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Nijkerk | Ron Poot | Sony A700 mit Sigma 1:2,8 105 mm Makro, 1/20s, Blende 5,6, ISO 800

       Kegelrobbe

       Jaap Schelvis

      Die Kegelrobbe ist die größere der beiden üblicherweise in den Niederlanden anzutreffenden Seehundarten. Sie kommt überall entlang der Küste vor, doch die besten Aussichten bestehen in Zeeland und im Wattenmeer. Dort kann man auch Seehundfahrten unternehmen. Obwohl das ziemlich touristisch ist, ergeben sich doch manchmal gute Gelegenheiten für Fotos, weil die Tiere an die Boote gewöhnt sind. Vom Ufer aus sieht man oft nicht mehr als einen Kopf über dem Wasser. Es erfordert dann schon besondere Wetterbedingungen oder das Glück, dass der Seehund gerade eine große Beute macht, wenn das Foto mehr sein soll als eine reine Sichtungsdokumentation.

      Kegelrobben sind sehr soziale Tiere, die oft in Gruppen beieinanderliegen. In einer solchen Gruppe wird gestritten und gespielt, was häufig schöne Fotomotive liefert. Um nicht zu stören, benutzt man natürlich ein Teleobjektiv. Auf einem Boot mit einem Stativ zu hantieren, ist alles andere als einfach. Meistens ist es besser, aus der Hand zu fotografieren; Serienbild-Modus, kurze Belichtungszeiten und ein Bildstabilisator erhöhen dabei die Chancen auf scharfe Bilder.

      Die Jungtiere der Kegelrobbe sind mit ihrem schneeweißen Pelz und den großen dunklen Augen sehr fotogen. Allerdings wird ein verantwortungsvoller Fotograf diese Tiere immer in Ruhe lassen. Die Gefahr von Störungen ist viel zu groß, zumal die Jungen mitten im Winter geboren werden.

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       Wann immer sich Kegelrobben auf dem Strand ausruhen, bestehen gute Aussichten auf schöne Aktionsmomente. | Helgoland | Jaap Schelvis | Canon EOS 40D mit Canon 300 mm 1:4L und 1,4-fach-Telekonverter, 1/1250 s, Blende 7,1, ISO 400

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       Fichtenkreuzschnabel

       Daan Schoonhoven

      Fichtenkreuzschnäbel sind die Papageien der Niederlande. Das Männchen ist herrlich karminrot gefärbt, das Weibchen in verschiedenen Grüntönen. Die Vögel sind in meist kleiner Zahl ganzjährig anzutreffen, doch alle drei bis vier Jahre kommt es aus dem Norden zu einer regelrechten Invasion von Fichtenkreuzschnäbeln. Dann kann man sie besonders gut fotografieren. Mit ihrem charakteristisch geformten Schnabel können die Vögel die Samen aus den Zapfen der Nadelbäume herausholen. Diese Samen enthalten etwas Salz. Deshalb müssen Fichtenkreuzschnäbel viel häufiger als andere Vogelarten trinken. Die allerbeste Gelegenheit, sie zu fotografieren, ist deshalb an einem Trinkplatz. Wenn Sie sich unter einer Tarnplane verbergen oder ein Tarnzelt aufstellen, haben Sie gute Chancen auf gelungene Bilder von Kreuzschnäbeln. Die Vögel trinken meistens nur kurz, deshalb sollten Sie darauf achten, dass Ihre Kamera schon richtig eingestellt ist und Sie schnell reagieren können. Waren Sie doch zu langsam, dann warten Sie einfach eine Weile: Vor allem in trockenen Perioden mit geringem Wasserangebot kehren die Kreuzschnäbel regelmäßig an die Tränke zurück.

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       Wenn man sich an einem Waldweg neben eine Schlammpfütze legt, hat man einen hervorragenden Beobachtungspunkt. | Deventer | Arno ten Hoeve | Canon EOS 1D IV mit Canon 300 mm 1:2, 8L und 1,4-fach-Telekonverter, 1/640 s, Blende 5, ISO 1600

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       Mäusebussard

       Marijn Heuts

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       Als Fotograf kann man nie so dicht an einen Mäusebussard herankommen wie dieses Schaf, sodass man meistens ein großes Teleobjektiv brauchen wird. | Liemers | Michel Geven | Nikon D500 mit Nikon 600 mm 1:4 und 1,4-fach-Telekonverter, 1/320 s, Blende 9, ISO 400

      Mäusebussarde gibt es das ganze Jahr über, doch im Winter verstärken überwinternde Exemplare aus skandinavischen Ländern unsere eigene Population. Diese Wintergäste sind durchweg weniger scheu als die einheimischen Vögel. Man kann sie gut aus dem Auto heraus fotografieren, vielleicht indem man zusätzlich ein Tarnnetz vor das Fenster hängt.

      Mäusebussarde sind in ihrem Verhalten äußerst berechenbar und kehren oft an dieselben Aussichtspunkte wie Weidepfähle, Zäune und Verkehrsschilder zurück. Man findet sie manchmal in großer Zahl auf frisch gepflügten Äckern, wo sie nach Regenwürmern suchen. Verbirgt man sich in einem Tarnzelt am Waldrand entlang des Ackers, ist die Chance auf ein dicht vorbeifliegendes Exemplar groß. Zu guter Letzt können Sie auch ein Tarnzelt bei einem Kadaverfund wie einer toten Taube oder einem Kaninchen aufstellen. Mäusebussarde sind kluge Tiere, deshalb steigen Ihre Chancen, wenn Sie bereits im Dunkeln das Zelt beziehen und es erst dann wieder verlassen, wenn der Bussard weg ist. So bringt der Bussard das Zelt nicht mit menschlicher Anwesenheit in Verbindung.

       Naturphänomen im Januar

       1.4Starenschwärme

       Daan Schoonhoven

      Ein beeindruckendes und einzigartiges Phänomen in unserer Natur sind Starenwolken. Für viele Menschen ist es ein ergreifender Anblick, wenn zehntausende Stare wie ein einziger Organismus funktionieren, der fortlaufend seine Form verändert.

      Dieses Phänomen kann man vorwiegend zwischen Mitte Oktober und Ende März beobachten, wobei im März oft die größten Schwärme zu sehen sind. Mit Beginn der Dämmerung kommen Stare aus allen Himmelsrichtungen zu einem offenbar verabredeten Ort geflogen, an dem sie gemeinsam übernachten. Stare schlafen am liebsten in halbwegs hohen, dichten, immergrünen Sträuchern, nicht selten mitten in großen Städten. Rom zum Beispiel ist für seine ungeheure Konzentration an Staren bekannt. Starengruppen nächtigen manchmal auch in ausgedehnten Riedfeldern. Hat ein Schwarm erst einmal einen festen Schlafplatz gefunden, kann sich das Schauspiel viele Wochen lang wiederholen. Es gibt jedoch keinerlei Gewähr, dass im kommenden Jahr wieder der gleiche Ort gewählt wird – im Gegenteil: Beobachtungen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit dafür eher gering ist.

       1.4.1Die Entstehung von Starenwolken

      Das Schönste an Starenschwärmen sind die stark wechselnden Formationen und das Zusammenballen und Ausschwärmen einer Starenwolke. Dieses Verhalten wird durch anwesende Raubvögel wie Sperber und Wanderfalken verursacht, die kurz vor Einbruch der Nacht noch schnell einen Snack zu sich nehmen wollen. Manchmal sind bis zu fünf Raubvögel rund um einen solchen Schwarm aktiv, und es kann zu enormen Verwirbelungen und Zusammenballungen kommen. Ein Starenschwarm funktioniert auf die gleiche Weise wie Schulen von Fischen, die sich unter Wasser zu einem einzigen Organismus zusammenballen. Das Ziel ist, den Räuber zu irritieren und ihm keine Gelegenheit zu geben, Beute zu machen. Behalten Sie während des Fotografierens die Raubvögel im Blick, sodass Sie sie zusammen mit den Starenwolken aufs Bild bekommen. Ohne Raubvögel verläuft das Ganze eher zahm, und man bekommt keine stark wechselnden Formationen zu Gesicht. Deshalb lohnt es sich, mehrere Male wiederzukommen, solange ein Starenschwarm vor Ort ist.

       1.4.2Fotografische Herausforderungen

      Am besten eignet sich ein lichtstarkes Telezoom-Objektiv,

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