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Please don't leave me. Lora Flynn
Читать онлайн.Название Please don't leave me
Год выпуска 0
isbn 9783754120880
Автор произведения Lora Flynn
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
In Gedanken war ich bei Logan. Erinnerte mich wieder an sein Lächeln, an seine Berührungen, seine Art mich aufzumuntern.
»Ja«, antwortete ich ehrlich. »Irgendwie schon.«
»Warum weinst du dann?«, fragte Mia verwundert.
»Weil er mich nicht genauso sehr mag, wie ich ihn.« Eine tiefe Traurigkeit ergriff Besitz von mir und wieder musste ich die Tränen vor meiner kleinen Schwester verbergen. Für eine Weile herrschte Stille im Auto. Dann begann Mia wieder zu reden.
»Ich glaube, er liebt dich sogar noch mehr.«
Ungeachtet der Tatsache, dass dieser Satz von meiner vierjährigen Schwester kam, die im Grunde noch gar nicht richtig wusste, wie man Liebe definierte, schoss mein Puls augenblicklich in die Höhe. Verwirrt drehte ich mich wieder zu ihr um und hob fragend die Brauen.
»Wie kommst du denn darauf?«
Wieder zuckte Mia mit den Schultern und ihr Blick schweifte zum Fenster hinaus.
»Weil er dich so angeschaut hat.«
Für einen kurzen Moment fehlten mir die Worte und ich gab mich der Illusion hin, dass Mia vielleicht recht haben könnte, dass ein Mädchen von süßen vier Jahren unterscheiden konnte, was Liebe war und was nicht.
Mein Herz raste. Wie sehr wünschte ich mir, dass es so wäre? Wie sehr wünschte ich, dass Logan meine Gefühle erwiderte? Dass er um mich kämpfte oder es zumindest versuchte? Doch er tat es nicht. Ich durfte nicht so naiv sein und Mias Worten Glauben schenken. Denn Mia hatte Unrecht. Falsche Hoffnungen waren nämlich genau das, was einem Menschen das Genick brach.
»Keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir sicher.«, ertönte ihre kindliche Stimme von der Rückbank. Wieder einmal drehte ich mich verdutzt zu ihr um.
»Ich werde niemandem erzählen, in wen du verliebt bist«, Mia grinste breit und nahm einen Schluck von dem dunklen Gebräu. So langsam machte mir meine kleine Schwester tatsächlich Angst. Als würde sie ahnen, dass niemand von Logan und mir wissen durfte.
»Danke«, entgegnete ich lediglich und nippte ebenfalls an meiner heißen Schokolade. Als ich mich umdrehte, um meinen Becher in den Getränkehalter zu stellen, sah ich gerade noch, wie Logans Mercedes davonfuhr.
Eine Sehnsucht packte mich. Seltsam, wie schnell man sich doch an einen Mensch gewöhnte und wie sehr dieser einem dann fehlte, wenn man ihn verlor.
Mias Gähnen holte mich aus meinen Gedanken zurück ins Hier und Jetzt. Ein Blick auf die Uhr bestätigte meine Vermutung, es war schon recht spät. Die Zeit verging wie im Flug. Seufzend startete ich den Motor.
Zuhause angekommen kuschelten Mia und ich uns gemeinsam aufs Sofa. Wir schauten noch etwas TV, während wir unsere heiße Schokolade austranken und schließlich einschliefen. Dad weckte uns, indem er das Licht im Wohnzimmer einschaltete. Ich blinzelte ein paar Mal gegen die grelle Helligkeit an und rieb mir verschlafen über die Augen. Der Fernseher lief noch.
»Hallo meine beiden Prinzessinnen«, flüsterte Dad. Er lehnte im Türrahmen und beobachtete uns mit einem liebevollen Lächeln im Gesicht. Seine braunen Augen lagen in tiefen Furchen und wirkten wie immer müde und erschöpft. Man sah ihm an, dass die Arbeit ihm zu schaffen machte. Ich meinte auch zu erkennen, dass er an Gewicht verloren hatte.
»Hey«, murmelte ich zurück. Sofort legte Dad seinen Finger vor die Lippen und deutete mit einem Nicken auf Mia. Mein Blick wanderte zu ihr und erst jetzt erkannte ich, dass sie nach wie vor tief und fest im Land der Träume schlummerte. Dad kam leise näher.
»Geh nach oben und leg dich schlafen. Ich bringe unsere kleine Motte ins Bett«, wisperte Dad und nahm Mia vorsichtig auf den Arm. Sofort kuschelte sie sich an seine Brust und gab verschlafene Laute von sich. Dad mit Mia auf dem Arm zu sehen, erwärmte augenblicklich mein Herz. Es war ein Bild, das ich mir für immer im Gedächtnis behalten wollte.
Dad zwinkerte mir zu und flüsterte ein lautloses Gute Nacht, ehe er mit Mia durch die Tür verschwunden war. Ich warf die Wolldecke beiseite und griff nach meinem Handy, um nach der Uhrzeit zu schauen. Als ich auf den Bildschirm blickte, zeigte mir mein Telefon eine neue Nachricht an. Doch nicht nur irgendeine Nachricht.
Sie war von Logan.
Sofort begann mein Herz im Brustkorb zu hämmern und meine Hände begannen zu schwitzen.
In Lichtgeschwindigkeit entsicherte ich die Tastensperre und öffnete die SMS.
Drea,
es tut mir unfassbar leid.
Ich wollte dich niemals verletzen.
Du hast jemand Besseren verdient,
jemand der dich aufrichtig liebt und
der dich so behandelt, wie du es
auch verdient hast. Ich hoffe
du verzeihst mir irgendwann.
Logan
Wieder liefen mir stumme Tränen über die Wangen. Logan empfand nicht auf dieselbe Weise, wie ich. Mia hatte Unrecht.
Kapitel 4
Es war Donnerstagmorgen und schulfrei. Gelangweilt saß ich an unserem Küchentresen und beobachtete Timmy und Poppy, während sie wie die Verrückten Kürbisse aushöhlten. Poppy hatte wieder einmal eine ihrer glorreichen Wetten ins Leben gerufen - wer zuerst den Kürbis bearbeitet hatte, bekam zehn Dollar. Und wie jedes Jahr trafen wir drei uns zu Thanksgiving, um für unsere Familien Kürbiskuchen zuzubereiten. Es war beinahe schon eine Tradition. Eine Tradition, der nun auch Ruby beiwohnte.
»Ich bin mir nicht sicher, ob man mit den Kürbissen nachher noch etwas anfangen kann«, sprach Ruby den Gedanken aus, der mir ebenfalls durch den Kopf geisterte. Ich warf ihr einen zustimmenden Blick zu. Ruby und ich hatten uns vor zwei Monaten auf Timmys Geburtstag kennengelernt. Sie lebte noch nicht sehr lange in Seattle und besuchte auch erst seit kurzem die Garfield High. Timmy hatte sie gleich unter seine Fittiche genommen und so war sie in unserem Freundeskreis gelandet.
Wie immer trug Ruby ihre langen blonden Haare zu zwei französischen Zöpfen geflochten. Ich schätzte, das war wohl ihr Markenzeichen. Sie sah unter ihren falschen Wimpern auf und ihre grünen Augen, blitzten amüsiert, als sie Poppys Blick auffing.
»Das habe ich gehört Ruby. Pass auf was du sagst, sonst kannst du dich von deinen schönen blonden Zöpfen verabschieden«, knurrte Poppy unter Anstrengung und warf immer wieder gehetzte Blicke auf Timmys Kürbis, um zu sehen wie weit er bereits war.
»Das klingt interessant«, Timmy grinste. »Aber wenn ihr euch schon prügelt, dann bitte im Bikini.«
Poppy verdrehte die Augen.
»Wir wissen alle, dass du eher auf alte Männer in knappen Badehöschen stehst. Du brauchst uns nichts vorzumachen.«
»Hör auf zu quatschen und konzentrier dich auf deinen Kürbis, Whitehill. Du liegst weit zurück«, keine Minute später warf Timmy auch schon siegessicher die Hände in die Luft.
»Erster.«
Poppy ließ von ihrem Tun ab und warf einen kritischen Blick auf Timmys Kürbis. Beleidigt donnerte sie ihren Schaber auf den Tisch.
»Das ist total unfair! Du hast die größeren Hände und mehr Kraft als ich.«
»Ich bin eben ein echter Mann«, entgegnete Timmy grinsend und zeigte Poppy seinen angespannten Bizeps. Poppy ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und hob lediglich eine Braue.
»Timmy, du bist alles, aber ein Mann bist du nicht.«
Ruby begann laut zu lachen und Timmys Gesicht verfinsterte sich.
»Na warte, das bekommst du zurück«, er machte einen Hechtsprung auf Poppy zu. Sie erkannte sein Vorhaben und ergriff die Flucht.
»Du bist viel zu langsam, Timothy Moreau.«
Im