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Bettina Fahrenbach Staffel 1 – Liebesroman. Michaela Dornberg
Читать онлайн.Название Bettina Fahrenbach Staffel 1 – Liebesroman
Год выпуска 0
isbn 9783740918002
Автор произведения Michaela Dornberg
Жанр Языкознание
Серия Bettina Fahrenbach Staffel
Издательство Bookwire
*
Bettina konnte Arno und Toni nicht dankbar genug sein. Sie arbeiteten unermüdlich und kannten keinen Feierabend. Und auch Leni ließ es sich nicht nehmen, mitzuhelfen.
Es war wirklich erstaunlich, was sie alles schon geschafft hatten.
Jetzt hatten sie alle Türen ausgehängt. Es wäre zu schade gewesen, sie zu entsorgen, denn sie waren wunderschön gearbeitet und aus massivem Holz. Leider hatte sie irgendwann jemand mit weißer Farbe übergestrichen. Es war zwar mühselig, sie abzuschmirgeln, aber es lohnte sich auf jeden Fall, weil man Türen dieser Art überhaupt nicht kaufen konnte.
Auch Bettina war eifrig dabei. Gerade hatte sie wieder eine Tür auf zwei Holzböcke gelegt und angefangen, wild zu schmirgeln. Ihre Hände hatten bei der ungewohnten Arbeit bereits Schaden genommen, ihre Fingernägel waren abgebrochen, aber alles machte ihr nichts aus.
Die Arbeit ging ihr schon ganz gut von der Hand, nachdem die Männer ihr gezeigt hatten, wie man diese Arbeit am besten verrichtete. Und immerhin war das bereits ihre dritte Tür.
Eine Haarsträhne löste sich und fiel in ihr Gesicht. Mit nicht ganz sauberen Fingern versuchte sie, diese wieder unter ihr Haarband zu stecken, als sie mitten in ihrer Bewegung innehielt.
Sie fuhr sich über die Augen, wie um einen Spuk zu verwischen. Aber das Bild blieb.
Mit leicht schlaksigem Gang kam ein Mann auf den Hof zugelaufen.
So gehen konnte nur einer!
Das konnte doch nicht wahr sein… aber natürlich war er das, daran gab es keinen Zweifel.
Bettina hielt den Atem an. Sie hörte den dumpfen Schlag ihres Herzens, ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Sie begann am ganzen Körper zu zittern, aber dann atmete sie tief durch und rannte los.
Thomas…
Es war Thomas, der da angelaufen kam.
Sie dachte nicht darüber nach, daß ihr Gesicht schmutzig war, ihre Hände schmutzig und aufgerissen, ihre Kleidung nicht besonders vorteilhaft, aber praktisch.
So etwas zählte doch überhaupt nicht angesichts der Tatsache, daß Thomas Sebelius auf dem Weg zu ihr war.
Auch er hatte sie erkannt und seinen Schritt beschleunigt.
Und dann standen sie sich einen Augenblick stumm gegenüber, ehe sie sich in die Arme fielen.
»Tini«, murmelte er – nur er hatte sie so genannt –, ehe seine Arme sie umschlossen.
Bettina lehnte sich an ihn, hörte den Schlag seines Herzens. Sie schloß die Augen und wünschte sich, aus diesem Traum, denn konnte es etwas anderes als ein Traum sein, niemals mehr zu erwachen.
Er war ihr so vertraut, als hätte es die vielen Jahre der Trennung nicht gegeben.
Ja, so fühlte sich Liebe an.
Sie blickte zu ihm hoch, wollte etwas sagen, aber da verschloß er ihre Lippen mit einem langen, sanften, zärtlichen Kuß.
Ja, so fühlte sich Liebe an!
Irgendwann lösten sie sich voneinander.
»Tom, ich kann es nicht glauben, daß du es bist, der vor mir steht… Wo kommst du her?«
Er lachte.
»Direkt aus Amerika.«
»Aber woher, ich meine, wieso…«
»Tini, halt die Luft an. Es gibt eine ganz einfache Erklärung. Markus hat mich angerufen, und ich habe den nächsten Flieger genommen.«
»Hat er dir auch gesagt, daß meine Mutter…«
Er wurde wieder ernst.
»Das hat er mir auch gesagt. Aber weißt du, das alles ist nicht mehr zu ändern, und alles Klagen und Jammern bringt uns die verlorenen Jahre nicht zurück. Findest du nicht auch, daß es ein Segen ist, daß wir uns wieder gefunden haben und daß wir uns noch… lieben?«
Bettina war überglücklich, daß er offensichtlich noch genauso empfand wie sie.
»Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben«, sagte sie. »Es ist für mich wie ein Wunder, daß du jetzt hier bist. Ich habe jetzt das Gefühl, als hätten wir uns gestern zum letzten Mal gesehen, dabei ist in unser beider Leben in den vielen Jahren doch so viel geschehen. Und wir sind älter geworden.«
»Ja, geschehen ist viel. Wir werden uns viel zu erzählen haben. Aber du bist wunderschön, Tini, viel schöner, als ich es mir in meinen Träumen ausmalen konnte.«
Bettina sah ihn an. Auch er hatte sich verändert, sein Gesicht war männlicher und markanter geworden, aber die blauen Augen waren wie eh und je, und genau wie früher wurde sie schwach, wenn sie da hineinschaute.
»Tom, wann bist du angekommen?«
»Heute morgen mit dem ersten Flieger.«
»O Gott, dann mußt du jetzt schrecklich müde sein.«
Er schüttelte den Kopf.
»Wie kann man in deiner Nähe müde sein.«
»Und wo sind deine Sachen? Dein Gepäck?«
»Oh, das habe ich erst mal bei Markus gelassen, der mich auch abgeholt hat. Ich mußte doch hier die Lage erst einmal sondieren. Ich mußte doch erst einmal sehen, ob du mich überhaupt noch willst.«
Sie blickte ihn ernst an.
»Das hast du nicht ernsthaft geglaubt, oder?«
»Nun, am Anfang vielleicht, jetzt aber nicht mehr.«
Wieder zog er sie an sich, um sie zu küssen, und ehe sie seinen Kuß erwiderte, mußte sie daran denken, daß sie ganz schrecklich aussah. Aber ihn schien es nicht zu stören, und so sollte es ihr auch recht sein.
Glücklich erwiderte sie seinen Kuß und fühlte sich unbeschreiblich wohl in seinen Armen – wie auf Wolke sieben, nein, um das zu beschreiben, was sie jetzt empfand, dafür gab es keine Worte.
*
Da Leni, Arno und Toni Thomas auch von früher kannten, gab es eine mehr als freundliche Begrüßung, da sie Thomas auch sehr gern mochten.
Man merkte ihnen an, wie sehr sie sich freuten, daß die beiden offensichtlich wieder zueinander gefunden hatten. Denn natürlich hatten sie von Bettinas großer Jugendliebe gewußt, aber nicht weiter darüber gesprochen, um sie nicht noch unglücklicher zu machen.
»Du bleibst doch zum Essen?« erkundigte Leni sich.
»Oh, ich denke sogar noch etwas länger.«
»Nun, dann will ich etwas Schönes kochen zur Feier des Tages. Hast du einen besonderen Wunsch?«
»Oh, am liebsten Ochsenbrust mit Meerrettich-Soße.«
Leni strahlte.
»Wie unsere Bettina. Dann will ich mal sehen, was ich machen kann.«
Als sie sah, daß Arno und Toni einfach stehenblieben, sagte sie: »Und ihr zwei, habt ihr nichts zu tun?«
»Ja, ja…«, endlich begriffen sie, daß es an der Zeit war, zu gehen, damit Bettina und Thomas wieder allein waren.
»Möchtet ihr einen Kaffee haben?«
»Oh, das wäre wunderbar.«
»Und wo wollt ihr ihn trinken?«
»Wir gehen ins Haus, ins Wohnzimmer«, sagte Bettina. »Dort ist es gemütlicher.«
Leni eilte davon, und Bettina führte Thomas ins Haus.
»Hier hat sich aber einiges verändert.«
»Ja, ich habe damit angefangen, es nach meinen Wünschen zu gestalten, aber