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vom Wetter und von der Menge an Weiß im Bild abhängig. Peilen Sie im Allgemeinem mindestens + 1 Belichtungsstufe an, behalten Sie dabei aber immer das Histogramm im Auge. In einem überbelichteten Foto sind im Weiß keine Details mehr sichtbar.

      Auch mit dem Weißabgleich hat die Kamera in einer beschneiten Landschaft ihre Mühe: Der Schnee wird sehr schnell blau. Stellen Sie beim Weißabgleich »bewölkt« ein oder korrigieren Sie hinterher, wenn Sie im RAW-Format fotografieren. Es ist im Übrigen ein Märchen, dass Schnee immer weiß ist, denn Schnee reflektiert einfach das Licht. Bei blauem Himmel ohne direkte Sonneneinstrahlung fungiert genau dieser blaue Himmel als primäre Lichtquelle (blaue Lampe) – mit blauem Schnee als Folge. Das Gleiche gilt für orange- oder rosafarbigen Schnee bei einem farbintensiven Sonnenauf- oder -untergang.

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       Das Fotografieren bei Schneefall liefert ein grafisches Bild. Benutzen Sie ein Teleobjektiv, um die kräftigsten Elemente in der Landschaft heranzoomen zu können. | Nederweert | Bob Luijks | Canon EOS 5D III mit Canon 70–200 mm 1:2,8L bei 160 mm, 1/250 s, Blende 4,5, ISO 800

      Viele Menschen ziehen los, sobald eine schöne Schicht Schnee liegt, und am liebsten noch bei freundlichem Sonnenschein. Doch obwohl so fröhliche Fotos entstehen, passen Schnee und Sonne nicht gut zusammen. Selbst bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt taut der Schnee schon bald von den Zweigen. An grauen Tagen hingegen bleibt er dort liegen. Dieser Wettertyp hat noch zwei weitere Vorteile: zum einen das Fehlen großer Kontraste, zum anderen noch mehr Ruhe im Bild. Sie haben nun beinahe ein leeres weißes Zeichenblatt, worauf Sie Ihr Motiv projizieren können.

      Noch schöner wird es, wenn es schneit. Die Schneeflocken fügen der Landschaft etwas Kunstvolles hinzu und verhüllen alles in der Ferne. Die Tiefenwirkung nimmt wie bei Nebel zu. Mit einer kurzen Verschlusszeit friert man die fallenden Schneeflocken im Bild ein (Punkte), mit einer etwas längeren Belichtung verwischen sie zu Streifen. Jede der beiden Varianten erzeugt im Bild eine völlig andere Stimmung: märchenhaft die eine, rau die andere.

      Tiere entdeckt man im Schnee einfacher, und sie sind oft auch weniger scheu. Ein kräftiger Schneeschauer ist in der Tierfotografie nicht nur ein schönes Stimmungsmittel, er betont auch stärker das Ursprüngliche.

      Schnee hat die Tendenz, überall hineinzukriechen. Schützen Sie Ihre Ausrüstung deshalb gut mit einer Schutzhülle oder einer Plastiktüte. Wenn Sie wieder nach Hause kommen, lassen Sie die Kamera besser eine Weile im Rucksack in einem kühlen Raum stehen, sie ist schließlich noch kalt. Im Warmen würde sich sofort Kondenswasser bilden – mit allen damit verbundenen Risiken.

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       Um die Aufmerksamkeit in dem weißen Feld zu halten, muss im Vordergrund etwas passieren. Offene Wasserflächen sind dazu gut geeignet. | Baraque Michel | Bob Luijks | Canon EOS 5D II mit Canon 16–35 mm 1:4L bei 23 mm, 1/200 s, Blende 11, ISO 800

       Location

       2.3Nationalpark De Maasduinen

       Bob Luijks

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      Der Nationalpark »De Maasduinen« ist unter Fotografen eine große Unbekannte. Schade, denn der Park hat für jeden Naturfotografen enorm viel zu bieten. 4.500 Hektar sind schon eine ordentliche Größe, doch es wird erst richtig interessant, wenn man bedenkt, dass das Gebiet ganze 20 Kilometer lang und im Mittel 2,5 Kilometer breit ist. Damit ist es der längste Flussdünengürtel von Westeuropa!

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       Langhaariges Krummstielmoos, auch Kaktusmoos genannt, ist der Alptraum für jeden Landschaftsverwalter. Für den Landschaftsfotografen formt es schöne Muster im Vordergrund. | Bergen | Bob Luijks | Canon EOS 5D III mit Canon 16–35 mm 1:4L bei 17 mm, 5 s, Blende 18, ISO 400

      Die Entstehungsgeschichte des Gebietes reicht zurück bis in die letzte Eiszeit. Die Region war zwar nicht von Eis bedeckt, doch es war damals sehr kalt und vor allem sehr trocken. Aus dem trockengefallenen Flussbett der Maas begann der Sand aufzufliegen; er lagerte sich östlich der Maas ab: in den Maasdünen. Die Dünen waren bis zu 25 Meter hoch. Zwischen den Dünen sammelte sich Regen- und Grundwasser in Mulden, und es entstanden Moorgebiete. Nach der Eiszeit überzogen allmählich Wälder die Dünen.

      Fläche: 4.500 Hektar

      Biotope: Heide, Moore, Flugsand, Nadelwald, Laubwald

       Jahreszeiten

       Winter: Flugsandgebiete mit Moosen und Flechten

       Frühling: frischgrüne Wälder, brütende Vögel

       Sommer: blühende Heide, Moorgebiete voller Leben, Libellen, Reptilien, Amphibien, Wasservögel

       Herbst: farbenprächtige Wälder mit jeder Menge Pilzen, Nebel über den Moorgebieten

       Fotogene Arten

       Besenheide

       Zauneidechse

       Schlingnatter

       Moose

       viele Schmetterlinge (50 Prozent der niederländischen Schmetterlingsarten)

       Watvögel wie der Grünschenkel

       Kraniche (nur während des Vogelzugs)

      Verwaltung: Stichting Het Limburgs Landschap, Staatliche Forstverwaltung, Gemeinde Bergen

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       Eine Brandgans durchbricht die ruhige Stimmung eines kalten, windstillen Morgens. | Bergen | Bob Luijks | Canon EOS 5D III mit Canon 70–200 mm 1:2,8L bei 200 mm, 1/60 s, Blende 16, ISO 400

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      Seinen heutigen Charakter verdankt das Gebiet dem Menschen. Durch zu intensive landwirtschaftliche Nutzung wurde der Wald zurückgedrängt, und die Heideflächen wuchsen. An einigen Stellen konnte sich selbst die Heidevegetation nicht halten, und es entstand erneut Flugsand. Als die verarmten Böden für die Landwirtschaft wertlos geworden waren, folgte die Holzproduktion (vor allem für die Süd-Limburger Bergbau), und überall wurde in großem Stil Nadelwald angepflanzt.

      Die große Vielfalt an Böden und Landschaften (offen – geschlossen, nass – trocken, Sonne – Schatten, arm – reich) sorgt nicht nur für einen hohen Naturwert, sondern bietet auch endlose fotografische Möglichkeiten.

       2.3.1Highlights

       1.Het Quin

      Eingeklemmt zwischen hohen Flussdünen schillern wundervolle Moorgebiete in den Niederungen. Von den Hügelkuppen hat man einen guten Blick über das Gebiet, ideal für Sonnenaufgänge bei kühlem Wetter (gute Aussichten auf Nebel). Schottische Hochlandrinder und niederländische Landziegen grasen auf der Heide. Wer ein Stück weiter nach hinten läuft, kommt zum Aussichtsturm auf dem höchsten Punkt der Afferdenser Düne.

       Ausgangspunkt: Nieuw Erfse Kerkweg, Afferden

       2.Gemeenteheide

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