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Geisterwelt erforderlich und somit kann im Allgemeinen, und wenn die Abhängigkeit von solchen Hilfsquellen nicht zu weit geht, keine Schädigung der Gesundheit eintreten.

      Anders ist es, wie so oft betont, beim direkten Verkehr. Erstens sind die Menschen geneigt und zu gern bereit, alles, was aus dem Jenseits kommt wie aus dem Himmel, als unantastbar und unumstößlich richtig anzunehmen. Man neigt dazu, anzunehmen, daß der Mensch durch den irdischen Tod alles Böse, Unwahre und Unschöne abgelegt hat und nun als reiner Engel im Jenseits ein Leben oder, besser gesagt, ein Dasein in Licht und reiner Glückseligkeit führt. Denn er hat es sich ja, nach Meinung so vieler, durch seinen Tod verdient.

      Viele Geister, die herüberkommen, sind aber auch der Auffassung, nun schon alles zu wissen und sind der Meinung, daß ihre Auffassung vom Leben und Sterben, von der unendlichen Allmacht die einzig richtige ist. Für sie hat das Jenseits im ganzen eben das Aussehen, das sie in ihrer Entwicklungsstufe feststellen können, ohne zu erkennen, daß vor ihnen noch ein unendlicher Weg sich dehnt, auf dem sie in weit höhere – ich meine natürlich immer geistig – Regionen gelangen werden, die ein ganz anderes Aussehen haben als die bereits erreichte.

      Auf diese Weise werden den Menschen viele Irrtümer vermittelt. Das ist aber nicht das Schlimmste. Gefährlich ist der unbedingte Glaube eines Menschen an jede Mitteilung, die aus dem Jenseits an ihn herangebracht wird. Es kann dadurch eine unsägliche Verwirrung entstehen. Der Geist aus dem Jenseits ist oft nicht oder nur selten imstande, die irdische Auffassungsgabe zu berücksichtigen und zwingt oder veranlaßt das menschliche Gehirn, in einer Richtung zu arbeiten, Gedanken zu formen, die von Irdischen nicht verstanden werden und ihn daher als verrückt erscheinen lassen. Und das mit Recht.

      Gerade aber das Unergründliche, fälschlich oft als mysteriös bezeichnet, reizt die Menschen und erscheint ihnen interessant, wenngleich es alles andere eher ist als das. Ein Jenseitiger, der berufen ist, der Menschheit auf irgendeinem Gebiet Aufklärung zu geben und hilfreich beizustehen, wird genau mit der Denkfähigkeit des irdischen Menschen seine Mitteilungen abstimmen und in klaren, verständlichen Worten seine Lehren formulieren.

      An der Art der Mitteilungen, an ihrer größeren oder geringeren Verständlichkeit kann man also auch den Wert oder Unwert messen. Geistige Verwirrung wird also in erster Linie hervorgerufen durch eine Befassung mit unerlaubten Mitteilungen, die das normale Denken übersteigen. Ein Mensch, der solcherart beeinflußt ist, leidet darunter mehr oder weniger bewußt. Einesteils mag es ihm sehr interessant erscheinen, mit unverständlichen Worten um sich werfen zu können, denn das kann ein normal denkender Mensch kaum, anderseits will er oft und hat das Bedürfnis, in vielen Belangen von der nun vorhandenen Verrücktheit abzugehen und sich in verständlicher, normaler Weise zu äußern. Ist er stark genug, seine Seele noch mit Widerstandskraft gesegnet, dann kann er unter Umständen erkennen, wohin ihn diese Betätigung treibt und wird ihr entsagen. Andernfalls wird seine Lebenskraft über die Maßen verbraucht und hat nicht mehr die nötige Durchschlagskraft, um die Gedanken, das heißt die Gehirntätigkeit in die richtigen Bahnen zu lenken.

      Solche Menschen bedürfen dringend der ärztlichen Betreuung. So wie sie von einem unvernünftigen Geistwesen, ich möchte sagen, in ihrer Gedankenarbeit umgeschult werden, so müssen sie – aber mit sehr viel Güte und Geduld – zum normalen Leben zurückgeführt werden. Geisteskranke solcher Art sind heilbar, und es bedarf eines guten Arztes, der sich solcher Leiden annimmt und imstande ist, den Grund einwandfrei zu ermitteln. Ich sprach jetzt von Menschen, die nicht etwa besessen oder als Medien selbst im Verkehr mit der Geisterwelt tätig sind, es waren nur solche gemeint, die in spiritistischen Sitzungen mit Dingen konfrontiert werden, die über ihr geistiges und seelisches Fassungsvermögen hinausgehen, sich aber gefangen nehmen lassen von sensationellen Erlebnissen. Darum soll kein Mensch, auch kein Gelehrter, an spiritistischen Seancen teilnehmen, der nicht vorher über alle Grundlagen und Erfordernisse genau aufgeklärt wurde.

      Mit Recht haben große Gelehrte solche Erscheinungen abgelehnt, die ihnen verrückt und abnormal erscheinen. Sie sind nicht gottgewollt und dienen in keiner Weise dem Fortschritt der Menschheit. Deshalb bin ich der Meinung, daß die Tatsache des Vorhandenseins einer geistigen Verbindung mit dem Jenseits zur Genüge bekannt ist. Dafür braucht es doch keiner Beweise mehr. Jetzt wäre es nur an der Zeit, die richtigen Verbindungen, die ja dauernd vermittelt werden, zu pflegen und zum Wohle und nur zum Wohle der Menschheit weiter zu fördern und zu nutzen. Aber auch da wird der Weg gewiesen werden, und ich bin glücklich, mein Scherflein beitragen zu dürfen.

      Wir haben heute von Menschen und ihren geistigen Erkrankungen gesprochen, die sich in den Bann nutzloser und unerlaubter Verbindung zum Jenseits ziehen lassen. Wir wollen morgen die gesundheitlichen Schädigungen solcher Menschen betrachten, die sich aktiv damit befassen, also als Medien tätig sind und ihre Fähigkeiten mißbrauchen. Für heute schließe ich.

      34. Die Folgen unerlaubter aktiver Betätigung und mögliche Heilmethoden. Die Strahlenkraft der Geistwesen

      Wir haben das letzte Mal von den Auswirkungen außerirdischer Geistwesen und ihrer Kundgebungen auf – ich möchte sagen – passiv Beteiligte im Rahmen spiritistischer Versuche gesprochen, die nicht auf Berufung beruhen, sondern rein unerlaubte Geisterbeschwörungen darstellen.

      Wenn nun schon ein passiv Beteiligter so sehr in den Bann dieser über das menschliche Fassungsvermögen gehenden Experimente gezogen wird, wie mag erst ein irdisches schwaches Geistwesen beeindruckt und gefangen genommen werden, das sich aktiv, also als Mittler und Medium, betätigt.

      Es ist nicht zu verwundern, daß die medizinische Wissenschaft noch keine Heilmethoden gefunden hat, die solcherart erkrankten Menschen aus dem bedauernswerten Zustand heraushelfen könnten. Es kommen ja die Ursachen nicht aus der Materie, sondern aus einem Bereich, der noch gänzlich unerforscht und vor allem unbeherrschbar ist. Es ist schon viel, wenn man erkennt, daß das normale Denken durch fremde Einflüsse gestört ist und nicht auf Degeneration des Gehirns oder Nervensystems geschlossen werden muß.

      Es ist ja nicht möglich, zu unterscheiden, ob ein Geistwesen selbst aus sich heraus krank und behindert ist oder ob ein fremdes Geistwesen, das eben nicht der materiellen Sphäre angehört, das eigene, gesunde verdrängt hat. Es ist nämlich – wie schon betont – Besessenheit gegeben, wenn ein Mensch nicht die Kraft hat, ein infolge seiner medialen Veranlagung in den Körper aufgenommenes fremdes Geistwesen wieder zu entlassen und ihm, wenn nötig, die Tür zu weisen mit allem Nachdruck.

      Ein guter, höher entwickelter Geist wird selbst wissen, wann es Zeit ist, sich zu entfernen und wird auf die Leistungskraft seines Mediums Rücksicht nehmen, ihm, wenn nötig, neue Kräfte eingeben und so einen geregelten und gesunden, völlig den Naturgesetzen entsprechenden Verkehr pflegen. Ein egoistisch eingestelltes Geistwesen nimmt darauf keine Rücksicht und ergreift jede Gelegenheit, um seinen Willen durchzusetzen, ohne Bedacht auf die Folgen, die sowohl ihm selbst als auch dem Medium daraus erwachsen.

      Jeder Mensch hat, ob hoch, ob niedrig entwickelt, das einwandfreie Gefühl, ob eine Tat gottgewollt, ob sie zum Nutzen oder Schaden für die Seele wirken wird. Es ist nur die Frage, wie weit eine solche natürliche Empfindung beachtet, der Stimme des Herzens oder Innern oder des guten Gewissens oder wie man es nennen soll, Gehör geschenkt wird.

      Auch hier muß ich betonen, daß jeder Mensch einen guten Führer hat, der ihn von ungehörigem und gesundheitsschädlichem Verhalten und Tun abhält. Die wenigsten Menschen wissen das und noch viel weniger Menschen wollen auf diese innere Stimme hören. Sie kämpfen geradezu dagegen, sind bemüht, jede vernünftige Regung zu unterdrücken, weil sie meinen, man könnte sie für feige, weichlich und energielos betrachten. Wie gesagt, sind es gerade schwache Seelen, die in dieser Weise fehlgehen, weil sie – wie man sagt – durch Überkompensation die wohl empfundene Schwäche bekämpfen wollen.

      So wie man im Zustand beginnender Ermüdung oft noch bestrebt ist, eine noch größere Leistung zu erzielen und durch übermäßige Konzentration dann oft noch mehr erreicht als im ausgeruhten Zustand, so glaubt ein seelisch schwächlicher Mensch durch Bewältigung größerer Aufgaben die Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen zu müssen, ohne dabei zu bedenken, daß Lebenskraft vergeudet wird, die zu ersetzen oft sehr viel schwerer ist.

      Ganz

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