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Tampen, Pütz und Wanten. Dietmar Bartz
Читать онлайн.Название Tampen, Pütz und Wanten
Год выпуска 0
isbn 9783843804448
Автор произведения Dietmar Bartz
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Ludwig Theobul Kosegarten, Rhapsodieen (1794): »frisch Bursche! den Buganker ausgebracht! Aber das kostete Künste, den Buganker auszubringen; binnen den wenigen Minuten, da die gantze Mannschaft mit dem Ausbringen des mächtigen Eisenblocks beschäfftigt war, trieben wir der Spitze von Wittmund so nahe, daß wir jeden Augenblick zu scheitern fürchten mußten.«
→lichten (15. Jahrh.), →Rah (1430), →fieren (1564), →Boje (1665), →Bootsmann (1720)
Antarktika, Antarktis →Arktis
Antenne, die, »Vorrichtung zum Senden und Empfangen elektromagnetischer Wellen«.
In ursprüngl. maritimer Bedeutung lat. antenna »Segelstange«, ital. antenna »Rah« von lat. ante »vor« als »das Vorstehende, das davor Befindliche«. Seit dem 16. Jahrh. auch als Bezeichnung für die Fühler von Insekten verwendet, geht die heutige funktechnische Bedeutung auf den Radiopionier Marconi (1895) zurück.
Johann Heinrich Zedler, Universal-Lexikon (1733): »Antenna, ist das Creutz woran die Seegel hiengen, welche Daedalus erfunden haben soll.«
Johann Heinrich Zedler, Universal-Lexikon (1740): »Nock, Extremitas antennae, ist auf einem Schiffe der äußerste Theil der grossen Raa, an welchen die peinlichen Hals-Gerichte; als Hencken, Kielholen u.s.w. geschehen.«
Äquator, der, »größter Breitenkreis auf der Erde; der Kreis, der sie in eine Nord- und eine Südhalbkugel teilt«.
In der neuzeitlichen Astronomie seit dem frühen 16. Jahrh. zunächst eine Bezeichnung für den Himmeläquator, entwickelt aus lat. aequator »Münz-Eicher, Gleichmacher der Münze« zu »Gleichmacher von Tag und Nacht«, von lat. aequāre »gleichmachen« zu aequus »gleich«, weil die Sonne, wenn sie im Himmelsäquator steht, Tag- und Nachtgleiche bedeutet. Diese →Linie wurde Anfang des 17. Jahrh. auf die Erde übertragen und zum 0. Breitengrad gemacht. Analoge Bildungen in vielen europäischen Sprachen.
Als »Himmelsäquator« bei Gualtherus H. Rivius, Vitruvius (um 1543): »warhafftige / ab vn zu nemung des tagleng diser vn jener seid des Aequators / vnter welchem der tag vnd die nacht allezeit in gleicher lenge / nemlich jedes zwelff stund / darum ist von nöten gewesen das man zu beyder seid solchs Aequators zirckels sonderliche ander Circkel in gleicher weit vom selben hat ziehen müssen.«
Als »Erdäquator« frühe dt. Nennung bei Levinus Hulsius, Schiffart (1606): »seynd wir [mit dem Schiff] den Äquatorem passirt«.
Monatlicher Auszug aus allerhand neu-herausgegebenen nützlichen und artigen Büchern (August 1700): »Die alten Weltbeschreiber können nicht begreiffen / wie der Nil sich ins Mittel-Ländische Meer ergiessen könne / da er jenseits des Aequatoris entspringe / und die Erde kugelrund sey.«
Äquinoctialische Linien →Atlantik (1599), →Ost, West (1794/96)
Äquator, Pole, Polar- und Wendekreise und der Nullgrad-Merian auf einer Erdkugelhälfte mit Gradnetz; Stich vom Anfang des 19. Jahrhunderts.
Arche, die, »Schiff Noahs, in dem Menschen und Tiere die →Sintflut überlebten«.
Mittelhochdt. arche, arke, althochdt. arka, archa, mittelniederdt., -länd. arke, niederländ. ark, franz. arche, altengl. earc, ærc, engl. ark, altnord. ọrk, schwed. ark, got. arka aus lat. arca »Verschluss, Kasten, Lade«, zu arcanus »verschlossen, geheim« und arcēre »verschließen«. Hebräisch hieß die Arche tēbāh »Kasten« wie das Rohrkästchen, in das Moses gelegt wurde. Nicht verwandt mit griech. archáios »alt« wie in archaisch oder der griech. Vorsilbe arch- »Haupt-« wie in →Archipel, Archetyp.
Früh im Althochdeutschen Tatian (um 830): »then tag tho do ingieng in thia arca Noe.«
Als »Kahn« bei Herbert Helbig, Quellen zur älteren Wirtschaftgeschichte Mitteldeutschlands (vor 1440): »die van Meideborch van yslicker [jeder] arcke dry Brandemborghische schillinghe synt sy plichtich.«
Johann Heinrich Zedler, Universal-Lexikon (1732): »sodann heisst das wort arche ein schiffs gefäß mittler grösse mit einem platten boden, forne spitzig, hinten breit und stumpf.«
Übertragen als »Schutzversprechen« bei Abraham a Santa Clara, Geistlicher Kramer-Laden (1710/19): »Oesterreich … ist … eine archen der scienz und wissenschaft.«
Archipel, der, »Inselgruppe«.
Entlehnt im 16. Jahrh. von italien. arcipelago, als Kunstwort aus arc- »haupt-« und pelago »Gewässer« etwa als »Große See« für das Ägäische Meer, gebildet aus gleichbed. griech. arch- und pelagos, vielleicht auch direkt verballhornt als Aigaiisches Meer nach der Insel Aigai; diese Bezeichnung ist im 13. Jahrh. in Venedig belegt. Im dt. Sprachraum zunächst nur für die Inselwelt zwischen Griechenland und Kleinasien geltend, wird das Wort seit dem frühen 18. Jahrh. auch allgemeiner für »Inselgruppe mit umgebendem Meer« gebraucht. Die italienische Form wird in dt. Quellen zunächst zu archipelagus latinisiert und seit dem 19. Jahrh. unter französischem Einfluss gekürzt, französ., niederländ. archipel, engl. Archipelago, span. archipiélago. Nicht verwandt mit →Arche.
Die italienische Form bei Jobst Ruchamer, Newe vnbekanthe Landte (1508): »nanthen dises orthe Arcipelago, umb der menge willen der selbigen so vil inseln, das ist ein Ertzmere.«
Die latinisierte Form bei Johann Hübner, Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon (1704): »archipelagus heisst eine gegend im meer, wo viele insulen nahe bey einander liegen.«
Die gekürzte Form bei Johann Hinrich Röding, Allgemeines Wörterbuch der Marine (1794/96): »Archipel, eine ansehnliche Strecke des Meeres, welche mit Inseln gleichsam besäet ist.«
→Galeasse (1694)
Arktis, die, »Gebiet um den Nordpol«;
Antarktis, die, »Gebiet um den Südpol«.
Die Bezeichnungen der beiden Polargegenden wurden im 18. Jahrh. gelehrt gebildet und sind abgeleitet aus lat. arcticus, griech. arktikos »nördlich« bzw. mit griech. anti »gegen« als antarcticus, antarktikos »dem Norden gegenüber, südlich«. Zugrunde liegt griech. arktos »Bär, Sternbild des großen/kleinen Bären«. Der lat. Begriff ist in dt. Texten seit dem Mittelalter belegt. Ähnliche Entlehnungen in vielen europäischen Sprachen. Der südpolare Kontinent trägt die geographische Bezeichnung Antarktika.
Hl. Elisabeth (um 1300): »orizon unde … der polus arcticus, des firmamentes ummeganc«.
Lorenz von Westenrieder, Erdbeschreibung der baierisch-pfälzischen Staaten (1784): »der nördliche oder arktische polarzirkel.«
Theoretisch über den Südpol bereits Wolfram von Eschenbach, Willehalm (ca. 1217): »der pōlus antarcticus / unt den anderen sternen«.
Johann von Würzburg (1314): »von polis antartico biz durch daz firmamente«.
John Maundeville, Travels (1366): »In Lybye men seen first the sterre antartyk«, »in Libyen sieht man den Stern Antarktis zuerst.«
Paracelsus, Schriften zur Meteorologie (1931, Quelle von 1530/31): »die region arcticam oder antarcticam«.
Spekulativ noch bei Ioannes Mayr, Epitome Cronicorum (1604): »dz die wilden thier, so wol von dem arctico als antarctico polo in Americā (welches sich zu bemelten beden polis erstreckt) … kom[m]en mögen.«
Armada, die, »bewaffnete Streitmacht zu Wasser«.
Zugrunde liegt entweder eine direkte Entlehnung aus span. armada »Kriegsflotte, -heer« oder über eine Zwischenform armat(a), armad(e) eine ältere Übernahme