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Büffel und Präriehunde.«

      »Du fickst Büffel und Präriehunde?«, fragt Lazzar grinsend.

      »Halt's Maul.«

      »Bison«, meint nun John Ellis von weiter hinten. »Man nennt sie Bisons, nicht Büffel. Hast du in der Schule denn gar nicht aufgepasst, Miller?«

      »Ich hab nur auf Ms. Fortneys knackigen Arsch geachtet, in diesen engen Jeans, die sie immer getragen hat«, antwortet Miller. »Mir ist fast ein Ei geplatzt, jedes Mal wenn sie die Kreide fallen ließ, Mann. Musste mir in der Pause einen hobeln, um die nächste Stunde durchstehen zu können.«

      »Ich hatte jedenfalls Mr. Shipley, also hab ich tatsächlich auch mal was anderes gelernt, als Slipkonturen zu erkennen.«

      »Oh, Ms. Fortney trug nie Slips«, sagt Lazzar grinsend. »Glaubt mir. Ich habe ihren Arsch besser studiert als Miller.«

      »High five«, sagt Miller und hält seine Hand hoch. Lazzar klatscht ab, hält dann aber inne, als sie den Ausdruck auf TL Mills Gesicht sieht.

      »Seid ihr jetzt endlich fertig damit, in Erinnerungen an einen Frauenarsch zu schwelgen?«, fragt TL Mills. »Diese Frau hat nämlich härter gearbeitet, als ihr euch vorstellen könnt, um euch undankbare Versager auszubilden. Es ist nämlich nicht so leicht, Horizonte zu erweitern und neue Denkweisen zu eröffnen, während gerade die verdammte Apokalypse herrscht.«

      »Es sind doch nur Zs, TL«, antwortet Miller. »Nicht schwieriger zu erledigen als Ratten. Warum regen sich die Leute denn bloß so auf? So ist die Welt nun einmal, schon seit beinahe hundert Jahren, also wen juckt's? Die Menschen sollen sich endlich mal entspannen und sich des Lebens freuen, wann immer sie nur können. Weißt du, was ich meine?«

      »Der Inhalt von Ms. Fortneys Jeans hat mich aber immer mächtig erfreut«, meint Lazzar lächelnd. »Ich werde schon feucht, wenn ich nur daran denke.«

      TL Mills schüttelt den Kopf und schaut in Richtung Horizont. Er runzelt die Stirn und hebt seine Hand. Das Team bleibt augenblicklich stehen, alle Augen auf ihn, die M4 Karabiner angelegt.

      »Was ist los, TL?«, fragt Delaney. »Zs? Der Wind weht in unsere Richtung und ich kann keine riechen.«

      »Ich weiß nicht«, antwortet TL Mills. »Ich dachte, ich hätte jemanden da oben hinter diesem Hügel gesehen.«

      Er weist mit dem Kinn in die Richtung und Delaney richtet ihr Augenmerk dorthin. Ein paar Minuten später schüttelt sie allerdings den Kopf.

      »Ich sehe überhaupt nichts«, sagt sie. »Sicher, dass es nicht vielleicht einer von Ellis' Bisons war?«

      »Nein, nein«, widerspricht TL Mills. »Es war menschengroß. Ich weiß doch wohl, wie ein Scheiß-Büffel aussieht.«

      »Scheiß-Park«, sagt Morrissey. »Ich hasse diesen ganzen Mist. Wie viele Tage müssen wir denn noch hier draußen sein?

      »Bis jede Checkliste komplett ist«, entgegnet TL Mills. »Wir sichern die Silos, eins nach dem anderen, und schicken dann Cook mit den Daten zurück, damit uns das Beta-Team ablösen kann.«

      Morrissey sieht über seine Schulter auf den drahtigen Mann, der dem Team ganz hinten folgt. Nur mit einer 9mm bewaffnet kommt Pauly Cook nicht mal annähernd an die muskulösen und durchtrainierten Körper des Silo-Teams Alpha heran. Dennoch spricht der Ausdruck in den Augen dieses Mannes Bände, er zeugt von Überleben und Durchhaltevermögen.

      »Freust du dich schon darauf, mutterseelenallein zurück zur Festung zu rennen, Cook?«, erkundigt sich Morrissey rufend.

      »Solange es mich davor bewahrt, die ganze Zeit in deine Fresse starren zu müssen, Morrissey«, meint Cook grinsend. Seine gebräunte und wettergegerbte Haut sieht genauso rissig und rau aus wie die Erde um sie herum.

      »Dieser feinen Visage kannst du niemals entkommen«, erklärt Morrissey und lacht laut. »Sobald ich erst mal in deinem Kopf bin, wirst du mich nicht mehr los, Mann.«

      »So wie Syphilis«, sagt Delaney. »Aber ohne den Spaß, vorher zu vögeln.«

      »Haltet doch alle mal den Rand«, ruft TL Mills, während er immer noch den Horizont absucht. »Ich hab was gesehen, darauf würde ich mein Sold verwetten.«

      Das findet endlich Beachtung beim Team. Niemand würde es wagen, das Privileg, Teamleiter zu sein, zu beleidigen, indem man seinen Sold aufs Spiel setzt, es sei denn, man meint es wirklich ernst. Denn das Leben im Team ist es, was die Überlebenden der Festung antreibt. Militärische Disziplin und Kampfgeist sind der Treibstoff, der die Motoren des postapokalyptischen Durchhaltevermögens am Laufen hält.

      »Dann werfen wir doch mal einen Blick darauf«, schlägt Blackmore vor. »Es wird uns garantiert nicht allzu weit vom Kurs abbringen.«

      »Nein, wir gehen weiter zum nächsten Silo«, bestimmt TL Mills. »Aber bleibt achtsam. Wenn es kein Z ist, dann könnte es Ödlandabschaum sein oder einer der Irren, der neues Land auskundschaften will.«

      »Abschaum würde sich hier draußen nicht lange halten«, meint Delaney.

      »Die Verrückten aber auch nicht«, fügt Miller hinzu. »Keine Ressourcen, nur Dreck und Scheiße.«

      »Man nennt sie nicht verrückt, weil sie vernünftige Entscheidungen treffen, du Depp«, sagt Morrissey daraufhin.

      »Klappe zu«, befiehlt ihnen TL Mills und das Geschwätz hört auf. »Wir erledigen die Fünfzehn und machen dann weiter. Wenn wir es nicht zur Achtzehn schaffen, bevor es dunkel wird, dann verschanzen wir uns eben in der Siebzehn.«

      Das ganze Team nickt, wendet sich vom Horizont ab und marschiert nun weiter in Richtung Silo Fünfzehn. TL Mills will über seine Schulter blicken, weiß aber, dass es ein Zeichen von Schwäche wäre. Und ein Teamleiter kann sich vor seinen Leuten keine Schwäche erlauben, nicht hier draußen im Ödland, wo die nächste Verstärkung meilenweit entfernt im Fort Collins Außenposten zu finden ist. Jedes Team muss wissen, dass es in guten Händen ist. Er schüttelt seine Gedanken also ab und konzentriert sich auf ihre Mission und die zwei Dutzend Silos, die sie noch überprüfen müssen, bevor sie sich endlich wieder auf den Weg nach Hause zur Festung machen können.

      ***

      Der pechschwarze Tunnel zeichnet sich in gespenstischen grünen und grauen Schattierungen ab, als Delaney vorrückt; ihre Sicht ist verstärkt durch das Nachtsichtgerät (NSG), mit dem jeder Kamerad ausgerüstet ist. Nachdem sie Silo Fünfzehn gecheckt hat, arbeitet sich die STA nun durch die Sechzehn, bereit, den Ort abzusichern und weiterzuziehen.

      Bestehend aus zwei Sektionen besitzt jeder Silo eine Abschusssteuerungszentrale (ASZ) und eine Abschussanlage (AA), die durch einen langen Betontunnel miteinander verbunden sind. Das ASZ beherbergt die Raketensteuerungen wie auch die Besatzungsbaracken, wohingegen sich die AA dort befindet, wo die eigentliche Rakete gelagert ist und auf den Abschuss wartet.

      Delaney lässt TL Mills sowie die Kameraden Miller, Morrissey und Lazzar in der ASZ zurück und übernimmt jetzt die Spitze im Tunnel, dicht gefolgt von Chinn und Blackmore. Sie sind auf halbem Wege zum AA, als Delaney plötzlich anhält und ihre Faust nach oben hält. Die zwei Männer hinter ihr gehen sofort in die Hocke, wobei sich Chinn vorsichtig umdreht, um die Rückseite zu decken, während Blackmore sich Delaney weiter nähert.

      »Häh?«, grunzt Blackmore. Das Geräusch wirkt wie ein Gewehrschuss in der absoluten Stille des Tunnels.

      Delaney stößt ihn leicht mit dem Ellbogen an und zeigt nach vorne, ihre Hand weist von links nach rechts. Blackmore klopft ihr daraufhin auf die Schulter und begibt sich in der Hocke in die Richtung, die Delaney ihm gezeigt hat.

      Er stößt auf eine Kreuzung im Tunnel und schaut aufmerksam nach links und rechts. Rechts geht es zum Wartungsbereich der AA, links kommt man zur Abschussrampe und der gewaltigen Nuklearrakete, die das unterirdische Silo beherbergt.

      Er konzentriert sich auf die rechte Seite und wirft einen Blick über seine Schulter. Delaney und Chinn halten ihre Positionen weiterhin und warten darauf, dass er ihnen grünes Licht

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