Аннотация

Die Culverinen der Schebecke dröhnten auf. Die Lafetten wurden zurückgetrieben und rissen schwer an den dicken Brooktauen. Durch den Rauch hindurch konnten die Seewölfe einen Teil der Verwüstungen erkennen, die Al Conroys Geschütze auf der «Ghost» angerichtet hatten. Da flogen große Teile des Schanzkleids in gezackten Trümmern quer über das Deck. Ein Körper wurde hochgewirbelt und überschlug sich an Backbord in der Luft, bevor er zusammen mit den splitternden Resten ins Meer geschleudert wurde. Der Fockmast der Karavelle schwankte ein paarmal hin und her, dann kippte er langsam über den Bug hinweg. Die Rahrute brach krachend auseinander, als sie an Deck schlug, das Tauwerk riß und spleißte sich auf. Unverändert hielt die Schebecke auf die «Ghost» zu – jetzt klar zum Entern…

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"Feuer frei!" rief Philip Hasard Killigrew. Al Conroy, der Stückmeister, wartete einen Atemzug lang, bis sich die Lage des Rumpfes stabilisiert hatte, dann senkte er die Lunte auf das Zündloch. Das Pulver brannte blitzesprühend ab, dann zuckte die mehr als halbarmlange Flamme aus der Mündung. Rohr und Lafette wurde zurückgeworfen, eine graue Wolke Pulverdampf stieg auf und wurde bugwärts davongetrieben. Al Conroy sprang zum nächsten Geschütz und zündete es, ohne sich um die Flugbahn des ersten Geschosses zu kümmern, aber dann blieb er stehen und schaute aus zusammengekniffenen Augen hinüber zu der Karavelle. Jawohl, Treffer! Und da zündete der Stückmeister die beiden nächsten Culverinen…

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Der Mann, der die fünfzehn Gardisten anführte, erreichte den Hohlweg und durchschritt ihn. Allerdings gelangte er nicht bis zum Ende. Da wuchs plötzlich ein Monster vor ihm auf und hieb ihm was auf den Turban, etwas sehr Hartes, das grelle Blitze unter dem Turban auslöste, ein Feuerwerk von Blitzen. Nie würde der Anführer erfahren, daß ihn der berüchtigte Profoshammer in den Boden gerammt hatte. Später behauptete er, ihm wäre eine Felsplatte auf den Kopf gefallen. Aber so was gab's da gar nicht. Seinen Gardisten erging es ähnlich. Sie meinten, unter eine Steinlawine geraten zu sein, die auf sie niederprasselte. Und sie brachten kaum ein Ächzen zustande, das der Hohlweg mit seinen hohen Böschungen sowieso verschluckte…

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Einer der Seesoldaten zielte auf die Schebecke und wollte gerade abdrücken. Der Seewolf überwand die Distanz zu dem Mann so schnell wie ein Panther. Bevor der Kerl seinen Vorsatz in die Tat umsetzen konnte, holte Hasard bereits aus. In dem Schlag lag alle Wut, die sich in den letzten Minuten in ihm angestaut hatte. Eine eisenharte Faust traf den Mann am Schädel und katapultierte ihn über das Schanzkleid. Mit einem Röcheln stürzte er hinunter auf die Schebecke. Dort hob ihn der Profos wie einen nassen Lappen auf und drückte ihn vor das schwarze Kanonenrohr in der Bordwand des Dreideckers, der neben der Schebecke lag. Auf dem Achterdeck der «Respectable» war alles wie erstarrt…

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Hasard hockte auf der Achterducht der Jolle und hatte die Pinne übernommen. Schweiß lief trotz des Tuches um des Kopf über sein hager gewordenes Gesicht. Nichts hatte sich geändert, verbessert oder verschlechtert. Nach wie vor stellten roher Fisch mit Salzwasser und ein paar Tropfen Rum die einzige Nahrungsquelle der drei Schiffbrüchigen dar. Das Wasser des letzten Regengewitters war ausgetrunken. Jeder einzelne Muskel schmerzte, sie konnten nicht mal mehr richtig schlafen. Unbarmherziger denn je brannten die Sonnenstrahlen vom Himmel. Die grelle Hitze des Tages und die weitaus kühleren Nächte wechselten einander in eintönigen und niederdrückenden Gleichmaß ab. Ein Tag war wie der andere – langweilig, trostlos und von der Sorge ums überleben überlagert…

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Hasard junior deutete schweigend zu der Lichtung, die sich vor ihnen auftat, und da blieb dem Profos das nächste Wort glatt im Hals stecken. Dort hockten, an dicke Baumstämme gelehnt, fünf Männer, deren Anblick entsetzlich wirkte. Es waren mumifizierte Leichen. Zweien hatte man die Köpfe abgeschlagen. Die drei anderen trugen nur einen Lendenschurz, und einer hatte einen modrigen Turban um den Kopf gewickelt. Die Mumien waren ausgedörrt, teilweise war ihnen das Fleisch von den Knochen gefallen. Die Kopflosen schockierten die Arwenacks noch mehr als die anderen Toten. Den Profos würgte es bei diesem Anblick. Old Donegal stand wie angenagelt und rührte sich nicht von der Stelle. Auch Hasard und Philip junior starrten beklommen auf das grausige Bild…

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Ferris Tucker hatte den gebündelten Brandsatz gezündet, und der stob jetzt los wie eine Horde kreischender Affen. Er raste in die Bucht, hinterließ eine grauweiße Rauch- und Qualmwolke und tobte unter höllischer Geräuschentwicklung ein kurzes Stück in den morgendlichen Himmel. Auf der Kriegs-Galeone «Aguila» vergaßen sie für einen Augenblick das Feuern, und später waren sie dazu nicht mehr in der Lage. Der gebündelte Brandsatz hatte seinen Kulminationspunkt erreicht und barst über der Galeone mit einem ekelhaft lauten und schmerzenden Geräusch auseinander. Die ganze Palette chinesischer Feuerwerkskunst brannte schlagartig ab – rote, grüne, goldene und grellweiße Sterne zerplatzten in einem wilden Regen und ergossen sich über die Galeone der Dons…

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"Du Affenarsch!" brüllte der Profos auf spanisch. «Dir ziehe ich die Haut in Streifen ab !» Eine solche Drohung hatte noch niemand gegen Carmona ausgestoßen. Kein Wunder, daß dieser es vorzog, sich erstmal außer Reichweite der anstürmenden Meute zu begeben. Er schwang sich aufs Schanzkleid und sprang außenbords, als Carberry wie ein Stier zu toben begann. Auch sein Kumpan Pilar Aparicio legte keinen Wert darauf, mit dem berüchtigten Profoshammer Bekanntschaft zu schließen. Schlimmer meckerned als eine Ziege, verschwand er ebenfalls in der Tiefe. Zwei Pistolenkugeln, die ihm gegolten hatten, hämmerten ins Schanzkleid. Als wären die Schüsse das Signal gewesen, brach ein Eisengewitter über die Schebecke und die Arwenacks herein…

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Die Jolle Kandur Singhs, des höchsten Zollbeamten von Bombay, hatte kaum von der Schebecke abgelegt, als plötzlich Gebrüll ertönte. Die Arwenacks fuhren herum und blickten wie erstarrt auf das Bild, das sich ihren Augen bot: Kandur Singh war der Länge nach über die Duchten gestürzt. Aus seinem Rücken ragte ein Pfeil. Er war tot. Das Geschrei der Bootsgasten, aus dem insbesondere die hohe Stimme des Dolmetschers herauszuhören war, erregte in Windeseile die Aufmerksamkeit der auf Reede liegenden Schiffsbesatzungen, vor allem der Portugiesen. Die Männer in der Jolle schienen zunächst ratlos zu sein, weil sie nicht wußten, von wo der Pfeil abgeschossen worden war. Doch dann deuteten sie wiederholt zur Schebecke. «Verdammt!» murmelte der Seewolf, «Das hat uns gerade noch gefehlt…»

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Im letzten Tageslicht sah Don Juan einen braunen Körper, der aus dem Wasser auftauchte und auf die Schebecke zuschwamm. Zwischen den Zähnen des Mannes steckte ein riesiges Messer. Matt Davies schlug mit der Schiffsglocke Alarm. Eine braune Hand langte in der Höhe der Kuhl über das Schanzkleid, dann eine zweite, schließlich zog sich ein Mann mit breitem Strinband in die Höhe und wollte sich an Deck schwingen. Don Juan streckte den Arm aus, zielte und feuerte. Durch die Rauchwolke hindurch sah er die Wunde des Bleigeschosses in der Schulter des Angreifers. Als der Braunhäutige im langen Lendenschurz die Arme auseinanderriß und rückwärts ins Wassers türzte, öffnete er den Mund zu einem wilden Schmerzensschrei. Das Messer entglitt seinen Zähnen. Aber er war nicht der einizige Angreifer. Fast an jeder Stelle des Schanzkleides tauchten furchterregende halbnackte Kerle auf…