Аннотация

Die Bucht an der Ostseite der Bahama-Insel Great Abaco war lieblich, was man von der Stimmung an Bord der «Empress of Sea» weniger behaupten konnte. Dort war ein handfester Ehekrach im Gange, dessen Verlauf Mary O'Flynn, geborene Snugglemouse, damit beendete, daß sie ihren alten Zausel von Ehemann die Bratpfanne auf den Schädel donnerte. Es klang, als sei ein Gong geschlagen worden. In Old Donegals Kopf fand eine bestialisch laute Detonation statt, dann flogen Millionen bunter Sternchen an ihm vorbei, eins feuriger und farbiger als das andere. Old Donegal wankte und wackelte und setzte sich dann benommen auf die Planken…

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Die Nacht der Schrecken war noch nicht vorbei. Ein Alarmruf erklang an Bord der «San José», aber die Männer, die mit dem Löschen der letzten Schwelbrände und dem Aufklaren des Decks beschäftigt waren, gelangten nicht mehr schnell genug an die Geschütze. Völlig unerwartet erfolgte dieser neue Angriff. Wie gespenstische Schatten schoben sich die «Empress of Sea» und die «Wappen von Kolberg» neben den Feind, und schon eröffneten sie das Feuer. Sie strichen an den vier Schiffen entlang, und ihre Kanonen spuckten Feuer und Eisen. Und nichts war auf den Backbordseiten der vier spanischen Kriegsgaleonen auf Abwehr eingestellt. Der Eisenhagel raste über ihre Decks und sorgte für Tod und Verderben…

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Die spanische Karavelle hatte der liebe Gott gesandt – so erschien es den Seewölfen auf der einsamen Insel im Stillen Ozean, denn ihr Schiff, die stolze Galeone «Isabella», hatte eine Bande von Piraten entführt – wohin, das mochte der Teufel wissen. Seewölfe ohne Schiff, das war wie ein Hohn, das war schlimmer als die übelste Beleidigung. Das zehrte an ihrem Stolz und traf sie zutiefst. Aber da lief diese spanische Karavelle die Insel an – ein Schiff! Und darum lauerten sie hinter den Klippen, und sie würden die Hölle loslassen…

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Mit Backstagsbrise, die Rahen fast vierkant gebraßt, rauschte die «Isabella» gefechtsklar auf den Gegner zu. Schon schob sich ihr Bugspriet an der Kuhl der «Ghost» vorbei. Auf dem Achterkastell der feindlichen Galeone fuchtelte der rothaarige Kapitän mit den Armen und brüllte seinen Feuerbefehl. Donnernd entlud sich die erste Breitseite. Sie lag zu kurz. Aber jetzt dröhnte die Steuerbordbreitseite der «Isabella» ihr ehernes Lied – und da saß jeder Schuß. In der Wasserlinie der «Ghost» klafften acht sauber gestanzte Löcher, durch die das Wasser gurgelnd in die Galeone stürzte…

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Auf dem Achterdeck sah Kapitän Harris mit steigendem Entsetzen, wie seine Galeone buchstäblich abgewrackt wurde. Gerade eben hatte es in diesem furchtbaren Sturm den Fockmast erwischt. Vorn ragte nur noch ein zerbrochener Stumpf aus dem Deck. Der Mast war zweimal gebrochen und hing außenbords. Ein Gewirr aus Leinen, Fallen, Schoten, Wanten und Pardunen hielt ihn noch fest. Die Sturmsegel waren nur noch flatternde Fetzen. Bei dem nächsten hart überkommenden Brecher wurde der Fockmast zum tödlichen Rammbock. Die See holte wild mit ihm aus und schmetterte ihn voller Wucht an den Rumpf. Es krachte und knirschte. Durch das Heulen des Sturms war das Bersten von Planken zu hören, das Gurgeln von eindringendem Wasser…

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Die Woge raste in dem tobenden Chaos haushoch über die «Isabella» hinweg und begrub alles unter sich. Ein schwerer Schlag erschütterte das ganze Schiff und ließ es in allen seinen Verbänden bis hinunter zum Kielschwein erbeben. Hasard erfaßte mit seltsamer Klarheit, daß irgend etwas das Schiff in diesem Moment zerschlug. Und als die Wassermassen abgerauscht waren, sahen sie es, und ihnen stockte der Atem. Die «Isabella» lag mit dem Bug und dem Vorkastell tief im Wasser. Blinde und Fockmast waren von einer gewaltigen Eisscholle total zertrümmert worden und hatten auf dem Hauptdeck ein Chaos verursacht. Die Großrah lag an Deck, der Fockmast hing außenbords und schleifte in der kochenden See…

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"Der Pulverturm!" zischte Big Old Shane und raste los. Hasard wirbelte herum – und da sah er die Zündschnur. Der Klotz von Steinbau stand an der nördlichen Burgmauer von Arwenack. Dort befanden sich die Pulvervorräte der Feste – in Fässern übereinandergstapelt. Die Zündschnur verschwand unter der wuchtigen Tür im Inneren des Turms. Sie hatte leise geknistert. Das hatte Old Shane gehört. «Den Hof räumen!» brüllte Hasard. «Raus, Arwenacks! Gleich fliegt der Pulverturm in die Luft!» Und er stürmte zu Old Shane, der sich wie ein Berserker immer wieder gegen die Tür warf. «Weg, Shane!» brüllte Hasard. «Ich zerschieße das Schloß!» Shane glitt keuchend zur Seite. Hasard hob den Drehling und feuerte, bis er keine Kugel mehr im Lauf hatte. Das Schloß war zerfetzt. Sie rissen die Tür auf…

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An allen Seiten des Saales flogen Türen auf. Die Arwenacks zuckten zusammen, überwandten ihren Schreck jedoch blitzschnell und griffen reflexartig zu ihren Pistolen. Ein harten, scharfes Sirren ließ sie erstarren. Es endete mit einem dumpfen Schlag, und sie sahen den Armbrustbolzen, der über ihre Köpfe hinweg in die Holztäfelung der Wand gerast war. In allen Türen standen Soldaten mit Armbrüsten. Jene, die ihre Waffen im Anschlag hatten, ließen so viel Platz, daß weitere hereinströmen und ausschwärmen konnten. Die Soldaten bewegten sich geschmeidig auf ledernen Sohlen, die ihre Schritte dämpften. Nur das Metall ihrer Harnische klirrte etwas. Unter den Rundhelmen starrten harte Augen auf die Seewölfe…

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Die Schlacht in der Themsekneipe war ein Vorspiel zum Duell auf derThemse: Zwanzig Kerle von der «Arrow» sollten fünfzehn Arwenacks anräumen und spitalreif schlagen, damit sie für die Wettfahrt ausfielen. Die Rechnung ging nicht auf. Gleich zu Beginn nahm sich Carberry den Oberraufbold vor. Potter hieß der Kerl, und er war Bootsmann auf der «Arrow». Carberrys Hammer explodierte auf dessen Plattnase. Na, das war doch schon was. Potter überschlug sich zweimal, krachte auf einen Tisch und blieb auf ihm liegen, und zwar rücklings. Er stierte zum Gewölbe hoch, sah aber nichts, denn wer bewußtlos ist, nimmt nichts mehr wahr. Er wäre auch nicht sehr fröhlich gewesen, wenn er jetzt hätte zuschauen können. Seine Kerle wurden nämlich sozusagen aufgemischt…

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Mit seiner schwarzen Augenklappe und dem schulterlangen schwarzen Haar sah der Portugiese aus wie der Leibhaftige in Person. Dieser Eindruck verstärkte sich für die Seewölfe noch dadurch, daß sich das Gesicht de Carvalhos zu einer wütenden Fratze verzerrte. Dan O´Flynn zögerte nicht länger. Dies war der Moment, um der zugeschnappten Falle noch zu entgehen. Es war ihre letzte Chance. Blitzartig riß Dan die schwere Pistole hoch. In der Bewegung spannte er den Hahn, und der Flint schlug klackend auf den Reibstrahl der Pulverpfanne…