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Novemberrosen. Kerstin Teschnigg
Читать онлайн.Название Novemberrosen
Год выпуска 0
isbn 9783750220904
Автор произведения Kerstin Teschnigg
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Mein Herz klopft mir schon wieder bis zum Hals, wenn sich das nicht bald legt, bekomme ich noch einen Herzanfall. Er lächelt mich an und beißt sich auf seine Unterlippe.
„Du hast etwas Schokolade an deiner Lippe, du glaubst gar nicht was ich dafür geben würde sie dir herunter küssen zu dürfen.“
Ich merke wie ich rot werde, während ich meine Serviette nehme. Ich versuche das Thema zu wechseln.
„Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass meine beste Freundin im Mai heiraten wird? Ich werde Trauzeugin sein.“
Etwas Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen, als ob ihn das interessieren würde. Sichtlich amüsiert über den schnellen Themenwechsel legt er seine Serviette rechts neben ihm auf den Tisch und lehnt sich gemütlich zurück.
„Sehr schön, obwohl du bestimmt der Braut die Show stehlen wirst.“
Er beugt sich wieder ein wenig über den Tisch und flüstert mir zu.
„Ich habe dir heute noch nicht gesagt wie umwerfend du aussiehst.“
Er streicht mir ganz beiläufig unter dem Tisch über mein Knie, ich muss kurz meine Augen schließen. Meine Reaktion scheint ihm zu gefallen. Das Thema lässt sich also doch nicht wechseln, aber eigentlich gefällt es mir für ihn begehrenswert zu sein. Es gefällt mir sogar sehr, aber noch besser gefällt es mir ihn zappeln zu lassen, daher gehe ich auch darauf nicht weiter ein. Die Zeit ist schnell vergangen und wir entschließen uns aufzubrechen. Da man vor dem Restaurant nicht parken kann, müssen wir ein paar Schritte laufen. Ich genieße die frische Luft, obwohl es ganz schön kalt geworden ist. Einige Schneeflocken mischen sich unter die kühle Luft, es sieht aus als ob Zuckerwatte durch die Luft wirbelt. Ich schmiege mich eng an Max der seinen Arm um mich legt und mich fest an sich zieht.
„Ist dir kalt?“, fragt er mich besorgt.
„Nur ein bisschen…und mir tun meine Füße weh…“
„Ich verstehe gar nicht warum ihr Frauen euch diese Qualen antut, aber es sind nur noch ein paar Schritte bis zum Wagen.“
„Um euch Männer zu beeindrucken“, antworte ich, während ich in den Wagen steige.
Er macht die Tür zu, bevor er auf der anderen Seite einsteigt.
„Für EUCH Männer? Wenn dann für mich und dazu brauchst du keine High Heels, auch wenn du unglaublich sexy damit aussiehst. Zieh sie aus.“
„Warum?“
„Zieh sie aus.“
Ich weiß zwar nicht was es bringen soll, aber ich bin froh dass ich sie ausziehen kann. Er nimmt meine Beine und legt sie über seinen Schoß.
„Deine Füße sind eiskalt.“
Wärmend breitet er seinen Mantel darüber und streicht mir sanft über meine Schienbeine.
„Der Anstand sagt ich muss die Lady jetzt nach Hause bringen, es ist schon spät.“
Da sind sie wieder, seine guten Manieren, ich muss für mich selbst schmunzeln.
„Kenne ich nicht diesen Anstand“, grinse ich und rücke etwas näher an ihn.
Meine Antwort entlockt ihm ein breites Lächeln.
„Ich würde dir gerne etwas zeigen, natürlich nur wenn du willst.“
„Du hältst meine Beine in deinem Wagen fest, mir bleibt gar nichts anderes übrig.“
Wir fahren stadtauswärts. Es schneit immer noch leicht. Es geht ein Stückchen bergauf, vorbei an schön beleuchteten Häusern und Villen. Ein Haus exklusiver als das andere, es ist eine noble Gegend. Ich blicke rechts aus dem Wagen und unter uns erstrahlen tausende Lichter der nächtlichen Stadt. Toni bleibt stehen.
„Der Blick auf die Stadt ist hier am schönsten. Wie findest du es? Möchtest du aussteigen?“
„Ja gerne. Es ist wundervoll“, schwärme ich.
Ich schlüpfe in meine Schuhe und steige aus. Max legt seinen Mantel über meine Schultern, was ich außerordentlich nobel von ihm finde, es ist wirklich kalt und jetzt friert er bestimmt. Wir stehen auf einem kleinen Plateau. Die Aussicht ist atemberaubend und ich merke erst gar nicht das Toni weg fährt. Wir stehen noch ein paar Minuten so da. Ich habe mich ganz dicht an ihn gekuschelt, die Schneeflocken werden jetzt immer dichter, langsam hüllen sie die Straße in einen weißen Teppich.
„Ich glaube wir gehen jetzt besser, sonst brichst du dir mit den Schuhen noch den Hals.“
„Gehen? Wo ist denn der Wagen? Du willst jetzt aber nicht dass ich den ganzen Weg in die Stadt zurückgehe, oder?“
Ich sehe mich suchend nach Toni um.
„Ich laufe eigentlich ganz gern, aber ich kann dich auch tragen wenn du willst.“
Er schmunzelt mich an. Ich bin mir nicht sicher ob das ein Witz ist, oder ob er es ernst meint.
„Mein Haus ist da unten, siehst du das offene Einfahrtstor.“
Ich sehe es, das hat er galant geschafft mich hierher zu bringen denke ich mir, so viel zu den guten Manieren und dem Anstand.
„Zeigst du mir jetzt deine Briefmarkensammlung?“, frage ich mit sarkastischem Unterton.
„Ja, natürlich, gerne, ich wusste nicht dass du an Briefmarken interessiert bist.“
Er scheint ziemlich amüsiert über meine Frage zu sein, was auch mich zum Lächeln bringt, zumindest mangelt es ihm nicht an Schlagfertigkeit. Wir gehen die paar Schritte vom Plateau zum Haus. Es ist ein moderner Architekturbau mit vielen Glasfronten. Das automatische Tor schließt sich hinter uns, als wir die Auffahrt hinauf gehen.
„Du hast bestimmt Lust etwas Warmes zu trinken, oder? Deine Hände sind eiskalt.“
Mir ist wirklich kalt, vor allem meine Füße fühlen sich schon ganz taub an. Ich nicke zustimmend. Max bleibt kurz stehen, während er die Tür öffnet.
„Du willst doch mit hinein kommen oder?“
Natürlich will ich, mir ist eiskalt, außerdem was bleibt mir jetzt wo ich schon einmal hier bin anderes übrig. Ich nicke, bevor er mich zur Tür hineinschiebt, so als wollte er verhindern dass ich es mir noch einmal anders überlege. Im Haus setzt sich die Moderne fort. Es ist alles sehr clean und chic. Viele helle Farben und obwohl alles sehr geschmackvoll ist, merkt man das hier eine Frau im Haus fehlt. Er nimmt mir den Mantel ab. Ich schlüpfe aus meinen Schuhen, Gott fühlt sich der warme Fußboden unter meinen eiswürfelkalten Füssen gut an. Er führt mich durch den Flur in einen offenen Wohnraum. Durch ein großzügiges Wohnzimmer mit offenem Kamin erreicht man über zwei Stufen die Küche mit einem gemütlichen kleinen Tisch und zwei Stühlen. Dahinter an einer langen Glasfront steht ein großer Esstisch mit sechs Sesseln. Im Wohnzimmer vor dem Kamin stehen ein großes dunkelgraues Sofa und ein Fernseher. Alle Farben sind gedeckt, die Einrichtung ist edel uns stilvoll.
„Was möchtest du trinken? Tee, Kaffee, Wein?“
Er wirft einen Blick in den Kühlschrank, während ich mich noch immer mit Bewunderung umsehe.
„Ich habe sogar eine Flasche Champagner“, offenbart er seine Entdeckung im Kühlschrank.
„Am liebsten Tee bitte“, antworte ich und sehe mich weiter um.
Er legt sein Sakko und die Krawatte ab und setzt den Teekessel auf. Die riesigen Glasfronten sind außergewöhnlich und erlauben einen tollen Blick über die gesamte Gegend.
„Du hast ja einen Pool!“, stelle ich freudig fest.
„Ja, aber ich komme viel zu selten dazu ihn zu benutzen, der Architekt war der Meinung ich brauche einen.“
Ich erzähle Max von meiner Leidenschaft zum Schwimmen, während er das Wasser in eine Teekanne mit den getrockneten