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target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_67679b59-fc6f-57fc-8e3d-46159f67fb05">29 Vgl. Procacci, Giovanna: Die italienische Forschung über den Ersten Weltkrieg. In: Ueberegger, Oswald (Hg.): Zwischen Nation und Region (Innsbruck 2004) 33–52.

      Kriegsbeginn, Lagerbau und Lebenswelten

      Ein am 29. Juli 1914 vom Linzer Diözesanbischof Rudolf Hittmair verfasster Kriegs-Hirtenbrief sprach überraschend offen, jenseits der ansonsten auch bei ihm spürbaren Kriegseuphorie, von den dunklen Seiten des Krieges:

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       Abb. 3: Rudolf Hittmair, seit 1909 Bischof von Linz

      Tatsächlich entwickelte sich das Jahr 1915 für Oberösterreich zu einem Seuchenjahr, zu einem gefährlichen Bedrohungsszenario für die Zivilbevölkerung der näheren und weiteren Umgebung der Kriegsgefangenenlager. Die anfänglich vehemente Ablehnung aus den meisten der vom K. u. K. Kriegsministerium als Lagerstandorte ausgewählten Gemeinden erwies sich im Nachhinein betrachtet als durchaus berechtigt.

      Es waren generell gerade die Vorkommnisse in Mauthausen, die in anschaulicher Weise jene Faktoren verdeutlichten, die für die Anfangszeit der Kriegsgefangenenlager typisch waren und den Ausbruch gefährlicher Infektionskrankheiten begünstigen sollten. Die Militärverwaltung, aber auch die politischen Behörden waren in keinster Weise auf die gewaltige Zahl an Kriegsgefangenen vorbereitet, rechnete man doch mit einer kurzen Dauer des Krieges.

      So wurden in kürzester Zeit im gesamten Staatsgebiet der Donaumonarchie nicht weniger als 50 Kriegsgefangenenlager errichtet.

      Allerdings variierte ihre Zahl, da manche dazukamen und andere später wieder aufgelassen wurden. Daneben existierten sogenannte Gewerbelager wie in Brunn am Gebirge und teilweise wurden Arbeitsstätten, in denen Kriegsgefangene tätig waren, als Lager geführt. In solchen Arbeitslagern wie Kaisersteinbruch im Burgenland und Trofaiach in der Steiermark wurden Kriegsgefangene auch zu Rüstungsarbeiten eingesetzt, die eigentlich nach der Haager Landkriegsordnung verboten waren.

      Im Rahmen einer großen Kriegsausstellung, die 1917 in Wien stattfand, waren auch die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich präsent. Diese österreichischungarische Heerschau, mit einem gehörigen Maß an Kriegspropaganda inszeniert, vermittelte auch

      Eine dem Bauwesen gewidmete Abteilung befasste sich auch mit den Kriegsgefangenen- und Interniertenlagern. Darin wurden Modelle einer

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