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Lager in Braunau am Inn gezeigt. Daneben waren noch Mappen mit Bildern aus den Kriegsgefangenenlagern in Braunau, Grödig und in St. Leonhart bei Salzburg sowie Fotos und Planskizzen der Lager in Aschach, Freistadt und Mauthausen gleichfalls zur Besichtigung ausgestellt. Eine detailgetreue Reliefdarstellung gewährte zudem einen Überblick über die Kriegsgefangenenlager Braunau und Grödig und ein farbenprächtig gestaltetes Diorama sollte den Besuchern einen propagandistisch geschickt inszenierten Einblick in die humane und menschliche Facette des österreichischen Kriegsgefangenenwesens ermöglichen.

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      Gründe für die Standortwahl anhand exemplarischer Beispiele

      So wie bei anderen Lagerstandorten außerhalb des Kronlandes Oberösterreichs hatten alle Lager grundlegende Voraussetzungen zu erfüllen. Vorrangig mussten vor allem die geographischen Gegebenheiten stimmig sein. Keinesfalls durfte das Lager in einem dicht verbauten Gebiet stehen, wo die Gefahr eines zu engen Kontakts mit der Zivilbevölkerung bestand. Das wurde beispielsweise in Freistadt nicht eingehalten, wo das Lager in unmittelbarer Nähe zur Stadt lag.

      Da bei Kriegsbeginn nur der Osten und Südosten der Monarchie vom Feind bedroht war, kamen zunächst alle österreichischen Länder und jene Teile des ungarischen Gebietes, die nicht unmittelbar von Kriegshandlungen bedroht waren, dafür in Betracht. Dies bedeutete, dass Oberösterreich, Niederösterreich, die Steiermark, Salzburg, Böhmen und in Ungarn der Militärkommandobereich Poszony als Lagerstandorte fungierten.

      Für Mauthausen als Standort eines Gefangenenlagers sprachen beispielsweise folgende Punkte: Es lag an zwei wichtigen Bahnlinien, der Summerauerbahn (Anschlussstück Gaisbach-Bahnknotenpunkt St. Valentin) und der Donauuferbahn (Bahnknotenpunkt St. Valentin-Wien). Auch die Hauptstraße von Freistadt nach Linz führte durch das Ortsgebiet. Gute Verkehrsverbindungen bestanden auch in Richtung Enns und Steyr (mittels Fähre). Dazu kam noch der Donauhafen. Dies alles bot für die damalige Zeit günstige Voraussetzungen für die Durchführung der Gefangenentransporte und ermöglichte zudem im Bedarfsfall den raschen Nachschub an Wachpersonal, Verpflegung und Bekleidung.

      Im Falle von Marchtrenk wiederum erschien der Militärverwaltung der ausgewählte Platz aus den folgenden Gründen überaus günstig zu sein: Da war zunächst die Nähe der Bahn, darum günstig für die Gefangenen- und Truppenbzw. Wachsoldatentransporte. Dann bestand der Bodenuntergrund aus Schotter, das war günstig für die Hygiene des Lagers. Die als minderwertiger Kulturboden eingestufte Bebauungsfläche versprach einen geringen Schaden für die Landwirtschaft zu verursachen. Für den Bau des Lagers wurden auf dem gesamten Gelände verschiedene Plätze begutachtet. Zunächst ein Areal nördlich von Marchtrenk, längs der Staatsbahn. Dann besichtigte man die Gründe westlich von Marchtrenk. Schließlich kamen auch die freien Plätze südlich von Marchtrenk in Richtung der Auwälder in die engere Auswahl. Dabei stellte sich aber bald heraus, dass das Terrain schwierig zu überschauen war und somit eventuelle Fluchtversuche erheblich erleichterte.

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