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„Jetzt wo du mich so direkt fragst, ich arbeite eigentlich immer. Das ist schrecklich oder?“

      „Ja schon. Das kann doch nicht gut für dich sein“, entgegne ich leicht entsetzt.

      „Montags spiele ich sofern ich da bin mit Richard Tennis, aber vielleicht schaffst du es ja mich vom Arbeiten abzuhalten.“

      Ich zucke mit den Schultern, ich kann mir nicht vorstellen wie mir das gelingen sollte. Während der Tee zieht, zündet er das Feuer im Kamin an. Danach setzten wir uns auf das Sofa im Wohnzimmer. Ich genieße den warmen Tee. Meine Schulter lehne ich an ihn, er streicht mir zärtlich über eine Haarsträhne die sich aus meinem Knoten gelöst hat.

      „Ist dir noch kalt?“, fragt er mich.

      „Nein, zum Glück sind meine Füße auch wieder aufgetaut.“

      Ich würde gerne hier bleiben, aber ich bin mir nicht sicher ob das richtig ist. Es geht mir jetzt doch alles zu schnell, vielleicht ist es besser wenn ich jetzt nach Hause fahre, womöglich hat er sonst ein falsches Bild von mir. Ich will nicht so eine Art von Beziehung – keine Geliebte.

      „Du siehst so nachdenklich aus?“

      Er streicht sanft meinen Arm mit seinem Zeigefinger hinunter.

      „Das hast du ziemlich gefinkelt eingefädelt, mich hierher zu bringen, Machst du das immer so?“

      „Toni kann dich jederzeit nach Hause bringen, er wartet auf meinen Anruf. Ich wollte nicht, dass du das falsch verstehst.“

      Er sieht mir tief in die Augen und ich kann mich seinem Blick nur sehr schwer entziehen. „Luisa was ist nur los mit dir?“, frage ich mich selbst.

      „Ja…es ist schon ziemlich spät geworden, ich denke ich möchte doch nach Hause“, entgegne ich, weil ich finde es wäre das Beste so.

      „Natürlich. Ich gebe ihm Bescheid.“

      Er scheint zwar nicht enttäuscht zu sein, zumindest lässt er es sich nicht anmerken, aber manchmal ärgere ich mich über mich selbst, weil ich einfach nicht weiß was ich will. Ich glaube ich will gar nicht nach Hause. Ich sehe ihn an, während er telefoniert. Ich befürchte es hat mich richtig erwischt, es kribbelt in meinem Bauch und überhaupt hab ich ein seltsames Gefühl, das meinen ganzen Körper durchströmt und das Schlimmste ist, ich kann nichts dagegen tun, ich hasse es die Kontrolle zu verlieren. Kurz schließe ich die Augen und atme tief durch. Ich stehe schon einmal auf und gehe zum Kamin auf dem Bilder und Fotos stehen von Leuten die ich natürlich nicht kenne. Auf einem ist Max mit einer hübschen Frau mit langen dunklen Haaren zu sehen. Sie hat ein wunderschönes warmes Lächeln. Daneben steht das Hochzeitsfoto von ihm und seiner verstorbenen Frau, vermute ich zumindest. Sie war zierlich, mit langen brünetten Haaren. Sie lächelt Max an, nein das ist mehr als ein Lächeln, sie himmelt ihn an, so wie ich es jetzt tue.

      „Toni wird gleich da sein.“

      Er kommt zu mir und umschlingt mich von hinten, ich lehne mich an ihn. Gott warum will ich nach Hause?

      „Wer ist das?“, frage ich, und zeige auf das Bild mit der Frau.

      „Meine Schwester Nigella, sie lebt mit ihrem Ehemann in meinem Elternhaus in Irland. Ich hoffe du lernst sie bald kennen. Leider sehe ich sie viel zu selten, ich weiß jetzt schon, dass sie dich mögen wird.“

      „Sie ist sehr hübsch, gutes Aussehen liegt also in deiner Familie.“

      „Ja sie ist eine schöne Frau, ich hatte als großer Bruder alle Hände voll zu tun, sie war ständig von Verehrern umschwärmt und schau da ist meine Mutter, sie ist leider gestorben als ich fünfundzwanzig war, das Bild entstand einige Monate vor ihrem Tod.“

      Er zeigt auf ein Foto auf dem er mit Nigella und seiner Mutter zu sehen ist. Nigella sieht ihr sehr ähnlich.

      „Sie sieht doch noch so jung aus?“

      „Sie ist einfach eines Tages umgefallen, Gehirnblutung.“

      „Das ist ja schrecklich…und dein Vater?“

      „Ich habe keinen Vater…er hat uns verlassen als Nigella und ich noch sehr klein waren, er war ein Mistkerl. Er hat meine Mutter belogen und betrogen, wenn er betrunken war geschlagen und sie mit einem Haufen Schulden sitzen gelassen.“

      Ich bereue es gefragt zu haben, ich dachte, nur ich hatte eine beschissene Jugend, keine Ahnung was ich darauf sagen soll, aber ich komme gar nicht dazu etwas zu sagen.

      „Kein Problem, ich bin lange darüber hinweg, er ist mir egal, meine Schwester ist meine Familie, ich sehe sie leider nur viel zu selten.“

      Er ist mir immer einen kleinen Schritt voraus und es kommt mir so vor als ob er meine Gedanken lesen könne, es ist wirklich gespenstisch. Ich ziehe seine Arme fester um meine Mitte. Ich blicke noch einmal auf das Hochzeitsbild.

      „Deine Frau und du, ihr seht sehr glücklich aus und sie ist unglaublich hübsch.“

      Kurz ist es ganz still bevor er antwortet.

      „Das waren wir. Jetzt machst du mich glücklich und zwar genau in diesem Moment.“

      Ich drehe mich zu ihm, lege meine Arme um seinen Hals und lehne mein Gesicht an seine Brust. Seine Nähe fühlt sich himmlisch an. Ich schließe meine Augen und kann und will an nichts mehr denken und ich will auch nicht mehr sprechen. Ich öffne zwei Knöpfe von seinem Hemd und schmiege mich fest an ihn.

      „Das weißt du nach so kurzer Zeit schon?“, frage ich leise.

      „Ja.“

      „Und wie glücklich würde es dich machen wenn Toni nicht mehr kommen müsste?“

      Ich bin mir nicht sicher ob ich das wirklich sagen wolle, aber jetzt hab ich es wohl getan. Es ist einfach so aus mir heraus gesprudelt.

      „Es würde mich sehr glücklich machen, aber du musst nichts tun nur um mich glücklich zu machen, das weißt du oder?“, fragt er mich, während er mir einen Kuss hinter mein Ohr haucht.

      Nickend ziehe ihn ganz fest zu mir und küsse ihn. Er reißt sich noch einmal los von mir was ihm nicht ganz leicht zu fallen scheint.

      „Bitte bleib heute Nacht bei mir“, sagt er ein wenig atemlos.

      Ich beiße mir auf die Unterlippe und spüre wie sich meine Wangen röten, dann nicke ich etwas verlegen.

      „Dann gebe ich Toni Bescheid dass er Feierabend machen kann.“

      Nachdem er ihn noch einmal angerufen hat, nimmt er mich wieder in den Arm. Ob es das Richtige ist zu bleiben weiß ich nicht, aber eines weiß ich sicher, es fühlt sich gut an. Ich streiche mit meinen Finger durch seine Haare, über seinen Hals bis zu seiner Brust. Sanft öffnet er meinen Haarknoten, meine Haare fallen locker über meine Schultern. Ich lege meinen Kopf und meine Haare zur Seite. Er küsst mich sanft vom Hals bis zum Schlüsselbein. Ich spüre wie mein Puls in meiner Halsschlagader pocht und sich die Haare auf meinen Armen wie elektrisiert aufstellen. Ganz langsam öffnet er den Reißverschluss meines Kleides. Ich halte kurz den Atem an. Es gleitet an meinen Schultern über meine Hüften hinunter zu Boden. Ich vergrabe meine Nase und Lippen in seinen Hals, ich fühle während ich noch ein paar Knöpfe von seinem Hemd öffne mit meinen Fingern die Haare auf seiner Brust und streiche über seinen Oberkörper. Er schiebt die Träger meines BH ganz sanft über meine Schultern und fährt zärtlich die Linien meines Dekolletees nach. Dann streicht er zärtlich mit seiner Hand über meine Haare und meinen Hals.

      „Du bist so schön Luisa, alles an dir ist wunderschön.“

      Ein verlegenes Lächeln huscht über meine Lippen, ich bekomme kaum Luft zum Atmen, es scheint, dass ich in Liebesangelegenheiten ziemlich außer Übung bin.

      „Willst du jetzt die Briefmarkensammlung sehen?“, haucht er mit kehliger Stimme in mein Ohr.

      Ich sehe ihn überrascht an.

      „Ja…warum eigentlich nicht, ist sie denn sehenswert?“

      Ich

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