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nicht mehr allein bin, damit war vor ein paar Wochen noch nicht zu rechnen.

      „Wir machen zu Weihnachten immer Familienurlaub, auch Lizzy und ihre Familie sind mit dabei. Das ist bei uns Tradition geworden seit ich ins Internat gekommen bin, es war die einzige Möglichkeit die Feiertage gemeinsam zu verbringen.“

      Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, obwohl es vielleicht besser so ist, alles ist noch ziemlich frisch. Max scheint ein wenig enttäuscht zu sein, zeigt aber Verständnis.

      „Verstehe, ich weiß zwar noch nicht wie ich das aushalten werde, aber wir haben bestimmt noch viele Möglichkeiten das nachzuholen.“

      Er küsst mich liebevoll auf die Stirn. Das hoffe ich auch, am liebsten würde ich aber alles absagen und mit ihm kommen, es fällt mir schon schwer über den heutigen Abschied nachzudenken.

      „Bringst du mich nachher nach Hause?“

      „Möchtest du nicht hier bleiben?“

      „Ich muss morgen schon um sieben Uhr im Krankenhaus sein.“

      „Ich bringe dich morgen früh hin.“

      Er zieht mich auf seinen Schoß und vergräbt seine Nase in meinen Haaren.

      „Das heißt aber früh aufstehen morgen.“

      „Ich denke dann wird es Zeit ins Bett zu gehen.“

      Als er mit seinen Händen unter mein Shirt fasst und mich fest an sich zieht, hat er mich längst überredet. Er streicht zärtlich über die Haut auf meinem Rücken, jedes Haar auf meinem Körper stellt sich zustimmend auf.

      „Jetzt schon ins Bett gehen?“, flüstere ich ihn sein Ohr und küsse seinen Hals.

      „Ich habe kein Wort von schlafen gesagt“, entgegnend er.

      „Schade.“

      Ich inszeniere einen enttäuschten Blick der ihn zu überraschen scheint, bevor ich weiterspreche.

      „Ich dachte du schläfst mit mir.“

      Mir steigt über meine eigenen Worte etwas Röte zu Gesicht, ihm scheint das aber zu imponieren, seine Augen funkeln mich an. Er zieht mir mein Shirt über den Kopf und küsst mich innig. Dann dreht er mich mit einem Ruck auf das Sofa und legt sich auf mich.

      „Du bringst mich um den Verstand, keine Ahnung wie ich jemals ruhig neben dir schlafen kann.“

      Ich genieße jede Berührung und schließe meine Augen, Ich werde gleich den Verstand verlieren. Das ist das letzte woran ich noch denke. Um 05.30 Uhr reißt mich der Weckton meines Handys aus dem Schlaf. Ich öffne schlaftrunken meine Augen, Max Arme sind fest um mich geschlungen. Ich drücke den Wecker ab. Er sieht kurz auf und zieht mich noch fester an sich, ich habe Mühe mich zu bewegen

      „Bleib hier“, grummelt er müde.

      Das würde ich am liebsten auch tun, ich bin so müde, aber ich möchte nicht zu spät zur Arbeit kommen. Daher löse ich mich schweren Herzens mit mehreren Küssen aus seiner Umklammerung und hoffe, dass mich die Dusche munter macht. Max hat inzwischen Tee gemacht und mir sogar ein Frühstücksbrot gestrichen. Mir fehlt heute der Appetit und auch sonst bin ich schlapp, aber ihm zuliebe beiße ich ein paarmal ab.

      „Komm ich fahre dich jetzt, sonst kommst du noch zu spät.“

      Im Wagen muss ich ihn die ganze Zeit ansehen, ich kann es selbst nicht ganz glauben, aber ich habe mich wirklich ganz und gar verliebt.

      „Alles ok Luisa?“

      „Ja.“ Ich schnaufe tief durch. „Ich werde dich nur so vermissen, musst du wirklich die ganze Woche weg?“

      Er lächelt mich an. „Ich vermisse dich auch jetzt schon, aber ja ich muss. Du kannst mich jederzeit begleiten. Du an meiner Seite, das könnte ich mir sehr gut vorstellen.“

      Sein Vorschlag schmeichelt mir, obwohl ich mir niemals vorstellen könnte meine Arbeit aufzugeben. Ich löse mich nur schwer aus seiner Umarmung vor dem Krankenhaus und sehe ihm noch hinterher bis der Wagen in der Ferne verschwindet.

      Kapitel 6

      Die Wochen bis Weihnachten vergehen wie im Flug. Ich habe im Krankenhaus viel zu tun und auch Max ist beruflich viel unterwegs. Wir haben wenig Zeit uns zu treffen, die Woche vor Weihnachten sehe ich ihn gar nicht mehr, weil er bereits unterwegs nach Europa ist. Das passt mir zwar gar nicht, aber es lässt sich nicht ändern, er hat mir auch wiederholt angeboten ihn zu begleiten. Vielleicht hätte ich es doch tun sollen, sogar Lizzy hat mich ermutigt den Familienurlaub zu schwänzen, aber meine Beziehung zu Max ist noch frisch und so hat, wenn auch widerwillig, meine Familie Vorrang.

      Am 23.12. breche ich gemeinsam mit meinem Vater und Alice in unseren Weihnachtsurlaub auf. Das Haus ist wirklich idyllisch gelegen und schmiegt sich romantisch in die weihnachtliche Landschaft. Alice und Lizzys Mum Betty machen sich gleich an die Vorbereitungen für das Weihnachtsessen, die zwei sind begnadete Köchinnen. Die Männer fahren in die Stadt um einige Einkäufe zu erledigen. Lizzy und ich übernehmen die Weihnachtsdekoration. Vor dem Abendessen lümmeln Andy und Matt mit einem Bier am Sofa, während wir den Baum fertig schmücken.

      „Du bist sichtlich erfreut über unseren Familienurlaub heuer“, stichelt mich Andy an.

      „So wie jedes Jahr“, antworte ich forsch.

      „Wieso hast du deinen Lover nicht mitgebracht?“, legt Matt noch ein Schäufelchen nach.

      „Also ich würde dich an seiner Stelle zu Weihnachten nicht allein lassen“, fügt er noch spitz hinzu.

      Langsam werde ich sauer und Lizzy versucht die beiden zu bremsen. Scheinbar ist mein Liebesleben interessanter für Andy und Matt als ich vermutet habe.

      „Deshalb hast ja du auch deine Freundin dabei, oder Matt?“

      Sie blitzt ihn böse an. Matt ist einer der Sorte Männer die grundsätzlich keine fixe Beziehung anstrebt, so empfinde ich das zumindest. Da gibt es mal hier und mal da eine Freundin, die dann meist blond, langbeinig und sportlich durchtrainiert ist. Auch wenn Betty keine Gelegenheit auslässt ihrem Sohn zu sagen, dass es nun endlich an der Zeit wäre „die Richtige“ zu finden, frönt er weiter dem Junggesellenleben.

      „Ich habe gar keine Freundin liebes Schwesterchen, aber Luisa hat ja einen Freund wie ich gehört habe.“

      Er grinst mich an, ich ignoriere seine Ansage und drehe mich zum Baum.

      „Der Engel muss noch auf die Baumspitze, hilfst du mir Andy.“

      Lizzy wackelt mit dem Engel vor Andys Nase, er springt sofort auf um einer möglichen Auseinandersetzung mit ihr zu entgehen.

      „Ihr schafft das ohne mich, ich brauche frische Luft.“

      Ich habe das Gefühl mir platzt gleich der Kragen. Ich ziehe meine Jacke und Stiefel an und gehe nach draußen wo es gerade ausgelassen schneit. Lizzys Dad Robert und mein Dad hacken Brennholz im Schuppen und gönnen sich dazu einen Drink. Hier draußen haben sie es mit Sicherheit gemütlich denke ich mir und stapfe an ihnen vorbei.

      „Wohin des Weges junge Frau?“, ruft mir Robert noch nach.

      „Den Weihnachtsfrieden suchen“, entgegne ich sarkastisch.

      Ich gehe ein paar Schritte durch den Schnee und genieße die Ruhe an der kalten frischen Luft, es wird schon dunkel. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Wie gern würde ich jetzt Max Stimme hören, aber ich weiß dass er jetzt im Flugzeug sitzt, aber über eine Nachricht von mir freut er sich bestimmt:

       Ich vermisse dich. Ich hätte doch mit dir kommen sollen. Ich hoffe die Tage vergehen schnell. Viele Küsse, ich umarme dich, Luisa.

      Neben mir taucht plötzlich Matt auf, scheinbar hat er jetzt doch ein schlechtes Gewissen, ich kenne ihn. Er stellt sich dicht neben mich.

      „Ich habe schon vergessen

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