Аннотация

Sie hatten sich als «Schiffbrüchige» vom Floß auf den kleinen Anderthalbmaster bergen lassen – Caligula und zwei Schnapphähne aus der Restcrew der Black Queen. Und dann ging alles sehr schnell. Caligula sprang auf, packte den Kapitän blitzschnell, zog ihn zu sich heran, hatte das Messer wie durch Zauberei in der Hand und stach zu. Der Kapitän war völlig überrumpelt. Seinen sechs Männern erging es nicht anders. Sie blickten noch voller Entsetzen auf das, was sich ihren Augen bot, da waren auch schon Pablo und der andere Kerl auf den Beinen und drangen mit ihren Messern auf sie ein. Die Klingen blitzten, und Sekunden später brachen zwei Spanier auf den Planken zusammen…

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Hasard feuerte. Der rotborstige Kerl, der mit den vier anderen gelandet war, riß die Arme hoch und kippte lautlos nach hinten in den Sand. Dort blieb er reglos liegen. Einer hob geistesgegenwärtig die Muskete und wollte feuern. Er hatte den Lauf noch nicht hoch, als ihn Hasards nächster Schuß von den Beinen fegte. Hasard feuerte den anderen Pistolenlauf ab. Unter den drei letzten Kerlen brach eine Panik aus. Als das Krachen verklungen war, lag auch der dritte Schnapphahn im Sand. Jetzt waren es nur noch zwei. Hasard tauchte wie ein Racheengel auf und ging die beiden Kerle mit der Blankwaffe an. Sein Schiffshauer pfiff durch die Luft…

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Pater David erhielt von den Zuständen an Bord der spanischen Fracht-Galeone einen ersten Eindruck, als er in den großen Laderaum hinunterstieg. Unwillkürlich blieb er auf den Stufen des Niedergangs stehen und preßte die rechte Hand vor den Mund. Ein infernalischer Gestank schlug ihm entgegen – doch das war nichts im Vergleich zu dem erbarmungswürdigen Bild, das sich im nächsten Moment seinen Augen darbot. Da hockten sie im trüben Schein einer einzigen Ölfunzel: nackte und halbnackte Gestalten, deren fiebrig glänzenden Augen sich auf den großen Mann richteten. Abgezehrt und ausgemergelt waren sie, bis auf die Knochen abgemagert, verschmutzt und verwahrlost. Längst waren ihre Tränen versiegt – wie ihre Hoffnung, jemals wieder frei zu sein…

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Die Reaktion der Black Queen war furchtbar, als sie aus dem gefesselten Meuterer ihrer einstigen Crew herausgepreßt hatte, daß ihr Zweidecker, die «Caribian Queen», von den Seewölfen mitsamt der Schatzladung gekapert worden war. Ohne erkennbaren Ansatz stach sie mit dem Säbel zu. Immer wieder. Der Meuterer brachte seinen Todesschrei nicht mehr heraus. Die Rasende hielt erst inne, als er in seinen Fesseln zusammensackte. Da wanderte ihr Blick seitwärts zu den beiden anderen Meuterern, die wie ihr Kumpan am Rande des Dickichts an solide Mangrovenstämme gebunden worden waren. Die beiden Kerle wagten kaum zu atmen. Doch das Verderben war nicht mehr aufzuhalten. Die Black Queen erlitt einen neuen Tobsuchtsanfall…

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Hasard und seine Männer hatten den Isthmus von Panama überquert und die Bucht am Golf von San Blas erreicht, wo sie Siri-Tong mit der «Caribian Queen» abholen sollte. Auf den ersten Blick wirkte alles völlig friedlich. Über Westen, Norden und Osten breitete sich die Karibik aus, eine im Sonnenlicht glänzende Wasserfläche. Die See war leer, nicht jedoch die Bucht, und die Männer duckten sich unwillkürlich, als sie die Dreimastkaravelle und die sechs Schaluppen entdeckten, die in der Bucht ankerten. Und an Land waren Kerle damit beschäftigt, Hütten zu errichten. Nein, die Freunde vom Bund der Korsaren waren das nicht, im Gegenteil, das waren Schnapphähne der übelsten Sorte…

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Aus der Wolke schob sich eine Art gläserner Rüssel hervor, der immer dunkler wurde. Er pendelte wie suchend hin und her und senkte sich dabei immer tiefer auf die See – wie der Arm eines Riesenkraken, unheimlich und drohend zugleich. Alle an Bord der «Empres of Sea II.» waren wie gelähmt, auch Old Donegal. Mit Entsetzen verfolgte er, was sich weiter ereignete. Trotz der Entfernung von mehreren hundert Yards drang von dem Rüssel ein schmatzendes, gurgelndes Geräusch zur «Empress» herüber, als er die See berührte. An dieser Stelle wurde das Wasser kranzartig in die Höhe gesogen. Es gischtete und brauste, dann begann der Rüssel zu wandern – auf die spanische Galeone zu…

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Feuer, Rauch und Eisen spuckten die Geschützrohre der «Caribian Queen» aus, und schon die erste Breitseite hatte der «El Toro» schwere Treffer zugefügt. Ein oder zwei davon lagen unter der Wasserlinie. Caspicara, der Kapitän der «El Toro», scheuchte seine Kerle unter Deck, um die Lecks abdichten zu lassen. Die anderen zündeten die Kanonen, und unter Grollen und Dröhnen rasten die 17-Pfünder-Kugeln auf das Schiff der Roten Korsarin zu. Inzwischen war auch die Karavelle des Seewolfs auf dem Gefechtsfeld eingetroffen. Hoch am Wind segelte sie auf die «El Toro» zu und übernahm die Luvposition. Unmittelbar darauf krachte ihre Backbordbreitseite…

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Der alte Mann hatte ein sonderbar steifes Bein, dennoch bereitete es ihm keine große Mühe, in das Boot zu steigen, das mit sechs jüngeren Männern besetzt war. Sie stießen sich von der Bordwand des Schiffes ab und pullten zum Strand der Insel. Der Hexe wurde es warm ums Herz, während sie den silberhaarigen Mann auf der Achterducht beobachtete. Ihr Gebieter, der Satan, hatte ihr diesen Mann versprochen. Aber da wußte sie noch nicht, daß es sich um einen Engländer namens Donegal Daniel O'Flynn handelte, der manchmal ein bißchen am Spinnen war und in diesem Fall unbedingt die Insel erforschen wollte, weil er meinte, in einem früheren Leben schon einmal hier gewohnt zu haben. Und Old Donegal wußte nicht, daß er dabei war, auf des Teufels Bratpfanne zu landen…

Аннотация

Die Spanier waren eindeutig im Vorteil und überlegen – sie hatten die Falle zuschnappen lassen. Um die Schebecke der Seewölfe wimmelte es von Schiffen. Noch mehr Schiffe drängten aus der Bucht. Überall an Bord waren mit Helmen und Brustpanzern ausgerüstete Soldaten zu sehen. Die gewaltigen Rohre auf den Feuerspuckern drohten herüber. Ein Durchbruch war sinnlos. Hasard hätte eine der schnellen Karavellen rammen müssen und dabei hätte es auf beiden Seiten nur Bruch und Trümmer gegeben. Auf dem Feuerspucker blitzte es im Zwischendeck grell auf. Sechs Stück feuerten gleichzeitig. Noch bevor die Kugeln in die See schlugen, blitzte es bei der anderen Karavelle ebenfalls auf. Rings um die Schebecke stiegen riesige Fontänen aus der See. Das Wasser kochte und schäumte…

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Allen an Bord der «Empress of Sea» wurde es mulmig zumute. Die Bravour, mit der Old O'Flynn über die Große Bahama Bank rauschte, war mal wieder beängstigend. Zu dem hatte er diesen eisenharten Blick drauf, der verriet, daß er auf nichts mehr hören würde. Dennoch empfahl ihm Carberry, daß es wohl an der Zeit sei, einen Lotgasten auf die Back zu schicken. Es war wie immer: Old O'Flynn, Kapitän der «Empress», wußte es mal wieder besser und brauchte keinen Lotgasten. Das richtige Augenmaß fehlte ihm auch, denn er gedachte, zwischen den Korallenriffs Backbord und Steuerbord voraus hindurchzusegeln. Seine «Lady» würde schon den Bauch einziehen, meinte er…