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Der Seewolf kennt kein Erbarmen: er drillt seine Männer bis zum Umfallen. Und keinem an Bord ist der Kurs nach Süden geheuer. Das bedeutet doch, daß sie über kurz oder lang Ärger mit den Spaniern kriegen werden – und das in der Magellan-Straße, die auf Hasards Crew ungefähr so attraktiv wirkt wie ein Orkan von der Stärke 12. Doch dann begreifen sie, um was es geht: Der Seewolf will dem Vizekönig von Peru den Schatz de Madingas abjagen, und er bereitet sich auf eine blutige Auseinandersetzung vor…

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Die Männer vom Preßkommando der «Marygold» merkten zu spät, auf was sie sich eingelassen hatten, als sie den Mann aus Cornwall vor der Hafenkneipe einkreisten. Und als sie es merkten, war bereits der Teufel los – denn Philip Hasard Killigrew, genannt der Seewolf, war noch wilder als der Sturm, der gerade über Plymouth hinwegfegte…

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Kaum hatten die Lords auf der «Respectable» erfahren, daß sich an Bord der Schebecke elf Tonnen Gold und Silber befanden, da schnappten sie völlig über. Natürlich wollten sie die wertvolle Ladung beschlagnahmen – für ihre Majestät, die Königin, wie sie behaupteten. Dabei war die Gier in ihren sonst so blasierten Gesichtern nicht zu übersehen. Da wußte Philip Hasard Killigrew, daß es jetzt auf Hieb und Stich gehen würde. In einem Blitzmanöver löste sich die Schebecke von der «Respectable», segelte in den hinteren Teil der Bucht, halste dort, ging auf Gegenkurs und kreuzte an dem ankernden Viermaster vorbei zu Ausgang der Bucht. Auf der «Respectable» hasteten die Geschützbedienungen an die Kanonen. Eine Drehbasse krachte, aber die Kerle waren viel zu aufgeregt, und so jagte der Eisenhagel ins Wasser…

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Sie nannten das Eiland, vor dem ihre «Respectable» aufgelaufen war, großspurig «Elizabeth Castle» und bildeten sich ein, dort einen «Flottenstützpunkt» errichten zu können. Dementsprechend hatten die Schiffsknechte Bäume zu fällen und wurden weiterhin schikaniert. Doch sie revanchierten sich. Im Unterholz überfielen sie den Ersten Offizier, Lord Hyram Scaleby, von hinten und stülpten ihm blitzschnell einen Sack über den Kopf, so daß er nicht mehr sehen konnte, wer von dem «Pack» es wagte, Hand an ihn zu legen. Die Kerle stießen ihn hin und her und johlten dazu. Als er stürzte, droschen sie mit den Fäusten auf ihn ein – mit einer Wucht, als gelte es, einen Stier totzuschlagen. Lord Hyram Scaleby, der mit «Durchlaucht» angeredet zu werden wünschte, empfing die Dresche seines Lebens…

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Die «Stern von Indien» trieb im Sturm breitseits ab, die Anker über den Grund mit sich schleppend. Es war eine verteufelte Situation, denn die Arwenacks hatten die Ballaststeine außenbords befördert, um die Prunkgaleere zu leichtern und von der Untiefe zu lösen. Als sich wieder eine Welle heranschob und gegen die Bordwand donnerte, holte die Galeere weit nach Steuerbord über. Aber dann, kam sie doch endgültig frei, und ein gewaltiger Ruck ging durch den Rumpf. Das stehende Gut peitschte sekundenlang wie wild durch die Finsternis. Doch aus dem Schub des Abdriftens wurde gleichzeitig eine Vorwärtsbewegung auf die Anker zu. Die Riemen wühlten das Wasser auf. An beiden Seiten der «Stern» bildeten sich weiße, gischtende Streifen. Die Bewegung setzte sich fort, und wahrscheinlich würde es mit den Ankertrossen eine Wuhling geben…

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Als der Kapitän der Dhau seinen Feuerbefehl brüllte, nickte der Seewolf Al Conroy zu, und der schwarzhaarige Stückmeister der Arwenacks wußte genau, was er zu tun hatte. Das Brüllen und Fauchen der Kanonen begann. Aus den Mündungsrohren beider Schiffe stachen grelle Feuerzungen hervor, dann breiteten sich Wolken von grauschwarzem Pulverdampf über den Decks aus. Die Kanonen rumpelten auf den Holzlafetten zurück, bis sie von den Brooktauen abgefangen wurden. Die Kugeln der Dhau klatschten ungefähr fünfzig Yards vor der Schebecke ins Wasser und rissen Fontänen hoch. Fast gleichzeitig sorgten die Schüsse der Arwenacks – dank der höheren Reichtweite – für eine Menge Kleinholz auf der Dhau. Ihre Backbordseite wies plötzlich drei dunkle gezackte Löcher an der Wasserlinie auf…

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Wortlos standen die Arwenacks am Rand der Grube und blickten in den gähnenden Schlund der Hölle. Das waren also die «Gärten der Lustbarkeit». Zwischen den Sklaven dort unten waren andere Inder zu erkennen, die mit geflochtenen Peitschen auf jeden einschlugen, der nach ihrer Meinung zu langsam war. Neben den Arwenacks stieg über eine klapprige Leiter ein Individuum aus der Hölle auf, dessen Augen weiß waren. Die Haut des Mannes war zerfetzt, auf dem ausgedörrten Köper befanden sich eitrige Wunden. Der Mann wankte, mehr tot als lebendig, an ihnen vorbei, leerte seinen Korb aus und torkelte wieder zurück. Er war blind und tastete sich mit seinen gefesselten Beinen vorsichtig an die Leiter heran. Hasard war fast daran, sich zu übergeben, denn der Schwefelgestank wurde immer unerträglicher…

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Bill, einst Moses der Arwenacks, bemerkte am Felsrand eine Bewegung, aber sie verlief so schnell, daß er sich ebenso gut getäuscht haben konnte. Er tastete nach der in seinem Gürtel steckenden Pistole. Augenblicke später fand er den Inder. Der Mann gehörte zur Leibgarde des Sultans. Bill erinnerte sich. Der Mann war tot. Jemand hatte ihm von hinten einen langen schmalen Dolch ins Herz gestoßen. Da war plötzlich ein Rascheln. Dicht neben Bill. Er wirbelte herum, doch bevor er die Pistole ziehen konnte, krachte etwas Hartes gegen seine Schläfe. Vergebens versuchte er, sich auf den Beinen zu halten. Er sah ein bärtiges, von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht vor sich, das er zu kennen meinte – von der «Cabo Mondego» her, der portugiesischen Karavelle…

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Von der Pier her stürmten bewaffnete Soldaten heran. Die Holzbohlen dröhnten unter ihren Schritten. Von der Galeere des Sultans setzten sich weitere Soldaten ebenfalls in Marsch und liefen über den wackeligen Holzsteg. Hasard wollte seine Freiheit nicht mit dem elenden Dasein eines Galeerensklaven tauschen, und die Arwenacks wollten es auch nicht. Mit einem brüllenden «Ar-we-nack» sprangen sie von der Schebecke und gingen auf die Soldaten los. Innerhalb weniger Augenblicke herrschte in dem ruhigen Hafen von Madras die Hölle. Big Old Shane griff sich gleich zwei Burschen, hob sie jeweils rechts und links an und drosch sie mit den Schädeln zusammen, noch ehe sie ihre Musketen und Krummdolche einsetzen konnten. Es krachte laut, und die beiden Soldaten sausten wie Raketen ins Wasser des Hafenbeckens. Wie ein wildgewordener Bulle stürmte der Exschmied weiter, den Kopf nach unten gesenkt und das mächtige Genick eingezogen…

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An Deck der Schebecke bewegten sich abenteuerliche Gestalten, deren Anblick dem Kriegsminister der Vereinigten Staaten von Amerika das Blut in den Adern gefrieren ließ. Das ist wahrhaftig noch besser als im Theater, dachte er. Jedenfalls wirkte es absolut echt. Schaurig und schön zugleich, aber widerum auch befremdlich. Sein Herz klopte laut. Achtern auf dem Deck des seltsamen Schiffes stand ein schwarzhaariger Riese mit silbergrauen Fäden an den Schläfen. Er trug Degen und Bandelier und stemmte die Fäuste in die Hüften. Am Schanzkleid des Schiffes bewegte sich ein unwahrscheinlich breitgebauter Mann mit einem riesigen Kreuz und einem Kinn, unter das keine normale Faust paßte. Er sah drohend herüber. Und da war einer, der anstelle seiner rechten Hand nur einen Eisenhaken hatte. Auch ein zweiter tauchte neben ihm auf. Er trug ebenfalls einen eisernen Haken, der ihm die linke Hand ersetzte…