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Hitler 1 und Hitler 2. Das sexuelle Niemandsland. Volker Elis Pilgrim
Читать онлайн.Название Hitler 1 und Hitler 2. Das sexuelle Niemandsland
Год выпуска 0
isbn 9783955101473
Автор произведения Volker Elis Pilgrim
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
Hoßfeld sprach gegenüber Kriminalbeamten und Gerichtsmedizinern Klartext, den der deutsche Serienkiller-Spezialist Stephan Harbort aus den Vernehmungs-Protokollen in seinem Hoßfeld-Porträt resumierte. Weil Hoßfeld wie sein deutscher Generationsgenosse Jürgen Bartsch schon Pubertäts-früh zu morden angefangen hatte, konnte er Selbstzensur-los über seine orgastische Aberation Auskunft geben: »Ich war immer gleich erregt, wenn ich das Gewehr in die Hand genommen habe. Ich habe den Drang gehabt, das Gewehr herauszuholen, habe das Zimmer immer abgesperrt und habe das Gewehr in der Hand gehalten. Dabei kam die Erregung. Ich habe mich auch vor den Spiegel gestellt und wollte mich mit dem Gewehr sehen. Ich war dann oft so erregt, dass ich dabei einen Geschlechtserguss hatte […] Als ich im Wald die Waffe in die Hand genommen habe, war die Erregung schon da. Ich meine damit, dass ich ein steifes Glied bekommen habe. Dabei habe ich auch oft ein helles Singen in den Ohren bekommen […] Es ging mir in erster Linie darum, mit einer Waffe auf einen Menschen zu schießen, weil damit mein Drang beseitigt wurde. Ich glaube, es genügte bei mir schon das Schießen auf einen Menschen, ich musste aber so lange schießen, bis die geschlechtliche Erregung vorbei war, und diese Erregung dauerte meist so lange, bis ich mehrere Schüsse abgegeben hatte. Ich ging bis an die nächste Nähe bei Abgabe meiner Schüsse an die Opfer heran, weil ein Schießen aus größerer Entfernung nicht meinem Drang entsprochen hat […] –
[Frage:] Wohin ging der erste Schuss […]? – [Antwort:] Er ging in den Unterleib …« (Harbort 01, S. 116 f.)
Jürgen Bartsch gelang kein einziger Penetrations-Akt (Moor, S. 48, 364). Fritz Haarmann war beim Mord-zuvorlaufenden »Pussieren« mit seinen Jünglingen im Bett impotent: »Mit den Jahren wird mein kleiner Mann nicht mehr steif«, beklagte er sich in seinen Bekenntnissen. (Blazek, S. 89, 129)
Die Ehefrau des sowjetischen »Rippers von Rostow«, Andrej Tschikatilo (1936–1994, hingerichtet), bekundete, dass ihr Mann die eheliche Sexualität nicht vollziehen konnte. (Krivitch/Olgin, S. 123, 129, 132) Seine Tochter und sein Sohn sind daher möglicherweise von anderen Männern gezeugt worden, wenn nicht wie für Hermann Görings Tochter Edda eine künstliche Befruchtung stattgefunden hat.
Tschikatilo war von 1978 bis 1990 serienmörderisch unterwegs – mit über 60 »fabelhaft«-qualvoll getöteten jungen Frauen und Mädchen, zuzüglich ersatzweise ein paar vorpubertären Knaben, wenn er an junge Mädchen nicht herangekommen war. Der russiche Serienkiller behauptete, sich in seiner Kindheit gefühlt zu haben, als ob er ohne Augen und ohne Geschlechtsteile geboren wäre. (a. a. O., S. 73 ff.) Er entblößte während seines Strafprozesses unversehens seine Genitalien, wie um das corpus delicti seiner Insuffizienz vorzuführen. (Morrison, S. 301) Tschikatilos alarmierende Geste blieb bisher auf der ganzen Welt ohne wissenschaftliche Reaktion.
Das extrem weite Auseinanderfallen von biophiler Sexual-Norm und nekrophiler Abnormität ist jedoch keine Serienkiller-Regel. Wie der Prozentsatz männlichen Begehrens bei Normali aussieht, so verteilt er sich auch bei Serienkillern: 50–60 Prozent sind heterosexuell, 30–40 Prozent homo- oder bisexuell und um die 10–20 Prozent pädo-phil, separiert wiederum in die Ausrichtung auf Mädchen oder Jungs.
Die meisten Serienkiller sind verheiratet oder Frauen-liiert und haben oftmals auch selbst gezeugte Kinder. Diese Mehrzahl mordet am Fließband quälerisch bevorzugt weibliche Menschen. Ihre Aufsehen erregenden Repräsentanten sind die Amerikaner Theodore Bundy, Jerome Brudos, Henry Holmes, Bobby Joe Long, Dennis Rader, Gary Ridgway und Dayton Rogers, die Deutschen Johann Eichhorn, Peter Kürten und Marco M., die Engländer Harold Shipman und Peter Sutcliff, die Franzosen Michel Fourniret und Marcel Petiot, der Kanadier Robert Pickton, der Österreicher Jack Unterweger und der Russe Andrej Tschikatilo.
Trotzdem »bringen« die nicht-mörderischen Geschlechtsakte den Serienkiller-veranlagten Männern »nichts Halbes und nichts Ganzes«, wie Bartsch es treffend gekürzelt hat.
Der zeitlich »längstamtierende« und zahlenmäßig »erfolgreichste« Serienkiller der Welt, der amerikanische »Eismann« Richard Kuklinski, hatte sexuelle Verhältnisse mit drei Frauen, war zweimal verheiratet und brachte mit seinen Ehefrauen zuerst zwei Söhne und alsdann zwei Töchter hervor, zeugte ein fünftes, nicht-eheliches Kind.
Auf den Nutzen seiner – von selbst nicht endenden, über 30 Jahre währenden – Ermordungen ausschließlich erwachsener Männer befragt, antwortete Kuklinski seinem Biografen Philip Carlo, er habe sich nach den Morden in einem langanhaltenden Hochgefühl befunden, das er sich zwischen seinem 13. und seinem 34. Jahr über zweihundertmal hätte holen müssen – dann habe er keine Strichliste mehr geführt hat und wüsste deshalb nicht, ob es nicht doppelt oder dreifach so viele Opfer gewesen wären. (Carlo, S. 66 ff.)
Der Kriminalist Stephan Harbort berichtete über den deutschen Serienkiller Max Hoßfeld, dass auch dieser nach der quälerischen Dreifach-Beschießung und endlichen Tötung eines Opfers »tief befriedigt […] nach Hause kam«. (Harbort 01, S. 108)
Andrej Tschikatilo erlebte sein High beim ausgedehnten Zerfleischen seiner noch lebenden Opfer. Er fühlte sich dabei im »siebenten Himmel«, auf »neunter Woge«, wie die Russen das englische »Cloud Nine« abwandeln. (Krivitch/Olgin, S. 110 f.)
Der »Kujauismus« in der Hitler-Biografik
Dutzende Frauen haben sich Hitler 2 an den Hals geworfen. Er war umgeben von Männern wie Sand am Meer. Und doch spielte sich bei ihm auf der Horizontalen nichts eindeutig Belegbares und daher möglicherweise überhaupt nichts ab.
In Bezug auf diese bisherige Unnachweisbarkeit der intimen Angelegenheiten des multimörderischen deutschen Staatsführers muss das Ergebnis der Hitler-Forschung zu Beginn des 21. Jahrhunderts so zusammengefasst werden: Hitler war un-offenbart sexuell weder eindeutig »he« noch »ho«, sondern »low«! (Görlitz/Quint, S. 71, Recktenwald, S. 57, Bullock 64, S. 37, 392, Kershaw 98, S. 93, Kershaw 2000, S. 199, Joachimsthaler 03, S. 10 ff., 22, 118, 434, 454 ff., Sigmund 03, S. 94, Sigmund 08, S. 16 ff., Longerich 15, S. 175 f., 370 f.), während der Gesamt-Biograf Ullrich noch 2013 versucht, Hitlers Unter-Gürtel-Bedingungen auf die Hetero-Seite zu ziehen. (Ullrich, S. 299 ff., 689 f., 911 ff.) Trotzdem muss Ullrich resümieren: »Mit Bestimmtheit sagen lässt sich […] jedoch nicht«, ob Hitler »ein normales Liebesverhältnis mit Eva Braun pflegte.« (a. a. O., S. 689) – und bisher genauso nicht, ob Hitler »unnormale« Liebesverhältnisse mit Männern unterhalten hat, wie es der Historiker Lothar Machtan bei der Vorführung von Hitlers verheimlichtem Schwulen-Lebenslauf probiert hat. (Machtan, zweites Buch)
Schon jetzt kann das Ergebnis der Sexualanalyse Adolf Hitlers herausgestellt werden: Die Versuche, Hitler 2 ganz auf eine sexuelle Praxis-Seite zu ziehen, sind gescheitert.
Um das nachzuweisen, wird zunächst Hitlers Non-Heterosexualität mit rücksichtsloser Ausführlichkeit in sechs Kapiteln von ONANO über HETERO, ORALO, NEUTRO, AMORO bis zu ANALO ausgebreitet und das zu seinen Lebzeiten ihm nachgeredete PERVERSO angesprochen.
Die allein Zeugnis-orientierte, Hunderte Seiten umfassende Detail-Rekonstruktion in Bezug auf Hitlers nicht-existente Heterosexualität muss deshalb vorgenommen werden, weil sich bei der Erforschung der sexuellen Bedingungen Adolf Hitlers herausgestellt hat, dass alles, was von Hitler-Biografen – und neuerdings auch von Hitler-Freundin-Eva-Braun-Biografinnen – angeführt wird, auf Fehleinschätzungen und Irrtümern basiert, ja zum Teil von den Autoren und Autorinnen selbst gefälscht oder manipuliert wurde. Deshalb wird wie in Gerichtsverfahren nur mit geprüften Zeugenaussagen gearbeitet.
Was die Heterosexualität Hitlers betrifft, herrscht bis in das Jahr 2016 ein »Kujauismus« in der Hitler-Biografik.
Der Maler Konrad Kujau hat bekanntlich ab den 1970ern zuerst unzählige Einzelstücke Hitlers und danach ganze Jahrgänge von