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Bettina Fahrenbach Staffel 1 – Liebesroman. Michaela Dornberg
Читать онлайн.Название Bettina Fahrenbach Staffel 1 – Liebesroman
Год выпуска 0
isbn 9783740918002
Автор произведения Michaela Dornberg
Жанр Языкознание
Серия Bettina Fahrenbach Staffel
Издательство Bookwire
»Er wurde vorhin ins PARKHOTEL nach Bad Helmbach gerufen. Irgendeine hysterische Touristin hat Probleme mit ihrem neurotischen Hund.«
»Du redest aber nicht gerade nett über die Patienten deines Verlobten.« Thomas sah die alte Jugendfreundin belustigt an.
»Ist doch wahr… hier auf dem Lande hat fast jeder Haustiere, aber die sind niemals krank, aber die werden ja auch nicht verhätschelt und überzüchtet wie die Touri-Tiere. Ach, normalerweise ist es mir auch egal. Aber ausgerechnet heute.«
»Er wird schon kommen«, tröstete Markus, »ich kümmere mich jetzt um den Grill, und ihr Mädchen um das Fleisch, und Martin wird schneller da sein als ihr glaubt… was ist übrigens mit der Musik? Ich habe meine Hüften schon bewegt, um sie gleich richtig schmeißen zu können.«
Diese launigen Worte besänftigten Linde. Sie ging zu der kleinen Compact-Anlage und drehte sie an.
Schmissige Tangomusik klang ihnen entgegen, sie machte ein paar schwungvolle Bewegungen, dann nahm sie Bettina bei der Hand.
»Komm, laß uns das Fleisch holen.«
Tanzend bewegten sich die beiden jungen Frauen auf das Haus zu.
Als sie drinnen waren, fragte Bettina: »Sag mal, Linde, das ist doch dein Outfit von damals?«
Linde nickte.
»Klar, ich heb alles auf.«
»Ja, aber…«
Bettina deutete ein paar Kurven an.
»Ach so, du erinnerst dich an meine grazile Figur von damals. Es ist keine Zauberei dabei, der Rock hat einen Gummizug, da kann ich noch ein paar Pfund zulegen, und er wird mir noch immer passen, und die Bluse. Tja, glücklicherweise ist eine meiner Serviererinnen ein Nähtalent. Sie hat alle Nähe aufgetrennt und ausgelassen, was auszulassen ging. Die Bluse paßt jetzt, aber ich hab’ das Gefühl, ich sitz darin wie die Wurst in der Pelle, und vermutlich wird sie nach dem ersten Grillwürstchen explodieren.«
Bettina lachte.
»Jetzt übertreibst du aber. Du siehst super aus, wirklich. Total sexy. Hat Martin dich eigentlich je so gesehen?«
Linde schüttelte den Kopf.
»Nein, er gehörte doch damals noch nicht zum harten Kern der Clique.«
»Dann wird er aber gleich Augen machen.«
»Oder er wird die Augen verdrehen. Martin ist ziemlich konservativ – ich im Grunde genommen ja auch.«
»Ich finde, im Grunde genommen bist du wie ein Vulkan. Und Martin? Ich halte ihn nicht für konservativ, vielleicht hat er sein Verhalten nur deinem angepaßt und ihr macht euch gegenseitig etwas vor.«
»Glaubst du das wirklich?«
»Ich weiß es nicht, aber ich denke, wir alle haben ganz schöne Erwartungshaltungen an unsere Partner, an unsere Umwelt.« Bettina wollte das Thema nicht weiter vertiefen, dazu war ein andermal Zeit, heute wollten sie ja alle unbeschwert und fröhlich sein – wie damals, obgleich das ja auch wieder so eine Erwartungshaltung war. Es konnte auch alles ganz schön schief laufen.
»Wie findest du Thomas?« lenkte sie ab.
»Umwerfend wie immer, der reinste Latin lover, nur in blond. Aber nein«, sie wurde ernst. »Ich habe das Gefühl, als hätten wir alle uns gestern zum letzten Mal getroffen, es ist alles so vertraut. Und ich bin so froh, daß ihr zwei euch wieder gefunden habt, Bettina. Ihr seid wirklich füreinander bestimmt.«
Bettina antwortete nicht, sondern griff nach der Salatschüssel, während Linde das Tablett vor sich her balancierte, auf dem soviel Fleisch lag, als gelte es, eine ganze Kompanie zu versorgen.
»Überschätzt du unseren Hunger nicht, liebe Linde? Oder hast du noch mehr Gäste eingeladen?«
»Die Nacht ist lang«, trällerte Linde, »außerdem haben wir früher noch mehr gegessen.«
Sie gingen hinaus.
Einer der beiden Männer hatte eine andere CD aufgelegt.
»He, wo ist meine Tangomusik?« beschwerte Linde sich. »Macht diese Musik aus.«
»Wieso das denn? Das ist Johnny Cash, der kam früher immer vor dem Tango.«
»Ich weiß, aber doch nicht dieses Lied – the story of a broken heart – findet ihr, daß es der Augenblick ist, etwas von einem gebrochenen Herzen zu hören?«
Markus lachte und betätigte die Vorlauftaste.
Das nächste Lied war ›Sugartime‹, und wie auf Kommando fingen Linde, Thomas und Markus lauthals an zu singen ›Sugar in the morning, sugar in the evening…‹
Bettina kannte auch all die Lieder, sie hatten sie doch früher oft genug gespielt und gesungen, wenngleich sie danach Jonny Cash niemals mehr gehört hatte. Sie sang nicht mit, ihre Gedanken waren noch bei dem vorausgegangenen Lied.
»He, sei kein Spielverderber, sing mit«, rief Linde.
Bettina ignorierte den Einwand.
Wenn Thomas sie – aus welchem Grund auch immer – verlassen würde, dann würde sie an gebrochenem Herzen sterben…
Woran dachte sie?
War sie verrückt geworden?
Sie war entsetzt über solche Gedanken, die doch nun wirklich nicht in diese gesellige Runde paßten. Außerdem kam Thomas in diesem Augenblick fröhlich und ausgelassen auf sie zugetanzt, umfaßte sie, drückte ihr einen zärtlichen Kuß auf die Stirn, dann zog er sie zu den den anderen.
Bettina hatte gar keine andere Wahl, als es ihren Freunden gleichzutun, auch sie sang lauthals mit: ›sugar in the morning…‹
*
Als Martin Gruber endlich kam, war die ›Grillschlacht‹ bereits in vollem Gange, und auch das gut gekühlte Bier schmeckte ganz hervorragend.
Von CD zu CD steigerte sich die Stimmung, und es gab viele, viele ›Weißt du noch?‹«
Inzwischen waren sie bei Willie Nelson angelangt, der gerade ›I’m waiting forever for you…‹ sang.
Als Linde ihren Verlobten erblickte, stand sie auf.
»Hörst du, mein Lieber? Der gute Willie singt mir total aus dem Herzen. Ich warte auch immer auf dich.«
Sie sang mit, während sie sich lachend auf ihn zubewegte.
Verblüfft starrte Martin sie an.
»Linde…«
Er war vollkommen überwältigt.
Sie hörte auf zu singen und zu tanzen.
»Ist wohl… na ja… ich meine… du denkst jetzt ganz bestimmt… aber weißt du«, stammelte sie. Irgendwie schämte sie sich. Was sollte Martin bloß von ihr denken?
Doch ihre Bedenken waren wohl überflüssig, denn ihr Verlobter war total begeistert.
»Linde, ich fasse es nicht. Du siehst ja umwerfend aus. Warum habe ich dich noch nie so flippig angezogen gesehen? Oder ist das nur deinen Freunden vorbehalten?«
Zweifelnd schaute sie ihn an.
»Das gefällt dir?«
»Ich finde es super, ehrlich.«
Sie konnte es noch immer nicht glauben.
»Also Martin, das hätte ich wirklich nicht gedacht, ich meine, daß dir eine so… legere Kleidung an mir gefällt.«
Martin lachte und umfaßte sie.
»Du hast mir bisher keine Chance gegeben, dich so zu sehen. Ich konnte wirklich nicht ahnen, daß du so sexy aussehen kannst.«
Sie waren bei den anderen angekommen. Martin begrüßte die Gäste, dann ließ er sich auf einen Stuhl fallen.