Аннотация

Deutlich sah Blackface, der Schwarze Pirat, den großen schlanken Mann auf dem Achterdeck der vorbeisegelnden Galeone, die «Isabella VIII.» hieß, aber der Name sagte ihm nichts. Und verärgert bemerkte er, daß dieser Mann die Ruhe selbst war. Zum ersten Male stiegen ihm leise Zweifel auf, ob er sich bei diesem Gefecht nicht mit dem Falschen angelegt hatte. Denn auch die Kerle auf der schlanken Galeone zeigten nicht die geringste Nervosität. Die brüllten auch nicht durcheinander, wie das bei seinem eigenen Sauhaufen meist der Fall war. Auffallend war auch der Klotz von Mann mit dem Narbengesicht, der sich jetzt hinter die achtere Drehbasse klemmte…

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Die Hängebrücke überspannte eine an die dreißig Yards breite Schlucht, in der tief unten ein Wildwasser toste und kalte Luft nach oben stieß. Hasard betrat die schwankende Brücke, auf der sich bereits ein Teniente befand. Aber dieser Mann bemerkte ihn nicht, denn er hatte Angst, fehlzutreten. Und darum schaute er nach unten, um aufzupassen, wohin er seine Füße setzte. Er blickte erst auf, als Hasard bereits an die drei, vier Yards vor ihm stand – etwa in der Mitte der Brücke. Die Augen des Teniente weiteten sich entsetzt, und er stieß einen wilden Schrei aus. Der Seewolf sah ihn kalt an. Er wußte genau, wohin dieser Kerl wollte: nach Tacna, in das Tal der Padres und Indios, um dort wieder Sklaven zusammenzutreiben. Aber der Weg in dieses Tal führte nur über die schwankende Hängebrücke…

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Der Alarm der Küstenwache brachte ganz Havanna in Aufruhr. Da sollte ein Piratensegler aufgetaucht sein. Auch die Black Queen war aufmerksam geworden. Sie schnappte sich ein Spektiv und enterte zum Hauptmars der Fleute auf. Sehr lange starrte sie durch das Okular, erst erstaunt und ungläubig, dann immer erregter. Schließlich gab sie einen ächzenden Laut von sich und wurde grau im Gesicht. Was sie da vor der Hafeneinfahrt sah, ließ sie fast aus dem Mars kippen. Es gab nicht den geringsten Zweifel: Das Schiff, das dort frech aufgekreuzt war und der Hafenstadt die Breitseite darbot, war ihr Schiff – die «Caribian Queen»! Von diesem Augenblick des Erkennens an ging eine schreckliche Veränderung mit der Negerin vor…

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Als die Horrorgeschichte begann, befand sich Jack Finnegan im Ausguck der «Estrella de Málaga». Wie immer und routinemäßig ließ er den Blick ringsum über die Kimm und das Wasser wandern. Und als er dieses mal nach Süden blickte, traf ihn fast der Schlag. Er riß entsetzt die Augen auf und glaubte, ein Phantom zu sehen. Im Süden hatte sich eine riesige, hoch aufgischtende Wasserwalze erhoben, eine Flutwelle von so gewaltigen Ausmaßen, wie er sie noch nie erlebt hatte, und er fuhr schon lange zu See. Da tobte eine Wand aus Wasser mit unvorstellbarer Gewalt und rasender Geschwindigkeit heran, und dieses todbringende Monstrum würde über sie herfallen wie eine tollwütige Bestie…

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Die riesige Kriegsdschunke kreuzte den Kurs der «Isabella», und es war nicht ganz klar, ob das nur eine Drohgebärde sein solle, oder ob man darauf lauerte, im günstigsten Moment loszuschlagen. Die Seewölfe hatten keine feindlichen Absichten, aber wenn sie angegriffen wurden, dann würden sie sich ihrer Haut wehren, auch wenn der Gegner um das Zehnfache überlegen war. Später wußte niemand mehr, ob die Riesendschunke nur einen Warnschuß hatte abfeuern wollen, oder ob der Schuß das Signal zur Eröffnung des Kampfes war. Jedenfalls flog auf der «Isabella» der Bugspriet samt Blinde weg, und da schlugen die Seewölfe mit einer vollen Breitseite zurück. Und die saß! Denn ein oder mehrere Treffer mußten die Pulverkammern der Dschunke erwischt haben…

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Sie hatten ihn harpuniert, den Titanen, und ihm ein paar Schüsse mit der Blunderbüchse verpaßt, aber er gab nicht auf. Im Gegenteil, er ging zum Angriff auf die Seewölfe über. Neben dem Boot erschien seine gewaltige Masse. Das ging blitzschnell. Die Fluke hing für einen Augenblick in der Luft, fegte in wilder Wut über die eisige See, peitschte das Wasser und warf Gischt und blutigen Schaum ins Boot. Und dann gab es wieder einen Stoß. Das Boot holte hart über, kenterte fast und richtete sich schwerfällig wieder auf. Und schon folgte der nächste Hieb mit der Fluke…

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Blacky griff nach der gebogenen Rückenflosse des Delphins und hielt sich fest. Gary Andrews packte die Schwanzflosse. Der Delphin hielt still, es schien ihm zu gefallen, und er ließ zu, das sich Blacky auf seinen Rücken schwang. Vom Schanzkleid der «Isabella» aus wurde das von den Seewölfen mit lauten Beifall quittiert. Das Tier gab wieder gluckernde Geräusche von sich und setzte sich dann in Bewegung. Zuerst langsam, dann schneller, glitt der Delphin los, auf dem Rücken den grinsenden Blacky, an der Schwanzflosse Gary Andrews, der in seinem ganzen Leben noch nie so schnell geschwommen war wie jetzt, da der Delphin ihn zog…

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Ja, sie sind es, dachte Nathaniel Plymson voller Entsetzen, als er die «lieben Freunde» vor seiner Theke sah. Die Hölle hatte wieder ihre finsteren Schlünde geöffnet und eine Horde rauhbeiniger Teufel an die Oberfläche entlassen, um alles – wie stets – kurz und klein zu schlagen. Acht nur zu gut bekannte Gesichter zählte er mit Grausen, acht fröhliche Visagen, die so harmlos grinsten, daß einem angst und bange werden konnte. Und noch zwei weitere Kerle waren dabei, die er allerdings nicht kannte. Aber wild sahen die auch aus. Der Profos, dachte der dicke Plymson entsagungsvoll. Dieses Ungeheuer kreuzt immer dann auf, wenn man an nichts Schlimmes denkt. Es war also wieder soweit – morgen würde die «Bloody Mary» dringend renoviert werden müssen. Na ja, die Außenmauern, die ließen sie meist stehen, aber alles andere ging mit Sicherheit zu Bruch…

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Ali Ben Chufru, der Pirat, ging dem einträglichen Gewerbe eines Perlenräubers nach. Es war ziemlich ungefährlich, denn die kleinen Boote der Perlentaucher waren nicht armiert und in der Regel nur von zwei Fischern besetzt. Auch bei diesem Boot war das so, daß der Ausguck gesichtet hatte. Einer hockte darin, der andere hatte gerade einen Korb voller Muscheln nach oben gebracht. Er zog sich schleunigst ins Boot, als sie die schwarze Sambuke entdeckten, das berüchtigte Schiff des Piraten Ali Ben Chufru, das auf ihr Boot zusegelte. Die beiden Perlenfischer nahmen sich nicht mehr die Zeit, den Steinanker aufzuholen. Sie kappten die Ankerleine, setzten das kleine Segel und griffen zusätzlich zu den Riemen. Und dann pullten sie wie verrückt…

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Die «Isabella IX.» wurde schon jetzt ziemlich stark belastet, als sie bei ruppiger See und steifem Wind aus Nord mit Backbordhalsen und über Steuerbordbug segelte. Auch die ersten Spritzer ergossen sich an Deck, und über die Galion stäubte es, als der Bug die Wellen zerhackte und wie rießige Schleier aufriß. Einige hatten jetzt das Ruder schon mal für ein paar Minuten in der Hand gehabt, denn jeder wollte wissen, wie die neue Lady sich so benahm. Ob sie ruppig oder bockig war, ob sie zornig oder fuchsteufelswild dahinjagte oder ob sie fromm und friedlich durch die See glitt. Sie lief wie geschmiert – wie «in Butter», wie Pete Ballie sagte…