Скачать книгу

bestimmte Verbindung aufzunehmen und zu pflegen, dann kommt diese ganz von selbst. Der Mensch wird von unsichtbaren Kräften hingeführt und braucht nur zu tun, was eine gute innere Stimme ihm eingibt, nämlich geduldig warten. Er wird es dann einen Zufall nennen, was in Wahrheit göttliche Fügung ist, aber er wird in seine Aufgabe hineinwachsen, wenn er den Wert und die Gnade erkennt und seinen reinen, guten Willen darauf einstellt.

      Es ist dazu gar nicht so wichtig, daß der Mensch, der solcherart zum Medium erwählt ist, von den Gesetzen des Jenseits, von dem Verkehr mit der Geisterwelt viel weiß und Kenntnisse auf diesem Gebiet besitzt. Seine Ausbildung erfolgt nicht auf materielle Art, sondern rein geistig und bedarf weder großer Intelligenz noch primitiver Geistesart. Ist Intelligenz in höherem Maße vorhanden, so ist es sehr wertvoll, weil ein Medium dann den Wert seiner Tätigkeit richtig erfaßt und erkennen wird, daß ein Mißbrauch schädlich und einer guten, großen Sache hindernd wäre.

      Bewußt wird ein solcher Mensch bestrebt sein, in strenger Selbsterziehung Reinheit der Seele und des Geistes zu erreichen, um der göttlichen Gnade würdig zu sein und für die Menschheit in Liebe und Güte zu wirken.

      Wie kommt nun eine solche Verbindung zustande? Ein Mensch, der zu medialer Tätigkeit befähigt ist, ist wie ein Empfangsgerät auf Strahlungen aus dem Jenseits eingestellt, ohne es zu ahnen. Aber es werden ihm Erscheinungen zum Bewußtsein kommen, die nicht von der materiellen Welt stammen, die einen bestimmten Eindruck hinterlassen und zu der Vermutung – um nicht zu sagen zu der Überzeugung – Anlaß geben, daß eine Mitteilung aus fremdem Bereich vorliegt.

      So war es zum Beispiel in unserer Verbindung geschehen. Mein Medium Grete hatte kurz vor meinem Hinübergehen eine Vision. Meine Mutter erschien bei ihr, um ihr zu sagen, daß ich sterben würde. Sie konnte zwar nicht erkennen, wer die Gestalt war, ob Mann, ob Frau, aber die Mitteilung war so deutlich im Traum gekommen, daß die Gedanken sie nicht mehr loslassen wollten. Zwei Tage nach diesem Ereignis war ich tatsächlich gestorben, ohne daß ich vorher ernstlich krank gewesen wäre.

      Diese Tatsache veranlaßte nun eine andere Person, die sich mit medialen Fragen schon lange in guter Weise betätigte, den Schluß zu ziehen, daß diese Mitteilung nur an Grete gekommen sein kann, weil eine starke Bindung zwischen den beiden Geistwesen vorhanden sein mußte. Nicht aus Zufall, sondern bewußter Fügung unserer guten, großen jenseitigen Führer war diese Person beauftragt, unsere Verbindung in die Wege zu leiten.

      Das Medium, das ihr seit vielen Jahren zur Verfügung stehen durfte, war dazu ausersehen, auch mich mit Grete in geistigen Kontakt zu bringen. Das war der Übergang zu der nun ganz vollendeten Verbindung, die durch die Ausbildung meiner Grete zum Schreibmedium in direkter, zweifelsfreier Form, mir nun gestattet, Wissenswertes über die Zusammenhänge mit dem Jenseits zum Wohle der Menschheit zu Papier zu bringen.

      Dazu will ich aber gleich warnend hinzufügen, daß sich niemand bemühen soll, seine Hand einem oder besser gesagt, irgendeinem Geistwesen zu leihen. Es kostet ihn Lebenskraft und kann sein Nervensystem zerrütten, denn nicht jeder Geist ist imstande, die Hand seines Mediums aus eigener Kraft zu lenken. Es bedarf dazu einer Übereinstimmung in Ausstrahlung und geistiger Einstellung, die nicht erzwungen werden kann und darf.

      Unser Medium, das unsere erste Verbindung hergestellt hat, war auch einmal in Gefahr, von unwissenden Geistwesen schwer geschädigt zu werden. In Unkenntnis der großen Gefahren, hat sie sich, ihrer medialen Fähigkeiten bewußt, bemüht, mit Jenseitigen zu schreiben. Ihre guten Führer, denen sie sich in ihrer Not anvertraute, haben sie vor dem Verderben bewahrt. Sie hat durch gute, große Dienste im Verkehr mit guten Geistern in der Folge ihren Fehler gutmachen dürfen.

      Auch mein Medium hat es im Laufe unserer Tätigkeit schon erkennen können, wie gefährlich oder auch nur unangenehm es ist, wenn ein anderer als der auf ihre Hand und Nervenkraft eingestellte Geist mit ihrer Hand schreiben will. Ein unangenehmes Zerren und Reißen geht da durch den ganzen Körper, und böse Folgen können nur vermieden werden, wenn sofort bei Beginn dieser Empfindungen die Schreibtätigkeit abgebrochen wird.

      Es ist in unserem Fall vielleicht ein besonderer Vorteil, daß ich als Arzt und ausgestattet mit einigen medizinischen Kenntnissen immer darauf achten kann, daß das Medium nicht überanstrengt wird, sondern umgekehrt Kräfte von mir aus dem Jenseits übertragen erhält, die Erhaltung der vollen Lebenskraft gewährleisten, ja sie nach Möglichkeit und Bedarf noch steigern. Wie stark in unserem Fall die geistige Bindung ist, mag daraus hervorgehen, daß ich erstens stundenlang ohne großen Kraftverbrauch schreiben kann und daß ich umgekehrt mit dem Sprechmedium Berta kaum arbeiten kann, wenn Grete nicht zugegen ist. Das Zusammenwirken unserer geistigen Ausstrahlung bewirkt erhöhte Leistungskraft.

      Das trifft nicht nur für den Verkehr mit einem jenseitigen Geist zu, sondern genauso im Diesseits, in der materiellen Welt. Zwei Menschen, die in Harmonie übereinstimmen, ob Ehepartner, Freunde, Geschwister oder im Beruf verbundene Menschen, erfahren die gleiche Steigerung ihrer Leistungskraft, weshalb ich immer wieder betonen möchte, daß eine harmonische Lebensgemeinschaft die wichtigste Grundlage für den Erfolg ist. Ein Einzelgänger, ein Sonderling oder Eigenbrötler wird viel mehr Kraft brauchen, um ein Ziel zu erreichen, mag er sich noch so ungestört seiner Arbeit hingeben.

      An dem eigenen Beispiel wollte ich aufzeigen, wie eine gute, gottgewollte Verbindung mit dem Jenseits aussieht und zustande kommt, und ich will noch einmal davor warnen, eine solche ohne tief empfundene Berufung zu erzwingen. Für heute genug.

      28. Verkehr mit der Geisterwelt und seinen Gefahren

      Heute will ich fortfahren, über das Thema „Verkehr mit der Geisterwelt und seine Gefahren“ zu sprechen. Wir haben schon von einem gesetzmäßigen Verkehr, einer erlaubten Verbindung gesprochen und daß man ohne Berufung sich nicht damit befassen, ich meine aktiv medial tätig werden darf, will man schwere Schäden an Körper, Geist und Seele vermeiden.

      Schaden an Geist und Seele muß immer so aufgefaßt werden, daß zwar sowohl die Seele als auch der Geist unzerstörbar sind, in ihrer gesunden und normalen Betätigung aber aufs schwerste behindert werden können. Daraus – und das will ich hier nur kurz einfügen – ist der Schluß zu ziehen, daß auch die Möglichkeit gegeben sein muß, die Behinderung zu beseitigen. Da sie aber nicht aus dem materiellen Bereich kommt, kann auch die Befreiung davon nur unter Berücksichtigung dieses Umstandes erreicht werden. Aber davon später noch mehr.

      Wir wollen nun davon sprechen, was vorgeht, wenn man durch Geisterbeschwörung eine Verbindung sucht. Vor allem muß bedacht werden, daß Geister, die eine gewisse Entwicklungsstufe erreicht haben, die Fähigkeit besitzen, Gedanken zu lesen, wie ja überhaupt im jenseitigen Leben nur die Gedankenübertragung der gegenseitigen Verständigung dient. Ebenso gehört aber dazu die Fähigkeit, die Gedanken der irdischen Menschen zu lesen, ohne daß diese bestrebt sind, sie auf den Geist im Jenseits zu übertragen.

      Ich sprach schon einmal davon, daß die Menschen ihre Gedanken mehr unter Kontrolle nehmen müßten. Ich sprach aber auch davon, daß man mit guten Gedanken einem verirrten und unreifen oder Verzeihung suchenden Geist helfen und, ich möchte sagen, heilen kann und daß man deshalb bemüht sein soll, sich in Güte und Liebe auch einem Dahingegangenen gegenüber zu verhalten.

      Die Menschen würden staunen, wenn sie sehen könnten, wie ihre Gedanken als reale Wirklichkeit im Weltall schwirren und je nach ihrer Intensität eine gute oder verheerende Wirkung ausüben.

      Trotzdem darf man nicht dem Irrtum verfallen, daß es dadurch zu einem unendlichen Chaos kommen könne. Es ist geradezu wie eine Gärung und nach Vollendung des Prozesses die Klärung durch die im gleichen Maße tätigen guten Kräfte. Das Gute tritt nur weniger in Erscheinung und wird nicht so betrachtet wie das Böse und daher das Gefühl des Übergewichtes.

      Mit der Beschwörung von Geistern zieht man nun nicht etwa nur die Guten an, die man ja vor allem heranholen will. Jeder, der das Bestreben hat, sich bemerkbar zu machen, kann da erscheinen. Jedes Geistwesen kann erkennen, wen ein solcher Beschwörer gerne sehen oder sprechen will und kann sich als der ausgeben und die Menschen irreführen. Das kann nun aber böse Folgen haben. Der Geist wird dadurch bereitwillig aufgenommen, und ist er einer, der noch nicht mit voller

Скачать книгу