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erreichen können und müssen.

      Wie schon einmal gesagt, ist ein Erdenleben nur eine kurze Spanne Zeit im Vergleich zu der unendlichen Zeit des ewigen Lebens. Deshalb soll man aber nicht schon im irdischen Dasein sich Zeit lassen, bequem sein und sich darauf verlassen, daß der Fortschritt von selbst kommen wird. Es ist ein ewiges Naturgesetz, das den Menschen drängt, vorwärts zu streben und aufzusteigen und dem kann er sich nicht widersetzen. Ein Verzögern des Fortschritts, bewußt und absichtlich aus Trägheit oder Opposition, bringt Schädigungen der Seele mit sich und macht keineswegs glücklich.

      Die Menschen sind oft verwundert, daß ein Mensch trotz ihrer Meinung nach übermäßiger Arbeitsleistung heiteren Gemüts und zufrieden und gesund ist. Die Leistung ist es, durch die er gute Kräfte anzieht und so Hilfe aus dem All erhält. Wie schon gesagt, ist natürlich auch bei einem solchen Menschen die Lebenskraft begrenzt und muß er bedacht sein, sie nicht über die Maßen zu verbrauchen. Es ist, wie gesagt, im Leben jedes einzelnen anders und die Fähigkeit der Erneuerung verschieden ausgebildet und vorhanden.

      Immer wieder muß ich auf diese so großen Unterschiede hinweisen, da der Arzt eben jede Persönlichkeit für sich erkennen und die Gegebenheiten ergründen muß. Erholung ist daher nicht immer in völliger Ruhestellung zu erreichen oder am besten zu erzielen, sondern in einer veränderten Betätigung, die dazu geeignet ist Befriedigung zu erzeugen.

      Nun will ich aber zurück zu dem Ausgangspunkt des heutigen Themas: Die medialen Betätigungen und die Berufung dazu. So wie ein Arzt fühlt, daß er zu seinem Beruf berufen ist, so empfindet es auch das Medium, ohne seine Fähigkeiten noch zu kennen. Glaubt jemand auf Grund einer höheren Berufung sich damit befassen zu dürfen, so kann er die Richtigkeit dadurch erkennen, daß Ruhe und Ausgeglichenheit sein Gemüt erfüllen und alle Gereiztheit und Nervosität von ihm weichen. Schafft es ihm aber Unruhe, Erregung und Störungen in der Gedankenarbeit, dann ist die Betätigung nicht zu empfehlen, vielmehr unbedingt zu unterlassen. Es spielt bei der Wahl eines Mediums für Mitteilungen aus dem Jenseits keine Rolle, ob ein Mensch eine geistige Bildung im irdischen Sinn aufzuweisen hat. Maßgebend sind einzig und allein seine seelische Verfassung, seine mehr oder weniger vollkommene Ausgeglichenheit und seine innere Reife, das heißt die Entwicklung des in ihm wohnenden Geistwesens.

      Es ist für mich schwer, zu beschreiben wie ein Medium beschaffen sein muß im irdischen Sinn, denn die Grundlagen, die wir fordern, sind außerirdische und nicht mit Worten zu erklären. Es sind eben Menschen, die dazu berufen sind und keiner kann es im irdischen Leben erlernen, wenn er nicht schon mit dieser Fähigkeit inkarniert wurde. Es gibt keine Lern- und Lehrmethoden im Irdischen. Die Ausbildung und Weiterbildung eines Mediums geschieht vom Jenseits aus, ohne daß es das Medium empfindet. So muß es sein bei einer erlaubten Verbindung.

      Erdreisten sich Jenseitige, schwach mediale Menschen zu gebrauchen und ausbilden zu wollen, so muß es zu schweren Schädigungen im Nervensystem führen und in der Folge können geistige Störungen, ja sogar organische Veränderungen die Gesundheit untergraben. Niemals aber wird ein höherer Geist sich eines so verdorbenen und unrichtig geleiteten Mediums bedienen, und alles andere ist nicht nur wertlos, sondern im höchsten Maße gefährlich. Das habe ich schon an anderer Stelle betont, muß aber immer wieder darauf hinweisen.

      Bescheidenheit ist eine Hauptgrundlage für die mediale Betätigung. Nicht der Wunsch, damit seine eigene Person zur Geltung zu bringen, darf zum Leitgedanken werden. Das Medium ist in bestem Sinne ein willenloses Werkzeug, im besten Sinne deshalb, weil allein die Hingabe an die gute Sache die Triebfeder bei aller Betätigung sein darf. Damit genug für heute.

      32. Vorbereitung und Einstellung des berufenen Mediums. Egoismus und Altruismus

      Heute wollen wir davon sprechen, wie sich ein Mensch, der zur Betätigung auf geistigem Gebiet berufen ist, auf seine Arbeit vorbereiten und einstellen muß, damit ein guter Kontakt mit dem Jenseitigen, mit dem der Verkehr erwünscht und erlaubt ist, zustande kommt.

      Immer wieder muß ich betonen, daß es nur auf solche Menschen bezogen ist, die sich ihrer großen Aufgabe schon bewußt sind. Solche Berufung kann man nicht erwerben noch erzwingen, sie muß aus dem Jenseits kommen und zutiefst empfunden werden. Kein Mensch kann an der Richtigkeit seines Auftrages zweifeln, keiner kann sich einen solchen anmaßen, keiner braucht besorgt zu sein, seinen Auftrag nicht zu erkennen, denn mit zweifelsfreier Deutlichkeit wird jeder dazu hingeleitet, und nur dann ist eine solche Lenkung gottgewollt und erlaubt, wenn sie ohne jede Störung des täglichen Lebens und der Gesundheit vor sich geht.

      Darum betone ich nochmals: Laßt jede Verbindung, meidet jeden Verkehr mit Jenseitigen und jede Teilnahme an medialen oder spiritistischen Sitzungen, wenn sich die geringste Störung zeigt.

      Auch voll ausgebildete und aus dem Jenseits geschulte Medien werden manchmal in ihrer Tätigkeit gestört. Sie empfinden und erkennen es sofort und müssen dann eben ihre Arbeit unterbrechen und auf Ruhe warten.

      Ein Sprech- oder Schreibmedium, das nicht in Trance arbeitet, muß, wenn es ein guter Empfänger oder Vermittler sein will, sich ganz passiv verhalten und geduldig warten, ob eine Verbindung gewollt ist oder nicht. Niemals darf auf eine Arbeit gepocht, sie erzwungen werden.

      Will man in einem bestimmten Fall eine Verbindung bewerkstelligen, so ist es gut, es in vorhergegangenen Gesprächen mit dem Geistwesen zu vereinbaren und festzustellen, ob die Betätigung in diesem Fall erlaubt ist. Dann wird es im bejahenden Fall zu einer Verbindung kommen, wogegen bei Ablehnung das Medium oder der daran Interessierte darauf verzichte.

      Auf keinen Fall darf man durch Anrufen des Geistwesens dieses zwingen wollen, sich zu erkennen zu geben. Es hat meist böse Folgen und bringt nicht die Wahrheit. Vorsicht ist also oberstes Gebot und innere Ruhe und Ausgeglichenheit, damit Harmonie in der Zusammenarbeit erzielt wird und nicht Kräfte vergeudet werden zum Schaden der Gesundheit.

      Bei richtigem Verhalten des Mediums hat der Verkehr mit einem Jenseitigen keine Ermüdung, sondern im Gegenteil Erfrischung der Seele und Steigerung der Lebenskraft zur Folge. Diese Empfindung liefert schon den einwandfreien Beweis von richtiger Betätigung, wogegen Gereiztheit der Seele, Bedrückung und Müdigkeit auf unerlaubte Verbindung schließen lassen.

      Wenn also umgekehrt geprüft werden soll, ob eine Verbindung beziehungsweise ein Verkehr mit dem Jenseits wertvoll und wünschenswert ist, dann betrachte man den Gesundheitszustand des Mediums. Es ist das untrüglichste Zeichen für Echtheit oder Fälschung.

      Mediale Betätigung liegt – möchte ich sagen – gewissermaßen außerhalb der materiellen Lebensform und darf deshalb niemals zum Beruf gewählt werden. Materieller Erfolg aus solchen Leistungen besteht nur in gehobener Gemütsverfassung und besserer Gesundheit, die ohnedies den materiellen Erfolg ohne weiteres nach sich ziehen.

      Ich habe schon darauf hingewiesen, daß geschäftsmäßige Betätigung verboten ist. Kein Mensch erhält solche Fähigkeiten, damit er sich dadurch eine bessere Grundlage für sein materielles Leben schaffen kann. Die Unkenntnis dieser Tatsache ist meist die Ursache, daß ursprünglich einwandfrei gute Medien verdorben werden durch Störungen, die durch Beschwörung minderwertiger Geister entstehen.

      Kein Mensch kann beurteilen, ob ein Geistwesen eine höhere oder niedrigere Entwicklungsstufe erreicht hat, denn der Maßstab ist im irdischen Leben ein anderer oder zumindest nicht der gleiche wie im jenseitigen Bereich. Es ist daher richtig, wenn bei Aufnahme einer Verbindung sehr kritisch beobachtet wird, welcher Art die Mitteilungen sind, die das Medium weiterleitet. Meist wird aber eine Erklärung darüber von höherem Niveau gegeben, damit kein Zweifel besteht, daß alles in Ordnung und erlaubt ist. Auch in meinem Fall hat das Medium eine solche Mitteilung erhalten und von da ab volles Vertrauen zu meinen Mitteilungen haben dürfen. Alles ist auch in diesen Dingen nach strengen Gesetzen geregelt, die nicht verletzt werden dürfen, will man Gutes und Erfreuliches für die Menschheit daraus schöpfen. Das ist also das Verhalten des Mediums im Verhältnis zum materiellen Leben und in bezug auf die Glaubwürdigkeit der Verbindung.

      Ist nun also der Verkehr begründet, so ist es die Aufgabe des Mediums – wie in einem früheren Kapitel geschildert – Passivität zu erreichen, das heißt Ruhe und inneren Frieden,

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