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SALVAGE MERC ONE. Jake Bible
Читать онлайн.Название SALVAGE MERC ONE
Год выпуска 0
isbn 9783958352070
Автор произведения Jake Bible
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
»Sofort«, meinte Hopsheer, stand auf und drehte sich in Richtung der beiden Männer, die sich gerade von ihren Barhockern erhoben und langsam auf uns zukamen. »Bleib hinter mir.«
»Ich kann gut auf mich selbst aufpassen«, sagte ich.
»Nicht bei diesen abgefohten Jirks«, entgegnete sie.
»Jirks?«, schluckte ich. »Hauträuber? Okay, ja, dann geh du lieber voran!«
Ich konnte sehen, wie ihre Haut sich unter ihrer Kleidung verhärtete. Der Stoff spannte sich und ihre Bewegungen wurden kantiger. Nicht holperig oder ungelenk, sondern eher kraftvoller. Sie war bereit, zu kämpfen.
»Kein Kopfgeld für ihn«, sagte einer der Jirks.
Die Haut, die er trug, hatte einen hellen Lilafarbton, was bedeutete, dass er vor Kurzem jemandem aus dem Tersch-System getötet haben musste, wo sie diese helle, rote Sonne hatten. Seine Augen glänzten golden und als er lächelte, zeigten sich zu Spitzen gefeilte Zähne. Das bedeutete, dass er einer niedrigen Jirk-Kaste angehörte. Denn die Zähne verrieten die unteren Ränge der Hauträuber. Sie eigneten sich jeden Aspekt ihres Opfers an, bis auf die Zähne. Höhergestellte Jirks konnten hingegen auch ihr Gebiss anpassen. Und leider stammten die meisten Jirk-Assassinen aus gutem Hause, sodass es verdammt schwer war, die Bastarde zu fangen und zu verurteilen. Sie standen unter dem Schutz der Familien.
Aber das galt nicht für diese Jungs. Die stammten definitiv aus der Arbeiterklasse. Fußvolk, das geschickt wurde, um die Drecksarbeit zu erledigen.
»Er ist ein freier Mann«, sagte Hopsheer. »Er hat keine Gesetze gebrochen, weder lokale noch galaktische, und deswegen gibt es in der Tat kein Kopfgeld für ihn.«
»Ich bin sowieso allergisch gegen Kopfgeld«, sagte ich. Da machte sich wieder der Wubloov bemerkbar. Ich hätte lieber gar nichts sagen sollen, aber wenn ich betrunken war, wurde ich immer vorlaut. Denn meine Gabe wirkte sich leider nicht auf meinen Mund aus. »Sorry, ignoriert mich«, fügte ich schuldbewusst hinzu.
»Wir gehen«, sagte Hopsheer, doch der zweite Mann, der ebenfalls lilafarbene Haut hatte, stellte sich neben seinen Kompagnon, sodass der Weg versperrt war.
»Jetzt kommt schon, Jungs«, sagte Hopsheer. »Ich will euch nicht töten, und ich schätze mal, ihr wollt mich auch nicht töten. Jirks hassen es doch, Halfer zu sein, oder? Wenn ihr mich tötet, nehmt ihr meine Gestalt an, wenn ihr nicht Unmengen Energie darauf verschwendet, es nicht zu tun.«
»Ich würde deine Gestalt lieber durchnehmen, statt sie anzunehmen«, sagte der zweite Jirk. »Das bedeutet, ich würde dich gerne fohen wie eine …«
»Ja, ich weiß, was das bedeutet«, unterbrach Hopsheer ihn. Ich konnte ihre steinernen Augen zwar nicht sehen, da sie mir den Rücken zugewendet hatte, aber ich war ziemlich sicher, dass sie sie in diesem Moment verdrehte.
»Du hast dein Ticket abgehakt«, sagte der erste Jirk. »Dein Job ist erledigt. Du hast den Kerl gefunden, jetzt mach dich aus dem Staub. Wir übernehmen ab hier.«
»Ihr müsst euch doch nicht um mich streiten«, sagte ich. »Es ist genug für alle da. Was haltet ihr davon, wenn ich dieser wunderschönen Frau ins SMC-Hauptquartier folge, mir anhöre, was die zu sagen haben, anschließend zu eurer Organisation komme, mir dort die Arbeitsbedingungen erklären lasse, meine Optionen abwäge und mich dann entscheide. Wenn die Leute, die euch angeheuert haben, ein besseres Angebot machen, steige ich gern bei denen ein. Aber deswegen muss doch niemand kämpfen, niemand muss sterben, seine Haut verlieren oder irgendwelche hässlichen Dinge sagen.«
»Warum hast du mich wunderschön genannt?«, fragte Hopsheer, ohne sich umzudrehen. Ihr Fokus ruhte immer noch auf den Jirks. »Du hättest mich eine Frau nennen können, aber du hast mich eine wunderschöne Frau genannt. Vollkommen unnötig, mein Aussehen ins Spiel zu bringen. Meine Attraktivität macht mich nicht zu dem Menschen, der ich bin.«
»Okay, dann entschuldige?«, sagte ich ziemlich verwirrt. Bisher war es für mich noch nie nach hinten losgegangen, wenn ich eine Frau wunderschön genannt hatte. »Du hast recht? Ich hätte dich einfach nur Frau nennen sollen?«
»Warum klingen deine Sätze alle wie Fragen?«, schnauzte sie mich an.
Die beiden Jirks schauten zwischen uns hin und her und lachten. Doch das hörte abrupt auf, als Hopsheer beiden mitten in die Brust schoss. Ich hatte nicht einmal wahrgenommen, dass sie ihre Pistole gehoben hatte. Die beiden Typen fielen in sich zusammen, es blieben nur zwei Häufchen aus Klamotten und leerer, toter Haut übrig. Anschließend verwandelte sich die Kneipe in ein schreiendes Chaos, und alle Gäste versuchten, so schnell wie möglich nach draußen zu kommen.
Hopsheer zeigte dem Barkeeper ihren SMC-Ausweis. Er nickte und zeigte auf eine Videokamera in der Ecke.
»SMC oder nicht, die Behörden werden darüber entscheiden«, sagte er.
»Ich weiß«, entgegnete Hopsheer. »Aber ich würde mich freuen, wenn Ihre Aussage zu meinen Gunsten ausfallen würde. Wir wissen doch alle, worauf dieses Gespräch hinausgelaufen wäre.«
»Ich möchte bitte zu Protokoll geben, dass ich mich bedroht fühlte und Angst um mein Leben hatte, sodass Salvage Merc Acht hier in meinen Augen genau das richtige gemacht und die Gefahr neutralisiert hat«, sagte ich direkt in die Kamera. »Wenn sie diese Jirks nicht erschossen hätte, wäre ich höchstwahrscheinlich gekidnapped und an eine sehr böse, kriminelle Organisation ausgeliefert worden! Mögen die acht Millionen Götter meine Zeugen sein!«
»Was machst du denn da?«, fragte Hopsheer. »Das Ding nimmt keinen Ton auf!«
Dann schaute sie schweigend und unterschwellig bedrohlich den Barkeeper so lange an, bis er ihr zunickte.
»Danke«, sagte sie, »ich werde mich persönlich darum kümmern, dass meine Bosse Ihr Entgegenkommen zur Kenntnis nehmen. Das wird für Sie und Ihren Betrieb von Vorteil sein.«
»Das will ich doch hoffen«, antwortete der Barmann.
Hopsheer packte mich an der Schulter und zog mich in Richtung Tür.
»Warte doch mal«, sagte ich und versuchte, mich loszureißen. Es blieb bei dem Versuch. »Hey, lass doch mal los! Ich muss noch meine Rechnung begleichen!«
»Das geht auf's Haus«, sagte der Barkeeper, »Zischt endlich ab.«
»Auf keinen Fall«, sagte ich, als Hopsheer mich endlich losließ.
Ich ging zu dem Terminal an der Bar und hielt mein Handgelenk daran. Es zeigte meine Rechnung an und zog die Summe von meinem Konto ab.
»In Kneipen mache ich nie Schulden«, sagte ich. »Die Zeche zu prellen bringt Unglück!«
»Wenn du meinst«, erwiderte der Barmann, den Blick fest auf die Überreste der Kopfgeldjäger gerichtet. »Könnt ihr jetzt bitte gehen? Ich muss hier noch aufräumen und den Laden für heute dichtmachen, dann rufe ich die Behörden.«
»Wir gehen«, sagte Hopsheer. »Vielen Dank noch mal.«
»Stimmt, danke«, sagte ich, als ich Hopsheer in das schwache gelbliche Licht folgte, das noch vom Tage übrig war.
Mein Blick wanderte nach oben zu den zwei überlappenden Sonnen, die an Xippeees Himmel prangten, und ich schüttelte den Kopf. Ich war in eine Kneipe gegangen, um ein paar Pitcher psychoaktiven Biers zu trinken, und war als Gast eines Salvage Mercs wieder herausgekommen – mit der Aussicht auf ein Vorstellungsgespräch im SMC-Hauptquartier.
Die Galaxis war schon verrückt.
ZWEI
Sechs Monate später stand ich vor einer Höhle auf dem kleineren der beiden Kontinente des Planeten Hepnug. Ich hielt die SMC-Version des H16 Plasma-Karabiners in einer Hand und die Anweisungen für mein Ticket in der anderen. Zu meiner Linken saß mein leforianischer Assistent Mgurn und putzte sich. Seine Rasse erinnerte an eine Mischung aus gepanzerten Käfern und