Аннотация

Ein dumpfes Krachen erschütterte die Planken der «Pilgrim». Gleichzeitig fuhr aus dem Luk eine fahle, von Rußflocken durchsetzte Feuerzunge und erlosch, noch ehe sie Segel und stehendes Gut erreicht hatte. Dann folgte wieder grauer Rauch. Riesige Lappen aus brennendem und schwelendem Material fielen wie tote Fledermäuse auf Deck. Die Männer der Crew sprangen darauf zu, traten die Glut aus, kippten Wasser aus Pützen darüber und schlugen die Funken mit nassen Lappen aus. Die Alpträume eines jeden Seemanns waren zur schrecklichen Wirklichkeit geworden: Feuer im Schiff. Die Crew hielt sich hervorragend. Niemand brauchte ihnen zu erklären, wie groß die Gefahr war. Erschöpfte Seeleute wurden von ihren ausgeruhten Kameraden ersetzt. Die Freiwache befand sich an Deck, und die Männer kämpften sich von mehreren Stellen an den Laderaum heran, in dem es brannte und schwelte…

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Der Sturm walzte heran, fuhr heulend in die Segel und brachte einen riesigen Schauer Schneeflocken mit. Vom achteren Grätlingsdeck aus sahen die Arwenacks nicht einmal mehr den Bugspriet. Sie zogen die Köpfe ein und kniffen die Augen zusammen. Die Segel waren bei dem eisigen Wind bretthart – wie gefrorenes, nasses Tuch. Das Tauwerk vibrierte mit leisem Summen. Das Wasser zischte unter dem Bug und gurgelte am Heck, das Kielwasser schäumte weiß. Das Orgeln und Heulen des Strums begann alle anderen Geräusche zu übertönen. Die Luft füllte sich mit weißen, umherwirbelnden Flocken. Binnen weniger Augenblicke schien sich ihre Menge zu vervielfachen. Sie bildeten dichte Schleier, breite Vorhänge und tanzende Wirbel. Und die Schebecke preschte immer schneller durch die schäumende See…

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Philip Hasard Killigrew, vom Landgang zurück, stand auf der Towerpier, hob die lodernde Fackel und drehte sich ratlos um. Es war um Mitternacht. «Nicht einmal eine Nachricht ist zu finden. Kein Zeichen», sagte er vorwurfsvoll und ahnte, daß etwas vorgefallen sein mußte, das vorläufig ohne Erklärung blieb. Will Thorne kletterte die nasse Leiter zur Pier hinauf und sagte verbissen: «Die Leinen sind gekappt. Ich bin sicher, daß sie mit einer Axt oder einem scharfen Schiffshauer zerschnitten wurden.» Zufällig waren der Seewolf und der alte Segelmacher die ersten gewesen, die um Mitternacht durch das Labyrinth der nebelschwarzen Londoner Gassen zur Towerpier gefunden hatten. Sie schauten einander ratlos an, denn ihre Schebecke war spurlos verschwunden – bis auf die gekappten Festmacher. In der Nähe lagen nur leere Frachtboote. Das war alles…

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Blacky und Bill waren an einem Manntau gesichert, als sie versuchten, die wildschlagende Fockschott wieder durchzusetzen. Aber irgend etwas brach oder löste sich bei dieser Sicherung, und die nächste Bewegung der Schebecke im Sturm schleuderte die beiden Männer in das Segel. Die nasse, harte Wand aus Leinen prellte sie wieder zurück. Sie flogen über das Schanzkleid und gingen schreiend mit der nächsten Welle über Bord. Sie schlugen in das kochende und brodelnde Wasser. Unsichtbar tauchte die Schebecke an ihnen vorbei, weiter in die Nacht, die von Sturm umtost war. Die Männer wurden wild herumgeworfen, untergetaucht und wieder an die Oberfläche gerissen. Sie brüllten und fluchten. Aber niemand hörte sie. Hatten die beiden Rudergänger achtern nicht gesehen, daß vorn beim Fockmast zwei Arwenacks abgekantet waren? Blacky und Billy hatten keine Gelegenheit, lange darüber nachzudenken – jetzt ging es ums Überleben…

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Die rasend schnelle Fahrt der Schebecke mit achterlichem Wind war ebenso gefährlich wie der Versuch, hart am Wind gegen den Strum anzuknüppeln. Für einen Augenblick stellte sich trügerische Ruhe ein. Der lange Schiffsrumpf raste mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Welle dahin, in der sich die Schebecke befand. Die Segel waren so prall, als wären sie aus einem Stück gefroren. Der heulende Sturm warf fast ohne Pause eiskaltes Wasser und Gischt in die Rücken der Männer. Die Wellen, schwarz und von weißen Schaumkämmen gekrönt, hoben sich hinter dem zertrümmerten Heck drohend in die Höhe. An Backbord schien – undeutlich und nur ab und zu im grellen Sonnenlicht zu sehene – die Landschaft der Küste vorbeizujagen. Und dann brach eine Riesenwelle über das Heck herein…

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Der fast schon halbtote spanische Stückmeister der «Nobleza» schaffte es, die letzte Culverine zu zünden. Sie bäumte sich auf und zerschmetterte mit ihrer Ladung, die nur sieben Fuß zurückzulegen hatte, die Bordwand der zum Entern längsseits gegangenen Piraten-Galeone. Ein Geschütz der Kerle wurde dabei zerstört, und die herumfliegenden glühenden Trümmer fanden ein umgekipptes Pulverfaß. Die Explosion packte zwei Piraten, die sich, an Tauen hängend, gerade zur «Nobleza» hinüberschwingen wollten. Die Körper wurden hoch in die Luft gewirbelt, drehten sich dort wie betrunkene Möwen und fielen zurück zwischen die beiden Bordwände…

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Hasard junior steckte Daumen und Zeigefinger in den Mund und gab den Pfiff ab, der das Erkennungssignal für ihn und Philip war. Sofort erfolgte die Antwort. Als einziges Bauwerk war der Wasserturm der Spanier stehengeblieben, ein dreimal mannshoher Bau aus Steinen, Balken und Planken. Auf halber Höhe der Konstruktion turnte Philip um den Turm und hantierte offensichtlich mit einer abgebrochenen Fackel. Hasard konnte es nicht genau erkennen. Aber als er den riskanten Satz sah, mit dem sein Bruder vom Gerüst sprang, ahnte er was passieren würde. In einem heillosen Galopp stob Philip davon und warf sich plötzlich zu Boden. Jetzt kracht´s gleich, dachte Hasard, riß den Mund auf und hielt die flachen Hände an die Ohren. Und da explodierte auch schon die Ladung…

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Al Conroy blies die Flamme seiner Lunte an, kauerte sich zwischen den Culverinen auf den Sandsack und wartete geduldig. Der Bug der spanischen Kriegs-Galeone wuchs hinter dem Heck der Schebecke und würde in ein paar Atemzügen in deren Heckwelle einschwenken. Bewaffnete Männer hoben ihre Oberkörper über das Schanzkleid, und aus ihren Brustpanzern und runden Helmen ließ die Sonne funkelnde Sichtreflexe zucken. Musketenläufe richteten sich auf die Schebecke, aber noch war die Entfernung zu groß. Jetzt wurde die Schebecke der Seewölfe langsamer – ein bewußtes Manöver – und die Galeone holte Yard um Yard auf. Und schon begannen die Dons ihren Feuerzauber…

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In der qualvollen Enge unter Deck, mitten im Gestank, ohne frische Luft und im ständigen Hagel losgerissener Gepäckstücke, hockten und kauerten die Auswanderer der «Discoverer» und hofften, daß am Morgen alles besser sein würde. Aber jedes einzelne Geräusch wurde lauter und durchdringender. Alles nahm eine bedrohliche Bedeutung an. Der kreischende Orkan dort draußen, von dem nur ein winziges Lüftchen durch die verschalkten Luken unter Deck drang und sich mit dem ekelerregenden Gestank vermischte, würde die Segel und Taue zerfetzen und die Rahen und Masten zersplittern. Die Wellen, die mit dem Dröhnen von Kanonen gegen die Bordwand donnerten, würden bald die Planken in Kleinholz und Splitter verwandeln. Längst hatte die Todesangst die Auswanderer gepackt…

Аннотация

Al Conroy senkte die Lunte, zündete die Culverine und sprang zurück. Das Geschütz brüllte auf, spie seine Ladung aus und fing sich in den Brooktauen. Der Stückmeister der Arwenacks hatte auf die Zinnen und Mauern der Bastion von Dieppe gezielt. Die Schebecke lag ruhig in der Strömung des Arques und schaukelte nicht. Das Rohr der Culverine deutete in einem spitzen Winkel in die Höhe, ebenso wie die Rohre der benachbarten Geschütze. Das Geschoß schlug ein. Zwei gemauerte Zinnen und mehrere klobige Quadersteine wurden gleichzeitig zu Staub und Splittern zerhämmert und flogen in alle Richtungen davon. Ein Geschütz kippte in die Höhe, und die Körper von fackeltragenden Männern wurden durch die Luft gewirbelt…