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Bettina Fahrenbach Staffel 1 – Liebesroman. Michaela Dornberg
Читать онлайн.Название Bettina Fahrenbach Staffel 1 – Liebesroman
Год выпуска 0
isbn 9783740918002
Автор произведения Michaela Dornberg
Жанр Языкознание
Серия Bettina Fahrenbach Staffel
Издательство Bookwire
Sie nickte.
»Ja, ihn mochten wirklich alle Menschen gern, weil sie wohl auch gespürt haben, daß er authentisch ist. Er fehlt mir sehr, vor allem würde ich ihn hier brauchen. Ich fühle mich manchmal stark überfordert, weil das hier doch ein ganz anderes Leben ist als das, das ich bisher geführt habe.«
»Markus hat mir erzählt, daß du in all den Jahren nicht mehr hiergewesen bist.«
»Das stimmt. Ich fühlte mich von dir so im Stich gelassen, daß ich es einfach nicht ertragen konnte, an den Ort zurückzukommen, an dem ich mit dir so glücklich war. Ach, Tom, es ist so vieles schief gelaufen in meinem Leben, und ich habe so vieles falsch gemacht.«
»Tini, das kann ich über mein Leben auch sagen.«
Das hatte er so ernst gesagt, daß sie ihn überrascht anblickte.
»Willst du darüber reden?«
Er winkte ab.
»Ein andermal. Es ist eine lange Geschichte. Aber sag, was ist in deinem Leben passiert?«
Sie erzählte ihm von der Trennung ihrer Eltern, ihrem Job, dem Tod ihres Vaters, von seinem Testament, von der Veränderung, die mit ihren Geschwistern vor sich gegangen war und ihrem Entschluß, hier auf dem Fahrenbach-Hof zu leben.
»Weißt du, es ist eine Herausforderung, aber ich will mich ihr stellen.«
Leni kam herein und balancierte vorsichtig ein Tablett vor sich her.
»Ich habe rasch noch ein paar Waffeln gebacken, weil ich mich erinnert habe, daß du sie auch so gern mochtest, Thomas. Und bis zum Mittagessen dauert es ja noch.«
Thomas war ganz gerührt und bedankte sich. Nachdem Leni strahlend wieder gegangen war, sagte er:
»Du kannst von Glück reden, daß du die drei hier hast.«
»Ja, sonst wäre es schwierig… aber jetzt zu dir, bist du glücklich in Amerika?«
»Es lebt sich dort nicht schlecht, aber ein Amerikaner werde ich nie. Außerdem, jetzt, wo ich dich wiederhabe.«
Er rückte zu ihr herüber, ergriff ihre Hände, entdeckte das vernarbte T, fuhr sanft und zärtlich über die Konturen des Buchstabens, dann drehte er seine Handfläche nach außen, so daß sie das B deutlich erkennen konnte.
»Du hast ganz offensichtlich sanfter gearbeitet«, sagte er, »sorry, daß ich dich so entstellt habe.«
»Ach, Tom, du konntest doch nicht wissen, daß es sich entzünden würde. Du glaubst ja gar nicht, wie oft ich auf dieses T gestarrt habe, zuerst voller Hoffnung und Erwartung, dann voller Verzweiflung, dann voller Wut und schließlich voller Resignation.«
Er nahm ihre linke Hand, führte sie an seine Lippen und küßte ihr Handgelenk.
Sie hielt ganz still.
Irgendwann ließ er ihre Hand los, trank einen kleinen Schluck seines Kaffees.
»Ich war genauso unglücklich wie du. Ich war mir deiner Liebe so sicher gewesen, daß ich nicht begreifen konnte, warum du meine Briefe nicht beantwortet hast. Und als deine Mutter mir schließlich sagte, du wolltest mit mir nichts mehr zu tun haben, verstand ich die Welt nicht mehr. Die Verbindung zu dir war von da ab abgebrochen, weil ich ja auch über Markus nichts mehr erfuhr.«
Er schaute sie an.
»Warum hat sie das getan?«
»Tom, ich weiß es nicht. Das Makabre daran ist, daß sie uns kurze Zeit später verlassen hat, um sich zu verwirklichen. Über sie erfahren wir nur etwas aus den Hochglanzzeitschriften.«
»Wie schrecklich.«
»Weißt du, so traurig es klingt, sie war niemals eine wirklich liebevolle Mutter, dafür war sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ich habe es überwunden, meine Geschwister, insbesondere Frieder, schon schwerer. Aber meinem Vater hat sie das Herz gebrochen.«
»Und uns um zehn gemeinsame Jahre unseres Lebens gebracht. Oh, ich weiß nicht, ob ich ihr das jemals verzeihen kann.«
Bettina lehnte sich an ihn.
»Es ist vorbei und nicht zurückzuholen. Ich bin unendlich froh, daß du jetzt hier bei mir bist, ich deine Nähe spüre und daß kein Gefühl der Fremdheit da ist. Oh, Tom, du glaubst nicht, wie sehr ich dich vermißt habe…«
Eigentlich hätte sie ihm auch noch sagen wollen, wie sehr sie ihn liebte, aber das ging nicht mehr, denn seine Lippen hatten alle weiteren Worte im Keim erstickt.
*
Sie hatten sich so viel zu erzählen, und nach dem Mittagessen, das sie alle gemeinsam eingenommen hatten, das war sowohl der Wunsch von Bettina als auch Thomas gewesen, wollte Thomas seine Sachen von Markus holen, um auf dem Fahrenbach-Hof zu bleiben.
Er wollte Bettinas Auto nehmen, und sie begleitete ihn dorthin.
»Komm bald zurück«, bat sie, »ich kann es kaum erwarten, dich wieder hier zu haben… wie lange bleibst du in Deutschland?«
»Zwei, drei Wochen…«
»Und dann?«
»Dann müssen wir uns entscheiden. Ich glaube nicht, daß du nach Amerika kommen möchtest. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, wieder in Deutschland zu leben. Tini, wir müssen nichts überstürzen und müssen nicht in ein paar Wochen die Welt auf den Kopf stellen. Es wird sich zeigen, wie alles weitergeht. Eines jedoch weiß ich ganz gewiß – ich möchte dich niemals mehr verlieren, weil ich dich liebe.«
Endlich konnte sie es ihm auch sagen.
»Ich liebe dich auch, Tom, und ich werde dich immer lieben.«
Er drückte ihr einen zärtlichen Kuß auf die Stirn.
»Für immer, das haben wir uns auch versprochen. Findest du nicht, daß es wirklich an der Zeit ist, dieses Versprechen einzulösen?«
Sie nickte, und er stieg ins Auto.
»So, jetzt fahr ich los, um meine Sachen zu holen, sonst komme ich hier nie weg.«
Bettina blickte dem Auto solange nach, bis es hinter einer Wegbiegung verschwunden war, dann wandte sie sich um, um zurück zum Haus zu gehen.
Sie konnte es noch immer nicht begreifen, daß Tom da war, daß zwischen ihnen alles so selbstverständlich war wie früher, ganz so, als hätte es die Jahre der Trennung nicht gegeben.
Sie ging ins Haus zurück und wollte die Zeit seiner Abwesenheit nutzen, sich ein wenig herzurichten, zu duschen, die Haare zu waschen und sich etwas Hübsches anzuziehen. Doch als sie das Klappern von Geschirr aus der Küche hörte, ging sie zu Leni.
»Er ist wieder da«, sagte sie glücklich und warf sich Leni in die Arme.
Die strich ihr übers Haar.
»Und das ist gut so. Hat ja lange genug gedauert, bis er endlich gekommen ist. Aber habe ich nicht gesagt, es reiht sich alles. Nun bist du nicht mehr allein, und es ist auch besser, wenn ein Mann auf dem Hof ist. Außerdem solltest du ja auch Kinder bekommen.«
Jetzt mußte Bettina wirklich lachen.
»Leni, Thomas lebt in Amerika, er ist gerade erst angekommen, und du siehst ihn schon hier auf dem Hof und planst gar schon Kinder, ist das nicht ein bißchen voreilig?«
Sie schüttelte den Kopf.
»So, wie er dich angesehen hat, wird er dich nie mehr loslassen. Du gehörst hier auf den Fahrenbach-Hof, also hat er doch überhaupt keine andere Möglichkeit, als hierher zu ziehen. Und hierher paßt er auch.«
Das fand Bettina zwar auch, aber so weit wollte sie noch nicht denken.
»Ich geh mich jetzt erst mal duschen und mache mich hübsch für Thomas.«
»Du bist immer hübsch… aber zieh das dunkelblaue Kleid mit den