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SALVAGE MERC ONE. Jake Bible
Читать онлайн.Название SALVAGE MERC ONE
Год выпуска 0
isbn 9783958352070
Автор произведения Jake Bible
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Ein geschäftstüchtiger Ex-General der Flotte entschloss sich daraufhin, einige Ex-Marines um sich zu versammeln, um schwer erreichbare Ressourcen zu bergen, und das war die Geburtsstunde der Salvage Merc Corporation. Dieser ehemalige General, ein gewisser Bon Chattslan, besaß die Weitsicht, darauf zu bestehen, dass die SMC eine neutrale Einrichtung bleiben sollte, um mit allen Parteien verhandeln zu können, sogar mit den Führern der Skrang-Allianz.
Wenn ein Salvage Merc ein Ticket zu erfüllen hatte, würde er oder sie dadurch freies Geleit erhalten, ohne von irgendeiner Seite Ärger zu bekommen. Auf die von den Mercs beschafften Materialien konnten dann beide Seiten Gebote abgeben – das hatte Chattslan zu einem sehr reichen Mann gemacht.
Aber man muss dem Typen zugutehalten, dass er es sich nicht einfach mit seinem Geld bequem gemacht hat. Er hat das SMC-Hauptquartier aufgebaut und das Geschäftsfeld darauf erweitert, sämtliche Aufträge anzunehmen, solange sie im Voraus bezahlt wurden. Mercs suchten nach Menschen, Kreaturen, verlorenem Gepäck, es war vollkommen egal. Solange die SMC neutral blieb, waren alle Tickets auch neutral.
Salvage Mercs spielten sich nicht als Moralapostel auf, sie lehnten keine Jobs ab, auch wenn sie manchem vielleicht unethisch vorkamen. Um Moral hatte sich die Galaktische Flotte zu kümmern, genauso wie die Skrang. Tickets sind Tickets, das war das inoffizielle Motto der Salvage Mercs. Eigentlich hatten wir einen ganzen Haufen Mottos, aber wenn man so wollte, war dieses eine eben das wichtigste.
Jetzt könnte man natürlich denken, dass es nach Kriegsende weniger Bedarf an den Leistungen der SMC gegeben hätte. Aber dann hätte man überhaupt keine Ahnung. Denn tausende bewohnter Planeten brauchten dringende Reparaturarbeiten. Dadurch waren die Ressourcen nach dem Krieg fast noch spärlicher als währenddessen, und die SMC rekrutierte ganze Schiffsladungen neuer Mercs.
Unglücklicherweise bedeutete neu auch unerfahren. Es gab damals jede Woche fast mehr Tote als Neuankömmlinge. Es ging schon der Witz um, dass es bald Tickets dafür geben würde, neue Rekruten ausfindig zu machen.
Obwohl ich zugeben muss, dass ich ja tatsächlich auf diese Art zur SMC gekommen war. Die meisten von Hopsheers Tickets schienen sich darum zu drehen, Personen aufzugabeln, an denen die Bosse interessiert waren. Also, nicht dass sie viel darüber redete, aber wie gesagt, ich hatte es ja selbst erlebt.
»Willst du diesen Zapfhahn nur befummeln, oder holst du dir auch ein Bier?«, fragte einer Stimme von links neben mir.
Ich schüttelte verwundert den Kopf und stellte fest, dass ich die ganze Zeit nur dagestanden und nachgedacht hatte.
»Hey, Scott«, sagte ich und warf einen Blick nach unten, auf dieses Zwischending aus einem Mann und einer riesigen Bowlingkugel.
Im Krieg war Scott Sanitäter gewesen. Er hatte Typen wie mich gerettet, wenn ihnen Gliedmaßen abgeschossen worden waren oder ihnen die Innereien über den Gürtel hingen. Dummerweise hatte sich das Glück irgendwann gegen ihn gewendet und er ist selbst unter den Kriegsversehrten gelandet. Wobei sein Pech nicht einmal die Tatsache war, dass ihm eine Explosion den gesamten Unterkörper weggerissen hatte, sondern dass der Sanitäter, der die Erstversorgung machen musste, erst eine Woche im Einsatz war und den Job eiskalt versemmelt hat.
Im Gegensatz zu mir standen Scott auch keine Cyborg-Implantate zu, beziehungsweise war gar nicht genug von seinem Körper übrig geblieben, woran man sie hätte befestigen können. Nun hatte er da also diese Gyroskopkugel, die ihn nicht nur von A nach B bewegte, sondern auch seine Körperflüssigkeiten filterte und was man sonst so alles brauchte, um am Leben zu bleiben. Außerdem enthielt die Kugel genug Diagnoseequipment, um Scott zu einem Krankenhaus auf Rädern zu machen. Oder auf einer Kugel. Oder wie auch immer man es nennen wollte.
»Vielleicht solltest du es mal etwas ruhiger angehen lassen«, sagte Scott und beäugte mich argwöhnisch. »Dein Adrenalinpegel wird nach dieser Mission immer noch auf Anschlag sein, und mit diesem Alkohol, selbst wenn er nach der zahmen menschlichen Art gebraut ist, machst du deinem Körper nur noch mehr Stress.«
»Wenn du jetzt Doktorspiele mit mir machen willst, brauche ich noch ein paar Bierchen mehr«, lachte ich ihn an. Er bewegte keinen Mundwinkel. Scott war ein netter Typ, aber dieses Gesundheitsding nahm er für meinen Geschmack ein wenig zu ernst. Ich räusperte mich, füllte mein Glas und tätschelte es mit der freien Hand. »Das ist das Letzte. Ich verspreche es dir. Ich muss nur noch meine Geschichte zu Ende erzählen und dann werde ich mich ein paar Tage schlafen legen, damit mein Körper sich erholen kann. Ist das okay für dich, Herr Doktor?«
»Ich bin kein Arzt, Joe«, sagte Scott. »Jedenfalls nicht offiziell.«
»Klar, sonst müsste die SMC dir ja auch mehr zahlen«, entgegnete ich und nippte an meinem Drink.
Er deutete auf seine Oberlippe. Ich verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und wischte mir den Schaum von der Nase.
»Da hast du wohl recht«, sagte er. »Komm doch in meinem Büro vorbei, wenn du ausgeschlafen hast. Wenn ich innerhalb von zwei Tagen nichts von dir höre, werde ich dich suchen gehen. Und sei so nett, Joe; tu mir das nicht an. Ich habe echt viel zu tun, vor allem mit diesen ganzen neuen Rekruten, die jeden Freitag hier aufschlagen.«
»Welcher Tag ist heute?«, fragte ich verdutzt und sah, wie seine Mundwinkel nach unten schossen. »Nein ernsthaft, ich bin gerade durch zwei Wurmlöcher geflogen und bin mir wirklich nicht sicher!«
»Es ist Dienstag«, sagte Scott.
»Cool«, rief ich und nahm einen weiteren Schluck. »Dann sehe ich dich spätestens am Donnerstag, okay?«
»Okay« sagte Scott und deutete dann auf die Zapfhähne. »Könntest du mir vielleicht ein Helles zapfen? Meine nächste Schicht ist erst in acht Stunden, und ich dachte, vorher lasse ich mich mal ein bisschen gehen … denn als Nächstes stehen wieder Rektaluntersuchungen auf dem Programm.«
»Rektaluntersuchungen? Igitt!«, sagte ich, als ich ihm sein Glas abnahm und ein frisches Bier zapfte. »Du hättest es eigentlich verdient, dass sie dir einen Getränkehalter in deine Kugel einbauen!«
»Das habe ich mir für meine Pensionszeit in ein paar Jahrzehnten fest vorgenommen«, erwiderte er und nahm das Getränk entgegen. »Vielen Dank.«
»Es war mir ein Vergnügen«, sagte ich und nickte in Richtung des Tisches voller Mercs, die meiner Rückkehr entgegenfieberten. Okay, vielleicht fieberten sie nicht so sehr, wie ich dachte – es sah so aus, als hätte Hopsheer inzwischen mit einer eigenen Geschichte angefangen. »Ich muss wieder los. Bis Donnerstag!«
»Donnerstag«, sagte Scott, als er davonrollte. »Ich verlasse mich darauf!«
Als ich an dem Tisch ankam, brachen gerade alle in schallendes Gelächter aus, und ich bedachte sie mit dem enttäuschtesten Gesichtsausdruck, den ich auf Lager hatte.
»Habe ich etwas verpasst?«, fragte ich, als ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ und die Lachtränen beobachtete, die Hoppys steinerne Wangen herunterliefen. Verdammt, sie war wirklich wunderschön.
»Hoppy hat uns gerade erzählt, wie sie dich trainiert hat, und du in dieses Nest voller Baby-Gumps gefallen bist«, erklärte Ig. »Hattest du wirklich sechs von den Biestern in deiner Uniform?«
»Ach foh, das hatte ich schon fast vergessen«, sagte ich und lächelte in die Runde. »Aber es waren nicht sechs, sondern zehn, die sich unter meine Klamotten vorgearbeitet hatten und sich dann an Orten festsaugten, wo wirklich niemand einen angesaugten Gump haben will.«
»Das waren doch keine zehn«, sagte Hopsheer kopfschüttelnd, »Es waren sechs.«
»Jetzt warte mal eine Sekunde«, meinte ich und hob eine Hand. »Ihr könnt mir ruhig glauben, dass es zehn waren. Ich kann mich an jede einzelne Klaue erinnern, die sich in mein Fleisch gebohrt hat.«
Ich nahm einen großen Zug aus meinem Glas und machte es mir bequem. »Wie mir scheint, hat Hoppy eine großartige Geschichte versaut. Wie wäre es, wenn ich sie noch mal von vorn erzähle, damit ihr wirklich wisst, was da los