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Römische Geschichte. Cassius Dio
Читать онлайн.Название Römische Geschichte
Год выпуска 0
isbn 9783843803038
Автор произведения Cassius Dio
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
(50) Weil sie weder vorrückten noch flohen, sondern wie in Türmen an derselben Stelle blieben, so warfen auch die Römer, welche gleich anfangs ihre Lanzen als unbrauchbar weggelegt hatten 2 und weder mit den Schwertern kämpfen noch die Köpfe, wo sie, unbedeckt fechtend, allein verwundbar waren, erreichen konnten, die Schilde weg, drangen teils im Anlauf, teils aus der Nähe auf sie ein und hieben gegen sie los. 3 So fielen manche sogleich auf den ersten Hieb, andere aber starben, ehe sie zu Boden sanken; denn wegen ihrer gedrängten Stellung wurden viele, obgleich schon tot, aufrecht gehalten. 4 Der größte Teil des Fußvolkes wurde teils auf diese Weise auf dem Schlachtfeld, teils bei den Wagen, wohin sie zurückgedrängt worden waren, mit Frau und Kindern zusammengehauen. Ariovist aber verließ mit den Reitern alsbald das Schlachtfeld und wurde auf seiner Flucht zum Rhein zwar verfolgt, aber nicht mehr eingeholt. 5 Er entkam auf einem Fahrzeug, seine Leute aber wurden teils bei der Überfahrt über den Rhein von den Römern niedergemacht, teils vom Fluss ergriffen und fortgerissen. So war auch dieser Krieg beendigt.
111 Nach Appian drohte ihnen die Todesstrafe.
112 Capua war seit dem zweiten Punischen Krieg wegen seines Abfalls zu Hannibal eine der zehn römischen Präfekturen in Italien, welche einen jährlichen vom Römischen Volk gewählten Statthalter (praefectus) hatten, während die Kolonien unter selbst gewählten Obrigkeiten standen.
113 Servilius Caepio.
114 Schon bekannt aus der Verschwörung des Catilina.
115 400 Meilen, 600 km.
116 Vielleicht ist Titus Annius Milo gemeint, der Ciceros Rückkehr betrieb und eine Schlägerbande gegen Clodius betrieb, den er tötete, weshalb er von Cicero vergeblich verteidigt wurde und ins Exil nach Massilia ging. Dass dies erst nach der hier dargestellten Szene geschah, mag Cassius Dio entgangen sein. Andere Textherausgeber lesen in der griechischen Handschrift statt Annius Aeneas oder Hannibal. Dafür spricht die Berühmtheit der anderen Aufgezählten.
117 Tafel liest: »glücklicher als Manlius, der sich während der Verbannung des Camillus durch Rettung des Capitols den größten Ruhm erworben hat, später aber vom Tarpeischen Felsen herabgestürzt worden ist.«
118 Gaius Aelius Paetus Stalenus.
119 Orgetorix war der Urheber der Auszugsidee, allerdings wurde er noch vor dem Aufbruch getötet.
120 Welche bei Genf über die Rhone führte.
121 Die Saône.
122 Bibracte.
123 Ariovist herrschte über sieben germanische Stämme, mit denen er aus dem Osten an den Rhein gezogen war.
124 Jetzt Besançon.
XXXIX. BUCH
INHALT
(1–5) Caesar bekriegt die Belger. (6–11) Cicero kehrt aus der Verbannung zurück. (12–16) Ptolemaios, aus Ägypten vertrieben, kommt nach Rom. (17–23) Cato ordnet die Verhältnisse Zyperns. (24–37) Pompeius und Crassus als Konsuln. (38–39) Einweihung des Pompeiustheaters. (40–43) Decimus Brutus, Caesars Legat, schlägt die Veneter in einem Seetreffen. (44–46) Publius Crassus, Caesars Legat, bekriegt die Aquitaner. (47–49) Caesar geht im Krieg mit einigen Keltenstämmen über den Rhein. – Der Rhein. (50–54) Caesar setzt nach Britannien über. Beschreibung dieser Insel. (55–63) Gabinius führt den Ptolemaios nach Ägypten zurück und wird dafür angeklagt. Das Buch umfasst vier Jahre mit den Konsuln:
57 | Publius Cornelius Lentulus Spinther und Quintus Caecilius Metellus Nepos |
56 | Gnaeus Cornelius Lentulus Marcellinus und Lucius Marcius Philippus |
55 | Gnaeus Pompeius Magnus II und Marcus Licinius Crassus II |
54 | Lucius Domitius Aenobarbus und Appius Claudius Pulcher |
(1) Nach Ablauf des Winters, in welchem Cornelius Spinther und Metellus Nepos das Konsulat angetreten hatten, erhob sich ein dritter Krieg. Die Belger nämlich, welche in vielen und vermischten Geschlechtern längs des Rheins wohnten 2 und sich bis an den Ozean Britannien gegenüber erstreckten, waren früher mit den Römern verbündet oder hatten keine Kenntnis von ihnen genommen. Als sie aber Caesars glückliche Erfolge sahen, fürchteten sie, er könnte sich auch gegen sie wenden, verbanden sich untereinander und verschworen sich, die Remer ausgenommen, zu einem gemeinschaftlichen Krieg wider die Römer, dessen Leitung sie Adras125 übertrugen.
3 Sobald dies Caesar von den Remern erfuhr, ließ er sie beobachten, bezog sodann ein Lager am Fluss Aurunnus,126 sammelte seine Soldaten und übte sie in den Waffen. Indessen traute er sich nicht, mit den Feinden, obgleich sie das Gebiet der Remer verheerten, handgemein zu werden, 4 bis sie, in dem Wahn, er fürchte sie, die Brücke besetzen und ihm die Zufuhr, welche er über dieselbe von den Bundesgenossen bezog, abschneiden wollten. Caesar erfuhr dies noch zeitig durch Überläufer und schickte bei Nacht das leichte Fußvolk mit den Reitern gegen sie.
(2) Diese fielen unerwartet über die Feinde her und töteten viele derselben, sodass alle in der folgenden Nacht in ihre Heimat aufbrachen, zumal sie Nachricht von einem Einfall der Haeduer erhielten. Caesar wagte jedoch in Unkenntnis der Gegend nicht sogleich, sie zu verfolgen, 2 holte sie aber, während er das Fußvolk nachkommen ließ, mit den Reitern ein. In der Meinung, sie hätten es nur mit den Reitern zu tun, stellten sie sich ihm zum Kampf, und er hielt sie bis zur Ankunft des Fußvolkes hin. Jetzt umgab er sie mit dem ganzen Heer und hieb die meisten nieder; der Rest ergab sich auf Bedingungen; und so unterwarf er diese Völkerschaften teils ohne Kampf, teils durch Krieg.
(3) Die Nervier, welche ihr Flachland wider ihn nicht halten zu können glaubten, überließen ihm dasselbe freiwillig und zogen sich in die dichtesten Waldgebirge zurück, 2 von wo sie, als Caesar auch dort auftauchte und sie in die Flucht trieb, unerwartet herabstürzten. Wo Caesar selbst sich befand, wurden sie geschlagen, auf den meisten Punkten aber überwältigten sie das Heer und beim ersten Angriff eroberten sie das römische Lager. 2 Als er dies gewahrte, kehrte er von der Verfolgung der Flüchtigen um und traf jene im Lager, in der Plünderung begriffen; er umringte sie und hieb die meisten zusammen. Die Bezwingung der übrigen Nervier bereitete ihm nicht mehr viele Schwierigkeiten.
(4) Indessen waren ihre Nachbarn, die Aduatucer, nach Geschlecht und Mut Kimbern,127 im Anzug, um ihnen zu helfen. Als diese aber aufgerieben waren, kehrten sie zurück und zogen sich, alle anderen Plätze verlassend, in eine Feste zusammen. 2 Caesar griff sie hier an, wurde aber mehrere Tage lang zurückgeschlagen, bis er endlich zum Bau von Maschinen schritt. Solange sie die Römer das Holz zimmern und die Maschinen zusammenfügen sahen, verlachten sie ihr Unternehmen, weil sie dessen Zweck nicht kannten. 3 Als sie aber fertig waren und von allen Seiten Schwerbewaffnete auf den Maschinen gegen sie vorgeschoben wurden, gerieten sie in Schrecken, weil sie noch nie etwas Ähnliches gesehen hatten, schickten Herolde an Caesar und Lebensmittel an seine Soldaten, auch warfen sie einige Waffen von der Mauer herab. 4 Als sie jedoch wieder die Maschinen von den Bewaffneten entblößt und die Römer ganz dem Siegeswahn hingegeben sahen, besannen sie sich eines anderen, gewannen wieder Mut und machten nachts einen Ausfall, um die Feinde zu überrumpeln. Da sie aber auf die Vorposten stießen (denn Caesar traf jederzeit alle nötige Vorsicht), scheiterte ihr Plan. Dafür wurde denn auch keiner mehr begnadigt. Alle wurden als Sklaven verkauft.
(5) Nach dem Sieg über diese und andere Völkerschaften, teils durch ihn selbst, teils auch durch seine Legaten, bezog er bei Herannahen des Winters die Winterquartiere. Die Nachricht von diesen Siegen erregte Erstaunen in Rom, da er so viele Völker, die man früher nicht dem Namen nach gekannt hatte, unterworfen hatte. Es wurde, was früher noch nie geschehen war, ein fünfzigtägiges Dankfest beschlossen. 2 Zur gleichen Zeit hatte sein Legat, Nervius Galba, solange es die Jahreszeit erlaubte und sein Heer zusammenblieb, die Veragrer, welche an dem Lemannischen See und neben den Allobrogern bis an