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zu sehn, und mitten in die Barren geworfen zu werden … Indem ich die Barren erreichte, schleuderte die prellende Brandung mich hoch empor.«

      Herman Soyaux, Aus West-Afrika (1879): »vor uns gerade aus warf das Meer am Ufer mächtige Schaumberge in die Höhe: es war die Barre, über der die ausströmende Ebbe des Palmas [an der Küste von Guinea] mit den Wellen des Oceans kämpfend verschmolz.«

      →Galion (1627), →Tanker (1935)

      Barsch, der, ein Raubfisch; die Familie der Echten Barsche (Percidae mit Flussbarsch und Zander) lebt im Süßwasser; viele Barschartige (Percomorphi, u.a. Zacken- und Buntbarsche) leben im Salzwasser.

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      See- oder Wolfsbarsch (Labrax lupus, Loup de mer).

      Mittel-, althochdt., altsächs. bars, niederländ. baars, altengl. bærs, engl. bass, basse, ausgestorben barse. Namengebend war die stachlige Rückenflosse, zu german. *barsa und indoeurop. *bhres- »Spitze«, *bhárs-o- »der mit Stacheln versehene«, *bhar, *bhor »Borste, Spitze.« Verwandt mit barsch, Bart(el), Borste, Bürste. Die althochdt. Nebenformen bersa, bersih entwickeln sich weiter zu mittelhochdt. u.a. birse und bersich, entlehnt zu italien. pesce persico wörtl. »Perser-, Pfirsichfisch«, französ. persègue. Aus der mittelniederländ. Form ba(e)rse entstand französ. bar »Wolfsbarsch«, heute verdrängt von loup de mer, dies von lat. lupus »Wolf«. Die skandinavischen Formen isländ. ögur, altschwed. agh-borre, schwed. abbore, norw. aaborr(e) gehen auf altnord. ọgr »Rotbarsch« zurück und mit litauisch ežegys »Kaulbarsch«, altpreuß. assegis »Barsch« auf indoeurop. *ag-, *ak- »scharf, spitzig«; zu althochdt. agabūz »Flussbarsch« →Butt. Manche Formen haben sich wegen der hervorstehenden Augen des Fisches auch unter dem sprachlich nahen Einfluss von indoeurop. *ok- »Auge« entwickelt, so russ. okuni »Barsch«. Nicht verwandt sind die aus lat. perca, griech. perkē »(Fluss-)Barsch« stammenden Ableitungen, engl. perch, französ. perche zu griech. perknos »getüpfelt«, die auf indoeurop. *perk- »gesprenkelt« zurückgehen; wie die lat. Bezeichnung porcus »Fisch mit Stachelflossen« ist daraus auch dt. Forelle hervorgegangen, beide wegen ihrer farbigen Rückentupfen.

      In der Antike gehörten Seebarsche zu den beliebtesten Fischen; Plinius bezeichnet in seiner Naturkunde (nach 77 n. Chr.) eine Schüssel davon als Teil des höchsten Aufwandes eines Festmahls; mit Horaz stimmt er überein, dass die besten aus dem Tiber zwischen den beiden Brücken stammten.

      Hans Hajek (Hg.), Daz buoch von guoter spise (1350): »Ein gebacken můs von vischen. Dar zů solt du nemen einen bersich gebeizt in ezzig, vnd wirf in denne in milich.«

      Johann Heinrich Zedler, Universal-Lexikon (1733): »Es gibt auch einen Barsch in der See …, teutsch See-Barsch genannt, welcher nicht so groß als der Flussbarsch wird. … Er findet sich gemeiniglich um die Klippen und nähret sich mit kleinen Fischen. Zum essen soll er nicht viel taugen.«

      BätingeBetinge

      Baum, der, »längsschiffs verlaufendes Rundholz«, image auf größeren Schiffen fest angebracht (z. B. Klüverbaum) oder einseitig schwenkbar (z. B. Ladebaum), image auf Yachten die einseitig befestigte →Spiere, an der das Unterliek (→Liek) eines Segels befestigt ist, image vor Häfen ein schweres, verkettetes Holz, um die Fahrt zu sperren.

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      Der Segelbaummacher, aus »Abbildung Der Gemein-Nützlichen Haupt-Stände«, 1698.

      Seit dem hohen Mittelalter wird Baum oft in der Zusammensetzung »Segelbaum« für →Mast benutzt: althochdt. segalpoum, segilpoum, auch mastpoum. Mittel-, althochdt. boum, niederländ. boom, westgerm. *bauma- »Baum, Balken«. Herkunft unklar, vielleicht zu indoeurop. *bheu- »wachsen, gedeihen«. Mit engl. boom »Baum« eng verwandt ist beam »Horizontaltraverse«, jetzt das Maß »Breite über alles«.

      Wohl als »Kiel«, zugleich für das ganze Schiff, bei Paul Fleming, Gedichte (1636): »zwei Schiffe kunten sich zu weichen nicht vergleichen. / Der übergebne Baum lief fast wie taub und blind / in sein Verderben hin.«

      Als Hafenbaum bei Ernst Christoph Barchewitz, Ost-Indianische Reise-Beschreibung (1730): »auf solcher Fahrt kommt man zuerst auf dem Strohm Jaccatra an den Baum, allwo beständig ein Commando Soldaten aus dem Vierkant die Wache hat; dieser Baum wird allezeit des Abends nach 9 Uhr geschlossen.«

      Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch (1854): »auf dem meer ragen die hohen bäume der schiffe.«

      Mastbaum →Mars (1496/99), Segelbaum →Besan (1534/54)

      BeaufortWind

      bedaren, »sich beruhigen« (vom Wetter).

      Entlehnung aus niederländ. bedaren, schwed. bedara »ruhig, still werden«, mit angelsächs. darian »verbergen«, altsächs. derni »verborgen«, ahd. tarnen »verbergen« zurückzuführen auf westgerman. *darnja- »verborgen«, das – vielleicht mit armenisch dadarem »nehme ab (vom Wind)« – von indoeurop. *dhare »halten, festhalten, zur Ruhe kommen« abstammt.

      Wigardus à Winschooten, Seeman (1681): »het weer bedaart«, »das Wetter beruhigt sich.«

      Jan TenDoornkaat Koolman, Wörterbuch der ostfriesischen Sprache (1879): »dat wer wil sük hēl nēt wer bedaren«, »Das Wetter will sich nicht wieder beruhigen.«

      Begienrah, die, auch blinde Rah, »Rah ohne Segel, nur zum Halten des Segels darüber«.

      Entlehung aus niederländ. bagijnera, begijnree, angeblich nach der religiösen Gemeinschaft der Beginen so genannt, »weil diese Raa ohne Segel ist und also dem eigentlichen Zweck einer Raa nicht dient« (Kluge, Seemannssprache), so wie die Beginen unverheiratet waren. Bagien, Bezeichnung für verschiedene Segel, oft Unter- oder Lateinsegel des Kreuzmastes.

      Der geöffnete See-Hafen (1702): »Die Bagynen-Ree ist eine absonderliche Ree, welche recht in die Quer unter der Saaling des Bezaan-Masts befindlich, aber kein Segel daran geführet wird.«

      beiliegen, »im Sturm mit wenigen Segeln so nahe wie möglich beim Wind liegen, damit das Schiff nur →dwars vertreibt«, Beilager, das, »Position und Besegelung zum Beiliegen«.

      Niederländ. een bejlegger maken, bijleggen, im sexuellen Sinn schon althochdt. bilegen, mittelhochdt. bīlegen »beiliegen, beilegen, Beilager halten«.

      Joachim Heinrich Campe, Sammlung interessanter … Reisebeschreibungen für die Jugend (1787): »Es erhob sich ein gräulicher Sturm mit so heftigen Windstößen, daß man die Masten durch Abnehmung der Bramstengen verkürzen, die Segel einreffen, und wie es in der Schiffersprache genannt wird, beilegen mußte.«

      Elias Hesse, Ost-Indische Reise-Beschreibung (1687): »Den 26. dito musten wir abermahl groß Sturm-Wetter ausstehen, welches auch mit allen Schiffen ein Beylager verursachet; ein so genanntes Beylager bestehet darinn, daß erstlich das Ruder fest gemacht und gebunden wird, und also unbeweglich ist, und nur das Schoovet, als gröstes Seegel, nebst der Posan beystehen: dieses mag man auch wohl das letzte Gericht nennen; dess es also, auf itztbesagte Weise, zum höchsten kommen ist, und lernet ein Seefahrender in solchem Wetter auch wohl beten.«

      Heinrich Brarens, System

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