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Art von Orgasmus […]«

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       5Marianne Hoppe neben Goebbels und Jannings 1937

      Es handelt sich bei Hoppes Zeugnis um wörtliche Rede, in der es immer wieder vorkommt, dass Wörter ausgelassen werden. Die Umstände der Szene machen es jedoch eindeutig, dass Hitler seine Knie aneinanderrieb und sie nicht mit Händen oder Gegenständen »rieb«. Auf dieses »Aneinander« kommt es wesentlich an, um Hitlers Gewalt-legierte Onanie freizulegen. Denn »Knie-[Aneinander]Reiben« bedeutet zugleich das Oberschenkel-auf-und-ab-Reiben – eine Art der Masturbation, die Männer sogar auf dem Rücken liegend vollführen können – ohne jegliches »Handanlegen«!

      Hitlers Oberschenkel-Reiben hat nichts zu tun mit dem heute bei Jugendlichen oft zu beobachtenden Oberschenkel-Stampfen. Einhergehend mit Musikhören oder aus Gründen von Unruhe, Nervosität und Verlegenheit hämmern junge Menschen ihre Beine auf und ab – jedoch auseinandergebreitet! Dieses Breitbeinig ist der Unterschied zur Onanie-Reibung, die per geschlossener Oberschenkel und aneinandergedrückter Knie verläuft.

      Hitler ahmte die Akkord-Näherinnen nach, die – nebeneinander sitzend – am Fließband ununterbrochen mit ihren Füßen ihre Nähmaschinen treten mussten. Auch das geschah mit geschlossenen Oberschenkeln, weil das Antritt-Kipp-Metall der Nähmaschinen unter ihren Füßen viel zu eng war für gespreizte Beine. So geschah es, dass durch das ununterbrochene Oberschenkel-Reiben an der Clitoris die Textil-Arbeiterinnen unfreiwillige Orgasmen bekamen. Es gibt ein Zeit-Zeugnis davon, dass immer wieder eine der Fließband-Maschinen-Näherinnen plötzlich einen bestimmten bekannten unzweideutigen leisen hohen Schrei ausstieß! (Pilgrim 75, S. 181 f.)

      Hitlers Knie- beziehungsweise Oberschenkel-Reibungen wurden als Roll-Friktionen seiner Oberschenkel an seinem erigierten Penis prozediert, der im Eishockey-Stadion von Direkt-Neben-Hitler-Sitzenden bei Lichte durch die Hosen bemerkbar gewesen wäre.

      Seine sexuelle Spannung auch im Stadion wieder mit einem durch »Oberschenkel-Reibungen« erzeugten Orgasmus abklingen zu lassen – wie in seinem dunklen Privatkino –, hätte Hitler vor einer Masse von ihm benachbarten Zuschauern als »abartig« desavouiert! (Hoppe: »Ich weiß nicht, ob er verrückt war …«, »[…] denn da war mir der Mann unheimlich.«) Deswegen musste Hitler die öffentliche und vor allem hell erleuchtete Sportstätte schleunigst verlassen, als er seine »Erregung« nicht mehr aushalten konnte. Diese Begründung für Hitlers plötzliches Verschwinden noch vor dem Ende des Spiels reichte Kammerdiener Krause ahnungsvoll nach.

       Serielle Mordlust

      Der Anfangsverdacht besteht, dass es bei Hitler einen Zusammenhang zwischen Sexualität und Gewalt gegeben hat, ja noch genauer, dass ihm Gewalt an Männern und deren Tötung Lust verschaffte. Die Lust am Töten ist das Charakteristikum von Serienkillern, die für ihren Lustgewinn massenhaft morden, ohne ihr Verlangen stoppen zu können. War Hitler also ein Serienkiller, der zum Zwecke seiner Befriedigung morden ließ?

      »Er sei von einem Blutrausch besessen, sagte ein ihm Nahestehender … Die Skrupellosigkeit, mit der er Todesurteile verhängte, für Begnadigungen und Amnestie kein Ohr hatte, ist bekannt […], auch dass er den gefilmten Erhängungsakt der Attentäter des 20. Juli [44] mehrfach zu sehen verlangte.« – »Man kann danach nicht im Zweifel sein, dass es Hitlers eigenstem Wesen entsprach und nicht nur Ausfluss sadistischer Lust seiner untergeordneten, verbrecherischen Organe war, wenn Millionen von Juden, Polen und auch Deutsche in den Konzentrationslagern zu Tode gemartert wurden.« (Bonhoeffer 69, S. 110 f.)

      Eine Kapitulation gibt es für Serienkiller nicht. Sie hören erst auf zu morden, wenn sie im Gefängnis sind. Hitler hatte ein bisher nicht verstandenes pathologisches Missverhältnis zu Kapitulation. Er hat nie kapituliert, ja bei allen Gelegenheiten innerhalb des Zweiten Weltkriegs, in denen sie angebracht gewesen wäre, eine Kapitulation strengstens verboten. Im Januar/Februar 1943 hat er strategisch sinnlos in der Schlacht um Stalingrad Hunderttausende deutsche junge Männer aufgerieben, obwohl ihm die Rote Armee am 8. Januar 1943 zur Befreiung der seit Dezember 1942 eingeschlossenen 6. Armee einen ehrenhaften Frieden angeboten hatte. (Bruppacher, Hauner, Sandner, Snyder, Zentner/Bedürftig)

      Ein paar Stunden vor seinem Selbstmord am 30. April 1945 ließ Hitler seinen Schwager Hermann Fegelein, sein letztes Opfer, wegen versuchter Fahnenflucht erschießen.

      »Die Zerstörung von Warschau [im September 1939] war unnötig, es wäre von selbst gefallen, seit die polnische Armee nicht länger existierte. Aber Hitler bestand darauf, dass Warschau zerstört werden musste.« (Trevor-Roper 47/93, S. 117 f.)

      Serienkiller brauchen einen Destruktions-Orgasmus. Sie haben einen Tötungstrieb, ein Verlangen nach einer Quälprozedur, die ihnen den Orgasmus bringt, während ihr Opfer schmerzhaft allmählich stirbt. Serienkiller morden nicht aus Hass, sondern aus Lust. Sie begehren die Opfer, auf die sie sexual-mörderisch fokussiert sind.

      Bei über der Hälfte der Serienkiller ist der sexuelle Faktor ihrer wiederholten Morde leicht zu enthüllen, entweder durch Selbstbekenntnisse der Täter oder durch Zeugenaussagen von Opfern, die ausnahmsweise entkommen konnten, oder durch Hinterlassenschaften am Tatort – von Leichenpositionen über ermittelbare Tötungsprozeduren bis zu Samenspuren.

      Durch eine Analyse des einzelnen Falles kann auch der Minderheit derjenigen Serienkiller, die auf oberflächlichen Blick hin keine Sexualmörder zu sein scheinen, auf die Spur des Mordlusthabens gekommen werden, sodass sich die Feststellung, Serienkiller sind sexopathische Geschlechtsaktivisten, die Destruktions-Orgasmen erreichen wollen, immer verifizieren läßt. Denn eine neu definierte Kategorie, die wissenschaftlich anerkannt werden soll, muss auf alle Fälle eines Phänomens anwendbar sein.

      Was wie eine Unterteilung aussieht, der der Serienkiller-Forscher Hans Pfeiffer nachgeht, ist nur Verkleidung. Auch die gemäß Pfeiffer »Habgierigen«, »Beleidigten« und »Vereinsamten« sind Trieb-gesteuert. Serienmord entspringt immer einer Sexualdevianz.

      Manche Serienkiller tarnen ihre orgastische Dysfunktion derart geschickt, dass es so aussieht, als seien sie ein anderer Tätertyp. Eine solche Tarnung gelang besonders exakt dem amerikanischen Serienkiller Richard Kuklinski, genannt »der Eismann« (1935–2006 im Gefängniskrankenhaus gestorben, weil von privaten Rächern vergiftet). Kuklinski verband »das Schöne« mit dem »Nützlichen«. Er machte 24-jährig 1959 seinen schon seit eineinhalb Jahrzehnten in ihm wütenden Männermord-Trieb zu Geld, den er in seiner frühen Jugend »ersatzweise« an den Tieren seines Wohnviertels befriedigt hatte. Kuklinski verdingte sich für die Mafia, um seinen Lohn als Klempner aufzubessern. Er ermordete alles erwachsene Männliche, das er nun auftragsgemäß »um die Ecke bringen« sollte. Er tat es auf verschiedene Weise, immer quälerisch, jedoch genauso, wie seine Auftraggeber meist auch die Tötungsart mitbestellt hatten. Das Serielle und Sexuelle seines Vorgehens kam in etwas sich immer Wiederholendem zum Ausdruck. Kuklinski stand darauf, dass seine gepeinigten und geängstigten Opfer im Todeskampf mit ihren brechenden Augen ihren letzten Blick an sein über sie gebeugtes Gesicht hefteten, das Aug-in-Aug der Liebesverschmelzung in den Sterbemoment getrieben.

      »Eismann« wird Kuklinski von den Amerikanern genannt, nicht weil er »eiskalt« vorging, das tun alle Serienkiller, sondern weil zu einem seiner Mordaufträge gehört hatte, die Leiche des Opfers einzufrieren und sie in einer Eistruhe »bis auf Abruf« des Mafia-Bosses zu lagern.

      Kuklinski war schon 11 Jahre vor seiner Trieb-berufenen Zusammenarbeit mit Mafia-Gruppierungen »in Serie gegangen« und hätte mit seiner Männerzerstörung selbst dann weitergemacht wie bisher, wenn die Aufträge der verschiedenen Mafia-Bosse ausgeblieben wären. Bereits vor seinem Kontakt mit den Mafiosi hatte Kuklinski es ab 13-jährig zu der stattlichen Zahl von mindestens 65 Ermordeten gebracht und kam danach auf eine Zahl von über 200. Er war fast 40 Jahre männermörderisch tätig, als er endlich 1986 mit 51 festgenommen und bis zu seinem Tod mit 70 inhaftiert wurde. (Carlo, S. 67, 89 ff., 92 f.)

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