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von Eyb, Spiegel der Sitten (ca. 1475): »ain pöße zunge … ist schlüpfferig als eine ale.«

      Johann Wolfgang von Goethe, Brief des Pastors zu … an den neuen Pastor zu … (1773): »Man hält [eher] einen Aal am Schwanze fester, als einen Lacher mit Gründen.«

      Aap, der, »Besanstagsegel«, »Kreuzstagsegel«, ein kleines Segel.

      Niederdt., niederländ. aap »Affe«, althochdt. affo, altengl. apa, könnte auf einem german. Grundwort *ap- beruhen, Affen waren aber im german. Sprachraum lange unbekannt. Unklar ist, ob eine Analogiebildung zum Englischen vorliegt. Dort sind Bildungen mit monkey »Affe« häufig und bedeuten »klein, eng«: monkey gaff »kleines Segel am oberen Vordermast«, monkey island »Schiffsbrücke«, monkey jacket »enge Jacke der Matrosen«, monkey march »Marsch des US Marine Corps in dichter Formation«. Monkey hieß im 16. und 17. Jahrh. ein Einmaster für den Frachtverkehr entlang der Küsten. Das mittelengl. Wort Monekin mit Diminutivendung -kin »-chen« könnte auf frühneufranzös. monne, italien. mona »weibl. Affe«, verkleinernd monnino zurückgehen. Ein lateinisches Ausgangswort ist unbekannt. Ein diminutiver Gehalt klingt auch im Deutschen beim Adjektiv »affig« (nicht ernst zu nehmen, klein) an.

      Friedrich Gerstäcker, Reise um die Welt (1847): »das schiff legte übrigens, so weit das bei diesem Winde möglich war, bei, und lag jetzt einzig und allein unter dem halbgereeften Vormarssegel und dem Aap.«

      achtern, »hinten«, als achter- Bestandteil vieler nautischer Begriffe.

      Niederdt. Form, die seit dem 18. Jahrh. hochdt. after »hinter« ersetzt hat, weil die Nähe zu dessen Substantiv After »Anus« anstößig wurde. Mittelhochdt. after, althochdt. afta, altnord. eptir, got. aftaro, geht auf german. *after zurück. Herkunft umstritten: image von indoeurop. *apo »ab, weg, zurück, hinter« und damit verwandt mit aber; image von indoeurop. *opter »(von) hinten, hinterher« zu indoeurop. *epi/*opi »hinter«. Vermittelnd Lloyd/Springer, Althochdeutsches Wörterbuch (1988, gekürzt): »Der alte Streit darüber wird wohl kaum zu schlichten sein. Am wahrscheinlichsten sind die verschiedenen germanischen Bildungen als eine nicht mehr aufzulösende Mischung von ap(o)- und op(i) zu erklären.«

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      Achterschiff. Römischer Segler beim Ablegen, mit Steuermann, Matrosen und sitzendem Fahrgast. Ende des 19. Jahrh. von einem römischen Mosaik abgezeichnet.

      Johann von der Behr, Diarium einer neunjaehrigen Reise (1668): »Weiln es still Wetter war, liesse der Admiral seine weisse bescharr Flagge von Achtern abwehen, auch einen Schuß aus einem Stücke [Geschütz] hören.«

      Wigardus à Winschooten, Seeman (1681): »agterschip, dat deel van een Schip, dat van de Besaansmast af, tot het end toe, naa agteren staat«, »Achterschiff, der Teil eines Schiffes, der vom Besanmast ab bis zum Ende nach achtern geht«.

      Johann Hinrich Röding, Allgemeines Wörterbuch der Marine (1794/96): »auf Schiffen versteht man unter agter die Weite vom besahnmast bis an den hackebord.«

      →Kajüte (1864), →Spinnaker (1905)

      Admiral, der, »Oberbefehlshaber einer Flotte, General zur See«.

      Den ältesten Beleg bietet der Hofgelehrte Einhard in seiner Vita Karls des Großen (801), der den nordafrikanischen Herrscher Ibrahim ibn Ahmad amiratus nennt, abgeleitet von amīr »Befehlshaber, Emir«. Die Bedeutung verengt sich auf den Rang in der Marine und orientiert sich an arab. amir-al-ma, amir-al-bahr etwa »Befehlshaber zur See«, amir-ar-rahl »Befehlshaber der (Transport-) Flotte«. Das Wort amiratus erscheint in Sizilien im 12. Jahrh. in lateinischen Urkunden als Statthalter von Palermo und ist am Normannenhof der Titel einiger Würdenträger, seit 1178 für den Befehlshaber der normannisch-sizilianischen Flotte, seit Friedrich II. (1210–1250) als ammiratus nur noch hierfür. Über aus Genua stammende Inhaber dieses Amtes gelangt der Titel schon 1195 nach Genua selbst und mit der Übernahme genuesischer Schiffe bzw. der Berufung von Genuesen als Kommandanten bald nach Frankreich, wo admiratus 1248 für einen Genuesen, 1271 für einen Franzosen nachweisbar ist. Um 1300 trägt der Genuese Rainier Grimaldi den Titel amiral. Die schon davor allgemeiner verstandene altfranzös. Form amiral entwickelt sich unter dem Einfluss von lat. admirari »bewundern« (wegen der herausgehobenen Stellung des Titelinhabers) zu admiral. Daher stammen erste dt. Entlehnungen ab dem 12. Jahrh. wie amiral (Rolandslied, 1170), ammiralt, zunächst in der allgemeinen Bedeutung »Oberbefehlshaber, Fürst (der Sarazenen)«. Seit dem 16. Jahrh. verdrängt die Neuentlehnung admiral aus dem Französischen die frühen dt. Formen. Admiral war auch die Kurzbezeichnung für das Admiralsschiff.

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      Admirale der französischen, österreichischen, deutschen und englischen Marine, um 1900. Österreich war über seine Besitzungen an der Adria mit dem Kriegshafen Triest zeitweilig Seemacht.

      Erasmus Francisci, Historisches Rauchfaß (1673): »wobey dieser Portugisische Admiral, nach einem sehr tapffrem Streit, beydes das Leben, und die See einbüßte.«

      Carl Günther Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon (1767): »admiral … also wird bisweilen auch sowohl das Hauptschiff bey einer flotte, als auch das vornehmste schiff von einer kauffahrteyflotte … genennet.«

      Johann Christoph Adelung, Grammatisch-Kritisches Wörterbuch (1811) über Admirale: »Der Plural, die Admiräle, ist eine Unart der Niedersachsen, welche auch Generäle, Herzöge, u.s.f. haben«. Adelung erwähnt auch, dass der Name für die Kegelschnecke Conus ammiralis an die prächtige Uniform des Admirals anknüpft: »Eine Art seltener und theurer Meerschnecken, welche unter allen Schalthieren die schönsten Farben zeiget.«

      →Kiel (1598), →Mast (1618), →Matrose (1629), Admiralität →Bram (1627)

      Ahm, Ahming, die, »Tiefgangsmarke am Schiff«.

      Mittelniederdt., -länd. ame, mittelhochdt. āme, ōme »Ohm«, ein Flüssigkeitsmaß oft zu 150 Litern; auch »das bei der Obrigkeit aufbewahrte Richtmaß, nach dem die Maßgefäße geprüft und geeicht werden«. Das Wort ist verwandt mit nachahmen (ursprüngl. »nachmessen«) und geht zurück über spätlat. ama »Gefäß, Weinmaß« auf lat. hama »Feuereimer« und griech. ámē »Eimer«. Eimer ist mit Ahm aber nicht sprachverwandt, sondern geht über althochdt. eimbar auf lat. amphora und griech. amphoréus zurück. →Pütz

      Johann Hinrich Röding, Allgemeines Wörterbuch der Marine (1794/96): »das in Fuß eingeteilte Maß, welches sich an den Seites der Vorder- und Hinterstevens befindet, und woran man siehet, wie tief das Schiff ins Wasser geht«.

      Heinrich Paasch, Vom Kiel zum Flaggenknopf (1901): »Das in Fuss oder Decimeter eingetheilte Maas am Vor- und Hintersteven, welches den Tiefgang des Schiffes anzeigt«.

      ahoi, »Anruf eines Schiffes«, mit vor- oder nachgestelltem Adressaten.

      Im 19. Jahrh. aus engl., niederländ. ahoy entlehnt. Die Silbe a- dient der Schallverstärkung; die Herkunft des zweiten Wortteils ist zurückzuführen auf das seit dem 14. Jahrh. belegte engl. hoy, einem Befehl für Tiere ähnlich, dt. , in maritimer Verwendung als hoay 1769 belegt. Für eine Ableitung von niederländ. hoie, einem Fracht- und Passagiersegler der Nordsee, fehlen Belege.

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      Eine Hoy, vielleicht Namensgeber für

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