Аннотация

Es waren die Martin-Vaz-Inseln nördlich des Wendekreises, die von der «Isabella VIII.» angesteuert wurden. Und wer einen Kiecker hatte, starrte sich die Augen aus – nicht weil am Ufer ein Mann winkte, sondern weil ein gutes Dutzend Ladys um ihn versammelt war. Diese Ladys winkten auch, und es sah ganz danach aus, als hätten sie nur auf die Seewölfe gewartet. Old O`Flynn meinte zwar, vor Sirenen solle man sich hüten, aber Philip Hasard Killigrew entschloß sich trotzdem, vor Anker zu gehen. Außerdem sah alles sehr friedlich aus – so richtig einladend. Und die Ladys erwiesen sich auch keineswegs als prüde…

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Der Sandsturm wurde etwas stärker. Der Wind jaulte und pfiff, der Sand tanzte über die Decks, blieb mal hier liegen, mal da, wurde wieder hochgefegt und wirbelte weiter. Vor den Schotten ließ er sich erneut nieder, und es schien, als wolle er sich hier nun endlich ausruhen, doch heimlich kroch er durch Ritzen und Fugen und irrte durch die Schiffsräume. Er überzog alles mit seiner feinen Schicht. Er klebte den Männern der «Isabella» in den Augenwinkeln, den Nasenlöchern und den Ohren. Dies war das Ende im Kanal des Todes, den die «Isabella», die über alle Weltmeere gesegelt war, nie wieder verlassen würde. Sie konnte nicht mehr vor und zurück. Und die Männer waren fahl vor Wut und Erbitterung…

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Kapitän Blair sprang einen Schritt zurück und zog die Pistole. Er zitterte vor Wut am ganzen Körper. Er hatte sie noch nicht richtig in der Faust, als er auch schon feuerte. Old O'Flynn sah die Waffe und rollte sich zur Seite. Dicht neben seiner Schulter schlug die Kugel ins Deck, haute eine Delle ins Holz und pfiff plattgedrückt gegen die Verschanzung. Was dann folgte, ließ die Kerle auf dem alten Seelenverkäufer augenblicklich zu Stein erstarren. Old O'Flynn, immer noch auf den Planken liegend, sah, daß Blair noch einmal feuern wollte. Da hob er das Holzbein etwas an und riß gleichzeitig an dem «Zöpfchen», der gespleißten Kordel am rechten Bein. Die Wirkung war erstaunlich. Aus seiner Beinprothese fauchte ein langer rötlicher Blitz. Es krachte laut, als sei das ganze Achterdeck geborsten…

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Sie waren eifrig damit beschäftigt, ihre Beute in der Nähe des Strandes zu vergraben – Piratenstrolche, die unter der schwarzen Flagge segelten. Aber da tauchten wie aus dem Boden gewachsen die Seewölfe auf, und da ging es hart auf hart. Scoby ließ sich hinter eine der Truhen fallen, zückte seine Pistole und feuerte. Auch Dark Joe und die drei anderen Kerle suchten Deckung und rissen ihre Waffen aus den Gurten. Hasard jagte mit dem Radschloß-Drehling einen Schuß über Scobys Kopf weg, aber es nutzte nichts. Batuti schrie auf, an der rechte Hüfte getroffen. Da setzte es bei den Seewölfen aus, wutentbrannt schossen sie zurück, und Ferris Tucker zündete eine Flaschenbombe…

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Vor dem Bürgerhaus mit dem kleinen Park tobte die entfesselte Meute, und die ersten Steine flogen. Denn in dem Haus wohnte Esther Ransom, angeblich eine Hexe – nur weil sie sich um die Ärmsten der Armen in London kümmerte. Aber da waren auch schon die Seewölfe im Anmarsch, und die Schreihälse kriegten zu spät mit, was ihnen blühte. Edwin Carberry ließ seine Hammerfäuste wirbeln und hieb eine Schneise in die Horde, indem er gleich drei Kerle hintereinander flachlegte. Und Philip Hasard Killigrew packte sich einen bulligen Kerl, der gerade im Begriff war, weitere Steine auf das Haus zu schleudern. Die Faust des Seewolfs hob den Kerl buchstäblich aus den Stiefeln. Das Wutgebrüll der Meute, das gegen Esther Ransom gerichtet war, schlug jetzt in Angstgeschrei um…

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Ein Hai schnitt an der Karavelle vorbei, aber plötzlich hatte er einen langen Pfeil im Rücken stecken. Er zuckte noch etwas, dann sackte er weg. Batuti stieß einen grimmigen Laut aus und legte einen neuen Pfeil auf die Sehne. Luke Morgan feuerte unmittelbar darauf mit einem Blunderbuss gleich auf zwei Haie. Die Ladung aus Eisen, Blei und Glas zerfetzte die Leiber der beiden Biester. Währenddessen hatten die Bootsmannschaften damit begonnen, die Schiffbrüchigen zu bergen, die allesamt verletzt und zum Teil grausam verstümmelt waren. Die Haie gebärdeten sich wie wahnsinnig. Das Wasser schien zu kochen. In ihrer Freßgier attakierten sie sogar die Riemenblätter…

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Vom Achterdeck her dröhnte der Schlachtruf der Seewölfe. Dan O´Flynn war es, der ein lautes «Ar-we-nack!» über die Decks schmetterte. Dann brach das Inferno über das Piratenschiff herein. Wie verabredet, schleuderten Dan vom Achterdeck und Gary Andrews von der Back aus je eine Flaschenbombe zu den Schnapphähnen hinüber, nachdem sie die Lunten in Brand gesetzt hatten. Mit ungeheurer Wucht detonierten die Flaschen. Laute Schreie zerrissen die Abenddämmerung. Dann flogen buchstäblich die Fetzen. Das Vorschiff und das Achterschiff der Piraten wurden stark verwüstet. In einem weiten Umkreis regnete es Trümmerstücke vom Himmel…

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Blessuren, Skorbut, Typhus, Darmerkrankungen, Hunger, Durst, Schwäche, Fieber – alles das litten die Männer des spanischen Viermasters «Gran Grin». Sie war das Vize-Flaggschiff des Biscaya-Geschwaders innerhalb der Armada gewesen, ein großes, stolzes prachtvolles Schiff. Jetzt war sie nichts mehr davon, die «Gran Grin». Jetzt war sie nur noch ein zerschossenes Wrack. Nur vorderer Besan- und der Fockmast standen noch – mit Fetzen von Segeln. Bis querab der irischen Westküste hatten sich der ehemalige Viermaster geschleppt. Täglich hatten sie die Toten der See übergeben – und dann schlug erbarmungslos der Weststurm zu…

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Der Sturm walzte heran, fuhr heulend in die Segel und brachte einen riesigen Schauer Schneeflocken mit. Vom achteren Grätlingsdeck aus sahen die Arwenacks nicht einmal mehr den Bugspriet. Sie zogen die Köpfe ein und kniffen die Augen zusammen. Die Segel waren bei dem eisigen Wind bretthart – wie gefrorenes, nasses Tuch. Das Tauwerk vibrierte mit leisem Summen. Das Wasser zischte unter dem Bug und gurgelte am Heck, das Kielwasser schäumte weiß. Das Orgeln und Heulen des Strums begann alle anderen Geräusche zu übertönen. Die Luft füllte sich mit weißen, umherwirbelnden Flocken. Binnen weniger Augenblicke schien sich ihre Menge zu vervielfachen. Sie bildeten dichte Schleier, breite Vorhänge und tanzende Wirbel. Und die Schebecke preschte immer schneller durch die schäumende See…

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Die ranke und kampfstarke Galeone, mit der die Seewölfe südwärts segelten, war die «Isabella VIII.», aber am Rio de la Plata hörten sie zu Ihrer Verblüffung, daß in diesem Gebiet eine spanische Galeone gleichen Namens erwartet werde – um Silberbarren zu übernehmen. Englische «Isabella» hin – spanische «Isabella» her, die Seewölfe witterten Beute, man brauchte sich ja nur als die spanische «Isabella» auszugeben. Und so geschah es, daß eine Ladung Silberbarren nach der anderen in den Frachträumen der «Isabella» verschwanden – bis der Schwindel platzte. Und da sagte Philip Hasard Killigrew nur kurz und lakonisch: «Schiff klar zum Gefecht....»