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Novemberrosen. Kerstin Teschnigg
Читать онлайн.Название Novemberrosen
Год выпуска 0
isbn 9783750220904
Автор произведения Kerstin Teschnigg
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Dienstag: Tagdienst. Mittwoch: Tagdienst. Donnerstag: Nachdienst. 14 Geburten, keine Frühgeburten. Ich habe diese Woche meine freien Tage geopfert, da eine Kollegin krank ist. Endlich Freitag und das Wochenende habe ich frei. Ich brunche gegen Mittag gemütlich mit Lizzy in einem kleinen Café in unserer Straße, das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht. Wir plaudern über die bevorstehende Hochzeit. Da ich ihre Trauzeugin sein werde, gibt es eine Menge Vorbereitungen. Die Hochzeit ist im Mai. Das Kleid und die Location sind bereits ausgesucht, trotzdem gibt es noch so viel zu tun. Max hat mich gerade vorhin angerufen, er ist seit den frühen Morgenstunden wieder in NY. Wir werden heute einfach nur Essen gehen. Kein großes Programm, darüber bin ich froh weil ich immer noch schlapp bin, obwohl es mir eigentlich egal ist was am Programm steht. Ich freue mich schon ihn zu sehen. Kaum zu glauben wie schnell man einen Menschen vermissen kann, den man erst so kurz kennt. Ich deute dass einmal als gutes Zeichen, hätte ich mir vor etwas mehr als einer Woche noch nicht vorstellen können.
Um Punkt 19.00 Uhr läutet es an meiner Tür. Meine High Heels und ich warten schon, also ich in meinen High Heels. Ich habe mich heute für das kleine Schwarze entschieden und meine Haare zu einem strengen Knoten aufgesteckt, ich fühle mich ein bisschen wie Evita Peron, aber dunkelhaarig. Unten wartet bereits der Wagen. Heute ist Max bereits ausgestiegen und erwartet mich mit einem sichtlich zufriedenen Lächeln auf den Lippen.
Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er kommt auf mich zu und grinst mich an.
„Guten Abend Mrs. Miller.“
Er zwinkert mir verschmitzt zu und reicht mir seine Hand.
„Guten Abend. Heute so förmlich Mr. Deveraux?“, antworte ich, während ich meine Hand in seine lege die er sofort fest umschließt.
„Ja ich dachte mir die Abholszene ist zuletzt nicht besonders gut gelungen und verlangt nach einer neuen Version.“
Er zieht mich an sich und mein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. „Besser so?“
„Ausbaufähig“, entgegne ich, auch wenn ich am liebsten sofort meine Lippen auf seine pressen würde.
Sanft streicht er über meine Wange, bevor er mich fest an sich drückt und dann sanft küsst. Ich will ihn gar nicht los lassen und Ja es fühlt sich noch immer gut an. Sogar sehr gut, nein sogar außerirdisch gut.
Ich lächle zufrieden, was er erwidert.
„Ich habe dich wirklich vermisst.“
„Überraschender Weise ich dich auch“, necke ich ihn am Weg zum Wagen.
„Du versuchst mich aber nicht herauszufordern meine Liebe, oder?“
„Nein wie kommst du darauf?“
Er öffnet mir die Autotür.
„Komm, steig ein, es ist eiskalt, du erkältest dich noch in deinen Hauch von nichts an Strümpfen.“
Ich gebe ihm einen zarten Kuss, bevor ich einsteige und er kopfschüttelnd, aber immer noch mit einem Zahnpastawerbungslächeln die Tür hinter mir schließt.
„Guten Abend Miss Miller“, begrüßt mich Toni freundlich, was ich höflich erwidere.
„Sag mal fährst du eigentlich nie selbst, oder hast du keinen Führerschein?“, frage ich ihn als er sich neben mich setzt. Er reibt sich seine Hände, draußen ist es wirklich eiskalt.
„Ich bin es einfach gewohnt chauffiert zu werden, ich nutze die Zeit im Auto um Telefonate zu erledigen, oder Termine vorzubereiten. Toni fährt einfach viel besser als ich. Stimmt´s Toni?“
Toni blickt im Rückspiegel zurück zu uns.
„Mr. Deveraux fährt lieber die schnellen sportlichen Autos.“ Er lächelt mir zu.
„Schnelle, sportliche Autos? Wie ein richtiger Aufreißer eben.“
Ich muss grinsen und den Kopf schütteln.
„Du hältst mich also für einen Aufreißer Typen? Die vorgefertigte Meinung der Luisa Miller.“ Er schmunzelt amüsiert. „ Das wäre ein toller Buchtitel. Wie werde ich dir das nur abgewöhnen?“
„Ich würde sagen, du beweist mir das Gegenteil, ganz einfach.“
„Ich befürchte es wird nicht ganz so einfach werden dir etwas zu beweisen, aber glaub mir ich werde dich schon überzeugen, dass du dich täuscht.“
Da ist sie wieder, seine Hand auf meiner, er drückt sanft meine Finger und das reicht schon aus das mich ein warmer Schauer durchfährt. Viel Überzeugungskraft muss er nicht aufwenden, ich sage nichts weiter dazu und erwidere den Druck seiner Hand. Wir erreichen das Restaurant am Hudson River, der Ausblick ist einfach unglaublich. Die Lichter der Nacht spiegeln sich im Fluss. Das Lokal ist gut gefüllt. Für uns ist ein gemütlicher Tisch reserviert. Während dem Essen unterhalten wir uns über die Ereignisse der vergangenen Woche, ich muss ihn dauernd ansehen und ich bewundere seine schönen Hände. Noch vor einer Woche dachte ich nie, dass ich mich so verlieben könnte, und das von einer Minute auf die andere. Doch es ist tatsächlich passiert. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich ihn regelrecht anhimmle. Dann muss ich mich selbst bremsen, ich will es ihm nicht so leicht machen, zumindest soll er nicht merken, dass er mich längst gefangen hat. Der Kellner trägt den Hauptgang ab und fragt ob wir ein Dessert möchten.
„Wollen wir?“, fragt er mich.
„Dessert geht immer“, stimme ich zu.
Wir bestellen, der Kellner gießt noch etwas Rotwein ein.
„Ich muss noch etwas loswerden.“
Max sieht mit einem Mal ernster aus und er klingt auch so, nicht gut denke ich mir.
„Unser letzter Abend ist nicht ganz so verlaufen wie ich es mir gewünscht habe. Ich möchte das es ab jetzt um uns geht, und zwar nur um uns.“
„Glaubst du wirklich du kannst das?“
„Ja, da bin ich mir sicher.“
Er rückt seine Dessertgabel akribisch an den Tischrand.
„Ich meine, du hast deine Frau verloren.“
Und ich habe Ben und meine Mutter verloren. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen bis jetzt noch nichts von Ben erzählt zu haben, aber das erfordert die ganze Geschichte und ich habe Angst er sieht mich dann anders. Ich schiebe den Gedanken schnell beiseite, das hat Zeit.
„Ich werde Laura nie vergessen, so wie du deine Mutter immer in Gedanken behalten wirst.“
Der Kellner bringt das Dessert.
„Ich habe sie über die Maßen geliebt und viele Jahre versucht Schmerz und Verlust zu verdrängen, aber ich habe irgendwann verstanden dass ich das nicht kann. Es musste mir einfach gelingen mein Leben weiter zu leben. Seit ein paar Tagen gelingt mir das richtig gut. Es geht um dich und um mich.“ Er macht eine kurze Pause. „Und im besten Fall um uns.“
Ich steche ein Stück von meinem Schokokuchen mit flüssigem Kern ab, die Schokolade ist noch ganz lauwarm. Er meint es also ernster als ich bisher dachte, das macht mich ganz unruhig auf meinem Stuhl, was ich nur schwer verbergen kann.
„Um uns also? Warum ich?“, frage ich vorsichtig.
Er greift über den Tisch und nimmt meine Hand. „Weil ich genau dich will.“
„Aber ich mache doch gar nichts Besonderes und was wenn ich dir schon bald auf die Nerven gehe? Wenn alles zu kompliziert ist und…“
Ich