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Aus einer 2016 erstellten und bis heute nicht veröffentlichten Studie, die die Gefahren des Meeresspiegelanstiegs und das Risiko von Sturmfluten für die zahlreichen küstennahen Nationalparks analysiert, hat das amerikanische Innenministerium sämtliche Hinweise, die den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel behandeln, entfernen lassen. Laut dem Silencing Science Tracker der Columbia University ist dies das 124. Mal seit Amtsantritt von Präsident Trump, dass die amerikanische Regierung oder eine ihrer Behörden bestimmte Forschungsvorhaben verbieten oder einschränken, die Publikation von Ergebnissen verfälschen oder die öffentliche Diskussion und Nutzbarmachung von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verhindern versuchen.

       04.04.2018

      Donald Trump greift in die Geschichte der Geschichtsschreibung ein. Er tut alles dafür, dass »die Bauchentscheidung« eine seriöse Kategorie zur Analyse historischer Entwicklungen wird. Jetzt müssen es nur noch die Historiker mit den dicken Quellköpfen verstehen.

       05.04.2018

      Rex Tillerson wollte das amerikanische Außenministerium umstrukturieren, es effizienter und moderner machen. Dafür hatte er 90 Berater engagiert, die bis zu 300 Dollar die Stunde verdienten. Allerdings hatten die Unternehmensberater (wie üblich) kaum Ahnung von der Materie und verstanden auch nichts von Diplomatie, kulturellen Unterschieden und den Gepflogenheiten der Außenpolitik. Die Folge: Die Erkenntnisse sind banal, die Ergebnisse mager, die komplette Aktion für die Katz. Die Rechnung der Berater aber bleibt, auch wenn Rex Tillerson inzwischen nicht mehr im Amt ist. 12 Millionen Dollar wollen sie haben. Und das ist erst der Anfang, denn insgesamt ist der Umstrukturierungsauftrag 265 Millionen schwer. Dabei wäre die Reform mehr oder weniger zum Nulltarif zu haben gewesen. Es gibt schließlich 35.000 hauseigene Verbesserungswünsche und dazu noch den vom Außenministerium höchstselbst publizierten Quadrennial Diplomacy and Development Review, der in den Jahren 2010 und 2015 ebenfalls viele Veränderungsvorschläge gemacht hat. Aber so ist das nunmal: Berater leben nicht von Erfahrungen, Kenntnissen oder einem Gefühl für die Spezifik einer Situation, sondern von dem Glauben, dass all das, was nichts kostet, auch nichts wert ist. Sie stoßen sich gesund an diesem kranken Gedanken.

       06.04.2018

      In Oklahoma verdienen Lehrer im Schnitt fast 8.000 Dollar im Jahr weniger als im benachbarten Texas, das Schulsystem wurde erfolgreich kaputtgespart, die Klassen sind viel zu groß und die Anforderungen an die Lehrer nehmen in dem Maße zu, in dem die Aktualität des Lehrmaterials sinkt. Der Zustand der Schulen ist allgemein beschissen, der der Toiletten sowieso und überhaupt schlage ich vor, dass das Land Sachsen Partnerland von Oklahoma wird.

       07.04.2018

      In West Virginia wurde eine neue Form weinender Heiligenstatuen entdeckt. Es handelt sich um eine junge Frau, die beim Anblick von Donald Trump in Tränen ausbrach und ihm schluchzend für die Steuererleichterungen dankte.

       08.04.2018

      Trump nennt Assad ein »Vieh«.

      Der Fleischverbrauch eines Amerikaners beträgt 222 Pfund pro Jahr.

      In der Bibel ist die 666 die Zahl des Tieres.

      Wenn Donnie für Dreie reinhaut, kann er ihn wegputzen.

       09.04.2018

      Ein gewöhnlicher Montag.

      Donnie trägt dick auf,

      Melania trägt Christian Louboutin,

      und Stormy Daniels trägt – nichts.

      Und ich? Ich bin träge und trage nur diese Zeilen zusammen.

       10.04.2018

      Vergangenes Jahr bezeichnete Donald Trump Katar als großen Finanzierer von Terroristen. Heute, beim Besuch des katarischen Scheichs in Washington, adelte er das Land dagegen als Freund und Partner im Kampf gegen den Terror. Es hat sich also ausgezahlt, dass die Kataris ihren einheimischen Terroristen für eine Weile die Mittel gekürzt und ihre schmierigen Millionen für amerikanische Lobbyisten ausgegeben haben, damit sie gut aussehen, wenn ihr Staatsoberhaupt die USA besucht. Nur eines haben die Lobbyisten nicht wegbekommen, und das ist der hässliche Schnauzbart von Scheich Tamim bin Hamad Al Thanatos.

       11.04.2018

      In Donnies Haus, dem Weißen,

      da lassen sie die Bibel kreisen,

      Pence, Pompeo, Sessions, Vos,

      gehören alle zu dem Glaubenstross,

      der von einem Manne wird geleitet,

      der Drollinger sich nennt und es nicht meidet,

      Homosexuelle zu bekämpfen

      und Frauenrechte einzudämpfen,

      im Gegenzug preist er den Präsidenten,

      für seine standhaft starken Lenden,

      denn das ist es, was die brennend-heiße Welt jetzt brauch’,

      ’nen Mann mit einem dicken Schlauch.

       12.04.2018

      »Bomb ich? Bomb ich nicht? Bomb ich? Bomb ich nicht? …«

      (Donald Trump, mit einem Gänseblümchen in der Hand im Garten des Weißen Hauses sitzend, vor ihm eine Karte von Syrien.)

       13.04.2018

      »Beschließe: Bomben!«

       14.04.2018

      »Bin bedient. Bange Brigadekommandiere befürworten Billig-Bombardement. Bevor Bumm-Bumm beginnt, bekommen Bolschewiki Bescheid. Bereinigen Basislager, beseitigen Beweise. Bloßer Blümchen-Beschuss. Bitter!«

       15.04.2018

      »Und wer noch kein Trump-Enthüllungsbuch geschrieben hat und auch nicht vorhat, eines zu schreiben, der werfe seinen Autoren-Vertrag aus dem Fenster!«, sprach der Herr und schaute vom Himmel hernieder, und aus einem Fenster des Oval Office kam etwas Kleines, Blaues geflattert. Es war das Twitter-Vögelchen, das sich auf die Suche nach einer Literaturagentur machte.

       16.04.2018

      Auf der Karriere-Plattform Zippia findet sich seit einigen Tagen eine Landkarte der USA, die – für jeden Bundesstaat einzeln – die größten politischen Spender der vergangenen zehn Jahre ausweist. Die zentralen Erkenntnisse: Donald Trump war der größte Geldgeber in New York mit über 19 Millionen Dollar, während in South Dakota einem gewissen Eldon Roth 80.000 Dollar reichten, um Platz eins zu erringen. Auf der Insel Hawaii machte – wie sich’s gehört – ein Mann namens Seeman das Rennen, und in South Carolina war Frank Islam am spendierfreudigsten, was allein schon dem Namen nach Futter für Verschwörungstheoretiker ist. Die größte Einzelspenderin der USA – mit über 68 Millionen Dollar – aber war Linda McMahon. Sie ist seit letztem Jahr Trumps Ministerin für kleine Unternehmen und stammt aus Connecticut. Motto des Bundesstaates: »Qui transtulit sustinet« – »Wer herüberbrachte, wird erhalten.«

       17.04.2018

      Und auf

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