Аннотация

Schüsse krachten. Einige der holländischen Piraten brachten ihre Musketen und Pistolen zum Einsatz. Die Seewölfe feuerten zurück. Zwei Piraten kippten in den Sand und regten sich nicht mehr. Smoky sackte auf die Knie und hielt sich die linke Schulter. Sein Gesicht war verzerrt. Matt Davies warf seine leergefeuerte Pistole weg und krallte einem der Gegener den Eisenhaken in den Arm. Der Kerl jaulte, als sei er in ein offenes Feuer gefallen. Henk von der Meiden, der Piratenhäuptling, wollte zum Gegenangriff übergehen, aber plötzlich sah er sich einer geballten Macht gegenüber. Diese Engländer! Sie schossen, schlugen, traten und hieben um sich und ließen keinen mehr an sich heran…

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Die komplette Friesenmeute schwang sich von beiden Seiten des Schiffes an Deck – brüllend und bis an die Zähne bewaffnet. Die Hölle brach los. Musketen, Tromblons und Pistolen krachten und ließen gleich mehrere Friesen zusammenbrechen. Doch immer mehr Kerle kletterten über die Schanzkleider an Backbord und Steuerbord der Kuhl. Hasard, Ben, Old Shane, Ferris Tucker, Old O´Flynn und Roger Brighton stürzten sich vom Quarterdeck aus in das wilde Handgemenge, das auf der Kuhl entbrannte. Nachdem die Feuerwaffen entleert waren, blitzten die Säbel, Degen und Schiffshauer auf, ein metallisches Klirren erfüllte das ganze Schiff…

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Der Höllenfürst stand am Rand des Docks, ein Messer in der Rechten. Und dann schnellte er jäh auf Hasard zu. Der blockte ihn ab. Das Mondlicht genügte ihm, um einen präzisen Hieb zu landen. Der Höllenfürst schrie markerschütternd, als ihm das Messer aus der Hand geschlagen wurde. Es flog ins Dock hinunter. Mit der Linken umklammerte der Kerl sein schmerzendes Handgelenk. Er krümmte sich und torkelte zurück. Sein Schrei ging in ein schmerzerfülltes Gurgeln über. Hasard sprang mit einem Satz auf den Taumelnden zu – zu spät. Der Höllenfürst kippte hintenüber und verschwand im Nichts. Sein Schrei dauerte nur einen winzigen Moment. Dann wurde er von einem dumpfen Aufschlag ausgelöscht…

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Die Arwenacks brachten ihre Waffen zum EInsatz und zogen sämtliche Register. Das mußten sich auch, denn sie hatten es mit einer Karavelle und drei Schaluppen zu tun – besetzt mit Schnapphähnen der übelsten Sorte, die das Fischerdorf an der Südkuste Mallorcas terrorisiert hatten. An Bord der Schebecke krachte, dröhnte und donnerte es. Feuer und Rauch, Eisen und Glas flogen und wirbelten auf den Gegner zu. Die Auswirkungen dieser explosionsartigen Gefechtseröffnung spürten als erste die Piraten auf jener Schaluppe, die sich der Schebecke am dreistesten genähert hatte. Die Kerle hatten entern wollen. Doch das blieb ein Wunsch: Eine 17-Pfünder-Kugel rasierte den Bug und die dort montierte Drehbasse weg. Die Schaluppe torkelte, vorn brach wasser ein, und das war auch schon das Ende…

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Blacky und Bill waren an einem Manntau gesichert, als sie versuchten, die wildschlagende Fockschott wieder durchzusetzen. Aber irgend etwas brach oder löste sich bei dieser Sicherung, und die nächste Bewegung der Schebecke im Sturm schleuderte die beiden Männer in das Segel. Die nasse, harte Wand aus Leinen prellte sie wieder zurück. Sie flogen über das Schanzkleid und gingen schreiend mit der nächsten Welle über Bord. Sie schlugen in das kochende und brodelnde Wasser. Unsichtbar tauchte die Schebecke an ihnen vorbei, weiter in die Nacht, die von Sturm umtost war. Die Männer wurden wild herumgeworfen, untergetaucht und wieder an die Oberfläche gerissen. Sie brüllten und fluchten. Aber niemand hörte sie. Hatten die beiden Rudergänger achtern nicht gesehen, daß vorn beim Fockmast zwei Arwenacks abgekantet waren? Blacky und Billy hatten keine Gelegenheit, lange darüber nachzudenken – jetzt ging es ums Überleben…

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Zuerst hatte Zardo, der Ankerwächter auf der «Bonifacio», den fürchterlichen Schrei gehört – aus dem Achterdeck der Galeone. Dann entschloß er sich nach sekundenlangem Zögern, nachzusehen. Und so stieg er auf die Kuhl hinunter. Er hatte gerade den Niedergang hinter sich, als er abrupt stehenblieb. Er glaubte, ein Monster vor sich zu sehen, ein wildes, unbändiges Monster, das zudem noch einen Tobsuchtsanfall hatte und Amok lief. Zardo wagte keine Bewegung mehr. Er starrte nur entsetzt auf das, wa da plötzlich geifernd und brüllend an Deck erschien. Der Kapitän war es, Della Rocca, der mit den irrlichternden Augen eines Wahnsinnigen aus dem Schott zum Achterdeck hervorbrach…

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Die Seewölfe, verborgen im Ufergestrüpp, sahen alles, hätten aber auch nicht eingreifen können, denn das Geschehen entwickelte sich viel zu schnell. Der Trupp des Teniente Denaro war unversehens auf diese düstere Erscheinung gestoßen – einen Kerl im wehenden Umhang, der unweit des Strandes gerade eine Truhe ausgegraben hatte. Und da lag auch ein Totenkopf. Der Kerl reagierte wie eine gereizte Viper. Unter seinem ersten Schuß aus seiner doppelläufigen Pistole brach der Teniente zusammen, die andere Kugel traf den Soldaten neben ihm. Den nächsten Soldaten durchbohrte der Kerl mit dem Säbel. Und schon waren seine Kumpane zur Stelle und warfen sich mit wildem Gebrüll auf die völlig überraschten Soldaten…

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Der Schrei war grell, gellend und entsetzlich. Es klang, als habe jemand Old Donegal angestochen, um ihn zu schlachten. Trotz der Schmerzen im Kopf spürte der Profos wie ihm die Haare zu Berge standen. Auch ihm wurde die Kehle zu eng, etwas Eisiges strich ihm über seinen Rücken. Das Bild war grausig. Er und der alte Zausel befanden sich in einem endlos langen Gang, den aber die Öllampe nicht auszuleuchten zu vermochte. Links und rechts an den weißen Wänden standen Knochenmänner, teils als Skelette, teils als Mumien, graugrünfahl, mit vor dem Bauch zusammengebundenen Händen, als beteten sie. Old Donegal drehte schier durch. «Wir sind im Reich der Toten!», brüllte er mit verzerrtem Gesicht und ergriff die Flucht…

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Der Rammsporn der türkischen Riesengaleere kam näher. Er wirkte wie ein gräßliches Ungeheuer, das sich auf sein wehrloses Opfer stürzen will. Wenn er traf, würde er die Dubas in zwei Teile spalten oder völlig zersplittern. Die Arwenacks rannten nur so. Carberry kappte achtern die Leine, Smoky vorn. Batuti und Roger Brighton drückten den Zweimaster von der Pier ab. In einem wahren Affentempo wurden die Segel gesetzt. An den Drehbassen standen Al Conroy , Ferris Tucker und Jack Finnegan. Hasard selbst hatte die Pinne übernommen und legte Hardruder. Sie hatten nur noch ein paar Sekunden Zeit, dann würde die schwimmende Festung ihre Dubas in Kleinholz verwandeln…

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Ursprünglich war die Dreimast-Galeone «Malipur» ein spanisches Schiff gewesen. Dann war sie gestrandet und herrenlos geworden, denn Mann und Maus und Kapitän waren bei der Standung ertrunken. Kapitän René Joslin hatte sie später entdeckt und beschlossen, diesen vergammelten Kasten wieder instand zu setzen. Da er ein Geizkragen war, hatte er an allen Ecken und Enden gespart, und darum war die «Malipur» nichts anderes als ein Seelenverkäufer, den der nächste Sturm kurz und klein schlagen würde. Und dieser Sturm ließ nicht lange auf sich warten…