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Sie beträgt 1.329.461 Soldaten. Das entspricht der Bevölkerungszahl von Estland.

       27.05.2018

      Was immer man von Donald Trump hält, sein hemdsärmeliger Aktionismus macht zumindest klar, dass ein guter Teil der angeblich komplizierten politischen Zusammenhänge und ehrwürdigen diplomatischen Traditionen aus nicht viel mehr besteht als persönlichen Animositäten und dem Machtstreben einer Reihe von Hanswürsten.

       28.05.2018

      Die Zahl von Ivankas Markenrechten in China steigt ins Unermessliche. Die Zahl der Arbeitslosen in den USA sinkt ins Bodenlose.

      Bald können sich alle Amerikaner die Steppdecken leisten, die Ivanka in China produzieren lässt. Und während alle selig schlummern, heißt’s in einem bösen Traum: In jeder Steppdecken tut ein Depp stecken.

       29.05.2018

      Das amerikanische Innenministerium plant, die Jagd auf Wolfs- und Bärenjunge demnächst wieder zu erlauben. Sogar in ihren Bauen und Höhlen dürfen die Tiere geschossen werden. Die einen nennen das erweitertes Jagdgebiet. Ich nenne es Schulmassakerübungsgelände.

       30.05.2018

      Trump will, dass Mexiko für die Mauer löhnt. Mexiko aber will, dass die USA die Mauer selbst bezahlen. Kurzum: Die Sache ist ziemlich verfahren. Dabei liegt die Lösung nahe. Das heißt: im Nahen Osten. Trump muss nur ein paar neue Pläne für Israel machen, die die Palästinenser so richtig erzürnen. Dann werfen die Palästinenser wieder mit Steinen. Die Steine lässt Trump dann vom Personal der US-Botschaft in Jerusalem aufsammeln, in die Hafenstadt Haifa bringen und von dort aus an die Grenze zu Mexiko verschiffen, wo sie nur noch abgekippt und über die 3.144 Kilometer verteilt werden müssen. Mit ein bisschen undiplomatischem Geschick reichen die Steine.

      Und das Beste – alle Beteiligten haben was davon:

      Die Israelis, denn die werden danach nie wieder mit Steinen beworfen, denn die Steine sind alle.

      Die Palästinenser, denn die kommen nach so viel Ausarbeitung nie wieder auf dumme Gedanken.

      Die Amerikaner, denn die kriegen ihre Mauer.

      Die Mexikanern, denn die sparen ihr Geld.

      Und Trump, denn der kann seine irrsinnigsten Pläne in die Welt raus twittern und hinter jeden schreiben: Keine Satire, is rael!

       31.05.2018

      Donald Trump trifft Kim Kardashian.

      Man könnte auch sagen: Großer Arsch trifft großen Arsch.

       01.06.2018

      Weil viele Kohlekraftwerke schließen, hat die Trump-Regierung ein Memo erstellt, wonach die unrentablen von ihnen beim Stromkauf bevorzugt werden sollen. Die Sache ist dringend. Allein letztes Jahr haben die Kohlekraftwerke in den USA 30 Millionen Kilowattstunden weniger erzeugt. So kann das nicht weitergehen. Donnie muss etwas tun. Sein Amerika soll nicht umsonst Ruß-Land heißen.

       02.06.2018

      Melania wurde seit über drei Wochen nicht in der Öffentlichkeit gesehen. Alle rätseln, was los ist. Dabei ist es ganz einfach: Ihr Geist hat Besitz von ihrem Körper ergriffen. Mit anderen Worten: Sie hat sich tatsächlich in Luft aufgelöst.

       03.06.2018

      Die Zahl der von Ärzten verschriebenen Opioide ist 2017 das fünfte Jahr in Folge gesunken. Aber das Zeug ist längst in den Körpern. 14 % aller Organspenden in den USA stammen von Drogentoten.

       04.06.2018

      Im August 2017 hatte das amerikanische Gesundheitsministerium entschieden, die finanzielle Unterstützung für Organisationen, die am »Teen Pregnancy Prevention Program« teilnehmen, von fünf auf drei Jahre zu kürzen. Die Unterstützung wäre infolgedessen am 30. Juni 2018 ausgelaufen. Ein Gericht hat jetzt geurteilt, dass das unzulässig war. Die 84 betreffenden Organisationen können somit noch zwei Jahre weiterarbeiten. Danach aber wird die Unsicherheit von Neuem beginnen, denn Trump und seine Leute setzen nicht auf Aufklärung, sondern auf Abstinenz. Sie sind die Enthalt-Samen.

       05.06.2018

      In Louisiana unternimmt die Politik jetzt was gegen die vielen Toten bei Schulschießereien. Sie erlaubt kugelsichere Rucksäcke.

       06.06.2018

      »Das werden wir Ihnen heimzollen!«

      (Überschrift eines Briefes der EU an Donald Trump.)

       07.06.2018

      Der amtierende Direktor der US-Verbraucherschutzbehörde Mick Mulvaney hat drei wichtige Beiräte aufgelöst und sämtliche Mitglieder gefeuert. Einige von ihnen hatten zuvor kritisiert, dass Mulvaney die gesetzlich vorgeschriebenen Treffen mit ihnen mehrfach abgesagt hatte. Begründet wurde die Auflösung offiziell mit Kosteneinsparungen. Tatsächlich aber sind Mulvaney nicht nur die Beiräte, sondern die gesamte Verbraucherschutzbehörde ein Dorn im Auge. Da sie sich von außen aber nicht zertrümmern ließ, versucht er sie jetzt von innen zu zersetzen. Um sein Auskommen muss Mulvaney dabei nicht bangen. Er ist »nebenbei« noch Direktor des Amtes für Verwaltung und Haushaltswesen. Als solcher hat er großen Einfluss darauf, wie die Steuergelder verwendet werden. Und den nutzt er, denn er, Mick Mulvaney, ist ein Mann des Verbraucherschatzes, nicht einer des Verbraucherschutzes.

       08.06.2018

      Was mich wundert, ist, dass Trump seinen Protektionismus noch nicht als Form des Umweltschutzes verkauft hat. Bisher wurden Umweltschutzklauseln in Freihandelsabkommen besonders von den USA genutzt, um Produkte aus Entwicklungsländern draußen zu halten. Schränkt man nun den Freihandel zusätzlich durch Zölle ein, so könnte Trump zumindest argumentieren, dass dadurch weniger Produkte quer über den Planeten gekarrt werden müssen, was Emissionen senken würde. »Kauft Stahl regional!«, wäre das passende Motto dafür. Aber wer weiß, ob das mit den sinkenden Emissionen durch »grünen Protektionismus« überhaupt stimmt. Und ob der CO2-Ausstoß, selbst wenn er durch kürzere Transportwege sinkt, nicht durch laxere Umweltgesetze in der heimischen Industrie wieder steigen würde, sodass am Ende überhaupt nichts gewonnen wäre.

      Ist das vielleicht der Grund, warum Donnie, die Weismachmaschine, diesen Trumpf nicht ausspielt?

      Ich weiß es nicht. Es ist kompliziert, und ich habe keine Lösung. Aber ich bewundere das Problem.

       09.06.2018

      G7 ist großer Mist. G-Punkt wäre mir lieber. Gipfel der Lust statt Gipfel der Last. Werde dafür sorgen, dass die Russen beim nächsten Mal wieder mit dabei sind. Die haben wenigstens geile Nutten.

      (Aus: Donald Trump, Tagebuch, unveröffentlicht.)

       10.06.2018

      Wie misst man Gewöhnung? Um ehrlich zu sein, habe ich nicht die geringste Ahnung. Ich weiß nur, dass ich an Tag 1 geschrieben habe, dass wir uns an Trump als Präsident gewöhnen werden, denn das Normale ist das Machbare plus Zeit.

      Damals,

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