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Novemberrosen. Kerstin Teschnigg
Читать онлайн.Название Novemberrosen
Год выпуска 0
isbn 9783750220904
Автор произведения Kerstin Teschnigg
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Seine Worte entlocken mir ein Lächeln, während ich meine Nase mit einer Serviette abtupfe.
Er steht auf und nimmt meine Hand.
„Genug jetzt, dieser Abend gehört uns, komm wir tanzen.“
Ich weiß zwar nicht, ob das jetzt das Richtige ist, aber irgendwie ist es mir im Moment auch egal. Der Pianist spielt ein ruhiges Lied. Ich schmiege mich sanft an seine Brust, und er fühlt sich so unglaublich gut an. Er drückt mich an sich und ich vergesse alles um mich herum, ich schließe meine Augen. Er riecht so gut. Seine Hand streicht sanft über meine Wirbelsäule, und ich schmelze unter seiner Berührung, vor ein paar Stunden noch konnte ich mir das noch nicht einmal vorstellen. Es ist schon spät geworden, als wir das Lokal verlassen. Toni erwartet und bereits beim Wagen.
„Toni, bringen wir Luisa nach Hause, es war ein langer Abend.“
„Sehr gerne Sir“, antwortet er, und macht die Tür hinter mir zu.
Ich lehne meinen Kopf während der Fahrt sanft an Max Schulter, und schlafe dabei fast ein, er fühlt sich so unglaublich vertraut an.
„Du bist dreißig?“, fragt er mich auf einmal völlig aus dem nichts.
Ich nicke. „Ja, warum?“
„Ich dachte du bist jünger, du siehst jünger aus.“
Ich fasse das wortlos als Kompliment auf. Keine Ahnung wie er darauf kommt, ich hoffe ich bin ihm jetzt nicht zu alt.
Der Wagen hält vor meinem Wohnhaus. Er gibt Toni ein Zeichen, dass er nicht auszusteigen braucht. Er steigt selbst aus, öffnet mir die Autotür, und streckt mir seine Hand entgegen, die ich gerne annehme.
„Ich möchte nicht, dass du traurig bist, ich bin es auch nicht, vor allem nicht wenn du bei mir bist.“
Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es ist ein magischer Moment, es scheint als würde die Luft zwischen uns knistern.
„Ich bin nicht traurig. Danke für den schönen Abend“, sage ich leise und lächelnd.
„Gute Nacht, ich hoffe es folgen noch viele schöne Abende.“
„Ja das wäre wirklich schön.“
Ich löse mich von seiner Hand, drehe mich um, und gehe Richtung Tür, bevor ich sie öffne werfe ich ihm noch einen Blick und ein Lächeln zu.
„Gute Nacht Max.“
Er hebt die Hand und winkt mir nach, dann gehe ich hinein. Die Tür fällt schon fast ins Schloss, ich erschrecke kurz, weil er sie plötzlich und unerwartet noch einmal aufdrückt. Es geht alles ganz schnell. Er zieht mich zu sich, und umschlingt mich fest mit beiden Armen. Dann küsst er mich mit sanftem, aber energischem Druck. Obwohl ich den ganzen Abend darauf gewartet habe, kommt es jetzt doch so überraschend, dass ich beinahe keine Luft bekomme, und mein Herz klopft mir bis zum Hals. Er entlässt mich kurz aus seinem Armen, bevor er mit seinen Händen mein Gesicht umfasst, und mich noch einmal ganz zärtlich küsst. Wenn er mich nicht halten würde, wäre ich jetzt umgefallen, so wackelig fühlen sich meine Knie an, es ist wie ein Rausch.
„Ich muss dir noch etwas sagen…“, haucht er mir ins Ohr.
„Ja, was denn?“
Ich bin immer noch in Trance.
„Hör zwischendurch auch auf dein Herz, nicht nur auf deinen Kopf.“
„Mache ich gerade“, flüstere ich, während er mir zärtlich übers Kinn streicht.
„Und heb dein Telefon ab, ich stehe nicht so auf Verständigungsprobleme.“
„Lässt sich einrichten“, schmunzle ich.
Er zwinkert mir noch einmal zu, bevor ich etwas widerwillig die Türe schließe.
Ich stehe ein paar Sekunden nur so da, ich atme tief durch, mein ganzer Körper kribbelt, meine Knie zittern, und mein Kopf hat den Kampf gegen mein Herz eindeutig verloren. Zum Glück. Hoffentlich. Zumindest für heute.
Kapitel 4
Mir kommt es vor als wäre ich gerade eingeschlafen, als Lizzy plötzlich meine Zimmertür aufreißt und herein stürmt.
„Sag mal, stehst du heute gar nicht auf?! Es ist schon 09.00 Uhr vorbei und ich warte und warte! Wie war der Abend gestern, ist denn etwas passiert?“
Lizzys rotblonde Locken wackeln ganz aufgeregt auf ihrem Kopf.
„Was soll den passiert sein?“, stelle ich mich etwas dumm. Sie rollt mit ihren Augen.
„Ach komm schon stell dich nicht so an!“
„Es tut mir leid.“
Ich ziehe einen gespielten Schmollmund.
Lizzys Mund steht offen vor Schreck über meine Antwort. Ich muss lachen, aber sie scheint das gar nicht lustig zu finden.
„Es tut mir leid, ich glaub ich habe mich verliebt“, führe ich meinen Satz zu Ende.
Sie springt mich vor Freude an und umarmt mich mit einem schrillen Aufschrei.
„Das ist ja wunderbar!!!“
Bevor ich aufstehen darf muss ich ihr alles erzählen, wobei ich die Details mit Max Frau auslasse, ich finde das ist keine Sache zum weiter erzählen. Endlich ist sie zufrieden und folgt Andys Apell zum Frühstück.
„Ich komme gleich nach!“, rufe ich ihr hinterher.
Vorher muss ich aber noch eine SMS schreiben, auch wenn Max mir gestern erklärte dass er das eigentlich nicht tut…
Guten Morgen, auch auf die Gefahr hin, dass ich keine Antwort bekomme weil du keine SMS schreibst…Ich denke an dich und zwar die ganze Zeit. Luisa.
So jetzt aber raus aus dem Bett. Weit bin ich noch nicht gekommen als mein Handy piepst. Eine Nachricht, so schnell, unglaublich.
Max: Guten Morgen liebste Luisa, in deinem Fall ist ALLES anders. Es war ein wundervoller Abend und ich hoffe auf Wiederholung, vor allem die Verabschiedung scheint mir ausbaufähig. Max.
Meine Wangen glühen schon bevor ich den ersten Schritt aus dem Bett gemacht habe wenn ich das lese und bevor ich zurück schreiben kann klingelt auch schon mein Handy.
„Guten Morgen.“
„Guten Morgen. Ist das ein Test ob das Telefon abhebe?
„Nein.“ Er lacht. „Ich wollte dir die Arbeit ersparen mir noch eine SMS zu schreiben. Ich finde es viel schöner deine Stimme zu hören. Ich hoffe du hast gut geschlafen?“
„Wie kommst du darauf, dass ich noch eine SMS schreiben wollte? Ich weiß doch das du davon nicht begeistert bist.“ Ich muss schmunzeln weil ich mir seinen Blick vorstelle. „Ich habe ganz wunderbar geschlafen und du?“
„Nur kurz, ich sitze bereits im Büro. Es gibt leider Probleme mit einer Firmenübernahme. Ich werde heute Abend noch nach Shanghai fliegen.“ Er klingt leicht genervt über diesen Umstand. „Viel lieber würde ich dich sehen.“
Ich bin auch nicht gerade begeistert von meiner heutigen Sonntagsgestaltung, Familienessen.
„Ja…wäre mir auch lieber dich zu sehen, aber ich werde dann auch gleich unterwegs zu meinem Vater sein…Familientradition – gemeinsames Sonntagsessen. Wann kommst du zurück aus Shanghai?“
Max erklärt mir, dass er nicht genau weiß wie lange es dauern wird, mich aber sicher heute Abend noch anruft.
„Ja das wäre schön, aber vergiss mich nicht bis dahin.“
„Nach dem Kuss von gestern kann ich dich nie wieder vergessen.“
Wenn ich daran denke kribbelt es