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SALVAGE MERC ONE. Jake Bible
Читать онлайн.Название SALVAGE MERC ONE
Год выпуска 0
isbn 9783958352070
Автор произведения Jake Bible
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
»Man braucht immer eine Zweite«, entgegnete Hopsheer und schob die Waffe wieder in meine Richtung. »In unserer Zunft verbrauchen wir Schusswaffen wie Toilettenpapier.«
»Wir? Zunft?«, fragte ich. »Erkläre mir mal bitte, worum es überhaupt geht, bevor mein Wubloov wieder seine Wirkung entfaltet.«
»Wieder seine Wirkung entfaltet?« Hopsheer lachte. »Deine Pupillen sind größer als die Monde von Venti. Ehrlich gesagt wundert es mich sogar, dass du dein Sprachzentrum noch ansteuern kannst. Wie viele Gläser hast du denn schon getrunken?«
»Gläser? Keine Ahnung«, sagte ich, während ich mir erneut einschenkte. »Aber dies ist Pitcher Nummer sieben. Nimm dir ruhig auch noch einen Schluck, wenn du willst. Aber nur, wenn du mir sagst, was zur abgefohten Hölle hier los ist!«
»Danke«, sagte Hopsheer und bediente sich. Sie deutete kurz mit dem Glas in meine Richtung und schüttete es dann wieder auf Ex in sich hinein. »Oh Mann, das ist gut. Der einzige Stoff in der Galaxis, der meinen Metabolismus durchdringen kann. Wenn man zur Hälfte Gwreq ist, macht das einem den Spaß an so ziemlich allen halb- und illegalen Substanzen kaputt.«
»Das ist die traurigste Geschichte, die ich je gehört habe«, antwortete ich. »Ich hatte keine Ahnung, dass das überhaupt möglich ist!«
»Nur für Halfer wie mich«, sagte sie, als sie wieder nach dem Pitcher griff und plötzlich innehielt. Ich nickte ihr zu, und sie goss ihr Glas voll.
»Ich bin kein Rassist, aber das wäre mal ein Argument gegen artenübergreifende Fortpflanzung.« Ich lächelte, damit sie auch ganz sicher verstand, dass das ein Witz sein sollte.
»Das brauchst du mir nicht erzählen«, sagte sie und nippte diesmal nur an ihrem Drink. »Ich habe mal sechs Schüsse in den Bauch bekommen und musste daraufhin siebzehn Stunden operiert werden … und die Narkose hat nichts gebracht, außer ein bisschen zu kitzeln.«
»Foh«, sagte ich, wartete ein paar Sekunden ab und schaute sie einfach nur an, denn wer würde das nicht tun wollen? Doch sie sagte nichts weiter.
»Okay, aber insgesamt ist das schon ein bisschen gruselig«, meinte ich dann. »Du bist wirklich heiß, aber ich stehe nicht auf verrückte Weiber. Tut mir leid. Habe schon meinen Anteil von denen durchgefoht. Diese eine Nemorianerin bin ich erst nach drei Wochen wieder losgeworden. Die hat doch glatt ihren Wassertank in einen GF-Frachter geladen, um mir zu folgen. Nur, um mir zu sagen, dass sie mich liebt, hat sie ihren Wasserplaneten verlassen!«
»Nemorianer sind eine Nymphenrasse«, erklärte Hopsheer, »Die gehen eine permanente emotionale Verbindung ein, wenn sie Sex haben. Hättest dir also denken können, dass das kompliziert wird.«
»Tja, bei dem Teil hat mir meine Gabe leider nicht weitergeholfen«, sagte ich.
»Deine Gabe«, schrie Hopsheer förmlich.
Einige der Gäste, die uns bis zu diesem Punkt beobachtet hatten, drehten sich nun weg. Denn niemand würde gerne von einem aufgeregten Gwreq dabei erwischt werden, dass man ihn anstarrte – selbst wenn es nur ein Halfer war. Denn auf diese Art konnte man leicht einen bis zwei Arme verlieren.
»Genau deswegen bin ich hier«, sagte Hopsheer. »Deine Akte ist in die Hände der SMC gelangt und meine Bosse haben die Notiz über deine Gabe gelesen: Perfekte Wahrnehmung unter Stress.« Sie deutete auf den Pitcher. »Das erklärt, warum du trotz Wubloov noch sprechen kannst.«
»Und …?«, fragte ich. »Moment, sagtest du SMC? So wie in Salvage Merc Corporation?«
»Genau die«, sagte sie und warf mir wieder dieses Lächeln zu, während sie an ihrem Drink nippte. Dann stellte sie das Glas ab und lehnte sich nach vorn.
»Die SMC sucht nach neuen Rekruten. Wir hatten in letzter Zeit einige bedauernswerte Verluste, vor allem durch diese Edger-Rebellen, die durch die Galaxis ziehen und Probleme machen. Sobald die einen Salvage Merc ankommen sehen, werden sie nervös und denken, dass die Nummer ein Ticket für sie hat.«
»Wollen sie das denn nicht?«, fragte ich. »Übrigens, was ist eine Nummer?«
»Häh?«, fragte sie und beobachtete über ihre Schulter zwei Männer, die gerade hereingekommen waren.
»Was meinst du mit Nummer?«, fragte ich noch einmal. »Ich weiß, dass ein Ticket ein Auftrag für einen Söldner ist. Aber ich habe keine Ahnung, was eine Nummer in dem Zusammenhang ist.«
»Ich bin die Nummer«, sagte Hopsheer, die Augen immer noch auf die beiden Fremden gerichtet, die vom Eingang aus zur Bar gingen. »Wir Mercs sind die Nummern. Jeder von uns hat eine Nummer. Ich bin Salvage Merc Acht. Und deswegen nennen wir uns untereinander Nummern. Das ist so ein Insider, weißt du?«
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich und ihre Hand glitt ganz unauffällig zu der Pistole, die immer noch auf dem Tisch lag. »Das wirst du alles in unserem Hauptquartier lernen.«
»Ich habe nie gesagt, dass ich mit dir in euer Hauptquartier komme«, antwortete ich.
Die zwei Neuankömmlinge bestellten an der Bar, dann drehten sie sich um und starrten direkt zu unserem Tisch. Sie hatten abgesägte Scatterblaster über die Schultern geschnallt. Rostige Dinger, die so aussahen, als würden sie höchstens in ihren Händen explodieren, wenn sie den Abzug drückten. Aber meine Vermutung war, dass das nur ein Trick war, um potenzielle Gegner in Sicherheit zu wiegen. Wahrscheinlich funktionierten sie in Wahrheit tadellos und würden meinen Kopf mit einem einzigen Schuss abtrennen.
»Das solltest du aber«, sagte Hopsheer und deutete mit dem Kopf in Richtung Bar. »Siehst du diese Jungs? Die sind nicht hier, um zu trinken.«
»Habe ich mir schon gedacht«, stimmte ich zu.
»Der Grund, warum meine Bosse deine Akte gesehen haben, ist, dass jemand sämtliche Daten von hochdekorierten Marines ins Grid kopiert hat«, sagte sie. »Für den durchschnittlichen Weltraumcowboy ist das kein Problem, aber für jemanden wie dich, der so eine Gabe und dazu noch Cyborg-Beine hat, könnte es brenzlig werden.«
»Wieso das denn«, fragte ich. »Ich habe die Flotte doch schon vor zwei Jahren verlassen.«
»Das ist egal« entgegnete Hopsheer und ihr Griff um die Waffe verengte sich. »Diese Typen sind Kopfgeldjäger. Sie sind von jemandem geschickt worden, um dich in die Gewalt desjenigen zu bringen, der am meisten bezahlt. Die müssen dir nur einen KI-Chip in den Kopf implantieren und schon bist du eine fernsteuerbare Mordmaschine!«
»KI-Chips sind aber illegal, und das in der gesamten Galaxis«, sagte ich. »Darauf steht lebenslange Haft.«
»Ein heißes Indiz dafür, dass die Organisation, die diese Freaks geschickt hat, nicht gerade gesetzestreu ist«, sagte Hopsheer. »Sieht so aus, als hätte ich dich in allerletzter Sekunde gefunden!«
»Galaktische oder Sterli-Sekunde?«, fragte ich mit einem Lächeln. Ich lockerte den Verschluss um meine KL09 und zog sie langsam aus dem Holster. »Das war ein Scherz.«
»Und ein witziger noch dazu«, stellte Hopsheer nüchtern fest. Dann verhärtete sich ihr Blick. Und zwar buchstäblich, denn ihre Augen wurden zu Stein. »Ich muss jetzt wissen, ob du daran Interesse hast, ein Salvage Merc zu werden.«
»Warum?«
»Weil mein Ticket nur beinhaltet, dich zu finden – nicht, dich mitzunehmen«, sagte Hopsheer. »Du musst aus freien Stücken mitkommen. Das bedeutet, ich darf dich nicht mit Waffengewalt verteidigen, es sei denn, du äußerst spezifisch den Wunsch, ein Salvage Merc zu werden. In der Sekunde, wo du das tust, stehst du unter dem Schutz der SMC und diese beiden Männer sind für mich Freiwild.«
»Ich wäre ziemlich bescheuert, wenn ich dich zurückweisen würde«, sagte ich. »Das meine ich auch auf erotische Art.«
»Jetzt sei kein Terpig«, knurrte sie und verzog das Gesicht. »Wir sind doch gut miteinander ausgekommen, bis du das gesagt hast.«
»Sorry«,