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Der Branderangriff der Seewölfe hatte die Armada vor Calais auseinandergerissen. Als die furchtbare Nacht vorbei war, wurde für die Spanier offenkundig, daß dies der Anfang vom Ende war – was blieb, war die Flucht nordwärts, durch die mörderische Nordsee, denn den Weg zurück nach Süden durch den Kanal verriegelten die englischen Schiffe. Die Schlacht war geschlagen und verloren. Die weite Heimreise begann. Sie begann mit wilden Stürmen, denen viele angeschossene spanische Schiffe nicht mehr gewachsen waren – die See nahm sie zu sich. Und als die Stürme abflauten, zeigte sich ein neuer Feind. Die Spanier kannten ihn unter dem Namen «El Draque» – und er war noch erbarmungsloser als die mörderische Nordsee…

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Philip Hasard Killigrew, die Rote Korsarin und die Männer, die Roger Lutz in das Höhlensystem hinter dem Wasserfall geführt hatte, waren stumm und starr vor Staunen. Was Don Antonio, der ehemalige Gouverneur von Kuba, hier angesammelt hatte, sprengte jegliche Vorstellungskraft über Reichtum. Es war nicht mehr ermeßbar, welche Werte hier in Truhen, Kisten und Fässern gestapelt waren. Sogar Porzellan befand sich unter den Schätzen, chinesisches Porzellan aus der Sung- und Yüan-Zeit, wie Siri-Tong bewundernd feststellte. Und sie wußte sehr genau, daß sich solche Kostbarkeiten nur Herrscher leisten konnten, aber Don Antonio war kein Herrscher. Und noch weniger war es Alonzo de Escobedo, der diese Schätze an sich raffen wollte…

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Eine gläserne Walze rollte auf die «Bonifacio» zu. Ihr Wasser war allerdings pechschwarz, auf dem Kamm stand weißer Schaum. Fauchend und donnerend raste sie heran. Die Galeone wurde hochgehoben und wild durchgeschüttelt. Eine Riesenfaust hämmerte auf sie ein. Unglaubliche Mengen Wasser ergossen sich über die Decks und donnerten schäumend nach achtern. Die Kerle, die am Niedergang standen, wurden überspült und von den Beinen gerissen. Brüllend klammerten sie sich irgendwo fest. Die nächste Walze schlug von Backbord zu. Sie waren noch nicht richtig auf den Beinen, als die Galeone so weit nach Steuerbord überkrägte, daß die Rüsten durchs Wasser schleiften…

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Lautlos und ungesehen beobachtete Der-den-Bären-jagd die fremden Jäger. Sie waren hellhäutig und größer oder kleiner als er selbst. Sie hielten lange und kurze Rohre aus schwarzem Metall in den Händen, zielten damit auf Hirsche oder Rehe und bewegten die Finger. Aus dem vorderen Ende des Rohres fuhr ein Blitz. Ein fürchterlicher Knall folgte wie ein Donner, dann brodelte eine Rauchwolke auf. Wie von einem unsichtbaren, gewaltigen Hieb getroffen, brach das Wild zusammen. Aber da waren auch zwei Männer, die mit großen Bogen und langen Pfeilen besser schossen als er. Neid packte ihn, als er sah, wie der bärtige Riese und ein ebenso großer Fremder mit schwarzer Haut ihre Waffen handhabten. Und sie hatten ein riesenhaftes Kanu mit drei Bäumen drauf. Es lag in der Bucht. Dorthin brachten sie das Wild in einem kleinen Kanu mit großen Paddeln.

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Ein Schrei gellte durch den Harem. Er wieß Philip Hasard Killigrew den Weg – um die nächste Ecke des Korridors auf eine der Türen zu, die mit Perlenschnüren verhängt waren. Mit einem Satz war der Seewolf im Inneren – und hatte den Mörder vor sich. Zaira war vor Schreck auf die Knie gesunken. Jetzt schrie sie wieder gellend. Der Mörder in der Kutte hatte den Krummdolch gehoben und wollte zustechen. Hasard erreichte ihn mit einem letzten gewaltigen Satz, packte den Maskierten und riß ihn von der Frau weg. Sie landeten beide auf dem Marmorboden und rutschten bis zur Wand. Zaira schrie wieder. Der Maskierte wollte Hasard den Dolch in die Seite rammen…

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Es waren etwa vier Minuten vergangen. Da wurde das Feuer auf der «Nuestra Senora Maria» noch greller und intensiver. Die Hitze wehte wie ein Feuersturm über die Decks. Dann folgte der Blitz. Die Arwenacks zogen mit einem Ruck die Riemen binnenbords und verhielten sich so, wie ihr Kapitän angeordnet hatte. Sie rissen die Mäuler sperrangelweit auf und pressten die Hände auf die Ohren. Die Augen kniffen sie zu kleinen Schlitzen zusammen. Drüben stieg etwas in den Himmel, das man getrost als rasend schnell emporgeschleuderte Sonne bezeichnen konnte. Erst war der Ball gelb, dann wallte er blitzartig mit rötlichen Stellen hoch, und dann wurde er weiß mit einem sauber abgegrenzten Blaustich. Im Hafen von Santiago de Cuba und auf der Reede schien der Weltuntergang seinen Anfang zu nehmen…

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Dario, der Anführer der sardischen Banditen, stürzte sich mit blankem Säbel Hasard entgegen. Der Seewolf blockte den Ausfall des Sarden mit dem Degen ab. Dann fochten sie verbissen miteinander. Dario gewann einen Vorteil und trieb Hasard zurück gegen den Tisch. Der Tisch geriet ins Schwanken. Die Frauen, die darunter in Deckung gegangen waren, kreischten und heulten. Hasard wich aus – Darios Klinge knallte auf den Tisch. Hasard sprang zur Seite, Dario fuhr zu ihm herum. Wieder klirrten die Klingen. Hin und her ging das Duell. Aber der Sarde verausgabte sich schnell. Er ermüdete. Das waren die Nachwirkungen seiner Sauforgien. Hasard brach seine Deckung auf und schnellte vor…

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Der Seewolf holte weit aus und schickte seine Flasche zur «Louise» hinüber. Ferris Tucker hingegen nahm sich die eine Galeone des Saint-Nazaire-Verbandes zum Ziel. Beide Granaten trafen und detonierten kurz hintereinander. Schon hatten Hasard und Ferris die nächsten Flaschen in den Händen. Al Conroy zündete mit grimmigen Gesicht die Lunten an, dann konnte auch diese Ladung auf die Reise geschickt werden. Wieder trafen sie ihr Ziel und die Explosionen dröhnten. Das Geschrei der Piraten stieg zu einem einzigen Heulen an. Old Shane und Batuti begannen, Pfeil um Pfeil von den Bogensehnen zu senden, so schnell, daß ein feuriger Hagel auf die Gegener niederzuckte…

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Für die Bürger von Varna mußte das Grölen in dieser Nacht wie ein Teufelschor klingen und sie wußten, daß die wüste Rabaukenbande des Igor Samollow wieder in der Hafenschenke herumtobte. Doch sie wußten nicht, daß die Fremden aus dem fernen England längst den Spieß umgedreht hatten und dabei waren, im Morgennebel die russische Dubas des Igor Samollow zu entern. Dessen Kerle waren so betrunken, daß sie überhaupt nicht erkannten, wer da an Bord stieg. Das änderte sich erst, als sich der Profos von einem hingebungsvoll an ihm hängenden Kerl löste, der ihn begrüßen und abschmatzen wollte. Da flog der berüchtigte Profoshammer, und der Kerl stieg nach dem Schlag fast snekrecht am Mast hoch…

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Zwei Reiter fegten fast nebeneinander den steilen Pfad herauf, der zu der Silber-Galeone am Fluß führte. Sie trieben ihre Tiere brutal mit den Zügelenden und Sporen an. Auf den ersten flüchtigen Blick erkannte der Seewolf, daß die beiden Reiter weitaus besser gekleidet waren und gepflegter aussahen als jene Kerle die sich der «Fidelidad» bemächtigt hatten. Klarer Fall, es handelte sich um die beide Oberhalunken der Themse-Geier, die jetzt flüchten wollten und ihre Kerle im Stich ließen. Fast gleichzeitig schossen Big Old Shane und Batuti ihre Bögen ab. Die Pfeile rasten von den Sehnen und trafen die beiden Reiter mit großer Wucht in die Schultern. Hasard packte, als der erste Mann halb an ihm vorbei war, dessen Fuß und riß den Reiter aus dem Sattel…