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SALVAGE MERC ONE. Jake Bible
Читать онлайн.Название SALVAGE MERC ONE
Год выпуска 0
isbn 9783958352070
Автор произведения Jake Bible
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Also habe ich die Baby-Gump-Geschichte erzählt, gefolgt von einer Wiederholung der letzten Mission – ich musste noch einmal von vorn anfangen, weil inzwischen einige der neuen Rekruten dazugekommen waren – und dann kam diese verrückte Story aus meiner Kindheit dran, in der mein älterer Cousin die Idee hatte, auszuprobieren, ob ich in die Kocheinheit hineinpasste, und ob ich noch atmen könnte, wenn er sie anschaltete. Die eine Hälfte des Tisches bog sich daraufhin vor Lachen, während die anderen geschockt war und sich fragte, wie ich das überleben konnte und wieso mein Cousin nicht auf einen Umerziehungs-Planeten geschickt worden war.
Es war schon vier Uhr morgens, als ich es endlich geschafft hatte, zurück in mein Quartier zu torkeln, das sich am anderen Ende des SMC-Hauptquartiers befand. Dort fiel ich sofort volltrunken ins Bett – allein, wie ich hinzufügen möchte. Immer allein.
Wobei das heißt, nicht völlig allein, da Mercs wegen der Platzprobleme mit den ganzen neuen Rekruten ihre Zimmer mit ihren Assistenten teilen mussten. Wir mussten nicht in einem Bett schlafen, gesegnet seien die Acht Millionen Götter, aber ich war schon nicht gerade klein für einen Menschen, und Mgurn war ein abgefohter Leforianer, der über zwei Meter maß. Deswegen wirkte unsere Bude extrem klein, wenn wir beide gleichzeitig Zuhause waren.
»Ich habe mit Scott gesprochen«, sagte Mgurn, während ich versuchte, mir die Stiefel von meinen Cyborg-Füßen zu ziehen.
»Hast du das?«, fragte ich.
Rein technisch gesehen hätte ich meine Füße verhärten lassen können, dann bräuchte ich jetzt überhaupt keine Stiefel mehr. Aber die Ladys in der Galaxis finden weiches Kunstfleisch in der Regel attraktiver als kalten Stahl, deswegen hatte ich mich für die romantischere Variante entschieden. Außerdem konnte man viel Zeug in Kampfstiefeln verstecken. Zum Beispiel ein paar Messer, einen Schockstreifen, zwei Tuben Gleitcreme sowie eine Packung Kondome. Das alles regnete jedenfalls in dem Moment zu Boden, als ich es endlich schaffte, meine Stiefel wegzutreten.
»Deine Uniform hat auch Taschen, das ist dir schon klar, oder?«, fragte Mgurn.
»Ich weiß«, sagte ich. »Ist so eine alte Angewohnheit von den Marines. Wenn der kommandierende Offizier dich anbrüllt, dass du deine Taschen leer machen sollst, dann willst du nicht mit Gleitcreme und Alien-Pornos erwischt werden. Da kannst du dich auch gleich für eine Rektaluntersuchung anmelden.«
»Ich bin froh, dass ich mich nie bei den Marines verpflichtet habe«, sagte Mgurn. »Aber wo wir gerade davon sprechen: Scott hat mich gebeten, darauf zu achten, dass du dich nicht übernimmst.«
»Das mache ich nicht.«
»Das habe ich ihm auch gesagt, aber er hat schon nicht unrecht«, sagte Mgurn.
Der große Leforianer rollte sich in seinem Bett herum, das gleich gegenüber von meinem stand, und starrte mich mit allen vier Augen an. In diesem Moment wusste ich, dass er die ganze Zeit darauf gewartet hatte, dass ich nach Hause kam und er mit mir reden konnte. Den Spitznamen »Mutti« hatten die Leforianer nicht ohne Grund bekommen.
»Du hast vor sechs Monaten hier unterschrieben. Seit fünf Monaten bin ich dir zugeteilt. In dieser Zeit hast du absolut jedes Ticket angenommen, ohne Pause. Natürlich gefällt mir, wie sich die Chits auf meinem Konto anhäufen. Aber ich bin Leforianer, ich komme mit der Anstrengung und der durchgängigen Arbeit gut klar. Du aber bist ein Mensch, du bist nicht dafür geschaffen.«
»Ich habe Cyborg-Beine«, rief ich und schlug mir auf die Waden. »Sechs Nuklearzellen pro Seite! Die werden nie müde!«
»Der Rest von deinem Körper aber schon«, sagte Mgurn. »Deswegen habe ich bei den Bossen die Bitte eingereicht, dass wir die nächsten Wochen nur trainieren und keine Tickets annehmen.«
»Du hast was?!?«, bellte ich und setze mich auf, mein Gesicht war direkt ganz heiß vor Wut. Die Welt drehte sich um mich, als der Alkohol in meinem Blutkreislauf durch mein Hirn schwappte. Ich streckte eine Hand aus, um mich zu stabilisieren, griff aber ins Leere. Bevor ich überhaupt wusste, was los war, lag ich auf dem Boden.
»Genau davon rede ich«, stellte Mgurn fest.
»Ich bin besoffen, nicht erschöpft!« Das war eine Lüge. Ich war ziemlich erschöpft. Aber es war ja auch vier Uhr morgens! Ich war keinesfalls zu erschöpft, um zu arbeiten. Marines gaben nie auf, selbst wenn sie aus dem Dienst entlassen wurden.
»Ich weiß genau, was du denkst«, sagte Mgurn.
»Nein, weißt du nicht«, antwortete ich.
»Du denkst an den Spruch, dass Marines nie aufgeben«, sagte Mgurn. »Du denkst, dass du dich nur genug in der SMC beweisen musst, damit die Flotte dich wieder aufnimmt.«
»Falsch!«, grölte ich. »Zumindest, was den zweiten Teil angeht. Und zum ersten Teil sage ich nur: Schnauze!«
»Sie werden dich nicht zurücknehmen«, bekräftigte Mgurn. »Die Flotte braucht keine weiteren Marines – sie brauchen weniger, denn der Krieg ist vorbei. Also, warum sollten sie dich zurücknehmen?«
»Ich will gar nicht zurück«, schrie ich, »warum reitest du darauf herum? Ich liebe es, ein Merc zu sein und für die SMC zu arbeiten. Die Bezahlung ist besser und ich habe deutlich mehr persönlichen Freiraum!«
»Gut«, sagte Mgurn. »Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest. Ich hatte befürchtet, die Ankündigung würde dich umstimmen.«
»Die Ankündigung?«, fragte ich. »Was für eine Ankündigung?«
Ich schaffte es, mich vom Boden zu erheben und wieder in mein Bett zu wuchten.
»Mgurn? Was für eine Ankündigung?«, wiederholte ich.
»Hast du es nicht gehört?«, fragte er und seine Augen weiteten sich. »Verdammt. Ich hätte meine Kiefer halten sollen!«
»Spuck es aus, verdammt noch mal!«, herrschte ich ihn an.
»Es gab kurz vor Mitternacht eine Ankündigung auf dem galaktischen Vid. Du weißt schon, das machen sie wegen der Zeitverschiebungen zwischen den verschiedenen Systemen.«
»Ja, ich weiß, dass sie das wegen der Zeitverschiebungen zwischen den Systemen machen«, äffte ich ihn nach. »Heraus damit!«
»Die Flotte hat bekannt gegeben, dass Admiral Xvltndg abtritt und sein Nachfolger bereits feststeht«, sagte Mgurn.
»Xvltndg tritt ab?«, fragte ich schockiert. »Ich bin immer davon ausgegangen, dass sie ihn in seinem Admiralssessel beerdigen würden!«
»Der Krieg ist vorbei«, sagte Mgurn. »Zwei Jahre Übergangszeit sind genug. Jetzt ist es Zeit für jemanden, der die Flotte im Frieden anführt.«
»Ja, ich schätze, das macht Sinn«, antwortete ich. »Trotzdem kann ich mir kaum vorstellen, dass Xvltndg in Rente geht.«
Ich dachte an all die Begebenheiten zurück, wo ich sein wütendes, vernarbtes, schuppenbedecktes Gesicht vor großen Schlachten auf den Vidscreens hatte geifern sehen. Der Typ hat mir jedes Mal eine Scheißangst eingejagt, aber er hatte es einfach unglaublich gut drauf, seine Truppen anzustacheln.
»Warte mal eine Minute«, sagte ich, als mir plötzlich etwas bewusst wurde. »Was hat denn Xvltndgs Rücktritt damit zu tun, dass ich wieder in die Flotte zurückkehren wollen sollte? Ich sehe da gar keine Verbindung?«
»Das wirst du schon noch«, meinte Mgurn lakonisch. »Schau doch mal in den Nachrichtenkanal.«
Ich schielte ihn müde an, dann tippte ich ein paarmal auf mein Handgelenk, bis die Holo der galaktischen Neuigkeiten an meinen Augen vorbeilief. Ich scrollte an ein paar Spartenberichten vorbei, die sich überwiegend um Waisen und Witwen und anderen Schnulzenkram drehten, bis ich endlich zu der Berichterstattung über Xvltndgs Rücktritt kam.
Der Boden wurde mir förmlich unter den Füßen weggezogen, als ich sah, wer sein Nachfolger sein würde. Es war ein Mensch, das war schon erstaunlich genug, da wir nicht einmal zehn Prozent der Bevölkerung der Flotte ausmachten. Aber das war es nicht,