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die ersten Schneeglöckchen sehen, und mit etwas Glück flattert sogar ein Zitronenfalter vorbei. Langsam können vorsichtig die Objektive entstaubt werden. Mit allzu viel Aktivität ist sicher noch nicht zu rechnen, aber … sie wird kommen. Es ist eine Zeit, in der man auf jeden Fall üben kann. Vielleicht liefert das Hochwasser in den Flüssen schöne Fotomotive oder vielleicht die Unmengen Gänse, die unser Land bevölkern. Es sind vielleicht nicht die spannendsten Modelle, doch aufgrund ihrer großen Zahl sind die kreativen fotografischen Möglichkeiten auf diesem Gebiet vielfältig. Und beginnen Sie inzwischen ruhig schon, Pläne zu machen und sich vorzubereiten, bis der Frühling zwangsläufig in voller Pracht über uns hereinbricht. Denn dann gibt es kein Halten mehr, und die Zeit reicht hinten und vorne nicht. Bis es so weit ist, genießt man einfach noch ein wenig die Stille vor dem Sturm.

       Artenmix im Februar

      Februar, der kürzeste Monat: Man muss sich beeilen, sonst ist er schon vorbei. Die allerersten Geplänkel des Frühlings lassen den Winter wissen, dass es mit ihm zu Ende geht.

      Fotos: Bob Luijks (soweit nicht anders angegeben)

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      Sogar das kleinste bisschen Schnee verwandelt langweilige Tannenplantagen in attraktive Locations für grafische Fotos.

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      Misteln sind im Winter eine auffällige Erscheinung.

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      Bei Tauwetter oder kontinuierlicher Wasserzufuhr bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts bilden sich Eiszapfen.

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      Im Winter kann man überraschend viele Pilze finden, solange es nicht zu heftig friert.

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      Schnee reflektiert viel Licht nach oben, was bei überfliegenden Vögeln für eine bessere Belichtungsbalance sorgt.

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      Im Winter sind sehr wenige Insekten aktiv. Der winzig kleine Gletschergast bildet da eine Ausnahme.

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       Nach schweren Regenfällen schwellen Bäche und Flüsse schnell an, vor allem, wenn die Niederschläge mit der Schneeschmelze zusammenfallen. Landschaften zeigen so auf einmal ein anderes Gesicht. Foto: Gerrit van Osch

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      Verkehrte Welt: Bewegen Sie doch einmal die Kamera mit den fallenden Schneeflocken, um einen besonderen Effekt zu erzielen.

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      Gänse finden sogar bei Schnee problemlos etwas zu fressen. Eine Gans hält immer Wache. Das können Sie sich geschickt zunutze machen.

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      Klein, aber farbenfroh und im Winter aktiv: Springschwänze. Suchen Sie nach ihnen unter Rindenstücken in der Nähe toter Bäume (siehe Seite 262).

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      Mit etwas Glück zaubert eine frostige Nacht prächtige Eisblumen auf die Frontscheibe Ihres Autos.

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      Das hauchdünne Eis nach der ersten Nacht unter null zeigt viele Risse und Falten. Eine ruhige Nacht ist dafür Voraussetzung.

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      Füchse fallen auf einer Schneedecke viel mehr auf. Zudem sind sie unter solchen Umständen um einiges aktiver.

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      Schnee gibt Bäumen viel zusätzliche Atmosphäre, doch machen Sie sich bei sonnigem Wetter früh auf den Weg. Sogar bei Temperaturen unter null verschwindet der Schnee schnell.

       Vertiefungsthema im Februar

       2.1Gute Vorbereitung ist alles

       Johan van der Wielen

      In der Naturfotografie geht es um Natur und Fotografie, so einfach kann es sein. Sie kaufen sich eine Kamera, ziehen an einem herrlichen Sonntagnachmittag, nach Kaffee und Kuchen, los in den Wald und ergötzen sich an der Schönheit von Bäumen, Pilzen und Durchblicken. Anfangs reicht das aus, doch dann beginnt es zu kribbeln: Ist das Licht morgens nicht schöner? Wann wachsen eigentlich die hübschen Pilze? Warum fliegen alle Vögel weg? Wohin muss ich für eine dunkle Nacht? Mit diesen Fragen wächst das Bedürfnis nach Vorbereitung.

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       Schachblumen (oder Kiebitzeier) werden durch Hummeln bestäubt. Um das im Bild zu erzählen, wollte ich eine Hummel im Flug zeigen. Das hat mich zwei Vormittage und beinahe 800 Bilder gekostet. | Overijsselse Vecht | Johan van der Wielen | Canon EOS 5D IV mit Canon 100–400 mm 1:4,5–5,6L bei 278 mm, 1/1600 s, Blende 7,1, ISO 800

       2.1.1Was wollen Sie fotografieren?

      Allen (teuren) Gerätschaften, schönen Sonnenaufgängen und prächtigen Tieren zum Trotz: Einzigartige Bilder entstehen nicht bei einem normalen Nachmittagsausflug. Der kreative Prozess beginnt mit der Frage, was Sie fotografieren wollen. Diese Frage steht am Anfang von jedem guten Bild. Eigentlich stellt sich davor sogar noch eine andere Frage: Was wollen Sie mit dem Bild erzählen? Was ist die Geschichte, die Botschaft, Ihr eigenes Abenteuer? Aus dieser Botschaft entsteht ein Bild, das genau das ausdrückt, was Sie dem Betrachter zeigen wollen. Ein gutes Foto beginnt mit einem Plan.

       2.1.2Der Stufenplan

      Um von einer Idee zum Bild zu gelangen, sind einige Schritte nötig, die alle etwas mit Vorbereitung zu tun haben.

      1 Die Idee

      2 Recherche und Naturkenntnis

      3 Das Motiv

      4 Perspektive und Umgebung

      5 Das Licht

      6 Der Augenblick

      7 Die Komposition

      8 Die Technik

      9 Experimente: Was kann man sonst noch probieren?

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       Um die Entstehungsgeschichte des Naturschutzgebiets Weerribben (siehe auch Abschnitt

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