ТОП просматриваемых книг сайта:
Novemberrosen. Kerstin Teschnigg
Читать онлайн.Название Novemberrosen
Год выпуска 0
isbn 9783750220904
Автор произведения Kerstin Teschnigg
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Guten Morgen, ausgeschlafen? Du siehst heute blass aus, geht es dir gut?“ Sie legt das Buch weg und bietet mir einen Platz neben ihr auf dem Sofa an.
„Ich bin einfach nur müde, alles gut.“
Ich setzte mich zu ihr, sie hat recht ich fühle mich heute wirklich müde und schlapp, ist bestimmt die Zeitverschiebung.
„Ich habe noch frischen Tee in der Küche, was möchtest du Essen?“
„Eigentlich nur Tee, Danke, bleib sitzen ich hole mir eine Tasse.“
„Ist nicht einfach, dass Max so viel geschäftlich unterwegs ist, oder?“, schaut sie mich fragend an als ich mich wieder zu ihr setzte.
„Ja schon, aber ich wusste das als wir uns kennen gelernt haben.“
„Trotzdem ist das eine ganz schöne Probe für eine Beziehung“, ergänzt sie.
„Auch wenn er nicht viel Zeit hat, er schafft es immer wieder die wenigen Stunden zu einem Highlight werden zu lassen, er ist etwas ganz Besonderes.“
Ich merke wie ich schwärme und Nigella lächelt zufrieden, es scheint ihr zu gefallen, Max ist ihr sehr wichtig. Sam unterbricht unser Frauengespräch, als er mit einem Korb Holz ins Haus kommt. Wir unterhalten uns noch über dies und das, bevor ich mich entscheide noch einen kleinen Spaziergang rund ums Haus zu machen. Gut dass ich meine Laufschuhe mitgenommen habe. Morgen werde ich, wenn es die Zeit und das Wetter erlaubt, eine Runde drehen, die Landschaft ist wirklich wunderschön und lädt ein sich draußen zu bewegen. Der Tag vergeht schnell und Max ist am späteren Nachmittag wieder zurück. Für mich stellt sich den ganzen Nachmittag schon wieder die Frage der Kleiderwahl für das Dinner am Abend. Ich habe einfach keine Erfahrung mit solchen Anlässen und Max ist mir bei meinen Bedenken auch keine große Hilfe. Er meint nur, alles passt so lange ich mich wohlfühle. Gut dass ich mir Lizzys schwarzen Jumpsuit mit den Spitzenärmeln ausborgen durfte, der sollte meiner Meinung nach den Zweck des heutigen Abends erfüllen. Meine Haare flechte ich locker seitlich und stecke sie im Nacken fest, das ist mir heute unerwartet gut gelungen. Max knöpft sich gerade sein Hemd zu, als ich nur in Unterwäsche aus dem Bad komme. Er mustert mich mit durchdringendem Blick.
„Tolle Haare, Unterwäsche noch besser, aber so kannst du nicht mitkommen.“
„Warum? Ist etwas nicht in Ordnung?“ Ich blicke an mir hinunter, kann aber keinen Makel feststellen. Ich steige in den Jumpsuit und bitte ihn mir den Reißverschluss zu schließen.
„Du siehst unglaublich sexy aus in deiner Wäsche“, haucht er mir ins Ohr.
„Die sieht ja keiner, weißt ja nur du was ich drunter trage.“
„Ja und das ist ausreichend, um mich den ganzen Abend schwer konzentrieren zu können.“
„Etwas mehr Beherrschung mein Herr bitte.“ Ich zupfe grinsend meine Ärmel zurecht und warte wie am Präsentierteller stehend auf eine Reaktion.
Er lächelt und schüttelt belustigt über meine Pose den Kopf.
„Ich habe großes Glück mit dir.“
Das Dinner findet in einem noblen Hotel in der Stadt statt. Wir fahren gemeinsam mit Nigella und Sam hin. Alles ist edel eingedeckt und geschmückt. Max stellt mich seinem Kollegen Daniel vor. Er ist gestern Abend angekommen, er ist Rechtsanwalt und Spezialist für alle rechtlichen Angelegenheiten der Firma. Er ist ein gut aussehender sportlicher Typ Anfang vierzig würde ich sagen, und sehr nett. Wir folgen der Aufforderung des Gastgebers und nehmen an der edel gedeckten Tafel Platz. Es werden mehrere Gänge serviert und das Essen war bis jetzt köstlich. Max sitzt mir gegenüber, rechts neben mir ein junger modisch gestylter adretter Mann. Er erzählt mir, dass er seit dem Vorjahr einen top honorierten Job in der Werbeabteilung einer großen Firma völlig unerwartet übernommen hat. Wir unterhalten uns prächtig und ich müsste schon sehr falsch mit meiner Vermutung liegen, dass er dem männlichen Geschlecht zugeneigt ist. Max ist sichtlich damit beschäftigt unserer Konversation zu folgen, was ihm aber scheinbar nur schwer gelingt, weil sein Sitznachbar ein wichtiger Kunde ist. Nach dem Essen reicht der Gastgeber noch einen Digestif im Rauchersalon, ich bleibe am Tisch sitzen, mein Tischnachbar als einziger Mann auch, was meine Vermutung nun endgültig festigt. Bevor Max aufsteht beugt er sich noch ein Stück über den Tisch zu mir.
„Ok wenn ich dich kurz allein lasse?“
„Ja natürlich, geh nur“, nicke ich ihm bestätigend zu.
„Wir bestellen einen Espresso und unterhalten uns noch einige Zeit, als sich mein Sitznachbar zu mir wendet.
„Es tut mir leid, ich plaudere wirklich außerordentlich gerne mit Ihnen, sie sind eine willkommene Abwechslung zu den Anzugaffen, aber ich muss Sie jetzt leider verlassen, ich habe noch ein Date.“
Er zupft mir meinen Spitzenärmel zurecht und blinzelt mir mit einem eindeutigen Grinsen zu, bevor dem Tisch verlässt. Er wirft seine halblangen blonden Haare koket zurück, ich muss schmunzeln, er ist wirklich eine Erscheinung. Nigella unterhält sich schon die längste Zeit mit der Dame schräg gegenüber, ich werfe einen Blick auf mein Handy, keine Anrufe, ich scheine also keinem ernsthaft zu fehlen. Nach dem letzten Schluck Espresso stehe ich auf und gehe zur Toilette. Die Gespräche am Tisch hauen mich nicht um und ich hoffe, dass Max bald aus dem Rauchersalon zurück sein wird. Ich lasse mir absichtlich Zeit und trödle ein bisschen herum, außerdem ist ein Jumpsuit eine richtige Herausforderung was den Toilettengang betrifft. Auf der Suche nach meinem Lippenbalsam krame ich noch in meiner Tasche, als ich das WC verlasse. Plötzlich steht Max vor der Tür, ich laufe fast in ihn hinein, ich weiche vor Schreck auf die Brust greifend einen Schritt zurück, schließlich rechne ich nicht mit ihm vor der Damentoilette.
„Meine Güte, du hast mich erschreckt.“
„Wo ist er?“, blafft er mich an.
Er straft mich mit einem bitterbösen Blick, wofür ich den verdient habe, weiß ich allerdings nicht.
„Wo ist wer?“, frage ich vorsichtig nach.
„Luisa ich habe dir schon einmal gesagt ich habe keine Lust auf Spielchen.“
Er stemmt aufgebracht seine Hand neben mir in die Wand, er klingt alles andere als freundlich. Ich verstehe immer noch kein Wort, was meinem entgeisterten Blick zu entnehmen sein müsste.
„Ich habe genau gesehen, dass du dem Typen nachgelaufen bist nachdem ihr getuschelt habt. Den ganzen Abend hast du ihn angehimmelt und er dich betätschelt.“
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, er ist eifersüchtig, auch wenn er sich gerade lächerlich macht finde ich es süß wie er sich aufregt.
„Du bist doch nicht etwa eifersüchtig? Das hier ist die Damentoilette.“
Ich zeige etwas amüsiert auf das Schild an der Tür und hoffe ihn so besänftigen zu können. Er packt meine Hand unsanft am Knöchel.
„Stell dich nicht dumm, ich habe euch beobachtet, fällt dir nichts Besseres ein als dich dem Nächstbesten an den Hals zu werfen sobald ich den Tisch verlasse und mit ihm…“
Er stoppt mitten im Satz und schnaubt aufgeregt durch, bevor er weiterspricht.
„Du machst mich vor meinen Geschäftspartnern lächerlich und jetzt machst du dich auch noch über mich lustig.“
An seiner linken Schläfe tritt eine kleine Ader hervor, die habe ich noch nie gesehen. Kein gutes Zeichen vermute ich, er ist richtig wütend und ich werde es jetzt auch. Ich weiß kurz nicht ob ich mich wundern, oder über seine Worte ärgern soll, während ich mich von seiner Hand zu lösen versuche, die er aber nicht loslässt, sondern noch fester hält. Jetzt tut es richtig weh. Keine Ahnung was er sich da gerade zusammendichtet, außerdem ist er grob und das gefällt mir absolut nicht.
„Bist du betrunken? Was ist denn los mit dir? Du tust mir weh.“ Ich reiße meine Hand los und mein Tonfall ist unmissverständlich scharf, das lasse ich mir auch von ihm nicht gefallen. „Du bist