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Tampen, Pütz und Wanten. Dietmar Bartz
Читать онлайн.Название Tampen, Pütz und Wanten
Год выпуска 0
isbn 9783843804448
Автор произведения Dietmar Bartz
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
→Schäre (1647)
belämmern, »aufhalten, hindern«, Belämmerung, die, »Hindernis durch im Weg stehende Gegenstände an Bord eines Kriegsschiffs«.
Im Sinne von »langsamer machen«, ndl. belemmeren »hindern«, eine niederdt. Ableitung zu »lahm«, alt-, mittelhochdt., altfries. lam, altengl. lama, altnord. lami, german. *lama, die mit altkirchenslaw. lomiti »brechen« und russ. lom »Bruch« auf indoeurop. *lem- »brechen, zerbrechen« zurückzuführen sind. Verwandt: Lümmel.
John Brinckman, Sämtliche Werke, Bd. 4 (1912): »Is dat Rooder nich klor, sär ick to Jochen Jung; dat ward doch nich uthakte ore bilemmert sin?« »Ist das Ruder nicht frei?, sage ich zu Jochen Jung; es wird doch nicht ausgehakt oder belömmert sein?«
belegen, »ein Tau festmachen«.
Althochdt. bileggen »auf etwas legen, besetzen« im Sinn von »nicht mehr herausgeben, nicht nachgeben« geht zurück auf leggen »legen«, eigentlich »liegen machen«, dies zu althochdt. liggen »liegen«, das über german. *leg-ja- zu einer indoeurop. Wurzel *legh- »sich legen, liegen« führt.
Der belegte Teil eines Taus.
Friedrich Gerstäcker, Reise um die Welt (1847): »so schaute er denn, an ein starkes Tau geklammert, das er um sich und eine der Belegpinnen am grossen Mast geschlagen hatte, lange hinaus auf die Wogen und auf den bedeckten Himmel.«
Sophie Wörishöffer, Robert der Schiffsjunge (1887): »das betreffende Kommando heißt dann: Belegt das Ende.«
benepen sein, »bei Hochwasser auf Grund gelaufen sein«.
»Benepene« Schiffe waren oft nur bei Springflut frei zu bekommen; eine sprachliche Verwandtschaft mit (der schwächer ansteigenden) Nippflut ist naheliegend (→Gezeit). Niederländ. beneepen zijn geht mit dem Verb nijpen »kneifen, klemmen« und Nippel, engl. nipple »Brustwarze« auf eine unbekannte german. Wurzel zurück.
Johann Hinrich Röding, Allgemeines Wörterbuch der Marine (1794/96): »benepen wird von Schiffen gesagt, die bei hohem Wasser auf den Grund fest zu sitzen gekommen sind, und nur bei hohem Wasser wieder flott werden können.«
bergen, »in Sicherheit bringen«, z. B. Segel bei heraufziehendem Sturm, Menschen über Bord, im Wasser treibende Objekte.
Die Reihenfolge des Bergens für den Kapitän bei Schiffbruch – erst die Leute, dann das Gut – legte das Schiffrecht fest, etwa: »Sowan so ein schip tobricht, so scal de schiphere allererst berghen dhe lude und dar na dat rede goet.« (Hamburg 1292)
Mittelhoch-, -niederdt., -länd. bergen, althochdt. bergan, mittelniederländ. berghen, altengl. beorgan, altnord. bjarga, schwed. bärga, got. bairgan, verwandt mit litauisch birginti »sparen«, altkirchenslaw. nebrěšti »außer Acht lassen, missachten«, russ. beréč »hüten«. Die Wurzel ist vielleicht indoeurop. *bhergh- »bergen, verwahren«. Verwandt mit Herberge, borgen, Burg. Engl. salvage »Bergung«, französ. sauvetage, italien. salvamento, salvataggio gehen auf lat. salvare »retten« zurück.
Zur Bergung unterwegs: Rettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, um 1900.
→Fender
Jürgen Andersen, Orientalische Reise-Beschreibungen (1669): »es kamen die Einwohner dieses Orts Outzim, da wir gestrandet, häuffig zu unserm Hause, und gaben denen, die uns geborgen hatten, Geld, daß sie uns nur sehen und hören möchten.«
Daniel Defoe, Robinson Crusoe, übersetzt von Ludwig Friedrich Vischer (1720): »weil das Schiff noch immer auffrecht zu liegen schiene, wünschte ich mich an Boord, um wenigstens etliche mir nöthige Sachen daraus zu bergen – hier bekam ich Anlaß zur Erneuerung meines Schmertzens, dann ich sahe augenscheinlich, daß wann wir am Boord geblieben, wir alle geborgen, das ist lebendig an Land gekommen und ich nicht in einen so Trostlosen von aller Welt verlassenen Zustand gerathen wäre.«
Joachim Nettelbeck, Eine Lebensbeschreibung (1821): »Inzwischen waren auch von allen herumliegenden Schiffen Bööte und Fahrzeuge abgestoßen, um die beiden Menschen zu bergen.«
→Fall (1564), →Takelage (1591), →Ewer (1888), →flott (1907)
Bernstein →Glas
Besan, der, »Segel des hintersten Mastes, auch der Mast selbst«.
Die genauen Entlehnungswege in Europa sind unklar. In Deutschland gab es zwei Übernahmen, eine frühere mit dem Anlaut m- und eine spätere mit dem Anlaut b-, die sich schließlich durchgesetzt hat. Im 17. Jahrh. entlehnt aus niederl. bezaan, mittelniederländ. besane (1480), zuvor mesane, moisan, pusan, dän., schwed. mesan »Gaffelsegel am Hintermast«, span. mesana »Hintersegel, Hintermast«, französ. misaine »Vorsegel, Vormast, Fock«, mittelfranzös. migenne (zuerst 1382), engl. mizzen »Hintersegel« (1462). Die engl. Entlehnung geht direkt auf italien. mezzana »Hintersegel, -mast« (1348) zurück, vielleicht, nachdem 1410 den Engländern eine dreimastige Karacke aus Genua in die Hände fiel. Die frühere dt. Entlehnung mit Anlaut m- stammt direkt aus dem Italienischen, frühneuhochdt. missan (1487), maßane. Das italien. Wort kommt von mezzano, mezzo- »in der Mitte befindlich«, mittellat. medianus; medianum hieß auch das Besansegel der Römer. Wahrscheinlich ging die ursprüngl. Bezeichnung für ein kleines zusätzliches Segel, bei Isidor im 7. Jahrh. nachgewiesen, auf die Position an Bord über. Das lat. Grundwort ist medius »mittlerer, halb« zu griech. mesos und indoeurop. *medh-jo- »Mitte«. Die wechselnde Bedeutung »Vor-« bzw. »Hintermast« ist im Französischen ausgeprägt und erklärbar, weil der Besan als »Mittelsegel« sowohl zwischen Großsegel und Heck wie zwischen Großsegel und Bug betrachtet werden kann. Eine Übernahme von italien. mezzana aus arab. mazzān »Mast«, wazana »wiegen« ist wegen der frühen lat. Formen unwahrscheinlich; vielleicht liegt eine Entlehnung aus dem Italienischen ins Arabische vor. Besanschot an! war der Ruf zur Austeilung von Schnaps oder Rum hinten auf dem Deck am Ende einer Halse, unmittelbar nach dem Dichtholen des Besans; heute allgemeiner eine gerufene Einladung zum Drink nach gutem Manöver oder schwieriger seemännischer Arbeit.
Teil des Hinterschiffs mit Besan und Wanten des Großmastes, vor 1800.
Ritter Grünembergs Pilgerfahrt ins Heilige Land (1486): »der hinder segel vor der popen haist missanen und der fordrest haist drinket.«
Wahrhaftige Historie einer wunderbaren Schiffahrt, welche Ulrich Schmidel von Straubung von 1534 bis 1554 in America getan: »Zum annderen schussen sie den maßane, das ist den hinderen segelpaum auch zu stüeckhen.«
Paul Fleming, Gedichte (1636): »Mach nun die Focke voll und schwängre den Meisan, o günstiger Nordost.«
Schiffsjournal der Seewarte Hamburg (1838): »die Manschaft beschäftiget mit Schampfilasche [→schamfielen] zu versehen … nebst die beschädigten Mesahne zu repariren.«
→Fock (1638), Besanmast →achtern (1681, 1794/96)
Betinge, Bätinge, die, (Plural), »Balken oder Eisensäulen, um die an Deck eines verankerten Schiffes die Ankerketten gelegt wurden«.
Gleichbedeut. engl. bitts, französ. bitte, span. bita, italien. bitta »Ankerbeting« sind wahrscheinlich verwandt mit spätlat. bitus »eine Art Schandpfahl«. Dt. Beting ist vielleicht