ТОП просматриваемых книг сайта:
Tampen, Pütz und Wanten. Dietmar Bartz
Читать онлайн.Название Tampen, Pütz und Wanten
Год выпуска 0
isbn 9783843804448
Автор произведения Dietmar Bartz
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
→Moses (1702), Kausch →Block (1887)
Ausguck, der,
Niederdt. ūtkīk, niederländ. uitkijker »Matrose im Ausguck« gehen über niederdt. kieken und mittelhochdt. gucken vielleicht zurück auf german. *gugg-, indoeurop. *gheugh- »verstecken« und könnte wegen einer mittelhochdt. Form gucken-berglin »verstecken spielen« dann »aus einem Versteck herausspähen« bedeuten. Die Sprachverwandtschaft zwischen kieken und gucken ist ebenso umstritten wie die zwischen gucken und *gugg.
Heinrich Brarens, System der praktischen Steuermannskunde (1807): »wenn der Mann auf dem Udkiek ruft: ein Schiff! ein Schiff! so kommandire der wachthabende Officier sogleich: das Ruder an Lee.«
Jens Jacob Eschels, Lebensbeschreibung eines alten Seemanns (1835): »ich stand auf dem Uytkyk (Aussicht); wir segelten mit gutem Winde rasch vorwärts, und ich mußte mich also genau umsehen, damit das Schiff nicht an irgendeinem Gegenstand anlaufe.«
Heinrich Smidt, Michael de Ruiter (1848): »die Stunde des Deckwaschens war eben vorüber, als der Vortoppmann, der den Utkiek hatte, dem wachthabenden Offizier am Bord des voraufsegelnden Admiralschiffes die Nachricht brachte, daß man in zwei Meilen Entfernung ein starkes Geschwader erblickte.«
Die Gartenlaube (1859): »Segler voraus! ertönt der Ruf des Ausguck auf der Vormarsraa.«
→Klampe (1907), →Törn (1908)
Auster, die, »Angehörige einer Familie essbarer Muscheln, Ostraeidae«, namengebend die Gattung Ostrea, Gewöhnliche Austern.
Niederdt. ūster, mittelniederländ. oester, altfranzös. oistre aus lat. ostrea, griech. óstreieon »Auster, Schaltier« und indoeurop. *ostr- »harte Schale« zu *os(t)- »Knochen«. Altnord. ostra, isländ. norw. ōstra, altengl. ostre, engl. oyster, niederländ. oester, französ. huitre, span. ostra, italien. ostrica. Ein vereinzelter früher Belege ist althochdt. aostorskāla »Austernschale« im Basler Rezept von Anfang des 9. Jahrh., wohl von einem Schreiber angelsächischer Herkunft. Die Entlehnung zu niederdt. und frühneuhochdt. ūster, hochdt. Auster stammt aus dem 16. Jahrh.
Auster: (a) Bedeckung des Mundes, (b) Mantel, (c) Schließmuskel, (d) Rücken, an dem die Blätter des Mantels ineinander übergehen, (e) Kiemenblätter.
Früher Beleg in der antiken Literatur in Homers Ilias (8. Jahrh. v. Chr.), ironisch über Kebriones, der tödlich getroffen vom Wagen stürzt: »Ha! ein gewandter Mann! Wie behende vollführt er den Kopfsprung! / Weilte er einmal auf hoher See, in der Heimat der Fische, / könnte er zahlreiche Menschen ernähren durch Sammeln von Austern, / spränge von Bord er ins Wasser, sogar bei stürmischem Wetter – / so wie er jetzt auf dem Festland behende Kobolz schießt vom Wagen!«
Konrad von Megenberg, Buch der Natur (1349/50): »ostrea haizt ain oster, daz ist ain mervisch und ist der sneken geslähtes.«
Noch lateinisch in Albrecht Dürers Tagebuch (1520): »Felix hat mir 100 ostria geschenckt.«
Ludwig von Holberg, Zum zweyten male Sechs Lust-Spiele (1744): »wenn sie nicht mein herr wären, so würde ich sagen, daß sie so dumm wären wie eine auster.«
Albert Starzer, Quellen zur Geschichte der Stadt Wien (1914, Quelle von 1643): »aine anzahl von allerlei mör[Meer-]fischen, austern und anderen mör geschnälz«.
B
Baare, die, »große Welle«.
Mittelniederdt. bare, niederländ. bare, altnord. bara sind verwandt mit ahd. bore »Höhe«, burjan »in die Höhe heben«, die auf indoeurop. *bher- »hoch« zurückgehen. Verwandt sind empor, Berg und Brigitte »die Erhabene«. →See
Johann Georg Aldenburgk, West-Indianische Reiße (1627): »darnach schleust man den jenigen, der ein mehrers begangen, zu Wasser und Brod, etliche Tage und Wochen in deß Schiffs Gallion, darinn keiner, wann das Meer grosse Baaren und Wellen wirft, trucken bleiben kan.«
Bernardin de Saint-Pierre, Reise eine französischen Officiers nach den Insuln Frankreich und Bourbon (1774): »Während dieser Beschäfftigung hob eine ungeheure Baare die Schaluppe in die Höhe, zerbrach ihren Dregg [einen kleinen Anker], und schmiß sie auf den Sand.«
Knut Jungbohn Clement, Die nordgermanische Welt oder unsere geschichtlichen Anfänge (1840): »wo die Baren sausen und wühlen, wo die Wirbelströmungen des Weltmeers an dessen Vorgebirgen und Inselgruppen kentern«.
→Galion
Baas, der, »Meister, Herr, Aufseher«.
Ab Mitte 18. Jahrh. übernommen aus niederländ. baas, mittelniederl., fries. baes »Meister, Herr«, spätmittelniederländ. bās »Aufseher bei Deicharbeiten«. Herkunft unklar,
Georg Henisch, Teutsche Sprach vnd Weißheit (1616): »Bas … bedeut bey den Niderlandern ein Herren vnd freund / haußvatter.«
Schiffsbaukontrakt, Altona (1742): »es verbindet sich vorbemeldter Schiffs-Zimmerbaß, eine gute Pladtbordigte 3 Mast Gallioth zu verfertigen«, »offeriret sich der Ehrbare Zimmerbaß Clas Rotermund, alles was Zimmermanns Arbeit daran ist und in diesem Contract so genau nicht specificiret worden, biß auf den letzten Klamp zu verfertigen.«
August Mey, Bilder aus dem Hamburger Hafen (1899): »›Ein Logis hab ich, aber ich wollt’ gern mit einem Schiff nach Amerika.‹ ›Müssen sich an einen Heuerbaas wenden.‹«
back, »zurück, falsch, rückwärtig, hinter«, dt. →achter-.
In nautischer Verwendung ein häufiges Beiwort, etwa back brassen »Segel so stellen, dass sie der Wind gegen den Mast legt«. Niederdt., altnord. bak, altengl. bæc, engl. back, altfries. bek; die Bedeutung »rückwärtig« ist noch in →Backbord erhalten. Herkunft umstritten: