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SALVAGE MERC ONE. Jake Bible
Читать онлайн.Название SALVAGE MERC ONE
Год выпуска 0
isbn 9783958352070
Автор произведения Jake Bible
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
»Das fragen sich diverse andere Organisationen auch«, entgegnete Mgurn. »Er ist nicht einmal der jüngste Admiral aller Zeiten, aber nahe dran. Ich finde es auch eine merkwürdige Wahl.«
»Crawford?« Ich grübelte. »Als ich entlassen wurde, war er Sergeant. Er hat immer betont, dass er gar kein Interesse daran hätte, Offizier zu werden … und jetzt ist er Admiral? Er liebte es, Sergeant zu sein – immer mitten im Herzen der Action!«
»Nur gibt es ohne Krieg auch nicht mehr viel Action«, meinte Mgurn. »Vielleicht interessiert er sich jetzt für galaktische Politik. Admiral der Flotte ist ein idealer Startpunkt für eine politische Karriere.«
»Crawford hasst Politik«, sagte ich. »Er hasst einfach alles daran. Ich habe noch nie einen Mann gekannt, der mehr darauf versessen war, Skrang und B'clo'nos kalt zu machen, als er. Ich hätte eher gedacht, dass ihn die Flotte in dem Moment langweilt, wo er keine Feinde mehr in Stücke schießen kann.«
»Sieht aber so aus, als hätte er sich entschieden zu bleiben«, sagte Mgurn. »Ich hoffe, das bedeutet nicht, dass du zurück zur Flotte willst. Denn jetzt hättest du einen direkten Kontakt zu ihrem Oberbefehlshaber. Ich wette, du könntest einen Gefallen bei ihm einfordern und wärst innerhalb einer Woche wieder im Dienst.«
»Tja, da hast du wohl recht.«
Und in diesem Moment wurde mir erst so richtig bewusst, wovon Mgurn redete. Ich liebte es, eine Nummer zu sein und das Leben eines Salvage Mercs zu leben. Die Bezahlung war super, die Arbeit war super und ich durfte wieder ein H16 haben. Ich flog durch die Galaxis und tötete Sachen oder ich rettete Sachen. Manchmal musste ich beides tun.
Aber hier war eine Chance, von der ich nie gedacht hätte, dass ich sie erhalten würde. Mgurn hatte vollkommen recht. Ich könnte Crawford anrufen und es stand völlig außer Frage, dass er mich sofort wieder zum Marine machen würde.
»Jetzt denkst du gerade darüber nach«, seufzte Mgurn und drehte sich wieder in Richtung der Wand, wobei er mir seinen Rückenpanzer zuwandte. »Super. Großartig. Einfach wunderbar. Sei aber bitte so nett und sag mir vorher bescheid, wenn du die SMC verlässt, okay? Ich möchte es nicht aus dem wöchentlichen Newsletter erfahren! Das wäre echt nicht cool, Joe.«
»Stimmt, das wäre ganz und gar nicht cool«, sagte ich geistesabwesend. »Kein Newsletter, das verspreche ich dir.«
»Das muss dann wohl reichen«, sagte Mgurn. »Versuche, ein bisschen zu schlafen.«
Er klatschte in die Hände und das Licht ging aus.
Ich lag noch mindestens eine Stunde wach, mit weit geöffneten Augen starrte ich in die pechschwarze Dunkelheit des Raumes. All die Möglichkeiten rasten durch meinen Kopf, bis ich endlich wegdämmerte. Doch bevor der Schlaf mich umfing, hatte ich einen merkwürdigen Moment von Klarheit. Es war weniger ein Gedanke, eher eine Erinnerung.
Das letzte Mal, als ich mit Crawford gesprochen hatte, direkt bevor ich ein Merc wurde, hatte er komisch geklungen. Genau so vorlaut wie immer, doch sein Humor hatte sich irgendwie bemüht angefühlt. Ich dachte, er wusste vielleicht einfach nicht, wie er mit mir reden sollte, da ich nur noch ein einfacher Zivilist war. Aber in dem Moment, wo ich so daran zurückdachte, kam es mir fast so vor, als hätte er mir etwas sagen wollen, was er nicht sagen konnte. Das ist auf eine Art nichts Ungewöhnliches, wenn es um Belange der Flotte geht, aber wir reden hier von Crawford! Wir hatten niemals Geheimnisse voreinander.
Ich nahm mir vor, ihn gleich am nächsten Morgen anzurufen. Ich würde ihm einfach mal gratulieren und so weiter. Und dann ganz genau hinhören, ob er sich immer noch so merkwürdig benehmen würde.
VIER
Ich hing fast eine Stunde in der Warteschleife, bis ich ins Büro des Flottenkommandos durchgestellt wurde.
»Admiral Helms Büro, bitte warten Sie«, sagte die niedliche brünette Slinghasp auf meinem Holo. Sie hatte wie alle Slinghasps diese selbstleuchtenden Schuppen, und da dieser Effekt durch das künstliche Licht der Übertragung noch verstärkt wurde, war ich durch ihren Anblick wie geblendet.
»Moment bitte!«, rief ich. »Ich hänge schon seit einer Stunde in der Warteschleife! Können Sie Crawford sagen, dass Joe Laribeau dran ist? Ich verspreche auch, nicht zu viel von seiner Zeit in Anspruch zu nehmen!«
»Der Admiral ist heute sehr beschäftigt, Mister Laribeau«, antwortete die Slinghasp. Ihr schlitzförmiger Mund lächelte, doch ihre Reptilienaugen blieben kalt. »Ich werde ihm sagen, dass Sie in der Leitung sind, aber es kann trotzdem etwas dauern, bis er Zeit hat.«
»Das verstehe ich voll und ganz«, sagte ich. »Vielen Dank.«
»Das macht doch keine Umstände«, entgegnete sie, womit sie mir wahrscheinlich mitteilen wollte, dass ich eine absolute Nervensäge war.
Ich wischte die Propaganda der Galaktischen Flotte auf meinem Holo beiseite und surfte stattdessen auf meinem Wandprojektor durch das Grid, um die Zeit totzuschlagen, bis Crawford sich melden würde.
Mgurn hatte unser Zimmer verlassen, direkt nachdem er aufgewacht war, und etwas von Training gemurmelt, aber ich hatte ihm gar nicht zugehört. An den Gedanken, dass sich Crawford Helms innerhalb von zweieinhalb Jahren vom Sergeant zum Admiral gemausert hatte, konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. Ich war mir ziemlich sicher, dass Mgurn das direkt aus meinem Gesichtsausdruck hatte herauslesen können und sich deswegen aus dem Staub gemacht hatte.
Ich hätte es an seiner Stelle genauso gemacht.
Endlich hatte ich einen interessanten Artikel gefunden – es ging um eine Minenkolonie, in der eine seltene Krankheit ausgebrochen war, die normalerweise nur Gumps kriegen – als ein langgezogener Warnton aus Richtung meines Handgelenks ertönte und Crawfords Gesicht erschien.
»Joe«, sagte er mit einem Lächeln, das in etwa genauso unecht wirkte, wie das seiner Sekretärin. »Mann, es ist echt lange her! Ich habe gehört, dass du jetzt bei der Salvage Merc Corporation bist! Gratuliere! Schön zu hören, dass du deine Fähigkeiten immer noch voll einsetzen kannst und nicht in irgendeinem Außenposten Wache schiebst oder in einer Kneipe auf Xippeee als Rausschmeißer arbeiten musst!«
»Ich glaube, auf Xippeee hätten sie mich nicht genommen«, winkte ich ab. »Aber genug von mir, Bruder, lass uns über dich reden!«
»Tja, das hat sich alles ganz schön schnell entwickelt«, kicherte Crawford. »Vielleicht zu schnell!«
Seine Miene wurde ernster und er schaute sich um. Dann hustete er und versuchte, wieder ein Grinsen aufzunehmen, aber seine Wangen schienen ihm nicht zu gehorchen.
Er war ein durchschnittlich aussehender Typ. Braune Haare, braune Augen, ein nettes Lächeln, dunkelrote Haut. Er war so menschlich wie alle anderen von uns, die noch etwas Menschliches an sich hatten. Er war wirklich absoluter Durchschnitt; auf einem überfüllten Markt oder auf einer Shuttle-Plattform hätte man direkt an ihm vorbeigehen oder neben ihm stehen können, ohne ihn wahrzunehmen.
Doch ich nahm ihn sehr wohl wahr. Mir fiel auf, wie die Haut in seinen Augenwinkeln zuckte und gespannt aussah. Ich bemerkte, wie sein Haaransatz langsam zurückgegangen war. Ich nahm sogar wahr, dass er Make-up trug, um die dunklen Schatten unter seinen Augen zu verbergen. Make-up! Das fiel mir auf.
»Schnell? Das ist ja die Untertreibung des Jahres«, sagte ich und lachte. Es war mein nervöses Lachen, das normalerweise nur unmittelbar vor Einsätzen gegen die Skrang-Allianz durchbrach. »Hör mal zu, Bruder, ich will deine Zeit nicht unnötig beanspruchen, wo doch heute bestimmt jeder Politiker und Planetenführer etwas von dir will.«
»Du hast gar keine Vorstellung«, erwiderte er und schenkte mir ein besorgtes, aber dankbares Lächeln.
»Können wir uns trotzdem bald mal zum Essen oder auf ein paar Pitcher Bier treffen?«, fragte ich. »Nur als zwei Freunde, die ein bisschen den Erinnerungen an die gute, alte Zeit frönen