein, und segelen im Mertzen wieder fort, sonst würde es ihnen zwischen America und denen Marianischen Eylanden an denen Brisen oder nach-brausenden Winden fehlen.«

      Albert Berg, Die preußische Expedition nach Ost-Asien (1864): »das majestätische Schiff legte sich unter einer Last von Segeln in die Brise und glitt ohne Schwankung über die purpurblaue Fläche«.

      →Doldrums (1873), Etmal (1873)

      Brücke, die, »Deckshaus als Leitstand des Schiffes« (seit 19. Jahrh.).

      Zunächst war die Brücke ein »Kommandosteg auf dem Oberdeck«, in nautischer Bedeutung waren zuerst die Landungs-, Anleger- und Enterbrücken von Bedeutung. Die meisten Großsegler ließen Decksaufbauten, auf denen der Kapitän sich hätte aufhalten können, konstruktionsbedingt nicht zu. Mittelhochdt. brücke, althochdt. brugga, altsächs. bruggia, altengl. brycg, engl. bridge »Brücke«, niederländ. brug, altnord. bru, schwed., dän. bro. Als erweiterte Form hat schon altnord. bryggja auch die Bedeutung »Landesteg«. Herkunft umstritten; image mit german. *brugjo- »Brücke«, altkirchenslaw. brivino »Balken« und gall. brīva »Brücke« zu einem vorgerman. *bhru-ko- »Prügel, Knüppel«, Brücke als Knüppeldamm verstanden, image mit german. *brōwō- »Brücke« ohne slaw. Verwandtschaft, image und image zu indoeurop. *bhreu-, *bhru- »Balken, Prügel«.

      Claude Jordan, Der Curieusen und historischen Reisen durch Europa … übersetzt von Talandern (= August Bohse, 1699): »Als das Feuer alles fassete, ware ich auf der Brücke meines Schiffes gantz vorne an, allwo ich Ordren der Nothdurfft nach ertheilete.«

      Albert Berg, Die preußische Expedition nach Ost-Asien (1864): »Hier ist zu beiden Seiten eine trittartige Erhöhung an der Railing eingebracht, von wo der Commandirende das Schiff übersehen und die Steuerleute anweisen kann; auf anderen Schiffen führt eine schmale Brücke querüber von Railing zu Railing, die Commandobrücke, von wo bei Dampfern ein Sprachrohr in die Maschine hinabführt.«

      Paul Gerhard Heims, Von der Wasserkante (1897): »Hier, am Oberdeck, hat das Ruder, an dem bei schlechtem Wetter sechs oder acht Mann stehen, Platz gefunden, meist in unmittelbarer Nähe der Kommandobrücke, des unbetretbaren Heiligtums.«

      Bucht, die, nautisch image »Küsteneinschnitt«, image »Biegung, Schleife, Windung in einem Tau«, image »Wölbung des Decks«.

      Hochdt. als »Meerbusen« belegt seit dem 17. Jahrh., aus mittelniederdt. bucht »Biegung, Krümmung, Verschlag, Pferch«, wie altengl. byht »Winkel, Ecke«, engl. bight, älter bought »Bucht«, niederländ. bocht, dän. bugt. Zugrunde liegt mit germ. *buhti ein sog. ti-Abstraktum zu biegen. Dies geht mit althochdt. biogan, got. buigan, altengl., altsächs. būgan »biegen« zurück auf german. *bjuga, *buga und mit altind. bhujáti »biegt, krümmt«, lat. fugere, griech. pheugein »fliehen, sich abwenden« auf indoeurop. *bheug(h)- »biegen«. →Bai

      In geografischer Bedeutung image bei Jürgen Andersen, Orientalische Reise-Beschreibungen (1669): »sahen folgenden Tag in einem Inwig oder Bucht vor uns liegen die treffliche Kauffhandel Stadt Columbo.« Olfert Dapper, Gedenkwürdige Verrichtung der Niederländischen Ost-indischen Gesellschaft in dem Kaiserreich Taising oder Sina [China], durch ihre Zweyte Gesandtschaft (1675): »er möchte sich alda nach guhten Häfen und Seebuchten umsehen, darinnen im nothfalle

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