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Bettina Fahrenbach Staffel 1 – Liebesroman. Michaela Dornberg
Читать онлайн.Название Bettina Fahrenbach Staffel 1 – Liebesroman
Год выпуска 0
isbn 9783740918002
Автор произведения Michaela Dornberg
Жанр Языкознание
Серия Bettina Fahrenbach Staffel
Издательство Bookwire
Sie konnte nichts dafür, aber der Stachel der Eifersucht saß immer noch in ihr, und solange es keine Gewißheit gab, würde es wohl auch so bleiben.
Aber von diesem inneren Zwiespalt in ihr sollte er nichts erfahren.
»Wohn gehen wir?«
Sie versuchte, ihrer Stimme einen unverbindlichen Klang zu verleihen.
»Nach Isning. Die ISNINGER STUBEN sollen das Beste sein, was die Gegend hier zu bieten hat.«
»Es ist sündhaft teuer«, gab Bettina zu bedenken, die ja über seine finanziellen Verhältnisse überhaupt nichts wußte, und der Rosenflug hatte gewiß auch schon eine beträchtliche Summe gekostet.
»Ich weiß, dafür haben sie aber auch einen Drei-Sterne-Koch, und das Ambiente soll sehr stimmig sein.«
Er schien sich genau informiert zu haben. »Sie sind immer ausgebucht.«
Thomas lachte.
»Das weiß ich auch – für alles ist gesorgt. Wir müssen uns nur noch auf einen unvergeßlichen Abend freuen, und daß er das wird, dazu möchte ich auf jeden Fall beitragen. Ich habe dir viel zu erzählen, und ich möchte dich auch etwas Wichtiges fragen.«
Sie wurde abwechselnd rot und blaß.
Wollte er ihr einen Heiratsantrag machen? So ganz offiziell?
»Ach, Thomas«, seufzte sie und lehnte sich an ihn.
Er ergriff die Gelegenheit, sie zu küssen, dann aber drängte er zur Eile.
Sie mußten sich noch duschen, umziehen, und Isning lag eine gute dreiviertel Stunde von Fahrenbach entfernt.
Bettina begann sich unbändig zu freuen – einfach über alles, über ihre Liebe, dafür, daß Thomas wieder bei ihr war, daß sie so wundervolle Tage und Nächte miteinander verbracht hatten, und sie freute sich auf diesen Abend, der ein ganz besonderer werden würde. Thomas verstand es immer wieder, sie zu überraschen. Und dieser unverhoffte Besuch in diesem Luxusrestaurant war eine dieser Überraschungen. Bettina war einmal mit ihrem Vater dort eingekehrt. Es war schon etwas Besonderes, mit einem sehr gediegenen Publikum, das kultiviert war und sicherlich auch viel Geld hatte, ohne es nach außen hin zeigen zu müssen, sondern eher unauffällig auftrat. Das machte es so angenehm, weil man sicher sein konnte, nicht angestarrt zu werden. Jeder war für sich, und so konnte man sich ungestört dem exquisieten Essen hingeben und absolut sicher sein, daß Gespräche nicht belauscht wurden.
Bettina griff nach ihrem Fahrrad.
»Kleine Wettfahrt gefällig?« rief sie voller Übermut. »Wer zuerst am Mariendenkmal ist, hat gewonnen.«
»Einverstanden, also aufgepaßt – auf die Plätze, fertig, los«, rief Thomas und dann radelten beide lachend los.
*
Glücklicherweise gab es im Haus zwei Badezimmer, und Thomas hatte sich bereit erklärt, mit seinen Utensilien in den unteren Bereich zu gehen, Männer waren da ja in der Regel unkomplizierter, und zu dieser Art Mann gehörte Thomas, mit sicherem Griff hatte er aus dem Schrank einen leichten, hellen Sommeranzug gegriffen, dazu ein passendes Hemd, Socken, Schuhe, auf eine Krawatte wollte er verzichten, dann lachte er sie an.
»Ich warte dann unten auf dich.«
Und mit diesen Worten war er entschwunden, ganz gelassen und entspannt.
Bettina bewunderte ihn für seine Ruhe, sie war vollkommen aus dem Häuschen. Nach dem Duschen, und nachdem sie sich die Haare nur einfach glattgeföhnt hatte, raste sie an ihren Kleiderschrank und begann in wilder Hektik alles mögliche herauszuzerren, aber als sich die Kleidungsstücke auf dem Bett zu türmen begannen, besann sie sich. Sie war nicht allein und konnte kein Chaos hinterlassen, Thomas würde einen Anfall bekommen.
Also räumte sie alles wieder ordentlich ein, und bei der Gelegenheit entdeckte sie ein cremefarbenes, knielanges, enggeschnittenes Seidenkleid. Auch das war ein Teil, was sie niemals getragen hatte. Für sie war es im Grunde genommen ein Fehlkauf gewesen, denn die Farbe war für eine normalerweise blasse Blondine nicht unbedingt vorteilhaft. Sie war von dem Kleid nur so begeistert gewesen, weil es eine wunderschöne schwerfallende Seide war, in die in Handarbeit Ton in Ton interessante Motive eingestickt worden waren. Es war schon verrückt gewesen, aus diesem Grund dieses teure Stück zu kaufen, aber heute freute sie sich darüber. Durch die vielen Aufenthalte im Freien war ihre Haut wunderbar gebräunt, nun also paßte es. Es betonte ihre Figur, die ihr glücklicherweise keine Probleme machte. Rasch schlüpfte sie in hochhackige Sandaletten, griff nach ihrer Tasche. Ehe sie endgültig hinunterging bestäubte sie sich nochmals mit ihrem Lieblingsparfüm, prüfte den Sitz ihrer Frisur, widerstand dem Impuls, etwas daran zu ändern, denn das kannte sie, wenn sie jetzt versuchen würde, daran herumzuarbeiten, würde das in einer Katastrophe münden. Also ließ sie es bleiben, warf sich einen Kußmund mit ihren perfekt geschminkten Lippen zu, dann ging sie nach unten.
Thomas wartete bereits auf sie. Bei ihrem Anblick ging ein Strahlen über sein Gesicht.
»Du siehst umwerfend aus, mein Liebes. Womit habe ich nur eine solche Traumfrau verdient. Ich weiß nicht…«
Er wurde durch das Klingeln eines auf dem Tisch liegenden Handys unterbrochen. Es war seines, dessen Klingeln schrill und fordernd durch den Raum klang. Er hatte es vorher aufgeladen, sonst läge es überhaupt nicht da.
»Laß es klingeln«, sagte er, blickte aber dennoch in Richtung Tisch.
»Geh dran«, ermunterte Bettina ihn, »sonst denkst du vielleicht den ganzen Abend darüber nach, wer angerufen haben könnte.«
Er lachte.
»Ganz gewiß nicht, in Gegenwart von dir werde ich an alles andere denken, nur nicht an mein Handy.«
Da der Anrufer Beharrlichkeit bewies, seufzte er.
»Also gut, bringe ich es hinter mich.«
Mit wenigen Schritten war er am Tisch, ergriff das Handy und meldete sich.
Er wurde mit einem Wortschwall empfangen, sein Gesichtsausdruck veränderte sich, wurde ernst, er begann Englisch zu sprechen. Offensichtlich ein Anruf aus Amerika.
Bettina verließ den Raum und deutete an, daß sie bereits nach draußen gehen würde, war sich aber nicht sicher, ob er das überhaupt bemerkt hatte.
Mit zitternden Knien setzte sie sich draußen auf die Bank, ihr Herz klopfte wie verrückt, und auf einmal hatte sie die böse Vorahnung, daß dieser Anruf nichts Gutes bedeutete.
Als Thomas einige Zeit später nach draußen kam, bestätigte es sich.
»Meine Eltern hatten in Florida einen Autounfall. Sie sind verletzt und befinden sich im Krankenhaus. Ich muß sofort hin.« Er blickte auf seine Armbanduhr. »Es gibt heute noch eine Maschine nach London, von dort aus habe ich mehrere Möglichkeiten in die USA zu kommen.«
Bettina saß wie gelähmt da und starrte ihn an. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. Das mit seinen Eltern tat ihr unendlich leid, sie mochte sie, sie waren sehr nett. Aber dieser Anruf bedeutete auch das Ende ihres Abends, ehe er angefangen hatte und es bedeutete das Ende seines Aufenthaltes.
»Tini, es tut mir ja so leid.«
Sie stand auf.
»Hoffentlich sind deine Eltern nicht zu sehr verletzt, weißt du Näheres?«
»Leider nicht, aber meinen Vater muß es wohl mehr erwischt haben.«
Sie hätte gern gewußt, wer ihn wohl angerufen hatte, wer wußte, daß er auf dem Fahrenbach-Hof war. Aber gleich schämte sie sich solcher Gedanken wieder.
»Ich helfe dir beim Packen, und dann bringe ich dich selbstverständlich zum Flughafen.«
»Danke, das ist lieb, aber das mache ich lieber allein, ich mein das Packen… und du kannst mir ein Taxi rufen.«
»Thomas,