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Das Kap der Guten Hoffnung war nicht mehr fern, aber von «guter Hoffnung» konnte nicht die Rede sein, denn die «Isabella VIII.» geriet in einen Südweststurm, der mit voller Wucht gegen die Galeone anrannte. Nur noch die Sturmfock war gesetzt, und es war wohl nur eine Frage der Zeit, wann auch dieses letzte Tuch in Fetzen davonflog. Das Heulen, Rauschen und Tosen um die Seewölfe schwoll zu einem ohrenbetäubenden Brüllen an. Regen und Hagel stoben waagerecht über das Schiff, zuckende Blitze beleuchteten das Inferno entfesselter, schäumender Wassermassen…

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Sie fanden den ausgemergelten, sterbenden Mann im Mündungsgebiet des Amazonas – mit einem Giftpfeil in der Brust und zwei Lederbeuteln in den verkrampften Händen. Und die Geschichte, die der Sterbende erzählte, war so ungeheuerlich, daß die Seewölfe sie kaum zu glauben vermochten. Aber wer den Tod vor Augen hat, lügt nicht mehr…

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Dieses Atoll war wirklich voller böser Überraschungen, und dem eisernen Profos Ed Carberry standen buchstäblich die Haare zu Berge, obwohl er unter Wasser schwamm – und gegen eine Muräne zu kämpfen war eine andere Sache, als mit einem lausigen Don die Klinge zu kreuzen. Irgendwo hatte er mal gehört, daß diese Biester giftig seien und ihr Biß tödlich sein könnte. Und jetzt schnellte die Muräne herum, riß das gefährliche Maul auf und schnappte nach dem Profos. In ihrem Element war sie jedem Gegner haushoch überlegen, und bei ihrem blitzschnellen Angriff sah der Profos kaum noch eine Chance für sich. Haarscharf stieß das Maul an ihm vorbei…

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Ein Ruck erschütterte die «Isabella VIII.», dumpfes Krachen und Knirschen mischte sich mit dem Heulen des Sturmes. Eine unsichtbare Gigantenfaust packte die Galeone, schüttelte sie einmal kurz – und dann rührte sie sich nicht mehr von der Stelle. Smoky, Stenmark und Batuti zappelten in den Manntauen. Ferris Tucker umarmte den abgeknickten Besanmast. Ed Carberry war ausgerutscht und hielt sich am Fuß des Schiffszimmermanns fest. «Wir sind aufgebrummt!» verkündete der alte O´Flynn überflüssigerweise…

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Remata de males hieß das Kaff an der Ostküste Südamerikas. Das Nest trug diesen Namen zu Recht, es war der Höhepunkt allen Übels. Aber die Seewölfe mußten Remata de males anlaufen, um ihren Proviant zu ergänzen. Zu spät merkten sie, was sich für Schnapphähne an diesem Küstenort versammmelt hatten. Carberry, der eiserne Profos, war der erste, der sich mit einem Mestizen anlegte und mit den Fäusten für Ordnung sorgen mußte. Aber das war nur das Präludium, denn dann ging es Schlag auf Schlag- und um die Schätze einer versunkenen Stadt....

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Sie waren von der Teufelsinsel geflohen, hatten die tobende See durchschwommen und den Strand von Guayana erreicht. Aber jetzt lag vor ihnen der Dschungel, undurchdringlich, geheimnisvoll, feindlich. Von drüben, von der Teufelsinsel, näherten sich die Verfolger. Die Männer um den Seewolf hatten nichts weiter als eine Axt und ein paar Messer – und ihren Mut. Und sie zeigten, daß sie nicht nur auf See zu kämpfen verstanden…

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Hasard war mit einem Satz bei der Statue und versetzte ihr einen heftigen Stoß. Sie wackelte und kippte von ihrem Sockel, den Verfolgern entgegen. Die Kerle quittierten Hasards Aktion mit einem wüsten Geheul, aber sie waren noch zu weit von ihm entfernt, um ihn daran zu hindern. Der grinsende Götze krachte schwer zu Boden. Brüllend und fluchen wichen die Kerle aus. Der Götze zersplitterte in tausend Bruchstücke, sie flogen kreuz und quer durch den Raum. Hasard nutzte das Durcheinander, um durch die Tür zu fliehen. Aber die Meute war jetzt entfesselt und ließ sich nicht mehr aufhalten. In dem Labyrinth war der Teufel los…

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Als sie die große Bucht an der Küste Borneos ansteuerten und Anker warfen, sah alles ganz friedlich aus, keineswegs kriegerisch, denn die Eingeborenen in dem Pfahlbaudorf flohen kreischend in den Urwald. An sich hatten die Männer der «Isabella» Lebensmittel bei den Eingeborenen eintauschen wollen. Wasser brauchten sie ebenfalls. Hasard ließ Geschenke am Strand ausbreiten, um die Eingeborenen zu überzeugen, daß er friedliche Absichten hege. Nichts passierte. Da ließ er seine Männer an Land gehen, um nach Lebensmitteln und Wasser zu suchen. Und da brach die Hölle los…

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Die Seewölfe waren entschlossen, Korsumäki und seine Spießgesellen hinter Schloß und Riegel zu bringen – in das Stadtgefängnis von Abo. Aber zwischen ihnen und ihrem Ziel stand die aufgeputschte Menge der Bürger, die sich an den Feuerteufeln rächen wollten. Selbstjustiz nannte man das, aber die Seewölfe waren nicht gewillt, das hinzunehmen, auch wenn Korsumäki und seine wilden Kerle den Tod verdient hatten. Nur ein Gericht hatte darüber zu entscheiden – nicht eine blindwütige Masse von Fanatikern. Carberry, der sich den bewußtlosen Korsumäki auf die Schulter geladen hatte, stieß wie ein Rammbock in die Menge vor. Einem Mann, der ihn anspringen wollte, zog er den Pistolenknauf über den Schädel. Pete Ballie und Batuti deckten den Profos seitlich ab und gingen gleich ihm in die Gegenparade – und dann war der Teufel los…

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Es waren Diamanten, die von den Spaniern aus den Minen auf dem Isthmus von Kra ausgebeutet und kistenweise in die Laderäume der «Santa Trinidad» verladen worden waren. Der Wert, den die 300-Tonnen-Galeere in ihren Frachträumen aufnahm, war kaum noch zu bemessen. Und darum setzten die Spanier Himmel und Hölle in Bewegung, um die Diamanten zu bergen, nachdem die «Santa Trinidad» in der Bengkalis-Bucht auf Korallenriffe gelaufen und gesunken war. Nur hatten sie nicht mit Philip Hasard Killigrew und seinen Seewölfen gerechnet. Denn der war schneller und der Nebel über der Bucht störte ihn erst recht nicht, wenn es galt, den Dons etwas vor der Nase wegzuschnappen…