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DEAD TEAM ALPHA. Jake Bible
Читать онлайн.Название DEAD TEAM ALPHA
Год выпуска 0
isbn 9783958352339
Автор произведения Jake Bible
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
»Jetzt hör ich's, TL«, flüstert Chinn. »Was ist d… ?«
Blut regnet plötzlich auf den Mann nieder, er springt zurück und lässt TL Mills zu Boden fallen. Aus dem rechten Auge des NSGs des Teamleiters ragt ein kurzer Stahlbolzen heraus. Der Mann zuckt noch ein paar Mal und hält dann inne, unter seinem Kopf eine wachsende Lache schwarzen Blutes. Chinn greift nach dem Karabiner, der auf seinen Rücken geschnallt ist, schreit aber auf, als seine Hand plötzlich in Schmerz explodiert.
»Was zur Hölle?«, kreischt er, als er den blutigen Stumpf vor das NSG hält; schwarzes Blut spritzt im Rhythmus seines Herzens daraus hervor.
Er beginnt wieder zu schreien, bis seine Kehle von Ohr zu Ohr aufgeschlitzt wird, während ihm eine Hand das NSG vom Gesicht reißt und seine Stirn packt.
Über ihnen fliegt plötzlich das Lüftungsgitter aus der Wand und landet scheppernd neben TL Mills Leiche auf dem Boden. Chinn wird zur Seite befördert, als eine Gestalt sich in die pechschwarze Dunkelheit des Korridors fallen lässt und dabei beinahe in dem Blut ausrutscht, das sich langsam von Wand zu Wand ausbreitet.
***
»Nicht gut«, meint Delaney, als sie ihr M4-Magazin überprüft und es wieder an seinem Platz einrastet. »Das war der TL.«
»Wo zum Teufel steckt bloß Lazzar?«, fragt Blackmore. »Sie hätte inzwischen längst zurück sein müssen.«
»Morrissey? Du holst Lazzar und Miller«, befiehlt ihm Delaney. »Blackmore? Du bleibst hier bei Cook. Falls in fünf Minuten keiner von uns zurückkommt, dann will ich, dass ihr schleunigst von hier verschwindet und euch auf den Weg nach Fort Collins macht, verstanden?«
»Zu Befehl«, sagt Blackmore. »Aber tu mir 'nen Gefallen und komm in fünf Minuten zurück, okay?«
Morrissey drückt die schwere Tür auf und hält kurz inne. Delaney blickt zu ihm hinüber und runzelt die Stirn.
»Morrissey? Komm endlich in die Gänge, Mann. Wir brauchen jeden Mann bei … Oh scheiße …«
Morrissey dreht sich langsam um, die Hand um ein großes Messer geklammert, das aus seiner Körpermitte ragt. Er sieht auf die Klinge hinab, auf das Blut, das seinen Eingeweiden entweicht, und dann zu Delaney, als er auf die Knie fällt. Bevor irgendjemand etwas sagen kann, fällt sein Kopf von seinem Hals auf den Boden und ein Windhauch in der Steuerzentrale löscht alle Bienenwachskerzen, die den Raum bis dahin erleuchtet haben.
»NSGs!«, brüllt Delaney, als sie ihres hektisch über ihre Augen zerrt. Das Umlegen eines Schalters lässt die ASZ in Schatten und grünem Licht erscheinen. Ein Ächzen und ein spritzendes Geräusch zu ihrer Linken veranlassen Delaney dazu, sich in diese Richtung zu drehen, den Karabiner im Anschlag. »Blackmore? Blackmore, rede mit mir!«
Der Mann stolpert nun in ihr Blickfeld, seine Hand an der Kehle. Er taumelt auf sie zu und streckt dabei seine Finger nach ihr aus. Als er das tut, spritzt eine Blutfontäne aus seinem Hals. Er wirbelt umher und die Fontäne ergießt sich auf Delaneys NSG.
»Fuck!«, brüllt sie, als sie das Gerät herunterreißt.
»Blackmore! Was zur Hölle? Blackm…!«
Alles wird auf einmal taub, als ihre Wirbelsäule knapp unterhalb der Rippen durchtrennt wird. Sie will nach hinten greifen, um herauszuziehen, was den Schaden verursacht hat, aber ihre Arme wollen ihr einfach nicht mehr gehorchen. Hilflos bricht sie auf dem Boden zusammen, ihre Wange in einer Lache aus warmem, glitschigem Blut. Sie will etwas sagen, ihre Angreifer anschreien und kreischen, aber sie kann nichts weiter tun, als zu keuchen und nach Luft zu ringen. Bevor alles zu Ende geht, hört sie noch ein lautes Ächzen und einen Schmerzensschrei und dann das eilige Trampeln von Füßen. Cook, denkt sie, lauf, du grandioser Bastard, lauf um dein Leben.
***
Der Boden unter seinen Füßen ist nichts weiter als glitschiger Schlamm und der Regen strömt weiterhin aus den Wolken heraus. Cook verschwendet keinen weiteren Gedanken mehr an den Schrecken, der hinter ihm liegt, sondern verwendet nun all seine Kräfte darauf, nicht zu stolpern. Der Sturm wütet um ihn herum, Blitze schlagen mal in der Ferne, manchmal nur Schritte von ihm entfernt, ein. Die Luft wird von ohrenbetäubendem Donner erschüttert. Er kann die Elektrizität in der Luft schmecken, was für ihn erschreckend nahe an die scharfe Note von Blut herankommt. Als er auf eine Anhöhe stößt, erklettert er den kleinen Hügel und rutscht dann auf der anderen Seite wieder herunter, dabei lässt er sich von Schlamm und Schwerkraft die Arbeit abnehmen. Er landet auf dem flachen Boden und seine Beine marschieren einfach weiter, ohne dass er auch nur einen Moment verliert. Jedes Mal, wenn ein Blitz die Nacht erhellt, konzentriert er sich auf das Gelände vor ihm.
Sich in dem eintönigen Land zurechtzufinden ist schon unter guten Bedingungen schwierig, aber nachts während eines Gewitters? Cook ist dankbar für seine jahrelange Erfahrung als Läufer. Ein Neuling hätte sich bestimmt schon längst verirrt oder im Schlamm den Knöchel verstaucht.
Seine Lunge brennt und er kann spüren, wie ein Krampf in seiner Seite entsteht, aber Cook hält trotzdem nicht an. Er hat zu viele Meilen zu bewältigen, bevor er auch nur daran denken kann, langsamer zu werden. So viele Meilen.
***
Cook erklimmt gerade den letzten Kamm vor dem Fort-Collins-Außenposten und sein Mut verlässt ihn, als er sieht, wie Flammen hoch in den Himmel lodern und die Gebäude des Außenpostens brennen, brennen, brennen.
Sein erster Gedanke ist es, hinunterzueilen und nach Überlebenden zu suchen, oder wenigstens ein paar der Vorräte zu retten. Aber die Gestalten auf dem Boden, die den Außenposten umrunden, halten ihn davon ab, näherzukommen. Cook erkennt Leichen, wenn er welche sieht, und während der Zombie-Apokalypse bleiben solche Leichen nun einmal nicht liegen.
Das Geräusch des Regens verdeckt beinahe die herannahenden Schritte, aber selbst so kurz vor der völligen Erschöpfung sind Cooks Sinne immer noch in höchster Alarmbereitschaft. Er wirbelt herum und rammt seine Faust in das Gesicht einer Frau, gerade als ihre Klinge seine Seite streift. Die Wunde fühlt sich nicht besonders tief an, aber der Schmerz breitet sich rasend schnell aus. Er taumelt zurück, seine Hände auf die Seite gepresst, seine Knie schwach. Nach nur ein paar Schritten geht er zu Boden.
»Wer bist du?«, fragt Cook, als die Frau über ihm steht und das Blut wegwischt, das aus ihrer Nase strömt. »Was willst du von uns?« Das Licht der Flamme schimmert auf ihrem Gesicht und Cook verschlägt es den Atem. »Großer Gott, was ist mit deinem Gesicht los?«
Sein Kopf fällt nun von seinen Schultern und rollt den Hügel hinab, dem brennenden Außenposten entgegen. Der Rest von ihm steht noch für einige lange Sekunden still, bevor die Muskeln schließlich nachgeben und sein Körper im Schlamm zusammensackt.
Die Frau steht die ganze Zeit mit bewegungslosem Gesicht über ihm, völlig frei von Emotionen. Ihre Hand fährt zu ihrem Gesicht und kratzt die Haut oberhalb ihrer linken Wange auf, direkt auf dem Wangenknochen unter der Augenhöhle.
Fleisch, das schon viele Male geöffnet wurde und wieder verheilt ist. Fleisch, das die dunklen Höhlen umgibt, in denen eigentlich ihre Augen sein sollten.
Kapitel Zwei
Spreu und Weizen
Als die Sonne aufgeht und auf die niedrigen Hänge der Rocky Mountains scheint, ertönt ein Hahnenschrei und kündigt den Beginn eines neuen Arbeitstages für die Bewohner der Festung an.
»HALT DIE FRESSE, DU VERKACKTER, DUMMER VOGEL!«, schreit ein Mann aus dem Fenster seines Hauses. »VERPISS DICH, VERDAMMT NOCH MAL, DU WERTLOSES HUHN!«
Der Mann – nichts als schlaffe, sonnengebräunte Haut, von durchschnittlicher Größe, glatzköpfig bis auf ein paar graue Stellen – steht am Fenster in nicht mehr als einer löcherigen Unterhose. Er kratzt sich am Arsch, lässt