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Gangnam-Style-Musik ertönt, und 50 %, dass sie einfach nur Raketen- und Sprengkopfgeräusche machen.

      Von den 50 %, die sich Raketensprengköpfe mit Gangnam-Style-Musik wünschen, wollen 50 % dazu tanzen, während 50 % nur die Musik hören wollen.

      Von den 50 %, die dazu tanzen möchten, sind 50 % auf der Seite von Barack Obama, der behauptet hatte: »I can do that move«, derweil die anderen 50 % für Trump sind, der sich bisher nicht zum Gangnam-Style geäußert hat, was aber nicht weiter schlimm ist, da es nicht darum geht, irgendwelche Behauptungen aufzustellen, sondern zu beweisen, dass in Südkorea 50 % der Menschen für Trump sind, was hiermit geschehen ist.

       08.11.2017

      Twitter verdoppelt die Zeichenzahl. Das bedeutet: Donald Trump braucht fortan nicht mehr zwei Tweets, um sich zu widersprechen.

       09.11.2017

      In den USA haben Forscher einen Apfel entwickelt, dessen Fruchtfleisch nicht mehr braun wird. Ich wünschte, sie hätten es mit dem Hirnfleisch des Präsidenten versucht.

       10.11.2017

      MAGA – Millionen Andere Grapschen Auch.

      (Aus: Donald Trump, Tagebuch, unveröffentlicht.)

       11.11.2017

      Und auch das ist Amerika, auch wenn es wie eine Falschmeldung klingt: aufs Ganze gesehen seit 20 Jahren sinkende Mordraten, weniger Raubüberfälle, eine geringere Zahl an Diebstählen. Und eine der entscheidenden Größen: lokale Gruppen und Organisationen, die sich vor Ort um die Gestrauchelten kümmern, sich der Straßen und Plätze annehmen und in den Vierteln die Gemeinschaft zu stärken versuchen. Diese Gruppen und Organisationen fallen nicht auf. Sie haben keinen Nachrichtenwert. Sie eignen sich noch nicht mal für Fake-News.

       12.11.2017

      Trump auf den Philippinen. Seine Berater haben gesagt, das sei der perfekte Ort für eine Philippika. Aber er weiß nicht, was das ist. Und nachfragen ist nicht sein Ding. Also bleibt er mal lieber ganz ruhig, zumal Präsident Muerte neben ihm schon wieder eine Brandrede hält.

       13.11.2017

      Das US-Militär will 80.000 neue Soldaten einstellen, aber es gibt nicht genug geeignete Kandidaten. Deshalb wurde jetzt eine Verordnung erlassen, die es Menschen mit bestimmten Krankengeschichten erlaubt, sich mittels einer Sonderfreigabe bei der Armee zu bewerben. Dazu gehören bipolare Störungen, selbstverletzendes Verhalten sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch – also jene Dinge, die man bislang erst während der Dienstzeit erwarb.

       14.11.2017

      Das US-Repräsentantenhaus hat mit 366 zu 30 Stimmen entschieden, dass die Militärhilfe, die Saudi-Arabien von den USA derzeit im Jemen erhält, gesetzlich nicht gedeckt ist. Die Forderung nach einer Einstellung der Unterstützung für die Saudis – und damit zugleich auch ein Ende der Unterstützung von al-Qaida und Co. – enthält der Beschluss nicht. Er ist in keinster Weise bindend. Und doch ist er repräsentativ, denn für diesen wie für unzählige andere politische Beschlüsse gilt: Sie sind nur noch Symbol, sind nichts als ein Zeichen, sind nur noch ein Nichts, nichts als ein Nichts.

       15.11.2017

      Mathematrick à la Trump. Auf der Soll-Seite stehen:

      3 in der Landwirtschaft häufig eingesetzte Pestizide von Dow Chemical;

      1.800 durch sie gefährdete Arten;

      10.000 Seiten wissenschaftlicher Ergebnisse, die die Gefährlichkeit der Pestizide belegen.

      Auf der Haben-Seite finden sich:

      3 Briefe, die Dow Chemical an Kabinettsmitglieder von Trump geschrieben hat;

      1 Million Dollar Beteiligung an den Kosten der Amtseinführung;

      0 Probleme, die Dinge gemäß der Wünsche von Dow Chemical zu regeln.

      Der (Rückwärts-)Saldo lautet daher:

      Die Trump-Administration wird die Entscheidung über die künftige Verwendung oder ein mögliches Verbot der von Dow Chemical hergestellten Pestizide um zwei Jahre zurückstellen. Bis dahin dürfen sie in der Landwirtschaft weiter uneingeschränkt eingesetzt werden.

       16.11.2017

      Donald Trump hat Brett Talley als Richter für ein Bundesbezirksgericht in Alabama vorgeschlagen. Er ist bestens geeignet für den Job. Okay, er hat noch nie einen Fall verhandelt und somit auch keine Erfahrung als Richter, aber dafür arbeitet seine Frau als Juristin im Weißen Haus. Außerdem hat er übernatürliche Kräfte. Oder glaubt zumindest daran, immerhin war er Teil der »Paranormal Research Group« in der Stadt Tuscaloosa, die sich mit der Existenz von Geistern beschäftigt. Er hat sogar ein Buch zum Thema geschrieben. Haunted Tuscaloosa heißt es und ist Teil der »Haunted America«-Reihe, und dass Amerika von bösen Mächten verfolgt wird, behauptet ja auch Donald Trump jeden Tag. Deshalb braucht es Männer wie Brett Talley, um sie zu vertreiben. Oder zu erschießen, denn auch das kann Brett Talley. Schließlich ist er erklärter Unterstützer der Waffenlobby und hat vor ein paar Jahren im Anschluss an eine Schießerei öffentlich »Zu den Waffen!« gerufen. Wie gesagt, er ist wirklich bestens geeignet für den Job als Richtender.

       17.11.2017

      Amerikanern ist es ab jetzt wieder erlaubt, in Sambia und Simbabwe Elefanten zu jagen und ihr Elfenbein mit nach Hause zu bringen. Aber warum bis nach Afrika reisen? Warum brechen sie nicht einfach zu Hause in Amerika den Leichen ihrer Schießereien die Zähne aus dem Maul?

       18.11.2017

      Habe die Erlaubnis, Elfenbein aus Afrika einzuführen, soeben wieder aufgehoben. Habe alle Fakten studiert, und die Sache ist klar: Man hat mich reinzulegen versucht. Elfenbein stammt gar nicht von Elfen!

      (Aus: Donald Trump, Tagebuch, unveröffentlicht.)

       19.11.2017

      Nur mal so als künftige Erinnerung: Eines Tages werden Trump und seine Regierung nicht mehr im Amt sein, aber täuschen wir uns nicht, diese Leute werden damit nicht weg sein, sondern weiterhin ihre Bahnen und Kreise durchs Land ziehen, werden wieder da sein, wie sie es schon waren, bevor sie die Posten besetzten. Denn eines ist sicher: Die Oberflächlichkeit, die sich nunmehr vor uns entfaltet, lag die ganze Zeit in der Tiefe und das heißt: unter einer anderen (dickeren?) Oberfläche versteckt, und dahin geht sie (und gehen auch sie!) wieder zurück, um sich irgendwann aufs Neue von unten nach oben durchdrücken zu lassen.

       20.11.2017

      Das wird nichts mit Jamaika. Donald Trump hat noch immer keinen Botschafter für die Insel benannt. Die Stelle ist seit fünf Monaten unbesetzt, und potentielle Kandidaten sind nicht in Sicht. Doch das ist den Jamaikanern egal. Sie vermissen niemanden. Außer ein bisschen Sonne, denn es regnet seit Tagen. Sogar ein kleines Erdbeben hat es heute Morgen gegeben. Die Stärke betrug 3,4 und das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Falmouth, was so viel heißt wie »Ort, an dem man auf die Fresse fliegt«.

       21.11.2017

      Donald

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